12 Jahre Schwarzer Donnerstag, Kundgebung 30.9.2022, Guntrun Müller-Enßlin, Theologin, Stadträtin
12 Jahre Schwarzer Donnerstag, Kundgebung 30.9.2022, Musik: Gerd Schinkel, Liedermacher und Sänger aus Köln
12 Jahre Schwarzer Donnerstag, Kundgebung 30.9.2022, Musik: Gerd Schinkel, Liedermacher und Sänger aus Köln
Kundgebung 12 Jahre Schwarzer Donnerstag
Stefan Mappus und der Schwarze Donnerstag – Ein Blick in den Machtapparat
Rede von Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D., auf der Demo zum Schwarzen Donnerstag am 30.9.2022
Liebe Freundinnen und Freunde,
wie jedes Jahr versammeln wir uns heute zum Gedenken an den unsäglichen Polizeieinsatz im Schlossgarten vor nunmehr zwölf Jahren. Lange genug haben wir uns darauf konzentriert, unserer Empörung und Trauer Ausdruck zu verleihen.
Höchste Zeit, das Geschehen einmal von einer anderen Seite zu beleuchten:
Stolz darauf zu sein, dass wir in einer Zeit, als es noch keine Fridays for Future und keine Klimacamps in Zelten gab, für Klima und Umwelt nicht nur auf die Straße gegangen, sondern selbst auf die Bäume geklettert sind, um sie zu beschützen.
Stolz darauf zu sein, dass wir friedlich geblieben sind. Die Pflastersteine, die angeblich ganz zufällig herumlagen, blieben ungeworfen.
Stolz darauf zu sein, dass wir für Demokratie und Bürgerrechte mutig unser Leben und unsere Gesundheit riskiert haben.
Stolz darauf zu sein, dass wir nicht nur dem Ländle, sondern der ganzen Republik und darüber hinaus der ganzen Welt gezeigt haben: Es ging nicht nur um einen Bahnhof, sondern um die Verwüstung von Natur und Umwelt zu Gunsten wirtschaftlicher Interessen ohne Rücksicht auf die Belange eines guten Bahnverkehrs.
Stolz auf einen großen Erfolg zu sein: Die von uns mitgetragene Aufarbeitung des Geschehens hat dazu geführt, dass in Südkorea keine Wasserwerfer mehr eingesetzt werden. Ich selbst war im Jahr 2016 als deutscher Vertreter bei einem Symposium zum Einsatz von Wasserwerfern in Seoul und an Gesprächen mit dortigen Vertretern von Politik, Polizei und Justiz beteiligt. Dabei konnte ich von unseren Erfahrungen berichten. Die Abschaffung der Wasserwerfer war die Folge der Konferenz. weiterlesen
Rede von Guntrun Müller-Enßlin, TheologInnen gegen Stuttgart 21, auf der Demo zum Schwarzen Donnerstag am 30.9.2022
Freundinnen und Freunde einer lebenswerten Stadt, liebe unentwegte Obenbleiberinnen und Obenbleiber,
im Leben von jedem von uns gibt es Tage, die vergisst man nicht. Tage, an denen sich die Zeit teilt in ein Davor und Danach. Der 30. September 2010 war für mich so ein Tag.
Das Davor:
Ein Jahr des Protests mit wöchentlichen Montagsdemos, damals unter der Federführung des unvergesslichen, knorrig-standhaften Gangolf Stocker, der mir in jener Zeit ein guter Freund geworden ist. Unser Schlossgarten mit seinen uralten Bäumen stand von Anfang an im Zentrum dessen, was wir schützen wollten, ja, eigentlich war er der Auslöser unseres Widerstands, für mich jedenfalls kann ich das sagen. Unzählige Initiativen sprossen im Sommer 2010 aus dem Schlossgartenboden wie Pilze, wir waren ständig auf der Straße, wir dachten an nichts anderes mehr als an „unseren Bahnhof, unseren Park, unseren Widerstand“, und am Anfang sah es gar nicht schlecht aus für uns.
Als die Demos im Sommer 2010 hohe fünfstellige Zahlen erreichten, hätte wohl jeder von uns wie damals Sabine Leidig „ihre oder seine Hand dafür ins Feuer gelegt“, dass das Milliardenprojekt in den Orkus geschickt werden würde. Doch wir hatten die Rechnung ohne unsere Obrigkeit gemacht, einen hamsterbäckigen skrupellosen Ministerpräsidenten und sein Kabinett, und eine schwache, der Staatsmacht willfährige Polizei.
Ein Gespenst ging um in unserem Schlossgarten und raunte uns von der drohenden Rodung desselben ins Ohr. Wir haben angefangen, uns vorzubereiten für den Ernstfall, den Tag X, haben Parkschützeralarm per SMS geprobt, sind nächtelang im Park patrouilliert, manche haben dort geschlafen. Das war das Davor. weiterlesen
12 Jahre Schwarzer Donnerstag am 30.09. vor den Stuttgarter Hauptbahnhof
Die Kundgebung 12 Jahre Schwarzer Donnerstag findet am 30.9.2022 um 18 Uhr vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof statt.
Redner/Rednerin:
- Guntrun Müller-Enßlin, TheologInnen gegen Stuttgart 21
- Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D.,
"Stefan Mappus und der Schwarze Donnerstag - Ein Blick in den Machtapparat"
Motto:"Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Gerd Schinkel, Autor, Liedermacher und Sänger aus Köln
Moderation: Peter Grohmann, Kabarettist, Autor und AnStifter
Die 630. Montagsdemo am 26.9.22 auf dem Schillerplatz
Hebeln mit Knebeln: Wie S21 durchgedrückt werden konnte
Rede von Dr. Norbert Bongartz, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, auf der 630. Montagsdemo am 26.9.2022
Liebe seit langem unbeirrt an der Seriosität von S21 zweifelnde und immer noch nicht verzweifelte MitmenschInnen!
Der Stuttgarter Hauptbahnhof war unbestreitbar – neben dem Fernsehturm, dem Tagblatt-Turm, der Liederhalle und der Weißenhofsiedlung – eins der fünf bedeutsamsten Baudenkmale unserer Stadt. Er war anerkanntermaßen eines der frühesten deutschen Zeugnisse des neuen Bauens nach der Epoche der Gründerzeit.
Seit dem Abbruch seiner Längsflügel und dem Durchwinken erheblicher Umbauten im Kopfbau hat der Torso diese hohe Bedeutung aber unwiederbringlich verloren.
Wie konnte es so weit kommen? Hatten die zur Verteidigung von Kulturdenkmalen per Gesetz bestellten Denkmalbehörden seinerzeit alle geschlafen? Diese Frage war seit Anbeginn der S21-Planung immer wieder gestellt worden.
Vor eineinhalb Wochen hat der Journalist Andreas Müller in den beiden Stuttgarter Zeitungen darüber berichtet, dass es spätestens seit 1997 für das Landesdenkmalamt von Seiten des Landes einen Maulkorb gegeben haben müsse, als ein damals vorbereitetes Sonderheft über den Stuttgarter Hauptbahnhof als Baudenkmal nicht erscheinen durfte, um, wie es jetzt hieß, „das laufende Verfahren nicht zu beeinflussen“. Andreas Müllers Artikel wirkte mit seinem Enthüllungs-Charakter auf viele Leser wie ein Paukenschlag und wie ein Tritt vors Schienbein der Landesverwaltung.
Doch so neu ist die neuerliche Nachricht von einem Maulkorb für die zur Erhaltung der Kulturdenkmale beauftragten Fachleute des Landes nicht... weiterlesen
Die 630. Montagsdemo am 26.09.22 auf dem Schillerplatz
Die 630. Montagsdemo findet am 26. September 2022 ab 18 Uhr auf dem Schillerplatz in Stuttgart statt. Ab ca. 18.45 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schillerplatz, weiter in die Kirchstraße zum Marktplatz, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Eberhard Boeck, Schauspieler, Autor und Regisseur
- Dr. Norbert Bongartz, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21; "Hebeln mit Knebeln: Wie S21 durchgedrückt werden konnte."
Motto: ''Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens'', Friedrich Schiller
Musik: Mike Janipka, Gitarre und Gesang
Moderation: Eberhard Boeck
Kipp-Punkte in Sicht – Wie und mit wem können wir das Ruder noch herumreißen?
Podiumsdiskussion auf dem Klimacamp in Stuttgart am 19.9.2022
mit:
Prof. Dr. Dr. Helge Peukert, Universität Siegen, Professor für Finanzwissenschaft und Finanzsoziologie
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
Dr. Winfried Wolf, Verkehrsexperte, Journalist und Herausgeber von ‚LunaPark21′
Moderation: Judith Scheytt, Fridays for Future