Presseerklärung: Stadt sträubt sich gegen langfristige Demo-Planung

Kooperationsgespräch: Noch keine Einigung mit Ordnungsamt

Stuttgart, 8. Januar 2014: Das CDU-geführte Ordnungsamt der Stadt Stuttgart sträubte sich heute Abend bei einem Kooperationsgespräch bezüglich der Montagsdemos, verbindliche Zusagen für eine langfristige und realistische Demo-Planung zu machen. Hingegen wurde eine entsprechend verbindliche Aussage für kommende Woche in Aussicht gestellt.

„Vor Weihnachten sorgte Ordnungsbürgermeister Schairer mit seiner adhoc-Verlegung der Montagsdemo für ein Riesen-Chaos“, sagt Dr. Carola Eckstein, die im Namen der Parkschützer seit zwei Jahren die Montagsdemos anmeldet. „Nun hat er den Salat: Die Verlässlichkeit der Montagsdemo ist dahin und Herr Schairer wird bei S21 von seiner eigenen Argumentation eingeholt, denn das Projekt Stuttgart 21 sorgt für Verkehrsbehinderungen auf ganzer Strecke. Bei der S-Bahn herrscht schon seit Monaten das reine Chaos, bald werden wichtige Stadtbahn-Linien monate- bzw. jahrelang ganz gekappt und die für Bürgermeister Schairer so wichtige Verkehrsachse vor dem Hauptbahnhof soll während des Baus des S21-Nesenbachdükers komplett unterbrochen werden – und damit auch die Buslinien 40, 42 und 44. Doch all dies mutet Herr Schairer den Stuttgartern zu.“

Bereits beim Kooperationsgespräch am 25.11. haben die Parkschützer versucht, den Beamten des Ordnungsamtes zu erklären, dass die Montagsdemo als langfristig etablierte Versammlung einen Planungsvorlauf von mindestens drei Wochen hat. Kurzfristigere (Orts-)Änderungen, wie von der Stadt Anfang Dezember angeordnet, sorgen unweigerlich für Chaos, da ein Großteil der Teilnehmer nicht rechtzeitig von der Änderung erfährt. Dass das nicht bloße Theorie, sondern reale Praxis ist, hat die Stadt Stuttgart nun eindrücklich bewiesen. Warum dem Ordnungsbürgermeister aber erst Ende November einfiel, dass Weihnachten kommt, ist bis heute unklar; immerhin waren die Montagsdemos vor dem Hauptbahnhof schon Monate im Voraus angemeldet.

Und auch für das eben angebrochene Jahr 2014 ist eine langfristige Planung der Kundgebungen möglich und aus Sicht der Organisatoren durchaus wünschenswert. Seit geraumer Zeit ist auch für 2014 jeweils montags eine Kundgebung auf dem Arnulf-Klett-Platz angemeldet mit anschließendem Demozug.

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4. Januar: Serverwechsel

Wir planen für Samstag, den 4.1.2014 einen Umzug dieser und weiterer Domains auf einen neuen Server. Am Samstag werden diese Domains deshalb temporär nicht erreichbar sein. Betroffen sind Websites und E-Mail-Adressen folgender Domains, deren entsprechende Aliase und aller ihrer Subdomains: aus-sitzen.de, gegen-stuttgart-21.de, baustopp-selber-machen.de, bei-abriss-aufstand.de, fuer-k21.de, infooffensive.de, kritischesstuttgart.de, liebetanja.de, parkschuetzer.org, rosenstein-park.de, s-bahn-chaos.de und umkehrbar-ev.de.
Wir bitten um Verständnis.

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Rede von Jürgen Schwab bei der 204. Montagsdemo

Rede von Jürgen Schwab, Kirchenmusikdirektor, auf der 204. Montagsdemo am 30.12.2013

Stadtbahn-Chaos durch Stuttgart 21?

Die S21-Propagandisten behaupten seit Jahr und Tag, dass S21 den Verkehr in Stuttgart kaum tangieren würde. K21 hingegen würde unter rollendem Rad gebaut und massive Behinderungen nach sich ziehen. Die tägliche Realität entzaubert dieses Propagandamärchen: S21 lässt den S-Bahn-Verkehr regelmäßig kollabieren, der Autoverkehr staut sich mehr als je zuvor, Fußgängern und mobilitätseingeschränkten Menschen werden unzumutbare Umwege abverlangt und Fahrradwege werden rücksichtslos zerschnitten. S21 ersetzt das gesunde Herz des Verkehrs, nämlich den bestens funktionierenden Kopfbahnhof, durch ein wenig schlagkräftiges, minderwertiges Kunstherz. Schlimmer noch: die jetzt noch durchlässigen Gefäße (die Zulaufstrecken) werden dergestalt erneuert, dass Stockungen vorprogrammiert sind. Diese für Banken und Konzerne äußerst lukrative Transplantation droht jetzt weitere Arterien zu verstopfen, nämlich die der bisher tadellos funktionierenden Stadtbahn.

Lehrreicher Blick in die Geschichte der Stadtbahn und ihre Geburtsfehler
Die Brisanz dieser Feststellung untermauert ein kurzer Blick in die Geschichte unserer Stadtbahn. Die Stuttgarter Straßenbahn verfügte noch um 1960 in der Innenstadt über ein flächendeckendes, feingesponnenes Netz. Doch dann wurde die autogerechte Stadt zur Leitlinie. Die lästig gewordene Straßenbahn hatte zu verschwinden. weiterlesen

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Flyer zur 204. Montagsdemo

Flyer_A5_2013-12-30_Demozug_klein

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VGH-Beschluss zum Demoort

Der VGH-Beschluss (als PDF-Datei) sagt: Verlegung des Versammlungsortes in die Lautenschlagerstr. für die Kundgebung ist rechtmäßig, weil Abwägung zw. Verkehrteilnehmern und Demoteilnehmern zulässig ist.

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Zukunft der Montagsdemos gegen Stuttgart 21

Hallo miteinander,

wie inzwischen vermutlich alle wissen, hat das Ordnungsamt weitere Montagsdemo-Kundgebungen auf dem Arnulf-Klett-Platz (Straße direkt vor dem Bahnhof) verboten, auch über die Weihnachtszeit hinaus. Die vom Amt vorgegebene Verlegung der Kundgebung in die Lautenschlagerstraße ist aus (Sicherheits-)technischen Gründen nicht machbar. Der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim hat dieses Verbot letztinstanzlich bestätigt, indem er die Abwägung der Stadt zwischen der Demoteilnehmer-Zahl einerseits und der Busfahrgäste- und der PKW-Fahrerzahl andererseits für rechtens befindet. Deshalb kann keine MoDemo-Bühne mehr vor dem Bahnhof aufgebaut werden, es ist schlicht und einfach gerichtlich verboten.

Für die zukünftigen Montagsdemos müssen wir uns also etwas anderes ausdenken, denn soviel ist sicher: Unseren Protest gegen Stuttgart 21 werden wir weiterhin kundtun!

Als machbare Variante bietet sich für den Januar folgendes an:
Treffen / Beginn der Demo gegenüber dem Bahnhof in der Lautenschlagerstraße - von dort aus geht um kurz nach 18 Uhr ein angemeldeter Demozug zum Kundgebungsort, momentan der Marktplatz. Dort findet die Kundgebung mit ordentlicher Bühne, geplanten Reden und Infoständen statt.

Als Demoroute ist für die Montage 30. Dezember 2013 und 13. Januar 2014 folgende Strecke angemeldet: Lautenschlagerstraße - Kronenstraße - Friedrichstraße - Bolzstraße - Schlossplatz - Planie - Kirchstraße - Marktplatz (siehe auch google map)

Viele in der Widerstandsbewegung gegen S21 haben in den letzten Wochen und Monaten schon darüber diskutiert, wo die Montagsdemos zukünftig stattfinden sollen - ganz unabhängig von der PR-Aktion von Ordnungsbürgermeister Schairer. Das Kundgebungsverbot auf dem Arnulf-Klett-Platz schränkt die Möglichkeiten leider ein - unnötig wird die Diskussion dadurch nicht, im Gegenteil. Konkret muss zwischen den folgenden Varianten entschieden werden:

  • Der Demozug beginnt um kurz nach 18 Uhr am Bahnhof (Lautenschlagerstr.) und zieht zum Ort der Bühne. Also erst Demozug, dann Kundgebung mit Bühne und Reden.
  • Der bislang gewohnte Ablauf – erst Kundgebung mit Bühne und Reden, danach Demozug z.B. zum Bahnhof – wird wieder hergestellt.

So oder so muss über den Kundgebungsort (Bühne) entschieden werden, denn der Arnulf-Klett-Platz steht momentan laut Gerichtsbeschluss nicht zur Verfügung.

Gerade in dieser Situation hoffen wir, dass möglichst viele kreativ mit überlegen, wo und wie die Montagsdemos zukünftig stattfinden; vielleicht werden jetzt auch etwas langfristigere Optionen in Angriff genommen (z.B. Demorecht im Bahnhof juristisch durchsetzen).

Rückmeldungen, Ideen und Meinungen zur Montagsdemo bitte bis zum 11. Januar 2014 an den Demobriefkasten, entweder elektronisch (demo-briefkasten[at]unser-park.de) oder in den Demo-Briefkasten an der Mahnwache.

Es grüßt das Demoteam
Oben Bleiben!

P.S.: Der Text wurde im ersten Abschnitt überarbeitet, da offensichtlich vielen in der Bewegung noch nicht klar ist, dass wir inzwischen einen gleichlautenden Ablehnungsbescheid für den Arnulf-Klett-Platz für alle weiteren Montagsdemos haben sowie ein VGH-Urteil, das die Abwägung der Stadt (Demoteilnehmerzahl vs. Verkehrsteilnehmerzahl) für rechtlich zulässig erklärt.

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Videos von der 203. Montagsdemo am 23.12.

Musik: ISY (Blümli) Teil 1.1
Musik: ISY Teil 1.2
Eberhard Boeck, Anmoderation
Eberhard Boeck, Zwischenmoderation
Susanne Bödecker (Blockadegruppe)
Musik: ISY Teil 2
Eberhard Boeck: Politische Justiz
Eberhard Boeck: Schwabenstreich
Musik: ISY Teil 3

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Die 204. Montagsdemo am 30.12.

Jetzt erst recht! Die 204. Montagsdemo am 30. Dezember 2013 startet um 18 Uhr mit dem Demozug ab dem Stuttgarter Hauptbahnhof (offizieller angemeldeter Startpunkt: Lautenschlagerstr.) über die Lautenschlagerstraße, Kronenstraße, Friedrichstraße, Bolzstraße und Schloßplatz zum Marktplatz. Auf dem Marktplatz dann Kundgebung mit Bühne, Rednern und Musik. Schwabenstreich am Ende der Kundgebung auf dem Marktplatz.

Redner:

  • Andreas Schwab, Demoteam
  • Peter Grohmann, Die Anstifter: Ein politisch-kabarettistischer Jahresrückblick
  • Jürgen Schwab: S21 und das Stadtbahn-Chaos

Motto: Stuttgart 21 bringt Stadtbahn-Chaos
Musik: David Stützel, Musiker und Klangkünstler
Moderation: Peter Grohmann

Eselkarte_235Übrigens haben wir noch große Mengen der Eselkarten, die sich prima an Passanten entlang des Demozugs verteilen lassen. Es wäre zur allgemeinen Koordination sicher hilfreich, wenn sich alle an der Verteilung Interessierten zu Beginn des Demozugs am Frontbanner treffen und miteinander ausmachen, wer wo verteilt. Eselkarten gibt es an der Mahnwache in größeren Mengen.


204. Montagsdemo auf einer größeren Karte anzeigen

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24. Dezember – Adventsmail der DFG-VK

Für eine nachhaltige, solidarische und verantwortliche Außen-und Friedenspolitik.
Von Stuttgart muss Frieden ausgehen – nicht Krieg!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kuhn,

zum Fest des Friedens und der Liebe möchte ich mich heute gerne an Sie wenden und Ihnen dafür danken, dass Sie in ihrem ersten Amtsjahr mit Überzeugung auch als Mayor for Peace aufgetreten sind, unterstützt von Bürgermeister Werner Wölfle. Die Stadt engagiert sich stark für atomare Abrüstung. Das schätze ich sehr, zumal ich als bundesweiter Koordinator der Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“ und Landesgeschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg einen guten Überblick habe, welche der über 400 Bürgermeister für den Frieden in Deutschland ihre Rolle sehr ernst nehmen.

Allerdings gibt es auch in Stuttgart einigen Nachholbedarf. Die in Vaihingen und Möhringen befindlichen US-Kommandozentralen, EUCOM und AFRICOM, haben von Stuttgart aus die Kriege wie z.B. im Irak oder in Libyen durch "Luftaufklärung" koordiniert. Besonders gravierend ist die in diesem Jahr durch Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung bekannte Verantwortung des AFRICOM für den Drohnenkrieg in Afrika. Der Journalist Christian Fuchs wird dazu auch sein Buch am 6.2.2014 im Haus der katholischen Kirche vorstellen. Das Wirken dieser beiden Einrichtungen muss auf die Grundgesetzlichkeit hin überprüft werden. Wir können nicht zusehen, wenn von Stuttgart aus Krieg weltweit koordiniert und gesteuert wird.

Mir liegt es in Verbindung mit vielen Gleichgesinnten sehr daran, durch internationale Zusammenarbeit mit den Zivilgesellschaften, drohenden Kriegen eine Logik des Friedens entgegensetzen.
Dabei müssen wir feststellen: Krieg fängt vor unserer „Haustüre“ mit Waffenproduktion und Rüstungsexporten in Krisen- und Kriegsregionen an.
Die politische Situation in den arabischen Ländern ist dominiert von den politischen und wirtschaftlichen Interessen des Westens, durch den ressourcenintensiven Lebensstil in den USA und Europa. Dies führt seit Jahrzenten zu Kriegen um Öl/Rohstoffe.

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23. Dezember – Adventsmail aus Stuttgart-West

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kuhn,

niemand hatte am 18. Februar, als wir Ihnen unsere Ordner mit unseren Anliegen überbracht hatten, gedacht, Sie seien der Weihnachtsmann, bei dem wir nur unsere Wünsche vorbringen müssten und dann würden diese hübsch verpackt spätestens am morgen beginnenden Weihnachtsfest erfüllt werden. Allerdings hatten wir schon aufgrund Ihres Wahlkampfes und der Tatsache, dass es Ihnen in Ihrem neuen Amt nicht um eine Wiederwahl in acht Jahren gehen kann und Sie damit auch nichts zu verlieren haben, darauf gehofft, dass Sie als Oberbürgermeister von Stuttgart im Rahmen Ihres Amtes im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger doch etwas mehr zu einer Art weihnachtlicher Lichtgestalt werden würden - auch was das Thema “echte“ Bürgerbeteiligung betrifft.

Dass Sie aber den Bürgerhaushalt als das Instrument für echte Bürgerbeteiligung schlechthin betrachten und es damit als Vorzeigemodell in den Vordergrund rücken, unterscheidet Sie leider nicht von Ihrem Vorgänger. Wir wissen, wie viel Arbeit in den Vorschlägen der Bürger für den Bürgerhaushalt steckt, da wir sie schließlich auch leisten, und wir sehen zum wiederholten Male, dass dies absolut vergebliche Liebesmüh ist. Der Bürgerhaushalt hat sich auch dieses Mal wieder als reine Farce erwiesen.

Es mag sein, dass Ihr persönliches Bild vom Stuttgarter Westen durch die zum großen Teil wirklich sehr schöne, grüne Halb- und Höhenlage Sie ein wenig zu sehr von den auch hier vorliegenden Problemen ablenkt. Denn der Westen ist, wenn man den Blick in die andere Richtung schweifen lässt, das am dichtesten besiedelte Stadtgebiet in Stuttgart und daraus ergeben sich nicht nur verkehrspolitische Probleme oder die Frage, welches Plätzle man jetzt noch wie verschönern könnte. Im Gegenteil!

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Kommentar zum Demo-Verbot durch BM Schairer

Kommentar der Versammlungsleiterin der Montagsdemos Dr. Carola Eckstein:

"Dass dieses kurzfristige und absurde Demoverbot vor dem Bahnhof zu Chaos pur führen würde, war absehbar - ein Schidlbürgerstreich. Aber dies ist leider nur eine kleine Spitze im alltäglichen und allgegenwärtigen Stuttgarter Verkehrschaos; Ergebnis von Jahrzehnten verfehlter Verkehrspolitik. Stuttgart braucht kein Demoverbot, sondern endlich vernünftige Verkehrsplanung. Bürgermeister Schairer sollte sich endlich darum bemühen, dass die S-Bahnen wieder pünktlich fahren, er sollte unterbinden, dass der Tunnelwahnsinn auch noch die Stadtbahnen lähmen, er sollte den S21-Baustellen und -LKW ein Riegel vorschieben, die in Stuttgart tagtäglich für Stau sorgen!"

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aktuelle Infos zur 203. Montagsdemo

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