Rede von Dr. Jörg Schmid, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V. (IPPNW), auf der 554. Montagsdemo[1] am 8.3.2021
Liebe FreundInnen einer vernünftigen Verkehrspolitik, liebe BefürworterInnen eines modernen Kopfbahnhofs,
vor 10 Jahren ereignete sich in Fukushima der nach Tschernobyl folgenschwerste Atomunfall in der Geschichte der Menschheit. Dem schweren Erdbeben vom 11. März 2011 folgte damals eine Tsunami-Welle, die allein 18.500 Menschen in den Tod riss.
In Fukushima löste bereits das Erdbeben einen unumkehrbaren Kernschmelz-Unfall in Block 1 aus, der verzögert eintreffende Tsunami zerstörte dann die Noteinrichtungen der Reaktoren 2 und 3 – der Super-GAU fand hier zeitversetzt statt.
Die Regierung verteilte die vorhandenen Jodtabletten aber nicht an die betroffene Bevölkerung – ein unvorstellbares und nicht entschuldbares Vorgehen. Der damalige Strahlenschutzbeauftragte der Regierung, Prof. Yamashita von der Medizinischen Hochschule Fukushima, entschuldigte sich erst 2019 bei der Bevölkerung für sein Verhalten. Seine Begründung: Er habe die Menschen nicht beunruhigen wollen! Von ihm stammt auch die absurde Behauptung aus den ersten Wochen des Super-GAUs, dass Radioaktivität einem Menschen, der immer lächelt, nichts anhaben kann. weiterlesen