Bei der 7. Planänderung geht es um die Verdoppelung der abzupumpenden Grundwassermenge. Wir hatten am 22. Oktober 2012 bei der Montagsdemo etwa 10.000 Einwendungen dagegen gesammelt und diese am 23.10. beim Regierungspräsidium übergeben (Presseerklärung und Fotos der Aktion).
Das Umweltamt der Stadt Stuttgart hat Anfang Dezember 2012 erhebliche Bedenken gegen die 7. PÄ geäußert und davon gesprochen, dass die Unterlagen zur 7. PÄ neu ausgelegt werden müssten.
Seit dieser Woche liegt nun die Stellungnahme des Landesamts für Geologie zur 7. Planänderung vor. Wir erinnern uns, dass Umweltminister Untersteller aufgrund des politischen Drucks des Netzwerks Kernerviertel, der Cannstatter gegen S21 und der Parkschützer bei der Demo vor dem Umweltministerium zugesagt hatte, die Unterlagen der Bahn zur 7. PÄ vom Geologischen Landesamt in Freiburg prüfen zu lassen.
Der Geologe Dr. Ralf Laternser hat sich diese Stellungnahme genau angesehen. Auf seiner Webseite finden Sie eine detaillierte Analyse und seine Kommentare dazu. Hier schon mal sein abschließender Kommentar:
Es bestehen viele geologische Risiken: Setzungen, Subrosion oder Hangrutschungen. Diese Risiken sind nur bei genauer Erkundung der örtlichen geologischen Verhältnisse fachlich zuverlässig zu bewerten. Es fehlen zur fachlichen Beurteilung durch die Fachbehörde des Landes allgemein eine Vielzahl grundlegender Daten und Darstellungen der geolgischen Verhältnisse. Die Unterlagen zur 7. Planänderung der Deutschen Bahn AG für die Planfestellungsabschitte 1.1; 1.5; 1.6a werden als völlig unzureichend und damit fachlich in der aktuellen Form für das LGRB (und damit auch für betroffene Dritte) nicht zu beurteilen.
Eine erneute öffentliche Auslegung der Unterlagen scheint nach Ansicht des LGRB unumgänglich.
Bemerkenswert ist, dass die Deutsche Bahn AG den Planfestellungsabschitt 1.2 ("Fildertunnel") in die aktuelle Planänderung nicht offiziell einbezogen hat, das LGRB den Bereich der Urbanstraße (mit seiner bekannten Rutschscholle im Bereich von geplanten Tunnelbaumaßnahmen und der Wiedereinleitung von Wasser in den Untergrund) aber explizit in seiner Stellungsnahme im Bezug auf die geologischen Auswirkungen durch geplante Baumaßnahmen für Stuttgart 21 beurteilt!
Um es klar zu sagen: Die Bahn kann gerade wieder von vorne anfangen beim Grundwassermanagement, muss die Pläne neu ausarbeiten, dann neu einreichen und die erneute kritische Prüfung durch das Umweltamt und das geolog. Landesamt abwarten. Mit anderen Worten: Die Bahn scheitert erneut am Stuttgarter Grundwasser und die Warnungen und Aktivitäten des S21-Widerstands haben Erfolg gehabt.