Die 718. Montagsdemo am 5.8.24 auf dem Schlossplatz
Finger am Abzug
Peter Grohmanns Wettern der Woche am 5.8.2024
Der alte Schriftsetzer findet die fünf Buchstaben für das Wörtchen „Fahne“ selbst bei Nacht im Setzkarten: Der Beruf ist tot, der Schriftsetzer lebt noch, der Setzkasten steht zum Verkauf. Und ich freu mich über die alten Handabzüge, die vor mehr als 60 Jahren auf der ersten Korrex-Andruckpresse in meiner Buchdruckerei entstanden: „Nie wieder Hiroshima“. Wir brauchten die Handabzüge. Als es den alten Hauptbahnhof in Stuttgart noch gab, kommunalen Wohnungsbau, eine linksradikale kommunale Polizei und noch keine Copyshops, war der belebte Platz vor dem Südeingang des Hauptbahnhofs ein gesuchter Ort für Demonstrationen – etwa eine 24-Stundenmahnwache vom 7. zum 8. August 1960, also vor mehr als 60 Jahren: „Nie wieder Hiroshima“.
Jetzt haben wir den Salat und die wieder die Finger am Abzug, die alten und die neuen Führer. Es juckt. Die Terrorbrüder, die Eskalateure und Demokratie-Unterwanderer aller Couleur vereinigen sich: Sieg oder Untergang. Wer die Wahl hat, hat die Qual, höre ich aus Zittau. weiterlesen
Beitrag von Klaus Arnoldi zur Gäubahnkappung
DB-Halbjahresbilanz: Erfolglos, ideenlos, desaströs
Pressemitteilung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vom 2. August 2024
Das war ein Offenbarungseid: Die anlässlich der Halbjahresbilanz 2024 am 25. Juli 2024 in Berlin gemachten Ausführungen des DB-Vorstands lassen keinen Zweifel mehr daran, dass das Management über keinerlei Ideen zur Lösung der massiven Probleme des Staatskonzerns verfügt. Statt Verantwortung für den desaströsen Zustand der Deutschen Bahn zu übernehmen, suchen die Führungskräfte die Schuld wieder einmal bei Dritten und begründen so die geplante Einsparung von 30.000 Vollzeitkräften, vorwiegend in der Verwaltung. Sollte das ernstgemeint sein, würde es erstmalig einen Großteil der überflüssigen Führungskräfte im oberen Management betreffen und eine Reduzierung im betriebsfremden und oberen Overhead nach sich ziehen. Einen solchen Schritt müsste jeder unterstützen, der die Bahn als wichtigstes Ausbauziel im Auge hat. Aber ist es so gemeint?
Peinliche Schuldzuweisungen
Anlässlich der Halbjahresbilanz machte DB-Finanzvorstand Levin Holle überaus erwartbar die Arbeitskampfmaßnahmen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) als Hauptursache für die verschärfte finanzielle Lage der DB aus. Unerwähnt ließ er dabei , dass die DB Termin- und Einigungsvorschläge der GDL in der Tarifrunde 2023/2024 regelmäßig zurückgewiesen und so die Verschärfung und Verlängerung des Tarifkonflikts vorsätzlich herbeigeführt hat. weiterlesen
Remo Klinger (DUH) im Interview
Die 718. Montagsdemo am 05.08.24 auf dem Schlossplatz
Die 718. Montagsdemo findet am 05. August 2024 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22; "Die faulen Tricks der DB mit dem Pfaffensteig-Tunnel"
Musik: Sascha Santorineos, Singer-Song-Writer, Gitarre und Gesang
Moderation: Jürgen Horan, Kernen 21
Die 717. Montagsdemo am 29.7.24 auf dem Schlossplatz
Der Digitale Knoten Stuttgart – Segen oder Fluch?
Rede von Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, Ingenieure22, auf der 717. Montagsdemo am 29.7.2024
Alle Projektpartner von Stuttgart 21, aber auch die Medien, berichten immer wieder in fast schon euphorischen Darstellungen über die Zukunft der Eisenbahn mit einem Digitalen Knoten Stuttgart (DKS). Als Beispiel möchte ich Herrn Bernhard Bauer, den Vorsitzenden des Vereins Bahnprojekt Stuttgart-Ulm e.V. – auch bekannt als Ministerialdirektor im Verkehrsministerium am schwarzen Donnerstag im September 2010 – aus dem ganz aktuellen Projektmagazin „Bezug“ vom Juli 2024 zitieren: „Der Digitale Knoten ist ein Leuchtturm-Projekt, das mutig in die Zukunft weist und von dem selbst Schweizer Verkehrsexperten schwärmen, weil sich dadurch mehr Züge auf modernere Weise ins System bringen lassen“. Der für die S-Bahn zuständige Leitende Direktor beim Verband Region Stuttgart, Herr Dr. Wurmthaler, schwärmt im gleichen Heft: „Die Digitalisierung ermöglicht also eine enorme Kapazitätssteigerung, mit der wir auch den ansteigenden Bedarf an Mobilität abdecken können“. Bei solchen Aussichten sollten doch demnächst goldene Zeiten für die Menschen in der Region Stuttgart anbrechen, und der Digitale Knoten kann nur ein Segen sein.
Doch das ist er keinesfalls! Beim Projekt Stuttgart 21 haben die Projektpartner doch jede Glaubwürdigkeit verloren – nicht nur bei den Kosten und Terminen, sondern auch bei der Digitalisierung. Das möchte ich mit meiner Rede deutlich machen, und es ist sicher nicht überraschend, wenn ich die Antwort auf die Titelfrage vorwegnehme: Der Digitale Knoten Stuttgart – so wie er von der Deutschen Bahn umgesetzt wird – ist ein Fluch – zumindest für die Bahnfahrer. weiterlesen
Die 717. Montagsdemo am 29.07.24 auf dem Schlossplatz
Die 717. Montagsdemo findet am 29. Juli 2024 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, Ingenieure22; "Der Digitale Knoten Stuttgart - Segen oder Fluch?"
Musik: "Fiðla", Martl Jäckel & Áron Várda, Violine und Schlagzeug
Moderation: Elisabeth Kutterer, "Wir fahren zusammen"
Warum der Kopfbahnhof erhalten bleibt!
Rede von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe (DUH), auf der 716. Montagsdemo am 22.7.2024
Liebe Freundinnen und Freunde des Stuttgarter Kopfbahnhofs,
ganz schön was los dieser Tage, nicht? Ich meine jetzt mal nicht die Präsidentenwahl in den USA oder die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Nein, ich meine
- Deutschland mit seiner Klimaschutz-Politik
- Die Verkehrswende rückwärts durch den Porsche-Verkehrsminister Wissing
- Die neuesten Entwicklungen bei der Deutschen Bahn im Allgemeinen und dem Bahnhof Stuttgart im Besonderen
Das ist vielleicht auch der Grund, warum mich Tom aktuell im Acht-Wochen-Takt einlädt. Zuletzt habe ich am 18. März anlässlich der 700sten Montagsdemo und danach am 13. Mai hier zu euch sprechen dürfen. Erlaubt mir, mit dem Thema Klimaschutz in Deutschland zu beginnen.
Was für ein Krimi: Am vergangenen Montag hatten wir seit 10 Uhr vor dem Berliner Oberverwaltungsgericht für saubere Luft gekämpft. Neun Stunden lang dauerte das Rechtsgespräch. Auf der Gegenseite vertrat ausgerechnet das grüne Umweltministerium die Bundesregierung. Neun Stunden lang wurde dagegen angekämpft, mehr für die saubere Luft zu tun als das, was sie bisher beschlossen hatten.
Gegen Mittag erreichte uns die Nachricht, dass der Bundespräsident buchstäblich in allerletzter Minute – nach fast zweimonatiger Prüfung – doch seine Unterschrift unter die Entkernung des Klimaschutzgesetzes gesetzt hat. Letzten Montag lief nämlich auch die Frist aus, nach der Bundesverkehrsminister Wissing aufgrund des nun kastrierten Klimaschutzgesetzes gezwungen gewesen wäre, entweder ein Wochenendfahrverbot oder eben ein Tempolimit auf Autobahnen zu erlassen. Zu letzterem hätten wir Porsche-Minister Wissing gerne mit einem fertig vorbereiteten umfangreichen Klagetext im Rahmen eines gerichtlichen Eilverfahrens gezwungen. weiterlesen
Die 716. Montagsdemo am 22.7.24 auf dem Schlossplatz
Bullshit
Peter Grohmanns Wettern der Woche am 22.7.2024
Die Hirnforschung zeigt, dass Linke in der Regel schlechter gelaunt sind als Konservative. Dabei wird leider vergessen, dass manche Linke konservativer sind als Rechte – ich könnte Namen nennen! Was lehrt uns das? Das Kidnapping traditionell linker Wählerschaften von rechts grassiert weltweit – es habe mit der Abwesenheit von Zukunft zu tun, spricht Friedrich Küppersbusch. Ich mit meinen vier Jahren Volksschule (kriegsbedingt) konnte mich lebenslang auf die kritische Intelligenz meiner dubiosen Bekannten verlassen, bis das Internet kam. Besser als Bild, täuschte ich mich, bis ich merkte (4 Jahre!), dass das Internet hundert mal so viel Bullshit wie Papier produziert und eine Katastrophe für meine CO2-Bilanz ist. Seitdem verschenke ich keine Bücher mehr, sondern lese sie. Aber dann. weiterlesen