Die 464. Montagsdemo am 13.05.2019

Die 464. Montagsdemo findet am 13. Mai 2019 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz über die Königstraße (rechte Seite der Baumallee) in Richtung Arnulf-Klett-Passage, weiter nach links auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache. Dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Thomas Adler und Hannes Rockenbauch im Dialog, Fraktionsvorsitzende der Fraktionsgemeinschaft SÖS, LINKE, PluS; "Bericht aus dem Tollhaus"

Mto: Wut, Witz, Widerstand!
Musik:
Walter Spira, Liedermacher aus Ulm
Moderation: Stefan Notter, Parkschützer

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Stuttgart 21 – viel älter als nur 25 Jahre

Rede von Karlheinz Rößler, Verkehrsberater, auf der 463. Montagsdemo am 6.5.2019

Liebe Freundinnen und Freunde des Stuttgarter Kopfbahnhofs,

am 18. April 2019, also vor gut 14 Tagen, wurde ‚Stuttgart 21‘ angeblich 25 Jahre alt – ein Jubiläum also. Denn am 18.4.1994 wurden die Pläne für S21 im Landtag von Baden-Württemberg erstmals vorgestellt, also vor einem Vierteljahrhundert. Vorausgegangen war ein Hubschrauberflug von Rommel, Dürr und Teufel über das Gleisfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs.

Diese drei Herren sprühten geradezu vor Begeisterung, als sie von oben sahen, welche riesigen Flächengewinne möglich wären, wenn endlich das ganze „Gleis-Glump“ verschwinden würde. Doch in Wirklichkeit hatten Rommel, Dürr und Teufel nur eine fremde Idee für die eigene ausgegeben, also den ursprünglichen Vorschlag einfach geklaut. Deshalb ist es ein reiner Irrtum, der auch von den Medien geschürt wurde und wird, dass die Idee für Stuttgart 21 im April 1994 erstmals in die Welt gesetzt worden sei.

Man schrieb vielmehr das Jahr 1990, als drei junge Stuttgarter Tüftler, frischgebackene Architekten und Bauingenieure der Universität Stuttgart – sie hießen Hansjörg Bohm, Klaus Gurk und Christian Wendt – an die Öffentlichkeit traten. Sie veröffentlichten damals ihren Vorschlag, den sie „Querdenken“ nannten und den zu diesem Zeitpunkt niemand ernst nahm: Quer zu den heutigen Gleisen des Stuttgarter Kopfbahnhofs soll tief im Untergrund ein neuer Bahnhof entstehen, der es den Zügen endlich erlaubt, geradeaus weiterzufahren, ohne die Fahrtrichtung im Bahnhof – wie umständlich das doch ist! – wechseln zu müssen. weiterlesen

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Video der 463. Montagsdemo

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https://www.youtube.com/watch?v=gunlncy8vn8&feature=youtu.be

Danke, Eberhard, fürs treue Dokumentieren!

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„Große Wendlinger Kurve“ macht S21 nur etwas weniger schlecht

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen S21 vom 5.5.2019

„Große Wendlinger Kurve“ macht S21 nur etwas weniger schlecht

· Weiterhin keine Verbindung von Tübingen nach Ulm
· Kostendeckel durch Hintenrum-Finanzierung erneut überschritten
· Führung der Neubaustrecke Richtung Plochingen viel wichtiger

Das Aktionsbündnis gegen S21 zeigt sich erstaunt, dass die sog. Große Wendlinger Kurve, deren Finanzierung nun vereinbart wurde, von Verkehrsminister Hermann und Medien als großer Fortschritt für den Schienenverkehr und als Anschluss des Neckartals an die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm gefeiert wird.

„Tatsächlich werde hiermit lediglich der Verkehr aus Richtung Tübingen an den Flughafen angeschlossen. Für eine Fahrt nach Ulm müssten die Tübinger*innen trotz dieser „großen“ Kurve erst 15 km von Wendlingen zum Flughafen fahren und dort einen der wenigen am Flughafen haltenden Züge nach Ulm besteigen, um dann diese 15 km wieder zurück über Wendlingen Richtung Ulm zu fahren – also 30 km Umweg für 57 km Fahrt.“, so Martin Poguntke vom Aktionsbündnis. Der Schaden für die Region, den das Schienenrückbau-Projekt S21 anrichtet, werde lediglich etwas gemildert.

Da diese Ergänzung fraglos Teil des Projekts S21 ist, stellt die Beteiligung von Land und Region an dessen Kosten eine Hintenrum-Finanzierung und erneute Überschreitung des auch von den Grünen immer beschworenen „Kostendeckels“ dar. Das Land leistet hier zusätzliche Zahlungen für S21 – und trägt zudem das Risiko von Kostensteigerungen, die angesichts des dortigen kiesigen Baugrunds sehr wahrscheinlich eintreten werden.

Viel wichtiger als diese Kurve wäre es, bei Wendlingen eine zweigleisige Verbindung von Ulm Richtung Plochingen zu schaffen. Durch diese Führung durchs Neckartal würde die Neubaustrecke viel besser genutzt für die unabsehbare Übergangszeit, bis sie in den vielleicht nie in Betrieb gehenden Tiefbahnhof geleitet werden kann. Zudem wäre damit dauerhaft eine Ausweichstrecke vorhanden, wenn ein Tunnel zum Tiefbahnhof wegen zu erwartender Sanierungsarbeiten oder Pannen gesperrt werden müsste. Da es sich auch hierbei um eine Mängelbeseitigungspflicht der DB handelt, sind auch diese entstehenden Mehrkosten alleine von ihr zu tragen.

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Das „Tunnelgebirge“ – seit mehr als hundert Jahren in aller Welt bewunderte Ingenieurleistung

Rede von Dr. rer. nat. Hans Peter Münzenmayer, Technikhistoriker, gehalten von Dr. Norbert Bongartz auf der 462. Montagsdemo am 29.4.2019

Liebe Bewunderer einer nachhaltig funktionierenden Technik!

Ich komme nun wieder mit der alten Leier, mögen Sie stöhnen, da ich das Thema auf allen Schauplätzen bereits behandelt habe. Aber ich bringe aus dem SPD-Ortsverein eine ganz neue Erkenntnis mit: Stuttgart 21 ist ein politisches Projekt!

Es passt ja ins Bild, gewisse politische Erwartungen mit dem Projekt zu verknüpfen. Sobald es aber konkret ans Bauen geht, nützt die Politik gar nichts mehr, denn es ist leider gar nicht bekannt, mit welchen politischen Mitteln man ein Bauwerk standsicher, betriebssicher oder zweckmäßig machen kann. Hinter dem Polit-Argument könnte sich die landläufige Ansicht verstecken, in der Technik gäbe es immer verschiedene Möglichkeiten, es müsse nur der politische Rahmen stimmen.

In der Tat, es existieren in der Technik oft unterschiedliche Lösungen, immer aber sind sie sinnvoll und notwendig innerhalb eines größeren Zusammenhangs. Diesen Zusammenhang zu erkennen oder wo notwendig herzustellen, indem man alle Anfangsbedingungen berücksichtigt, nennt man Planung. Bestgeplant würde also allenfalls ein Projekt heißen, bei dem alle Voraussetzungen bekannt, geprüft und in der Zielsetzung beherrschbar sind. Nennen wir einmal einen derartigen Prüffall: Ist im Schwemmland des Neckars sicher mit zusitzendem Grundwasser beim Tunnelbau zu rechnen? weiterlesen

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Die 463. Montagsdemo am 06.05.2019

Die 463. Montagsdemo findet am 06. Mai 2019 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz über die Königstraße (rechte Seite der Baumallee) in Richtung Arnulf-Klett-Passage, weiter nach links auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache. Dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • N.N., Walk of Care; "Pflege macht sich stark"
  • Karlheinz Rößler, Verkehrsberater; "Stuttgart 21 - viel älter als nur 25 Jahre"

Mto: Wut, Witz, Widerstand!
Musik:
Jürgen Gutmann, Gitarre und Gesang
Moderation: Michael Becker, Kernen 21

 

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Video der 462. Montagsdemo

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https://www.youtube.com/watch?v=Pk3cvm8AgcA&feature=youtu.be

Dank an Eberhard Linckh!

Siehe auch https://www.parkschuetzer.de/statements/204350

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Wettbewerb zum S21-Rosensteinquartier: Planung der Fata Morgana

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen S21 vom 30.4.2019

Wettbewerb zum S21-Rosensteinquartier: Planung der Fata Morgana

Als klima- und verkehrspolitisch aus der Zeit gefallen, bezeichnet das Aktionsbündnis die immer noch nicht aufgegebene Idee einer Bebauung des Gleisvorfelds. Hierfür die Kreativität einer ganzen Schar von Architekt*innen abzurufen, sei Verschwendung von Ressourcen, die die Stadt dringend benötigt, wenn es um das Mietwohnungsproblem und die weiterhin ungelösten Fragen der Klima- und Umweltbelastung in der Stadt gehe.

Erst vor kurzem überboten sich die Rathausfraktionen (außer den Klimaleugnern von AFD & Co) in der Generaldebatte Klimaschutz im Süßholzraspeln gegenüber den geladenen Vertreter*innen der Fridays for Future – Bewegung. Eine Sprecherin der Grünen sah sich gar zu Tränen gerührt angesichts des Aufbegehrens der Jugend gegen das klimapolitische Versagen ihrer Politikergeneration. Zwei Wochen ist‘s her, schon wird weiter gemacht als wäre nichts gewesen.

Großflächige Bodenversiegelung und großvolumige Bebauungen in der Frischluftschneise Stuttgarts würden die mikroklimatische Belastung der Stadt verschärfen und zur weiteren Erderwärmung beitragen. Die Vorbehalte des städtischen Umweltamts, so heißt es, seien in der Jury nicht ernst genommen worden. Die Zerstörung der hocheffizienten Bahninfrastruktur des Gleisvorfelds verbaut der Stadt jede Chance auf Verdoppelung des Fahrgastaufkommens auf der Schiene, wie es nicht nur von der Bundesregierung als Ziel bis 2030 proklamiert wird.

Auch beteiligungspolitisch spricht der Rosensteinwettbewerb allem Hohn, was als Lehre aus Stuttgart 21 zu ziehen gewesen wäre: keine klaren Wettbewerbskriterien, intransparentes Verfahren, keine öffentliche Debatte. Hätte es nicht Vorbehalte in der Jury selbst gegeben, wäre wohl einer der Entwürfe zum Siegerentwurf erklärt worden.

Vieles an dem Verfahren erwecke den Eindruck, dass die Beteiligten den Wettbewerb selbst nicht ernst nehmen. Wie auch, wenn eine Fertigstellung von Stuttgart 21 angesichts der explodierenden Kosten und technischen bzw. Genehmigungsproblemen überhaupt in Frage steht und wenn, dann eine Bebauung des Rosensteinareals frühestens in den 30er Jahren denkbar wäre.

Das Aktionsbündnis schlägt als städtebauliche und klimaverträglichere Alternative die Bebauung des C-Areals, das bei einem Umstieg schnell von Baulogistik frei zu räumen wäre und viel zeitnäher die Realisierung von 1000 Wohneinheiten ermöglichen würde. Das Konzept firmiert als „Die neue Prag“, s. www.umstieg-21.de/4-staedtebauliche-chance.html

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zum Tod von Magda Bubetz: Brief von ihrem Bruder

Eine Freundin der kürzlich verstorbenen Magda Bubetz meldete sich bei mir mit folgenden Worten:

Sehr geehrter Herr von Hermann, der Bruder Walter von Frau Bubetz hat mich auf Ihren Nachruf aufmerksam gemacht und den Wunsch geäußert, noch einen weiteren Text anzuführen.

Dieser Bitte will ich hier entsprechen:

Ein Maus-Klick auf die Brief-Grafik öffnet den Brief in lesbarer Größe.

Ein Kommentar

Nachrufe auf Magda Bubetz: „Kopf bleibt oben“


Karikatur: Kostas Koufogiorgos

Fotografischer Nachruf von Alexander Schäfer.

"Kopf bleibt oben"-Schild: selbst auf DIN A4 ausdrucken und bei den Montagsdemo gegen S21 hochhalten
-> download vom Twitter-Kanal von Alexander Schäfer
-> direkter download hier bei BAA

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Feinstaub in Tiefbahnhöfen: „Stuttgarter Werte werden alles in den Schatten stellen.“

Arno Luik in der KONTEXT-Wochenzeitung vom 24.04.2019

… Die Züge kommen nach langen Tunneln in den Bahnhof, die sind bis zu 30 Kilometer lang, 23mal länger als in Zürich. Und deswegen gibt es dann einen sogenannten Kolbeneffekt: Die Züge schieben die kontaminierte Luft in die Haltestation rein. Absehbare Folge: Dort wird die Luft viel, viel höher verdreckt sein als im sehr verdreckten Bahnhof Zürich. Rößler: „Da sich der Feinstaub zu einem erheblichen Teil aus Eisen, also Abrieb der Räder und Schienen und anderen Metallen, den Bremsscheiben, zusammensetzt, ist zu befürchten, dass diese relativ schweren Partikel an die tiefste Stelle des Tunnelsystems absinken beziehungsweise von den fahrenden Zügen dorthin geblasen werden, wo sie sich immer stärker konzentrieren." … Und noch etwas: Feinstaub ist nicht gleich Feinstaub. Es gibt gefährlichen und besonders gefährlichen. Zünden Sie in einem geschlossenen Raum eine Kerze an, dann knallen die Feinstaubwerte kurz nach oben. Doch dieser Feinstaub ist lange nicht so gesundheitsschädlich wie Eisenbahn- oder Autofeinstaub. Deren schwere Giftpartikel gelangen schneller über die Nase bis in die Lunge, sie gelangen auch eher ins Blut – sie können also eher Herz- und Kreislauferkrankungen auslösen.

Der Tiefbahnhof ist schon im Normalbetrieb unzumutbar

Der Tiefbahnhof Stuttgart: ein Hochrisikobahnhof der ganz besonderen, nein, der unverantwortlichen Art: Es gibt keinen funktionierenden Brandschutz – das ist bekannt. Aber dass er schon im Normalbetrieb unzumutbar ist – das ist bisher nicht bekannt. Seit Jahren weist Eberhard Happe, ehemaliger Bahndirektor, auf dieses Problem der Feinstaubbelastung durch das Abbremsen hin – vergebens. Das sei „ein ganz heikles Thema", aber es werde „einfach nicht zur Kenntnis genommen". …

Weiter im Text geht‘s HIER

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„Kopf bleibt oben“: Magda Bubetz gestorben

Foto: Alexander Schäfer

Dieses Demo-Schild mit doppelter Bedeutung war jahrelang bei jeder Demo gegen S21 zu sehen - nun ist seine Erschafferin und Trägerin Magda Bubetz an Ostern gestorben.

Weitere Fotos von Magda Bubetz mit ihrem Schild auf dem Twitter-Kanal von Alexander Schäfer.

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