Stuttgart 21
Die RE-Linie Aalen – Schwäbisch-Gmünd – Stuttgart fährt ganztägig im 30-Min.-Takt. Von Stuttgart wird stündlich über Flughafen, Nürtingen, Reutlingen nach Tübingen und stündlich über Plochingen, Göppingen nach Ulm weitergefahren.
Die Fahrzeit Aalen – Stuttgart verkürzt sich gegenüber heute um 3 Minuten auf 60 Min. Diese Verkürzung ermöglichen moderne spurtstärkere Züge zwischen Aalen und Schorndorf. Zwischen Schorndorf und dem neuen Stuttgarter Tiefbahnhof bleibt die Fahrzeit unverändert bei 24 Minuten. Zum Flughafen dauert die Fahrt von Aalen 72 Minuten und nach Tübingen 109 Minuten.
Von und zur Wieslauftalbahn verschlechtern sich die Anschlüsse teilweise drastisch. Diese erhält morgens und nachmittags jeweils andere Abfahrtzeiten, damit wenigstens in Lastrichtung einigermaßen akzeptable Anschlüsse von bzw. zu den RE-Zügen entstehen. Wer das Pech hat entgegen dem Hauptstrom zu pendeln, muss in Schorndorf im Halbstundentakt jeweils 25 Minuten warten. Und von und zur S-Bahn beträgt der Aufenthalt immer mindestens 16 Minuten.
In welchem Ausmaß in der Verkehrsspitze zusätzliche Züge wie heute (zwischen 7 und 8 Uhr kommen nicht 2 sondern 3 Züge von Aalen in Stuttgart an) das Angebot verdichten können, hängt davon ab, zu welchen Zusatzinvestitionen DB und Land bereit sind. Die Schlichtung hat gezeigt, dass der geplante 8gleisige Tunnelbahnhof nicht in der Lage sein wird, zwischen 7 und 8 Uhr das heutige Angebot mit vielen Zusatzzügen zu verkraften.
Beim Fernverkehr wird die IC-Linie Nürnberg – Karlsruhe ersetzt durch eine ICE-Linie Nürnberg – Stuttgart – Singen – Zürich, die wie die heutige IC-Linie alle 2 Stunden fährt.
Stuttgart 21 wird die Pünktlichkeit verschlechtern, denn in dem zu kleinen Bahnhof müssen alle Gleise in dichten Abständen belegt werden, so dass ein Zug seine Verspätung auf mehrere andere Züge überträgt. Anschlüsse für Umsteiger werden schlechter, denn die durchschnittliche Wartezeit beim Umsteigen wird länger sein als heute, weil der Fahrplan sich nicht an Anschlüssen orientiert sondern an der Frage, wann in dem Minibahnhof Platz für einen Zug ist.
Kopfbahnhof 21
Die RE-Linie Aalen – Schwäbisch-Gmünd – Stuttgart fährt ganztägig im 30-Minuten-Takt. Die Züge enden wie heute in Stuttgart Hbf. Auch bei K21 kann die Fahrzeit dank moderner Zuggarnituren um 3 Minuten auf 60 Minuten gekürzt werden.
In Bad Cannstatt besteht halbstündlich ein guter Anschluss auf die neue Tangenten-S-Bahn, die von Bad Cannstatt ohne Unterwegshalt in 12 Minuten direkt zum Flughafen fährt. Der Flughafen ist also nicht direkt sondern mit Umstieg in Bad Cannstatt erreichbar, dafür besteht aber halbstündlich eine Verbindung und die Fahrzeit ist mit 72 Minuten zwischen Aalen und Flughafen gleich lang wie bei S21.
Auch nach Tübingen besteht zwar keine Direktverbindung, aber dank der im integralen Taktfahrplan optimalen Anschlüsse in Stuttgart besteht halbstündlich eine Verbindung mit 111 Minuten Fahrzeit.
Die Fahrpläne der Wieslauftalbahn können unverändert bleiben. Eine Anschlussverschlechterung entsteht nicht. Dank des ganztägigen Halbstundentaktes der RE-Züge besteht auch tagsüber während des Stundentaktes der Wieslauftalbahn immer ein direkter Anschluss zwischen RE und Wieslauftalbahn in beiden Richtungen.
In der Verkehrsspitze ermöglicht der Erhalt des 16gleisigen Kopfbahnhofs bedarfsabhängig den Einsatz von stündlich 2 weiteren IRE-Zügen Aalen – Stuttgart und umgekehrt. Diese Züge, die bis Schorndorf nur in Schwäbisch Gmünd halten brauchen von Aalen bis Stuttgart nur 52 Minuten.
Beim Fernverkehr übernimmt auch K21 die Neugestaltung des Angebotes mit einer im 2-Stunden-Takt fahrenden ICE-Linie Nürnberg - Zürich
Der Erhalt des 17gleisigigen Kopfbahnhofs und der Ausbau der Zulaufstrecken führt zu einer verbesserten Pünktlichkeit. Dank des Taktfahrplans nach Schweizer Vorbild, bei dem sich alle halbe Stunde die Züge fast aller Linien im Kopfbahnhof zum „Rendezvous“ treffen, verkürzt sich die durchschnittliche Wartezeit beim Umsteigen gegenüber heute.
Fazit: Die entscheidende Verbesserung bei S21 für die Remsbahn ist der ganztägige Halbstundentakt der RE-Züge. Dafür braucht man aber keinen neuen Bahnhof in Stuttgart, denn das bietet auch K21. Lediglich, wenn Sie regelmäßig in Richtung Nürtingen, Reutlingen oder Tübingen bzw. von Waiblingen in Richtung Göppingen fahren, profitieren Sie von den umsteigefreien Verbindungen. Der auf Jahrzehnte einbetonierte Engpass S21 wird aber für ständige Verspätungen und verpasste Anschlüsse sorgen. Das Alternativkonzept K21 hingegen verbessert die Leistungsfähigkeit des Stuttgarter Knotens sondern kostet auch noch viel weniger!
Liebe Freunde des Kopfbahnhofs,
Toll, diese Aufstellung der konkreten Auswirkungen für jede Zulaufstrecke!
Kleiner Verbesserungsvorschlag: 1) Im Fazit sollte als Argument auch die bessere Anbindung der Wieslauftalbahn enthalten sein, 2) Sind Auswirkungen auf den Fahrpreis zu erwarten, wegen der anderen Streckenführungen ?
Kleiner Grammatik-Fehler im letzten Satz:
„Das Alternativkonzept K21 hingegen verbessert die Leistungsfähigkeit des Stuttgarter Knotens sondern kostet auch noch viel weniger!“
Herzliche Grüße,
Steinbrecher
Zum Thema Wieslauftalbahn muss hier noch erwähnt werden das im aktuellen Fahrplan außer zwischen 9:00 und 11:00 Uhr tagsüber bis 20:00 im Halbstundentakt gefahren wird!
Zum Thema Fahrzeiten Wieslauftal-Hbf muss ich nun noch loswerden das es früher 2 Verbindungen gab in denen dank D-Zug Nürnberg-Stuttgart sensationelle Fahrtzeiten zum Hbf möglich waren.
S21 ist nicht nötig, da wir bereits heute einen Halbstundentakt zwischen Stuttgart und Aalen haben. Stattdessen sollte man die Strecke Waiblingen-Schorndorf mit einem 3. Gleis ausbauen. Der hochbelastete Mischbetrieb von S-Bahn, RB, IRE, und IC auf den selben 2 Gleisen führt regelmäßig zu Verspätungen.