Die 662. Montagsdemo am 12.6.23 auf dem Schlossplatz
Die 662. Montagsdemo am 12.06.23 auf dem Schillerplatz
Die 662. Montagsdemo findet am 12. Juni 2023 ab 18 Uhr auf dem Schillerplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schillerplatz vorbei am Alten Schloss bis zur Richard-von-Weizsäcker-Planie, dort rechts bis zum Neuen Schloss, weiter nach links bis zur Bolzstraße, weiter bis zur Königstraße, dann rechts entlang der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21; "Die Zerstörung der Eisenbahn wird immer schlimmer"
Musik: Gerd Schinkel & Marili Machado
Moderation: Dr. Norbert Bongartz, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Die 661. Montagsdemo am 5.6.23 auf dem Schlossplatz
„redmole“ sendet nicht mehr
Rede von Tom Adler, Demoteam, auf der 661. Montagsdemo am 5.6.2023
Meine Damen und Herren, liebe FreundInnen,
Sie wissen es inzwischen sicher alle, dass unser Mitstreiter und Freund Winfried Wolf am Abend nach der letzten Montagsdemo vor zwei Wochen gestorben ist. Er ist seinem Krebsleiden erlegen; die Zeit, die er gerne noch gewonnen hätte, um seine Projekte fortzusetzen und Bewegungen wie unsere zu unterstützen, und womöglich beim „absehbaren Scheitern“ von Stuttgart 21 noch dabei zu sein, war ihm nicht mehr gegeben.
Unsere Montagskundgebung ist eine politische Veranstaltung, wendet sich also nicht nur an uns selbst, sondern ist auch nach außen gerichtet. Sie ist – wie wir gerne sagen – die größte Volkshochschule unter freiem Himmel, mit gesellschaftsverändernden Zielen. Sie ist das auch heute, obwohl viele von uns um Winfried Wolf trauern. Vielleicht fragt sich die eine oder der andere, warum wir dann heute über ihn sprechen, wo doch etliche Mitstreiter*innen schon gehen mussten, denen nicht immer eine Rede gewidmet wurde.
Wer wüsste besser als wir – im Kampf gegen Stuttgart 21 selber alt geworden – dass der Tod zum Leben gehört und dass wir unsere Zeit auf Kundgebungen nicht mit Trauern verbringen können. Denn um den Kopfbahnhof zu erhalten, müssen wir weiter unsere Stimme in der Öffentlichkeit erheben: damit das „absehbare Scheitern“ des abscheulichen, klima-, bahn,- und stadtzerstörenden Tunnelprojekts Wirklichkeit wird.
Winfried Wolf wollte auch keine Trauerfeier – er hat sich ein Erinnerungsfest gewünscht. Dieses Fest wird momentan für den 15. Juli ins Auge gefasst, den Samstag nach unserer 666. Montagsdemo. weiterlesen
Die 661. Montagsdemo am 05.06.23 auf dem Schlossplatz
Die 661. Montagsdemo findet am 5. Juni 2023 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Tom Adler, Demoteam; "Wir denken an Winnie Wolf"
Musik: La Rondeña, Flamenco; Tanz, Gesang und Gitarre
Moderation: Michael Becker, Kernen 21
Gäubahnerhalt, Kopfbahnhof und die Klage der Deutschen Umwelthilfe
Rede von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), auf der 659. Montagsdemo am 15.5.2023
Liebe Freunde des Stuttgarter Kopfbahnhofs,
am 2. Mai, also vor weniger als zwei Wochen, war es so weit: Wir haben nach jahrelanger Recherche und mehrmonatiger juristischer Feinabstimmung bekannt gegeben: Die Deutsche Umwelthilfe geht gerichtlich gegen die geplante Kappung der „Gäubahn“ und damit weiter Teile von Baden-Württemberg, der Schweiz und Italien vom transeuropäischen Bahnnetz vor!
- Entgegen dem bestehenden Planfeststellungsbeschluss soll die Gäubahnstrecke Stuttgart – Singen – Zürich – Mailand für geplant sieben, realistischerweise 15 bis 20 Jahre keine direkte Verbindung mehr mit dem Hauptbahnhof Stuttgart erhalten.
- Alle über die Gäubahn angeschlossenen Städte in Baden-Württemberg, der Schweiz und Italien – und damit Millionen Menschen – würden bei Verwirklichung dieser rechtswidrigen Planung vom transeuropäischen Bahnnetz (TEN) abgeschnitten.
- Gemeinsam mit fünf betroffenen Oberbürgermeistern und einem Regierungsvertreter des Schweizer Kantons Schaffhausen bekräftigt die DUH die Wichtigkeit der Gäubahn für Klimaschutz und Verkehrswende.
Bund, Land und die Deutsche Bahn haben seit Beginn der Planungen im Jahr 1994 den Bürgern gebetsmühlenartig immer wieder versprochen, dass der Bau des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 zu keiner Verschlechterung der Bahnverbindungen in der Fläche führen werde – im Gegenteil sollte sich die desolate Situation verbessern. Mit der nun geplanten Amputation weiter Teile des Landes vom Bahnknoten Stuttgart und vom transeuropäischen Bahnnetz (TEN) müssten zukünftig Millionen Menschen im Süden des Landes, der Schweiz und Italien ins Auto steigen.
Zur großen Freude der Autokonzerne, die zudem gerne Stuttgart als „Welthauptstadt der Automobilindustrie“ feiern und es bereits geschafft haben, dass mit Inbetriebnahme von S21 jeglicher Bahngüterverkehr im Stuttgart eingestellt wird.
Es kann nicht sein, dass im Jahr 2023 in einer sich dem Klimaschutz und dem Ausbau der öffentlichen Verkehre verpflichteten Landes- wie Bundesregierung eine leistungsfähige Bahn systematisch verhindert und Automobilpolitik pur betrieben wird. weiterlesen
Die 660. Montagsdemo am 22.05.23 auf dem Schlossplatz
Die 660. Montagsdemo findet am 22. Mai 2023 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Michael Becker, Kernen 21; Zukunft nur durch "Oben Bleiben"
Musik: Pit Bäuml, Gitarre und Gesang, Liedermacher aus Heilbronn
Moderation: Michael Kaufmann, Badener gegen S21
Die 659. Montagsdemo am 15.5.23 auf dem Schlossplatz
Die 659. Montagsdemo am 15.05.23 auf dem Schlossplatz
Die 659. Montagsdemo findet am 15. Mai 2023 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Danke, Eberhard!
Redner:
- Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH); "Gäubahnerhalt, Kopfbahnhof und die Klage der Deutschen Umwelthilfe"
Musik: Zakuska, Weltmusik mit Liebe zum Balkan
Moderation: Michael Becker, Kernen 21
Die 658. Montagsdemo am 8.5.23 auf dem Schlossplatz
Stuttgart 21: Prellböcke und kein Geld – die Gerichte sollen es richten
Rede von Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D., auf der 658. Montagsdemo am 8.5.2023
Liebe Freundinnen und Freunde,
gleich zum ersten Thema: Bald müsste das schöne Lied „Auf der schwäbsche Eisenbahne“ umgeschrieben werden. Bei den „Haltstatione“ heißt es künftig nicht mehr „Schtuagert“, sondern „Vaihinga, Ulm ond Biberach“. Denn die Gäubahn soll für sieben, realistisch über zehn Jahre in Vaihingen enden. Technisch nötig wäre das nicht. Die Züge könnten weiter auf der wunderbaren Panoramastrecke fahren, wenn man sie nur ließe und wenige Millionen Euro in die Hand nähme.
Aber das passt nicht ins Konzept. Man will künftig die Gäubahn von Böblingen aus über die Filder – wegen täglich 70 Fluggästen – zum Stuttgarter Flughafen und weiter zum Kellerbahnhöfle führen. Diese unsinnigen Pläne haben zur Folge, dass täglich viele tausend Menschen in Vaihingen auf die S-Bahn oder Stadtbahn umsteigen müssen, um ins Stuttgarter Zentrum zu kommen. Und wer auf der Gäubahnstrecke über Stuttgart zu anderen Zielen reist, also zum Beispiel von Singen nach Berlin, der muss sich zur Weiterreise erst mal von Vaihingen zum künftigen Tiefbahnhof durchschlagen.
Geradezu in Wildwestmanier hat die Bahn angekündigt, sie wolle Prellböcke aufstellen, um jegliche Bahnfahrt auf der Panoramastrecke zwischen Vaihingen und dem Stuttgarter Kopfbahnhof zu verhindern. Dann könnte auch die S-Bahn bei Störungen die Panoramastrecke nicht mehr als Ausweichstrecke benützen. Erschreckend, dass das dem Bundesverkehrsminister Wissing unterstellte Eisenbahn-Bundesamt dem angekündigten Rechtsbruch tatenlos zusieht. Aber wieder einmal stehen die Interessen von Politik und Konzernen zur Durchsetzung von Stuttgart 21 gegen den Anspruch der Bürgerinnen und Bürger auf einen guten und zuverlässigen Schienenverkehr. Ungerührt lässt das EBA zu, dass Millionen Menschen aus dem südlichen Landesteil, der Schweiz und Italien vom Zugang nach Stuttgart und damit vom europäischen Schienennetz abgeschnitten werden sollen. weiterlesen
This Land Is Your Land
Peter Grohmanns Wettern der Woche am 1.5.2023
„Dieses Land ist mein Land, dieses Land ist Dein Land“, sang Woody Guthrie – und wir sangen mit. Willi Hoss, der Vater der Schauspielerin Nina Hoss, war in jenen Mitsing-Zeiten der frühen sechziger Jahre Schweißer bei Daimler-Benz und Mitglied der illegalen KPD. Da kam die Polizei schon mal an den Arbeitsplatz und begleitete den findigen Illegalen zum Spind, um nach Flugblättern zu fahnden: Hochverrat, Landesverrat, Geheimbündelei.
Aber die Flugblätter lagen längst auf den Fließbändern der Werkzeughallen, in fünf Sprachen, von der Gießerei bis zur Endmontage.
Beim Verbotsprozess gegen die KPD (ab 1951) „wurde nicht nur gekungelt, benachteiligt, das Gesetz zigfach gebrochen und die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts permanent missachtet, sondern auch gefälscht“, so die Süddeutsche Zeitung am 8.10.2017. Solche Nebensächlichkeiten übersieht man allzu gern, wenn sich Demokratie und Rechtsstaat küssen. Als die westdeutsche Justiz zu NS-Verbrechen in der Nachkriegszeit ermittelte, blieb kein Augen trocken: Bei rund 5000 Verfahren gab es eben mal 1500 Verurteilungen, bei der Jagd auf Kommunisten fast 200.000 Ermittlungen und ein Justizministerium, das stark von Ex-Nazis durchseucht war. weiterlesen