AK Jura: Ermittlungsverfahren zum 20.06.

Zu den Ereignissen auf dem Gelände des sogenannten Grundwassermanagements (GWM) am Abend des 20.06.2011 glauben Polizei und Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht auf schweren Landfriedensbruch begründen zu können. Viele Menschen haben eine Mitteilung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens erhalten, einige wurden in unterschiedlicher Weise von der Polizei kontaktiert.

Polizei und Staatsanwaltschaft wollen die Vorkommnisse des 20.06. gezielt nutzen, um möglichst viele Menschen einzuschüchtern und sie dadurch von weiteren Protestaktionen abzuschrecken. Ganz offensichtlich sollen alle, die sich am 20.06. auf dem Gelände des GWM aufgehalten haben, mit einem Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs belegt werden. Hierzu muss die Polizei zunächst die Personalien feststellen; Videoaufzeichnungen gibt es genügend, weshalb derzeit daran gearbeitet wird, Menschen, die das Gelände betreten haben könnten, zu erfassen.

Ob es je zu einer Anklage wegen Landfriedensbruchs kommen wird, oder ob sich die Strafverfolgung irgendwann auf die leichteren Delikte (Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung) einschränken muss, wird zurzeit geprüft. Zum besseren Verständnis hierzu: Das Delikt des Landfriedensbruchs nach §125 StGB ist so formuliert, dass es gemeinschaftlich begangen werden muss („Menschenmenge“, „mit vereinten Kräften“). Dann könnte es zu einer Art kollektiver Mithaftung kommen. Es muss aber im Einzelnen ein Tatbeitrag zur Förderung von Gewalttätigkeiten gegen Personen, Sachen oder Bedrohungen vorhanden sein und nachgewiesen werden.

Die reine Anwesenheit am Schauplatz des Geschehens reicht nicht aus.

Bleiben Sie gelassen, wenn Sie die Mitteilung zu einem Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs erhalten, auch wenn Sie von der Polizei wegen der Vorfälle angesprochen oder gar auf ein Revier mitgenommen werden. Wie gesagt: Deren Strategie ist, möglichst alle Personen zu erfassen – ob später etwas dabei herauskommt, ist zweitrangig, zumal sich das Ermittlungsverfahren vermutlich noch lange hinziehen wird. Jedenfalls hoffen sie auf die einschüchternde Wirkung, die solche Verfahren haben, wenn die Betroffenen alleine stehen. Wir aber halten zusammen.

Unsere Standardtipps gelten weiterhin:

(1) Auf Ladungen der Polizei zur Vernehmung als Beschuldigter nicht reagieren. Für Beschuldigte gilt immer: Keinerlei Aussage zur Sache, nur die üblichen Personalangaben.

(2) Bei einer Ladung zur Erkennungsdienstlichen Behandlung melden Sie sich beim AK Jura. Der Ladung müssen Sie Folge leisten, wenn Sie keine Rechtsmittel erheben. Rechtsmittel sind hier aber nicht in allen Fällen empfehlenswert, weil die Erfolgsaussichten sehr unsicher sind. Melden Sie sich beim AK Jura.

(3) Für Zeugen, die eine staatsanwaltschaftliche Ladung erhalten haben: Machen Sie in keinem Fall eine Aussage ohne anwaltliche Begleitung. Holen Sie sich dazu vorher bei uns Rat.

Wir empfehlen Ihnen, nicht in jedem Fall sofort einen Anwalt zu beauftragen. Ein Anwalt kann das Ermittlungsverfahren auch nicht schneller beenden und kostet trotzdem Geld. Natürlich entscheiden Sie darüber selbst, aber bedenken Sie, dass auch der Rechtshilfefonds nur sehr begrenzte finanzielle Ressourcen hat. Deshalb sollten wir alle so sparsam wie möglich mit dem kostbaren Geld der Spender umgehen, zumal es neben den etwa 700 Ermittlungsverfahren zum GWM auch noch über 2.000 andere Strafverfahren gibt.Deshalb ist auch jede finanzielle Unterstützung an den Fonds wichtig. Bitte spenden Sie!

Bei Fragen oder in Zweifelsfällen: Eine Mitteilung per E-Mail an jura@unser-park.de schicken oder in die Sprechstunde des AK Jura kommen (donnerstags von 15-19 Uhr im Parkschützerbüro, Urbanstraße 49A, Anmeldung unter 0711/91279357).

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Prozessbericht: Verhandlung gegen Rentnerin wegen Körperverletzung beim Landgericht Stuttgart

Beobachtungen einer Gerichtsverhandlung

Urspünglich veröffentlicht im Parkschützer-Forum: http://www.parkschuetzer.de/statements/97405
Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors

Die wegen Körperverletzung u.a. angeklagte Rentnerin, Christa K., die am 22. Dezember 2010 zusammen mit etwa 200 anderen Personen zu einer genehmigten Demonstration vor den Landtag gekommen war - an diesem Tag waren der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus, Umweltministerin Tanja Gönner sowie andere MdL wegen der „Aufarbeitung des Polizeieinsatzes am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten“ in den Landtag gekommen - hatte gegen das in der Hauptverhandlung vom Amtsgericht erlassene Urteil (60 Tagessätze à 10 Euro, Staatsanwalt Häußler hatte 80 Tagessätze gefordert) Einspruch eingelegt. Hierauf wiederum hatte auch die Staatsanwaltschaft zu Ungunsten der Angeklagten, so der Richter, Berufung eingelegt.

Vor der 42. Kleinen Strafkammer fand am Freitag, 12.08.2011 die Fortsetzung dieses Falls im Landgericht Stuttgart statt. Der Richter, um Schadensbegrenzung bemüht, versuchte durch Befragung der Angeklagten und des Zeugen den Tatbestand herauszufinden. Geklagt bzw. Strafantrag gestellt hatten ein 26 Jahre alter und jetzt als Zeuge geladener Polizist einer am 22. Dezember 2010 eingesetzten Hundertschaft sowie sein Vorgesetzter. Der Vorwurf: die Angeklagte hätte ihm einen Schlag ans Kinn versetzt, nachdem er und seine Kollegen vom Gruppenführer den Befehl bekommen hatten, die Demonstranten aus dem Bereich der Bannmeile zwischen Landtag und Opernhaus zurückzudrängen, weil hier ein Demonstrieren verboten sei. Dabei sollte mit „einfacher körperlicher Gewalt“ vorgegangen werden, was in der Realität ein „Schieben mit glatter Hand gegen die Schulter“ der Demonstranten bzw. ein „Zurückdrängen mit ausgebreiteten Armen“ sei, so der Polizist, der auch eine Art Judo-/Kampfsportausbildung, so wie alle in einer solchen Einheit, absolviert habe.

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Presseerklärung der SeniorInnen für K21

„Wir kommen wieder!“
Kein S21-Bau zu Lasten zukünftiger Generationen

Stuttgart, 5. September 2011: Bereits zum zweiten Mal trafen sich heute früh ab 5:30 Uhr etwa 90 Seniorinnen und Senioren zu einem Blockadefrühstück am Bauzaun des Grundwassermanagements. Unterstützt von einigen jüngeren Bürgern demonstrierten sie durch ihre körperliche Anwesenheit am Bauzaun öffentlich, dass sie sich für den Schutz des Mineralwassers, den Erhalt des Schlossgartens und einen barrierefreien Bahnhof einsetzen.

„Wir tun es für unsere Enkel, wir dürfen ihnen kein städtebauliches Fiasko hinterlassen!“ sagte Renate Rüter (72) in der angeregten Diskussion. „Wir wollen keine Verschwendung von öffentlichen Geldern und wir sind empört darüber, dass hier am Grundwassermanagement einfach weitergebaut wird, obwohl etliche Bauabschnitte noch nicht planfestgestellt sind!“, betonte sie. Damit sprach sie im Namen der Gruppe Seniorinnen und Senioren gegen S21.

Der Denkmalpfleger und Oberkonservator i. R. Dr. Norbert Bongartz nahm ebenfalls an der Aktion teil und hielt einen Vortrag über die architektonische Bedeutung des Hauptbahnhofs. Die Seniorinnen und Senioren kämpfen für den Erhalt wichtiger Kulturgüter für zukünftige Generationen. Dazu gehört u.a. der Bonatz-Bahnhof. Deshalb widersetzen sie sich den Arbeiten für Stuttgart 21 .
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Medienberichte 05.09.

Stuttgarter Nachrichten: 90. Montagsdemo: S-21-Gegner fordern Überprüfung der Verträge
Frankfurter Rundschau: Geißlers Bahnhof taucht wieder auf
Stuttgarter Nachrichten: Kritik an Volksabstimmung wegen Kosten und Termin
Stuttgarter Zeitung/dpa: Frage für Volksabstimmung noch unklar
business on: FDP lehnt Termin der Volksabstimmung am 27. November 2011 ab: "verfrüht und verfehlt"
Stuttgarter Nachrichten: Seniorengruppe blockiert Stuttgart-21-Baustelle
NDR: Bürger reden mit - Fehmarn-Dialogforum gestartet
Dnews/dpa: CDU pocht auf zügigen Weiterbau von Stuttgart 21
Schwäbisches Tagblatt: Zeltdorf im Schlossgarten vor dem Aus
Stuttgarter Zeitung/dpa: Im Laufe der Woche Spitzentreffen zu Stuttgart 21
Schwäbnisches Tagblatt: Barbara Bosch (CD) - Spitzenkandidatin für Stuttgart?

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Ausstellung der ArchitektInnen für K21 von S21-Befürwortern zerstört

Die großen Infotransparente zum modernisierten Kopfbahnhof, die seit einigen Tagen im Schlossgarten stehen, wurden in der Nacht vom Freitag auf Samstag (2./3.9.) zerstört: Die Transparente wurden teilweise auf ganzer Länge aufgeschlitzt und mit Ketchup beschmiert. Die Täter hinterließen außerdem jede Menge Hetzparolen gegen Kopfbahnhof-Befürworter. Sehen so die Argumente der S21-Befürworter aus?

Flügel-TV hat den Schaden dokumentiert und mit zwei der Architekten gesprochen:

Vandalismus 03.09.2011 from fluegel.tv on Vimeo.

Fotos von Thomas Igler.

Hierzu die Presseerklärung der Architekten:

Mutwillige Zerstörung und Schmierereien von S21-Befürwortern an Ausstellungstafeln

In der Nacht von Freitag auf Samstag sind unsere Großtransparente "K 21 – Der Südflügel an den Parkterrassen – eine Vision" sowie das Mahnmal zum Gedenken an den sinnlosen Abriss des Bahnhofsnordflügels zum Teil zerstört, mit Hetzparolen bekritzelt und verschmiert worden. Neben der aus dem Boden herausgerissenen Informationstafel haben die Täter ein offensichtlich vorbereitetes Schild quasi als Visitenkarte mit folgendem Text hinterlassen: DIE PROTEST-KULTUR VON DEN PRO S21-BEFÜRWORTER. Einmal abgesehen von den sprachlichen Mängeln zeigt sich in den übelst hetzerischen, ja nazistischen Parolen, die auf die Großtransparente gekritzelt worden sind, eine nicht nur dümmliche, sondern in höchstem Maße intolerante, ja hilflose Haltung gegenüber unserem mit Argumenten und Bildern erläuterten Alternativvorschlag K21. Viele der Großtransparente wurden mit Messern zerschnitten und mit Ketchup bespritzt. Sind das die "besseren Argumente der Guten"?

Wir verurteilen dieses Tun in schärfster Form und fordern die Befürworter von Stuttgart 21 auf, wieder zu einer sachlichen Form der Auseinandersetzung zurückzukehren. Bei der Parkwache der Parkschützer bedanken wir uns, dass sie die Polizei verständigt hat; diese hat versucht, die Täter zu stellen.

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Medienberichte 04.09.

Schwäbische Zeitung: Bahn streicht Modernisierung - weiterhin keine Barrierefreiheit
Schwarzwälder Bote: Wo Burj Al Arab an Stuttgart 21 grenzt
Schwäbische Zeitung: Die Südbahn soll bis Ende 2015 elektrifiziert sein
Stuttgarter Zeitung: Festival im Schlossgarten - Kultur gegen Stuttgart 21
Pforzheimer Zeitung: Stuttgart 21 bleibt eine Hängepartie
Schwäbische Zeitung: Volksabstimmung: Je größer die Kommune, desto mehr Aufwand
WELT: Bahn-Manager warnt vor erneuten Problemen im Winter
Stuttgarter Zeitung: Schmiedel kämpft weiter gegen Kombilösung
Südkurier: Polizei will bei künftigen Einsätzen rund um Stuttgart-21 mit offenen Karten spielen
ZEIT: Air Berlin - Mehdorn frisst Kreide
Märkische Oderzeitung: Die Bahn braucht neuen Strom
Südkurier: Räumung rückt näher - Stuttgart-21-Gegner wollen nicht weichen

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Medienberichte 03.09.

KONTEXT Wochenzeitung: Klaus Riedel: "Wir sind der letzte Grashalm"
Berliner Morgenpost: Bahn probt den Notfall im BER-Flughafen-Tunnel
Stuttgarter Zeitung: Kombilösung Schmiedel lenkt überraschend ein
Südkurier: Stuttgart 21 - Verhandlungen über Südflügel-Abriss
Badische Zeitung: Bahn-Baustelle: Nebelhorn nervt Anwohner
Mannheimer Morgen: "Billy Regal" wartet auf Bücher
Stuttgarter Zeitung: Südflügel soll erst nach der Volksabstimmung fallen
Stuttgarter Nachrichten: "Der Name des Gesetzes ist irreführend"

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Frühstück am Bauzaun (GWM) mit den SeniorInnen für K21 Mo. 5.9. ab 5:30 Uhr

Erklärung der SeniorInnen für K21 zum Frühstück am Bauzaun des GWM am Montag, 5. September 2011 ab 5:30 Uhr - mit Dr. Norbert Bongartz, Ober-Konservator im Ruhestand, ehemaliger Denkmalpfleger am früheren Landesdenkmalamt (Vortrag zum Südflügel), Götz Schubert (Gedichte), Erwin (Mundharmonika) und den Trommlern von Lokomotive.

Wir Senioren und Seniorinnen spüren eine besondere Verantwortung. Leichtfertig und passiv haben wir jahrzehntelang zugesehen, dass in der Vergangenheit ausschließlich nach dem Motto „Höher – schneller – weiter“ gehandelt wurde. Nicht die Sorge um die natürlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen bestimmte unser Tun, sondern das Streben nach Gewinnmaximierung – auf Kosten des biologischen Reichtums von Flüssen, Meeren und Wäldern, auf Kosten des Weltklimas und damit auf Kosten der Lebensqualität unserer Kinder und Enkel. Profitgier und maßlose Spekulationen zum Nutzen von wenigen und zu lasten der Gesellschaft hatten wir bisher einfach so hingenommen.

Stuttgart 21 ist ein Spekulationsprojekt, von dem wieder einmal nur eine exklusive Gruppe profitiert, dessen Nachteile und Gefahren jedoch die Gemeinschaft tragen soll. Wir sehen uns in der Verantwortung, diese Entwicklung nicht länger einfach so hinzunehmen, sondern endlich zu handeln und uns einzumischen für eine lebenswerte Zukunft für uns alle. weiterlesen

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Medienberichte 02.09.

Badische Zeitung: Vorbereitungen auf Bahnhofswahlkampf beginnen
FAZ: Lindau und sein Bahnhof: Emotionale Rationalitäten
DerWesten: Bröckelnde Dachstützen am Hauptbahnhof Duisburg beunruhigen Bahnfahrer
FAZ: Nach „Stuttgart 21“ wackelt der Stuhl des Stuttgarter Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster
Spiegel: ICE-Ärger: Bahn will Stopps in Wolfsburg nicht mehr vergessen
Halterner Zeitung: Bahnchef: Problem bei Großprojekten in NRW
Süddeutsche Zeitung: Der Flughafen spaltet die CSU: Ein hoher Preis
Stuttgarter Zeitung: Hauptbahnhof: Ratte verursacht Stromausfall
kanal8: Kretschmann hofft auf Akzeptanz der "Stuttgart 21"-Volksabstimmung
Schwäbisches Tagblatt: Projektpartner haben nicht geprüft: Minister fordert Stellungnahme zu Kombibahnhof
NZZ: Fluglärmstreit: «Es braucht eine Paketlösung»
Stuttgarter Zeitung: Schnellzug (StZ meint einen ICE) bleibt auf der Strecke
Mannheimer Morgen: Grüne mahnen Prüfung der Kombilösung an - Befürworter in der Pflicht
Stuttgarter Zeitung: Wenn Kunst auf Politik trifft

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Erneute Pannenserie bei der Bahn

Erneute Pannenserie bei der Bahn

Intercity-Express bleibt auf offener Strecke liegen und im Stuttgarter Hauptbahnhof sorgt Stromausfall für weiteres Chaos

Schon wieder eine ICE-Panne: Erst vor kurzem war ein Zug mit Müntefering an Bord mit einem Trecker kollidiert. Jetzt blieb ein Zug mit 450 Fahrgästen einfach liegen.

Ein Intercity-Express ist am frühen Abend zwischen Stuttgart und Vaihingen auf offener Strecke liegengeblieben. Rund 450 Fahrgäste mussten aus dem Zug geholt werden. „Der Motor lief plötzlich nicht mehr“, sagte ein Bahnsprecher. Ursache sei vermutlich ein technischer Defekt.

Der ICE war auf dem Weg nach Mannheim, als ihm gegen 17.45 Uhr plötzlich die Puste ausging. Die Fahrgäste des voll besetzten Schnellzuges mussten über eine improvisierte Brücke von Tür zu Tür umsteigen. Bei der Evakuierung  des auf freier Strecke stehenden Schnellzuges waren Polizei und Feuerwehr mit im Einsatz.

Auf dem Rückweg zum Stuttgarter Hauptbahnhof ereilte die Fahrgäste die nächste Pannenmeldung der Bahn. Ein Stromausfall im Stuttgarter Hauptbahnhof sorgte für weiteres Chaos und Sperrung aller Gleise. Die gestrandeten Fahrgäste wurden deshalb nicht nach Stuttgart, sondern nach Esslingen gebracht und mussten von dort in die S-Bahn nach Stuttgart umsteigen.

Auch andere Fernzüge konnten den Stuttgarter Bahnhof nicht mehr anfahren und wurden umgeleitet. Auf Gleis 9 und 10 wurde nach ca. einer Stunde ein erster Ersatzzug mit neuem Fahrplan eingerichtet und wie anno dazumal, per Kreidetafel angeschrieben. "Ein Zug nach Wiesbaden?", diese Verbindung hatte man in Stuttgart zuvor wohl noch nie gesehen, sagte eine Frankfurter Pendlerin, während andere Fahrgäste vom Infopoint genervt, weil ohne jede Information zu ihrer weiteren Zugverbindung, zurück eilten.

Der Hintergrund des Stromausfalles ist bislang unbekannt, ein Zusammenhang zu den Bauarbeiten zu Stuttgart 21 wird vermutet.

UPDATE: Soeben wurde in den SWR Nachrichten zum Stromausfall im Stuttgarter Hauptbahnhof folgendes veröffentlicht:

Ratte verursacht Stromausfall am Hauptbahnhof

Eine Ratte ist schuld an dem eineinhalbstündigen Stromausfall am Stuttgarter Hauptbahnhof. Das Nagetier hat gestern Abend ein zentrales Kabel durchgebissen und so für Umleitungen und Verspätungen bei der Deutschen Bahn gesorgt, wie ein Bahn-Sprecher heute mitteilte. Die Bahnsteige lagen bis kurz vor 22 Uhr im Dunkeln. Fahrgäste der Regionalzüge wurden den Angaben zufolge nach dem Aussteigen vom Servicepersonal in die beleuchteten Bereiche begleitet.

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Medienberichte 01.09.

WELT: ICE mit 450 Fahrgästen geht einfach die Puste aus
Stuttgarter Nachrichten: "Basta-Entscheidung": OB Schuster greift Geißler an
FAZ: Lindau und sein Bahnhof - Emotionale Rationalitäten
SWR: Scharfe Kritik an S21-Partnern wegen Kombi-Boykott
Stuttgarter Zeitung: Optimismus bei der Netz AG
Stuttgarter Zeitung: Befürworter verschweigen Kostensteigerungen
Stuttgarter Zeitung: Volksabstimmung läuft wie eine Landtagswahl
SüdwestPresse: Landesregierung überweist Raten für Stuttgart 21

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Gastbeitrag: Von unterschiedlichen Göttern und Menschen und der besonderen Erfahrung mit Europaaa…

Ein Gastbeitrag von Floyd Celluloyd. Dieser Artikel wurde ebenfalls im Fakeblog veröffentlicht.

In Stuttgart werden immer häufiger die Stimmen nach Toleranz und Respekt laut. Für sich genommen ein guter Ansatz. Doch betrachtet man die Situation näher stellt man fest, dass hinter dem Riss durch die Bevölkerung ein viel tieferliegendes Problem versteckt liegt. Wenn man ganz weit gräbt kann man diese Stimmen hören. Diese erzählen von Zukunftsängsten und Sorgen, von anderen Weltanschauungen und einem anderen Verständnis von Erziehung. Von einer Politikmüdigkeit und dem Umbruch innerhalb der Gesellschaft.

Zwei Fronten, zwei Welten

Auf der einen Seite die immer “Hörigen”, auf der anderen Seite die “Rebellen”, die nach einer Veränderung streben, beide fest im Glauben in der Sache Recht zu haben. Recht ist eines der Grundübel innerhalb dieser ganzen Auseinandersetzung, denn “Recht haben” und “Recht bekommen” sind zwei unterschiedliche Socken, von denen einer mehr stinkt als der andere. Die Wahrheit, sollte es eine geben, liegt in der Mitte beider verhärteten Fronten. Dieser Umstand wird aber schwierig zu beleuchten sein, denn die Hauptakteure beschränken sich hauptsächlich durch polemische Reden darauf, das Recht auf ihrer Seite zu haben. Manchmal wird sogar Gottes Segen für das Pochen aufs eigene Recht bemüht. So geschehen bei dem begnadeten Redner Schmiedel von der SPD, der am Samstag, 27.08.2011, einen ganz großen Tag erwischt hat:

 

Ihr Gott ist nicht mein Gott!

Fast schäme ich mich dafür, dass ich auf so einen Humbug auch noch eine Erwiderung schreibe, aber lieber Herr Schmiedel: Ihr Gott ist nicht mein Gott! Bestimmt auch nicht der Gott der meisten Menschen, die Ihnen zugehört haben. Bei dieser Einstellung möchte ich nicht wissen, was bei Herrn Schmiedel noch alles Gottes Segen besitzt. Sein Haus, seine Wohnung, sein Geldbeutel, sein Telefon, seine Goldcard, seine Aktien, seine Gehaltsabrechnung, sein Rentenanspruch, seine private Krankenversicherung, seine Banken … Die Liste ist endlos. Falls Schmiedel irgendwann vor dem Jüngsten Gericht steht und um Einlass bittet, wird er sich wohl zu seiner eigenen Entlastung auf Matthäus 5,3 berufen:

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.

Der bevorstehende Gesellschaftskollaps

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