Rede von Dr. Eisenhart von Loeper bei der 163. Montagsdemo

Rede von Dr. Eisenhart von Loeper, Rechtsanwalt und Sprecher des Aktionsbündnisses gegen S21, auf der 163. Montagsdemo am 4.3.2013

Aufsichtsräte mit Statur oder Gefangene des Vorstands und der Kanzlerin?

Liebe Freundinnen und Freunde,
wir erinnern uns an die Worte der Kanzlerin Angela Merkel vom September 2010, mit Stuttgart 21 entscheide sich die „Zukunftsfähigkeit Deutschlands“. Wie recht sie doch hatte, nur in ganz anderem Sinn als sie es dachte: Wir sind zukunftsfähig, weil wir Stuttgart 21 aufarbeiten und beenden. Das geschieht jetzt: Der Pfeiler der Wirtschaftlichkeit ist eindeutig eingestürzt und auch die Säulen der Leistungsverbesserung und des Rechts sind dabei, wegzubrechen. Und wie schön für uns: Die große Mehrheit der Menschen unseres Landes will jetzt das Ende von S21. Die Wende aus dem Tal der Not ist zum Greifen nahe. Wie es im SWR-Fernsehen kam: Menschen wie die Brüder Werner und Rainer Sauerborn sind der Wahrheit wegen wieder auf gleichem Wege.

Aber Mächtige und Lobbyisten geben ihr Letztes: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und die Kanzlerin im Verein mit Bahnchef Grube erteilen die Order an die Aufsichtsräte, „Stuttgart 21 wird gebaut“. Damit verbauen sie das, wofür diese Bürgerbewegung kämpft, die Zukunft unserer Demokratie: sie veruntreuen das moralische und materielle Vermögen der Gemeinschaft, sie verschlechtern den Bahnhof und sie werden mittelbar schuldige Straftäter.
weiterlesen

Verschlagwortet mit , , | Ein Kommentar

Mehrkosten für S21: Das Land muss sich nicht beteiligen

Aktuell bei Legal Tribune, dem Rechtsmagazin von JURION, erschienen:
HBF ©weiberg
Auszüge:

Wenn Baden-Württemberg und Stuttgart sich nicht an den steigenden Kosten für Stuttgart 21 beteiligen, will Bahnchef Grube vor Gerichte ziehen – ein risikoreicher Schritt. Dann muss nämlich geklärt werden, ob sich Land und Stadt nach der Finanzverfassung überhaupt an dem Projekt beteiligen dürfen. Joachim Wieland bezweifelt das. Die Bahn riskiere, bereits erhaltene Zuschüsse zurückzahlen zu müssen. (...)

Ohne weitere öffentliche Zuschüsse verliert das Projekt für die Bahn jede Rentabilität. (...)

Bau von Schienen und Bahnhöfen ist Aufgabe des Bunds

(...) Wenn die Bahn Land und Stadt darauf verklagt, sich an den Mehrkosten zu beteiligen, muss das Gericht also prüfen, ob deren Finanzierungszusagen zu Stuttgart 21 und der Schnellstrecke gegen das Verbot der Mischfinanzierung verstoßen. Stellt es – wie zu erwarten – einen solchen Verstoß fest, wird das Gericht den Vertrag für nichtig erklären, vgl. § 59 Abs. 1 Verwaltungsverfahrensgesetz, § 138 Bürgerliches Gesetzbuch... den ganzen Artikel weiterlesen bei Legal Tribune HIER.

Ein Kommentar

Dr. Grubes tatsächliche Meinung zu „Stuttgart 21“

Was Dr. Grube über Stuttgart 21 wirklich denkt zeigte sich jüngst in seinem berühmten Halbsatz, "nach dem heutigen Kenntnisstand würde man das Projekt nicht (mehr) beginnen". Wenn Grube ehrlich wäre, würde er zugeben, diesen Kenntnisstand natürlich von Anfang an gehabt und eigentlich auch immer so gedacht zu haben (und nur von allen Seiten in dieses Irrsinnsprojekt hineingedrängt worden zu sein).
Einen weiteren frühen Beweis für Grubes "wahre Empfindungen" zeigt Walter Steiger in einem neu zusammengeschnittenen Video, welches ihn bei einer (in Wortwahl und Gestik) reichlich gewundenen Begrüßung des Prof. Heimerl zeigt:

Dr. Grubes tatsächliche Meinung zu "Stuttgart 21"

Ein Kommentar

K21-Aktivist aus Haft entlassen

 

Nach 15 Tagen (wegen einer Demonstration im und am ehemaligen Nordflügel des Hauptbahnhofs im Jahr 2010) in der Justizvollzugsanstalt Rottenburg wurde der K21-Aktivist Karl Braig am heutigen Montagmorgen entlassen. Eine Gruppe von Freunden und Sympathisanten hatte bereits eine Stunde vorher auf ihn gewartet, bevor sich um 8:45 Uhr das Rolltor öffnete und Karl Braig mit Bannern und Oben-bleiben-Rufen empfangen wurde. Zunächst ging es zum ausgiebigen Frühstück in ein Café, dann nach Hause, aber schon am morgigen Dienstag will Karl anlässlich des "Frühstücks am Bauzaun" zu seiner Haft sprechen.
Für Karl Braig war es die dritte Haftstrafe als Umweltaktivist, diesmal mit 55 Tagessätzen. Dass er nicht die gesamte Zeit absitzen musste, lag an der großen Spendenbereitschaft der K21-Bewegung. Viele Sympathisanten hatten Tagessätze übernommen, so dass Karl die fehlenden 600 Euro in bar der Gefängnisverwaltung übergeben konnte. weiterlesen

Kommentare deaktiviert für K21-Aktivist aus Haft entlassen

Presseerklärung BUND: Rascher Ausstieg aus Stuttgart 21 ist sinnvollste Lösung

Stuttgart/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn davor gewarnt, auf seiner morgigen Sitzung Kostensteigerungen für das Prestigeprojekt "Stuttgart 21" auf bis zu 6,5 Milliarden Euro abzusegnen. Das Projekt sei weder ausreichend durchgeplant noch finanziert, außerdem fehle eine ganze Reihe von Genehmigungen zum Bau des unterirdischen Bahnhofs, kritisierten die baden-württembergische BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender und der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

"Schon vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten ist das angeblich bestgeplante Verkehrsprojekt Deutschlands zum unkalkulierbaren Kostenrisiko geworden", sagte Weiger. "Ein Weiterbau von Stuttgart 21 führt in die Kostenfalle für alle. Wenn Bahn-Chef Rüdiger Grube und der Bahn-Aufsichtsrat die Interessen ihrer Kunden und die der Steuerzahler im Blick haben, müssen sie dafür sorgen, dass Stuttgart 21 nicht in einem Desaster endet", sagte Weiger.
weiterlesen

Kommentare deaktiviert für Presseerklärung BUND: Rascher Ausstieg aus Stuttgart 21 ist sinnvollste Lösung

S21-Protest in Berlin

Campact ruft zur Teilnahme an einer Aktion in Berlin auf:

Am Dienstag Stuttgart 21 stoppen!

Am Dienstag geht es ums Ganze: Steigt die Bahn aus dem Milliardengrab Stuttgart 21 aus? Offiziell entscheidet der Bahn-Aufsichtsrat bei einer Sondersitzung in Berlin.

Zu Beginn der Sitzung sind wir vor Ort: Eine Person mit Merkel-Maske errichtet aus großen Goldbarren einen Bahnhof. Möglichst viele Menschen protestieren dagegen und wir lassen zudem einen lautstarken "Schwabenstreich" steigen.

Kommen Sie zur Aktion!

Ort: Potsdamer Platz, Berlin – vor dem Bahntower (Stadtplanlink)
Zeit: Dienstag, 5. März, 9.15 bis 10.15 Uhr

Schwabenstreich am Montagabend:
Am Montag um 18 Uhr veranstaltet das Stuttgarter/Berliner Bündnis gegen S21 vor dem Bahntower eine Kundgebung mit Schwabenstreich, inkl. Liveschaltung zur 163. Montagsdemo nach Stuttgart.

Kommentare deaktiviert für S21-Protest in Berlin

Erste Fotos von Banneraktion am Wagenburgtunnel

Ein Kommentar

Presseerklärung: Augen auf, Herr Ramsauer: Stuttgart 21 ist eh schon tot!

Riesiges Banner über S21-Brache gehängt

Stuttgart, 4. März 2013: Einen Tag vor der Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn in Berlin haben Mitglieder der Parkschützer und von ROBIN WOOD heute Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer aufgefordert, Stuttgart 21 jetzt zu beenden, weil die Finanzierung gescheitert ist. Dazu hängten sie um 10 Uhr ein 200 m² großes Banner oberhalb der S21-Brache am Stuttgarter Wagenburgtunnel: „Augen auf, Herr Ramsauer: S21 ist eh schon tot!“

„Als hätte Ramsauer aus dem milliardenschweren BER-Flughafendebakel nichts gelernt, hält er auch noch an Stuttgart 21 fest“, sagte Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Und das, obwohl vor dem eigentlichen Baubeginn erneut Mehrkosten in Höhe von 2,3 Mrd. EUR anfallen. Darüber hinaus ist der Gesamtfinanzierungsplan gescheitert, weil Land und Stadt keine Mehrkosten übernehmen. Daher muss Ramsauer dafür sorgen, dass der Aufsichtsrat der Bahn morgen die weitere Finanzierung verweigert. Minister Ramsauer darf sich nicht an einem Fass ohne Boden festklammern – zumal die aufgelaufenen Projektkosten erst 430 Mio. EUR betragen! Stuttgart braucht keinen neuen Bahnhof, sondern ein neues Bahnhofsdach und ein neues Stellwerk.“
weiterlesen

2 Kommentare

Pressemitteilung: Aktionsbündnis warnt Aufsichtsrat der Bahn

Aktionsbündnis warnt Aufsichtsrat der Bahn vor unwirksamen Kontrollaktionen und Scheinlösungen

Unwürdiges Finale gegenüber Stadt und Land?

Über unwirksame Kontrollaktionen und Scheinlösungen soll offenbar versucht werden, dass der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG das Projekt „Stuttgart 21“ am Dienstag durchwinkt. Diesen Schluss zieht Eisenhart von Loeper, Jurist und Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, aus der heutigen Meldung des SPIEGEL unter der Überschrift „Aufsichtsrat will Bahnvorstand die Hoheit über S21 entziehen“.

Das darin mitgeteilte Absicht des Aufsichtsrates, so von Loeper, würde bedeuten: „Die politische Order aus dem Kanzleramt zum Weiterbau des Projekts soll umgesetzt und die Gefahr der Strafverfolgung wegen Schädigung des Staatskonzerns minimiert werden.“ Dieser Plan sei „ein unwürdiges feindliches Finale gegenüber Stadt und Land“. Er verspreche zwar keinen Erfolg, treibe aber die Kosten enorm hoch, wenn die Vertragspartner mit jahrelangen Prozessen auf Beteiligung an weiteren Milliardenkosten verklagt würden. In dieser Situation müssten Land und Stadt nun ihre Förderung des Projekts beenden, jede weitere Zahlung einstellen und das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen.

Würde der Aufsichtsrat das vom SPIEGEL veröffentlichte Vorgehen billigen, käme dies der Annahme eines ungedeckten Schecks gleich. Bei den von der Bahn festgestellten 2,3 Milliarden Mehrkosten bliebe damit die „Negativverzinsung“ ihres Eigenkapitals weiter auf dem Tisch. Die Kosten des Projekts würden während des Baufortschritts sicher weiter steigen, zugleich aber auch die Ausstiegskosten erhöhen und somit jede Wende erschweren. Derzeit entsprächen die tatsächlichen Ausstiegskosten nur einem Bruchteil der von der Bahn behaupteten zwei Milliarden Euro. Das habe das Aktionsbündnis dem Aufsichtsrat in einem Brief vom 28. Februar genau erläutert. Würde er sich aber darauf einlassen, ein neues Gremium zur vermeintlich besseren Kontrolle ins Leben zu rufen, wäre damit nur eine neue Nebelkerze gezündet.

Für den Fall, dass der Aufsichtsrat dieser Scheinlösung zustimmt, kündigt Eisenhart von Loeper die „unvermeidliche Strafverfolgung wegen Untreue“ an.

Rückfragen an: Eisenhart von Loeper
3 Kommentare

Medienberichte 3./4.3.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
FAZ: Bund will mehr Kontrolle: Stuttgart 21 wird frühestens 2022 fertig
Spiegel: Stuttgarter Bahnhofs-Debakel: Aufsichtsrat will Bahnvorstand die Hoheit über S21 entziehen
Focus: Bahn will S21 erst im Dezember 2022 eröffnen
SWR: Entmachtet der Aufsichtsrat den Bahn-Vorstand?
Handelsblatt: Bahnhofs-Debakel: Bahn bündelt „Stuttgart 21“ in neuer Gesellschaft
ZEIT: Stuttgart 21: Bahn-Aufsichtsrat will Klage gegen Baden-Württemberg und Stuttgart
SZ: Aufsichtrat will Bahn-Vorstand bei Stuttgart 21 entmachten
n-tv: Wer zahlt für Stuttgart 21?: Aufsichtsrat rangelt mit Vorstand
TAZ: Alternative zu S21: Zwei Bahnhöfe für Stuttgart
Allg. Zeitung Mainz: Ratlos - Kommentar zu Stuttgart 21
Reuters: Eröffnung von Stuttgart 21 erst Ende 2022
AFP: Stuttgart 21: Aufsichtsrat will Bahnvorstand entmachten
dpa: Grün-Rot, Kretschmann und das Dilemma Stuttgart 21
dpa: Umstrittenes Bahnprojekt: Der letzte Kampf um Stuttgart 21 beginnt
dpa: Stuttgart 21: Grüne fordern Notbremse
dpa: Kontroverse Debatte beim SPD-Parteitag um Stuttgart 21
dpa: Aufsichtsrat: Stuttgart 21 - fällt die Entscheidung am Dienstag?
dapd: Aufsichtsrat will der Bahn offenbar die Hoheit über "Stuttgart 21" entziehen
dapd: Sorgenkind »Stuttgart 21«
StZ: Stuttgart 21: Kirchner fordert Spitzentreffen mit der Kanzlerin
Bild: „Stuttgart 21” in neuer Gesellschaft

Überregionale Tagesthemen
Spiegel: Andreas Voßkuhle: Unionspolitiker greifen höchsten Verfassungsrichter an
Geo: Wir erleben das Ende einer politischen Epoche
DWN: Bildungs-Ministerium finanziert Projekte zur Bürger-Überwachung
DWN: Soros: „Deutsches Spardiktat hat Europa in Existenzkrise getrieben“
DWN: Ernährungs-Forscher: Es gibt mehr Enten in Zeitungen als Pferde im Fleisch

Kommentare deaktiviert für Medienberichte 3./4.3.

Pressemitteilung: Ingenieure22 ermitteln tatsächliche „Ausstiegskosten“ für S21

Die wirklichen „Ausstiegskosten“ liegen nach Berechnung der Ingenieure22 mit großer Wahrscheinlichkeit noch immer unter 400 Millionen Euro.

Nach Bekanntgabe der rasanten „Kostensteigerungen“ beim Städtebauprojekt „Stuttgart21“ kursieren die wildesten Zahlen bezüglich angeblicher Ausstiegskosten aus diesem Projekt.

Bahnvorstand Kefer spricht von 2 Milliarden Euro, wobei er Nachweise dafür bisher schuldig blieb. Andere Projektbefürworter rechnen „Pi mal Daumen“ sogar mit 3 oder 5 Milliarden Euro. Auf Seiten der Projektbefürworter findet man nicht eine einzige belastbare Zusammenstellung der Kosten. Die Ingeniere22 belegen Ihre Rechnung dagegen detailliert mit Zahlen.

Was gehört NICHT zu den „Ausstiegskosten“?
Der größte Posten der vermeintlichen „Ausstiegskosten“, die die Bahn immer wieder nennt, ist die Rückabwicklung des Grundstücksgeschäftes der von der Stadt Stuttgart vorab erworbenen Gleisflächen samt Zinszahlungen. Dies sind jedoch keine „Ausstiegskosten“, denn der Bahn entsteht dadurch kein Vermögensschaden. Sie zahlt lediglich das 2001 erhaltene Geld samt Zinsen an die Stadt Stuttgart zurück und erhält dafür die Besitzrechte an ihren Gleisflächen wieder. Es geht hier im Grunde genommen um die Rückzahlung eines von der Stadt Stuttgart gewährten „verkappten Darlehens“, mit dem die Bahn in den zurückliegenden 12 Jahren Gewinne erwirtschaftet hat.

Die Stadt Stuttgart wird einen Teil der Flächen voraussichtlich behalten, was selbst dieses Rückabwicklungsgeschäft für die Bahn noch um ca. 140 Millionen Euro attraktiver machen wird als zugegeben.

Eine ausführliche Darstellung der Ingenieure22 finden Sie auf der Internetseite:
www.ingenieure22.de

Rückfragen: Dipl.-Ing. Hans Heydemann,
oder vertretungsweise an Dipl.-Phys. Roland Morlock
2 Kommentare

Bahnhofs-Debakel: Aufsichtsrat will Bahnvorstand die Hoheit über S21 entziehen

Kommentar zu Stuttgart 21
der Allg. Zeitung Mainz: Ratlos

Der Vorgang ist beispiellos: Angeblich will der Aufsichtsrat der Bahn am Dienstag beschließen, ein eigenes Gremium zur Überwachung des umstrittenen Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 zu installieren.

Ein solcher Schritt würde die übliche Aufgabenteilung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft (im alleinigen Besitz des Bundes) ad absurdum führen: Schließlich ist der Vorstand in vollem Umfang für Wirtschaftlichkeit und Baufortschritt eines solchen Projekts verantwortlich. Wenn es wirklich zu diesem Schritt kommt, dann gibt es dafür nur zwei Deutungen: Es zeigt entweder, wie ratlos Bahn und Bund diesem Fass ohne Boden gegenüberstehen.

Oder der Bund sucht einen Umweg, um Bahnchef Rüdiger Grube zu vermitteln, er möge doch bitte von sich aus seinen Platz räumen. Möglicherweise ist es auch eine Kombination aus beidem - verbunden mit der Selbstentlastung des Aufsichtsrats, dass das Projekt für ihn selbst nie zu durchdringen war. Einem Aufsichtsrat, der bewusst nicht mit Politikern, sondern mit (ehemaligen) Wirtschaftskapitänen besetzt worden ist.

Auch ein neues Gremium wird nichts an dem Skandalon ändern, dass in Stuttgart Jahrzehnte lang ein Mammutprojekt vorangetrieben worden ist, das in seinem Größenwahn einen beispiellosen Bürgerprotest ausgelöst hat, und das schlicht unwirtschaftlich ist.

Wie Bund, Land und Stadt Stuttgart dieses Milliardendilemma auflösen wollen, mag ein Politkrimi sein. Bedeutender aber ist, dass Stuttgart 21 die Bahn über Jahre oder Jahrzehnte hinweg bei überfälligen Investitionen ausbremsen wird. Und das Schlimmste: Der Vorzeige-Industriestandort Deutschland wird sich nach Stuttgart 21 und nach dem Berliner Flughafen-Desaster die Planung großer Infrastrukturprojekte auf lange Sicht nicht mehr zutrauen.

Quelle: Presseportal - Hervorhebungen durch BAA

3 Kommentare