Rede von Dipl.-Phys. Wolfgang Kuebart, Ingenieure22, auf der 647. Montagsdemo am 6.2.2023
Es sind keine drei Jahre mehr bis Ende 2025 der Tiefbahnhof Stuttgart 21 in Betrieb gehen soll. Ein nicht unerhebliches Problem dabei ist: die Gäubahn kann nicht über den Flughafen in den Tiefbahnhof geleitet werden – der Zug ist raus, wie man so schön sagt. Mitte 2022 einigten sich Land, Deutsche Bahn, Verband Region Stuttgart (VRS) und die Landeshauptstadt darauf, dass die Panoramastrecke erhalten bleibt[1]. Man braucht sie als Umleitungsstrecke bei Stammstreckensperrungen der S-Bahn und zur Weiterleitung der Gäubahn in den Stadtkessel.
Dass die Panoramastrecke für die Stadt ein wunderschönes Aushängeschild ist, nachdem nun bald aller Schienenverkehr unterirdisch durch die Stadt geleitet wird, das wird nie als Grund aufgeführt. Optik hat für die Stadt noch selten eine Rolle gespielt, man denke nur an den schönen Anblick von der Jägerstraße auf den Nord-Auspuff des Tiefbahnhofs vor dem Weinberg unter dem denkwürdigen Weinberghäusle – geradezu eine apokalyptische Installation – oder die geradezu formvollendete Riesenhutze am Südkopf, von anderen Verschlimmbesserungen im Bereich des Bahnhofs ganz zu schweigen.
Aus verschiedenen Veröffentlichungen (Zeitung, Pressemeldungen) konnte man in den letzten Monaten erfahren, dass bei der Benutzung der Panoramastrecke als Ausweichstrecke die Abnutzung von Radsätzen der S-Bahn auffällig hoch war. Das ging über zwei Sommerperioden 2021 und 2022, als die Stammstrecke (S-Hbf – Schwabstraße – Vaihingen) gesperrt war[2]. weiterlesen