Presseerklärung: Montagsdemo weiterhin vor Hauptbahnhof!

Stuttgart braucht Verkehrskonzept statt Demoverbot

Stuttgart, 6. Dezember 2013: Das Verwaltungsgericht Stuttgart bestätigt heute, dass es unzumutbar ist, die Montagsdemo gegen Stuttgart 21 weg vom Bahnhof in die Lautenschlagerstraße zu verlegen. Die Sicherheit von Demoteilnehmern und Passanten ist an dem von der Stadt zugewiesenen Alternativstandort nicht zu gewährleisten.

„Die von CDU und FDP forcierte politische Kampagne gegen die Montagsdemo ist gescheitert“, sagt Dr. Carola Eckstein, Versammlungsleiterin der Montagsdemos. „Wo und wann wir gegen Stuttgart 21 demonstrieren, entscheidet nicht die CDU, sondern wir. Wer will, dass die Montagsdemos aufhören, muss den Tunnelwahnsinn Stuttgart 21 beenden.“

Die Stadt Stuttgart braucht kein Demonstrationsverbot, sondern endlich vernünftige Verkehrspolitik. Die Stausituation in der Stuttgarter Innenstadt ist Ergebnis jahrzehntelanger verfehlter Verkehrspolitik, deren traurigen Höhepunkt Stuttgart 21 bildet. Schon jetzt hat dieser Tunnelwahnsinn tausende Stunden S-Bahnverspätung verursacht – und das ist leider nur der Anfang.

Die langjährigen empirischen Verkehrsdaten des Navi-Anbieters TomTom (siehe http://bit.ly/187IZFA und http://bit.ly/IPjinj, Stuttgart jeweils auf S. 57, Platz 12 der schlimmsten Staustädte in Europa) belegen eindeutig, dass Stuttgart mit besonders viel Stau und Verkehrsbeeinträchtigungen zu kämpfen hat, gerade auch im Vergleich mit anderen europäischen Städten.

Die TomTom-Zahlen belegen aber auch eindeutig, dass die Stausituation in Stuttgart nichts mit den Montagsdemos zu tun hat. Wer sich in der Hauptverkehrszeit in der Stuttgarter Innenstadt bewegt, muss mit mehr als einer halben Stunde Verspätung pro Stunde Fahrzeit rechnen, morgens und abends, an jedem Wochentag, vollkommen unabhängig von irgendwelchen Kundgebungen.

Mehr noch: Die TomTom-Verkehrsstatistik zeigt, dass es an einem durchschnittlichen Montag Abend (trotz Montagsdemo auf dem Arnulf-Klett-Platz) zu weniger Staus und Verspätungen kommt, als z.B. an einem durchschnittlichen Donnerstag Abend. Montag ist eindeutig der Tag mit den wenigsten Staus und Verspätungen in der abendlichen Hauptverkehrszeit. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Stausituation in Stuttgart und den Montagsdemos kann damit ausgeschlossen werden.

Auch der Vergleich zwischen den Jahren 2011 sowie 2013 – Montagsdemo vor dem Bahnhof – und 2012 (2. Quartal 2012 bis einschl. 2. Quartal 2013) – Montagsdemo auf dem Marktplatz – beweist eindeutig, dass der Kundgebungsort der Montagsdemo keinen signifikanten Einfluss auf die Stausituation hat.

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6. Dezember – Adventsmail aus Wangen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kuhn,

wir Bürger der Stadtteilgruppe Wangen (Aktiv in Wangen) möchten Sie an unsere Wunschliste, die wir Ihnen am 18.02.2013 im Rathaus übergeben haben, erinnern.

Bis jetzt haben wir weder eine Nachricht von Ihnen erhalten bzw. konnten wir eine Umsetzung unserer Wünsche feststellen.

 - Wann ist damit zu rechnen, dass unser neues Bürgerhaus im ehemaligen Gasthaus "Lamm" umgebaut und in  Betrieb genommen werden kann?
 - Wann sollen die Radwege für die Anwohner und Schüler von Wangen fertiggestellt werden?
 - Wann wird das Bezirksrathaus auch endlich für die behinderten Mitbürger zugänglich gemacht?
 - Wann wird ein altengerechter Zugang zum Generationenzentrum "Kornhasen" gebaut?
 - Die Kinder im Familienzentrum warten immer noch auf ihren Spielplatz, ihre Betten und auf mehr Betreuer.
Unsere dringendste Forderung: Der Verkehr an der Ulmer Straße droht zu kollabieren durch die LKW's,  die vom Zwischenangriff der S21-Baustelle Erdaushub transportieren. Schon vor Jahren forderten die Wangener Bürger eineBaustraße für den Abtransport, weil die vorhandenen Straßen schon jetzt überbelastet sind. Selbst bei dem nochgeringen Erdaushub zur Vorbereitung der Tunnelbaustelle gab es am 25.11.2013 am Aldi-Wender einen Rückstau  und zwei LKW's blockierten die Straßenbahnschienen.
"23 Stadtbezirke - ich vergesse keinen!"  Wir in Wangen warten auf Ihre Antwort und die Umsetzung dieses Versprechens.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Barbara Weber       gez. Inge Herbst         gez. Thomas Haag
                   Stadtteilinitiative   "Aktiv in Wangen"
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Kann eine Gerichtsverhandlung auf Schwäbisch ernsthaft sein?

Im_Namen_des_Volkes?

Im Namen des Volkes? 

Prozessbericht + Foto: Wolfgang Rüter

Verhandlungen am Stuttgarter Amtsgericht sind bei S21-Verfahren für Angeklagte und Zuhörer oft schwer erträglich, haben sie doch ein anderes Rechtsverständnis. Dieses können sie auch entsprechend begründen – die Angeklagten beispielsweise in ihren stets hervorragenden und eindrucksvollen Einlassungen. Aber das scheint weder Staatsanwälte noch Richter zu interessieren; jedenfalls kann man diesen Eindruck gewinnen, wenn man Gerichtsverhandlungen in Stuttgart verfolgt. Warum das so ist, erschließt sich dagegen nicht.

Ein schon etwas zurückliegender Prozess am Dienstag, 19. November 2013 vor dem Stuttgarter Amtsgericht zeigt dieses Problem einmal mehr.
Der Aushang am Sitzungssaal 4 im Stuttgarter Amtsgericht weist drei Beschuldigte aus sowie den Richter Gauch. Der Saal ist mit rund 40 Zuhörer(inne)n voll. Die Anklage lautet auf Nötigung. Die Hauptverhandlung ist öffentliche, es sind vier Zeugen geladen.

Als der Richter die Verhandlung beginnt, sind alle ziemlich erstaunt. Er schwätzt schwäbisch und hat es offensichtlich eilig. Diese Erfahrung ist neu und sogar befremdlich, nicht nur für Nichtschwaben. Eine Gerichtsverhandlung auf Schwäbisch? Das lässt die Anwesenden sogar an der Ernsthaftigkeit eines so ablaufenden Verfahrens zweifeln, zumal der Richter versucht, sich kumpelhaft zu geben – gezielt oder unbewusst. Aber ein Strafverfahren ist eine ernsthafte Sache, und darauf hatten sich die Angeklagten ohne Verteidiger wochenlang vorbereitet. weiterlesen

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Internationale Tag gegen unnütze Großprojekte am 8. Dezember beim offenen Mikrophon auf der Montagsdemo

Liebe Freundinnen und Freunde des offenen Mikrofons!

Am 8. Dezember ist der internationale Tag gegen unnütze Großprojekte, daher wird es einen kurzen Beitrag auf der Montagsdemo dazu geben und auch das offene Mikrofon im Anschluss an den Demozug hat sich diesmal diesem Spezialthema angenommen.

Es wird kurze 2-3-minütige Beiträge geben, die sich den verschiedenen Protestbewegungen gegen solche unnützen Großprojekte widmen und wie diese Proteste in Beziehung zu uns stehen, also "was das mit uns zutun hat".

Die Beiträge werden sich befassen mit

- Finanzierung der auGP
- Istanbul Northern Forests
- Susatal Brand der Mahnwache "Juchtenkäfer" (3. Mahnwachenbrand in 3 Jahren)
- Florenz Tiefbahnhof – Bohrmaschine beschlagnahmt – Maffiöse Machenschaften
- NDDL Widerspruch in der EU-Kommission abgelehnt
- Nizza unnütze Konsumtempel
- Spanien -Tortenwurfprozess
- Neckarwestheim Risse
- Fracking
- Rosia Montana vorläufiger Sieg

um die wichtigsten Stichpunkte zu nennen.

Das offene Mikrofon findet auf dem Kronprinzenplatz statt und beginnt um 19:15 Uhr, bzw. wenn alle interessierten TeilnehmerInnen von der Montagsdemo eingetroffen sind.

Wir hoffen auf euer reges Interesse und freuen uns darauf!

Liebe Grüße
Thomas + Sascha vom Offenen Mikrofon Spezial

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5. Dezember – Adventsmail aus Bad Cannstatt

Stuttgart-Bad Cannstatt, 5.12.2013

Sehr geehrter Herr Kuhn,

am 20.12. soll der städtische Haushalt für 2014/2015 verabschiedet werden. Die Verhandlungen über den Haushalt verlaufen hinter verschlossenen Türen. Wenig dringt gefiltert über die Lokalpresse an die Öffentlichkeit. Sie haben den Haushalt unter das Motto  "Stuttgarts Zukunft = Sparen und investieren" gestellt.
Aber gespart und investiert werden muss an den richtigen Stellen. weiterlesen

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„Ab unter die Erde“ – Tunneltaufe mit Demo in der Landesschau

http://swr-fernsehen/landesschau-aktuell-bw/20131204/674473.m.mp4

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Tunneltaufe mit Widerstand

121 Risiken - nicht mit uns!

[UPDATE 6.12.]: Berichte von W. Rüter im PS-Forum Müssen Tunnelbauer bei Stuttgart 21 jetzt schon Pseudo-Tunnelanstriche mitmachen? und Zwischenangriff Wangen aus der Vogelperspektive

121 Risiken? Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff. Hany-Azer-Liste? Dummes Geschwätz eines Angsthasen. Heilige Barbara? Schutzpatronin der Bergleute, Tunnelbohrer und Totengräber.
Was hat die Heilige Barbara mit der „Tunneltaufe der Zuführung Ober-/Untertürkheim“ im Rahmen von S21 zu tun? Am Mittwoch, 4. Dezember war Barbaratag, wo man sich Kirschzweige in die Vasen stellt, in der Hoffnung, dass sie bis Weihnachten erblühen. Oder eben einen Tunnel tauft, damit Barbara ihn beschütze, so dass er auch nicht ins Leere führe, nicht absaufe, nicht einstürze.
Am gestrigen Mittwoch begann um 10:30 Uhr in Wangen, in extra aufgestellten Zelten nahe der Ulmer Straße, eine Showveranstaltung der DB, um dem staunenden Volk wieder einmal zu zeigen, dass – siehe oben – alles im Griff sei. Zwei Geistliche waren für das Überirdische auserkoren; sie sollten laut Einladung der DB eine „Ökumenische Segnung“ vornehmen. Wie diese Segnung verlief, ist in Fotos der Stuttgarter Zeitung vom 4.12. online zu sehen. Man könnte ergriffen sein, glaubte man an die heilende Wirkung von Hokuspokus. weiterlesen

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Zynische Bahn: Umwandlung der Prämien für Bahncard-Inhaber in Baumprämien

Die DB nennt es

„Bergwaldprojekt"
500 Punkte: Baumprämie für zehn Bäume im Wert von 10,- EUR für das Bergwaldprojekt

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Pflanzungen des Bergwaldprojekt e. V. mit standortheimischen Bäumen zur Wiederbewaldung zum Beispiel sturmgeschädigter Gebiete und zum Umbau zu naturnahen Wäldern in verschiedenen Regionen Deutschlands. Damit engagieren Sie sich für den Erhalt der vielfältigen Schutzfunktionen dieser Wälder.

1.000 Punkte: Baumprämie für 20 Bäume im Wert von 20,- EUR für das Bergwaldprojekt
2.000 Punkte: Baumprämie für 40 Bäume im Wert von 40,- EUR für das Bergwaldprojekt
5.000 Punkte: Baumprämie für 100 Bäume im Wert von 100,- EUR für das Bergwaldprojekt

Stuttgarter Bürger freut dieses „umweltbewusste und großherzige" DB-Engagement ganz besonders ...

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Dritter Kleiner Ratschlag des Widerstands gegen S21

Demokratie im Widerstand – Wie viel mehr soll‘s denn sein?

Die Diskussion geht weiter: zweiter Versuch

  • Welche Schlussfolgerungen ziehen wir?
  • welche Lösungsansätze packen wir an?

Mi., 11. Dez. 2013, 18:30 Uhr

im Linken Zentrum Lilo Herrmann
in der Böblinger Straße 105, Stuttgart Süd
U1, U14 & Bus42: Haltestelle Erwin-Schöttle-Platz

Beim letzten Kleinen Ratschlag wurde beschlossen, die aktuellen Fragen des Widerstands gegen Stuttgart 21 beim dritten Kleinen Ratschlag parallel in einer Großgruppe und in mehreren Arbeitsgruppen weiter zu bearbeiten.

Wir hoffen, dass auf diese Weise alle Teilnehmer/-innen nach ihren Bedürfnissen arbeiten und wir bessere Ergebnisse erzielen können.

  • Übergreifende Dachorganisation oder verbesserte dezentrale Organisation?
  • Wie schaffen wir mehr Austausch und breite Diskussionen vor großen Entscheidungen
  • Selbstermächtigung und demokratische Mitbestimmung: Wege aus dem Dilemma
  • Zusammenarbeits- und Umgangsregeln für die Bewegung

Herzliche Einladung an alle Menschen im Widerstand, die an der Diskussion dieser Fragen und der Lösung der Probleme interessiert sind.

Kommt zuhauf. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam weitermachen.

Euer Ratschlagvorbereitungsteam

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Fotos von der 200. Montagsdemo

Sie war groß, sie war lang und sie war für viele aufbauend und stärkend. Aber die Fotos der 200. Montagsdemo haben wir hier noch nicht präsentiert. Nun also:

Weitere Fotos in den online-Alben von Alexander Schäfer, Ulli Fetzer, Günther Ahner, Thomas Igler und Wolfgang Rüter.

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Bilder der Demonstration gegen den Tunnelanstich in Stuttgart-Wangen

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Presseerklärung: Voreiliger Tunnelanstich der DB in Stuttgart-Wangen

Die 121 Risiken machen Stuttgart 21 zum unkalkulierbaren Risiko

Stuttgart, 4. Dezember 2013: Heute feiert die Deutsche Bahn mit ca. 250 Gästen aus Politik und Wirtschaft in Stuttgart-Wangen den sogenannten Anstich für den Tunnel zum Tiefbahnhof von Stuttgart 21. Diese von der bautechnischen Realität völlig entkoppelte und weitgehend vom Bürger finanzierte Show-Veranstaltung wurde voreilig anberaumt, denn 121 Risiken, die vom früheren S21-Projektleiter Hany Azer im März 2011 zusammengestellt, von der DB den Projektpartnern aber verschwiegen wurden, stellen nach wie vor ein massives Hindernis für den Bau dar und sind bis jetzt nicht entkräftet, zum Teil sogar bereits eingetreten

Besonders schwer wiegt dabei, dass die Bahn die Unterfahrungsrechte der Grundstücke in Stuttgart-Wangen und Umgebung nicht hat. Dies könnte zu ähnlichen Problemen wie kürzlich bei der Landeswasserversorgung am Wagenburgtunnel führen.

Die Politik schlägt solche Warnungen allerdings in den Wind und lässt sich erpressbar machen. Die S21-Gegner, die am Rande der Feier ebenfalls Präsenz zeigen, werden weiße Warnwesten tragen, auf denen die Risiken genannt sind, und demonstrieren symbolisch, wie DB und Politik sich über sie hinwegsetzen.

"Ein Anstich im Tunnelbau wird traditionell gefeiert, wenn der Tunnel bereits einige Meter vorangetrieben wurde. Hiervon weicht die Bahn aber im vorliegenden Fall ab. Und sie könnte bald feststellen, dass die Festivität nicht nur aus diesem Grund voreilig anberaumt wurde – wenn weitere der 121 Risiken zum Tragen kommen. Aber das stört die Feiernden nicht - die Zeche für etwaige Baukostenerhöhungen zahlt ja der Bürger", so Christoph Houtman von den Parkschützern.

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