Offener Brief der Stadtteilgruppen an Herrn Kuhn

Oberbürgermeister Fritz Kuhn
Rathaus/Marktplatz 1
70173 Stuttgart

Stuttgart, im Mai 2014

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kuhn,

"23 Stadtbezirke - Ich vergesse keinen", haben Sie vor Ihrer Wahl zum Stuttgarter OB versprochen. Wir haben Sie beim Wort genommen:

- Im Februar 2013, kurz nach Ihrer Amtseinführung, haben VertreterInnen der Stadtteilgruppen gegen Stuttgart 21 aus den einzelnen Stadtbezirken getreu Ihrem Motto den Dialog angeboten und Ihnen je einen Ordner mit Problemen und Anliegen der Stadtteile übergeben.

Die Themen betrafen Stuttgart 21 und den öffentlichen Nahverkehr aber auch ein großes Spektrum anderer Aspekte wie Privatisierung öffentlichen Eigentums, mangelnde Barrierefreiheit, zögerliche Schulsanierung, fehlende Radwege, Mangel an bezahlbarem Wohnungen, viel zu hohe Feinstaubwerte uvm.

Unsere Anregungen, Vorschläge und Lösungen würden
Stuttgart zu einer besseren Stadt für ALLE machen. Wir haben eine detaillierte Kenntnis der Situation in den Stadtteilen und eine Haltung, die Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellt. Eigentlich sollte das gut zu Ihren politischen Grundsätzen passen.

- Im November 2013 erinnerten wir Sie an diese Ordner.

- Im Dezember 2013 erhielten Sie zur erneuten Erinnerung und als jahreszeitliche Aktion von den einzelnen Stadtteilgruppen Adventsmails.

- Dann baten wir Sie Anfang 2014 drei Mal um einen persönlichen Termin.

Das erste Mal gab es keine Reaktion.
Beim zweiten Mal wurde uns ein Gespräch mit Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle angeboten.
Im dritten Schreiben - nachdem wir erneut verdeutlichten, dass wir mit Ihnen, unserem gewählten OB, persönlich reden wollen - wurde uns mitgeteilt, dass Ihr Terminkalender zu voll sei, um sich mit uns treffen zu können.

Das ist enttäuschend. Zumal wir sehen, welche Termine stattdessen Platz in ihrem Kalender finden. Z. B. die Einweihung der Sparkassenakademie im Europaviertel, bei der Sie dem Präsidenten des Sparkassenverbands BaWü dabei zuschauten, wie dieser lt. Stuttgarter Zeitung vom 29.3. "mit Verve ein paar Testhüpfer auf dem Trampolin der Akademie-Terrasse macht".

Viele Ihrer Wählerinnen und Wähler waren der Ansicht, dass wesentliche Teile ihrer Vorstellungen von Kommunalpolitik sich mit grünen Kernanliegen decken. Leider mussten sie erfahren, dass auch diese häufig nur Ergebnis taktischen Kalküls sind.
Anders ist es z. B. kaum zu erklären, dass Sie den Autoverkehr um 20 Prozent reduzieren wollen, sich aber bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Anfang des Jahres damit brüsteten, dass Sie so schlau gewesen seien, nicht zu sagen, bis wann das umgesetzt sein sollte. (Junge Welt vom 25. April 2014)

Wir ziehen aus alledem den Schluss, dass Sie sich nicht mit uns treffen wollen.
Dass Sie unser fundiertes Vor-Ort-Know-How nicht wirklich interessiert.
Dass die Politik des Gehörtwerdens mit „1 Mal Anhören in 8 Jahren“ erledigt ist.

Sollten wir mit unserer Einschätzung falsch liegen, weil Sie das von uns erhoffte Gespräch doch mit uns führen möchten, weil unsere Interessen auch Ihren Interessen entsprechen, dann bitten wir Sie um einen baldigen Gesprächstermin, zumindest jedoch um Ihre persönliche Stellungnahme, die auf unsere Anliegen eingeht.

Mit besten Grüßen,

Die Stadtteilgruppen gegen Stuttgart 21

8 Kommentare

Rezension des Buches „Politische Justiz in unserem Land“

„Politische Justiz in unserem Land“ (Hrsg. Jörg Lang)

Buchbesprechung: Petra Brixel

Vorbemerkung:
Anlässlich der Demonstration mit Kundgebung vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am kommenden Samstag, 17. Mai 2014, mit einem interessanten Rednerprogramm – u.a. auch mit Dieter Reicherter, einem der Autoren des im Folgenden besprochenen Buches - soll mit einer Rezension des Buches „Politische Justiz in unserem Land“  noch einmal auf die Problematik der einseitigen Sichtweise von Justiz auf die non-konformen Bürger des Landes verwiesen werden. Um genau diese Problematik wird es auch bei der kommenden Demonstration gehen.

Rezension:
Dieses Buch war überfällig! Es traf den juristischen Nerv einer ganzen K21-Generation. Es verkaufte sich - herausgekommen 2013 - schnell, Lesungen mit Autoren des Buches waren bestens besucht, es gab heiße Diskussionen, ein Nachdruck war nötig.

Üblicherweise steht am Ende einer Rezension eine Empfehlung  - entweder „Finger weg!“ oder aber „absolut lesenswert!“  In der Rezension des vorliegenden Buches “Politische Justiz in unserem Land“ will ich gleich zu Beginn sagen: Unbedingt lesen! Ja, ich gehe noch weiter und empfehle das Buch nicht nur S21-Kritikern  - die sowieso  schon alles gewusst  oder zumindest geahnt haben -, sondern vor allem: allen Stuttgarter Richtern, Staatsanwälten und ihren Ermittlern, Stuttgarter Politikern, Polizeiangehörigen und natürlich  dem Justizministerium. weiterlesen

2 Kommentare

Samstag, 17. Mai 2014: Kundgebung in Karlsruhe

Vorankündigung:
"Justiz im Namen ... der Politik ?"

Unter diesem Motto veranstalten Mitstreiter von K21 am Samstag, 17. Mai 2014, einen Demonstrationszug mit Kundgebung in Karlsruhe.
Beginn ist um 11 Uhr am Hauptbahnhof Karlsruhe. Der Demonstrationszug wird dann zum Bundesverfassungsgericht im Schlossbezirk ziehen. Dort findet ab ca. 12 Uhr eine Kundgebung mit der Forderung "Keine politische Beeinflussung der Justiz!" statt.

Anhand der aktuellen Entwicklung bei Stuttgart 21 (aber nicht nur dort) soll die Verantwortungslosigkeit von Politik, Polizei und Justiz bei der ihnen anvertrauten Bewahrung der Grundrechte beleuchtet und mit konkreten Beispielen belegt werden.
Angeprangert werden soll auch die Kriminalisierung kritischer Bürger und die Missachtung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts durch Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte wie zum Beispiel durch rechtswidrige Einkesselungen und unzulässige Ausdehnung der Nötigungsvorschriften.

Als Redner werden auftreten:
Elke Steven vom Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V., der Schriftsteller und Journalist Jürgen Roth sowie der Vorsitzende Richter am Landgericht a.D. Dieter Reicherter.

Elke Steven wird die Repressionen gegen Versammlungsteilnehmer
beleuchten (u.a. bei Blockupy, G8), Jürgen Roth wird die Verstrickung von Politik und Justiz aufs Korn nehmen. Dieter Reicherter hat wieder einiges zu S21 und den skurillen
Geschichten rund um die Justiz zu sagen. Es geht dabei um das Thema "Freiheitsrechte gegen Sicherheit?"
Der ehem. Richter wird in seiner Rede Planungen der Bundespolizei für S21-Einsätze enthüllen und Überwachungen von Bürgerbewegungen auf Grund weiterer Rahmenbefehle thematisieren, z.B. für Unterstützer von Asylbewerbern, Gegner des Bildungsplans und Gegner des Nationalparks Nordschwarzwald.

Im Rahmenprogframm werden großformatige Aufnahmen der Fotografengruppe Gegenlicht zu sehen sein. Capella Rebella und der Liedermacher Rainer Weigand werden die Demo musikalisch begleiten und es wird eine kleine Aufführung mit einer Theatergruppe geben.

Hier:  Flyer Demo Karlsruhe

(Informationen zu einer gemeinsamen Anreise - wer will - mit dem RE von Stgt. geben wir in den nächsten Tagen auf BAA.)

5 Kommentare

S21-Tunnelbau gefährdet Gebäudesicherheit: Bahn bietet 6 Mio Euro für Abriss

EXKLUSIV mit Anhang "Vertrauliche Vorlage für IHK-Vollversammlung am 13.05.2014"

IHK-Gebäude "R" Jägerstr. 30:
Abriss wegen S21-Tunnelbau oder Vermietung an Stadt?

Jetzt 6 Mio-Angebot der DB!
S21-Tunnelbau gefährdet Gebäudesicherheit

Abbruch ©weibergDie Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) soll am kommenden Dienstag in einer bisher geheim gehaltenen Sitzung erneut über den Abriss ihres alten, bis vor kurzem denkmalgeschützten, Bürohochhauses in der Jägerstraße entscheiden. Die Bahn hat dazu ein neues, deutlich höher dotiertes Angebot gemacht. Statt der im Januar abgelehnten 3,8 Millionen (wie dazu auch HIER berichtet) bietet die Bahn nun sechs Millionen Euro an, um sich den S21-Tunnelbau vereinfachen zu können. Gleichzeitig will sich aber die Stadt Stuttgart in dieses Gebäude einmieten, was der IHK letztlich langfristig doch wesentlich mehr einbringen würde. Die IHK unterstützt bisher das Bahn- und Immobilienprojekt "Stuttgart 21". Mehr zum Thema in der Stuttgarter Nachrichten: "Bahn bietet IHK 6 statt 3,8 Mio Euro" siehe HIER

FERPRESS liegt dazu auch die für die Sitzung am 13. Mai vorgesehene vertrauliche "Vorlage für die Vollversammlung, TOP 1: IHK-Gebäude R Jägerstrasse 30" vor, siehe im  ANHANG HIER.

Auch die beiden alternativen Vertragsentwürfe liegen FERPRESS vor. Eine erste Auswertung durch unsere Juristen ergab, dass letztlich alle finanziellen und bautechnischen Vorteile bei der Bahn, die meisten Risiken und Unwägbarkeiten bei der IHK liegen würden. Das Gelände würde zwar weiter der IHK gehören, was aber letztlich darauf (wieder) gebaut werden könnte, würde ggf. an anderer Stelle entschieden - nicht von der IHK!

Wir gehen davon aus, dass diese Vereinbarungsentwürfe spätestens nach der Vollversammlung von anderer Seite noch veröffentlicht werden.

Zum Thema dazu passend ein Artikel in der Stuttgarter Zeitung: "Tunnelanrainer hoffen auf die Politik"
AUSZUG:

Hauseigentümer sehen kein Entgegenkommen der Bahn

"Zumindest (Verkehrsminister) Hermann und (Stuttgarts Oberbürgermeister) Kuhn haben einen Brief der in der Initiative Netzwerk 21 zusammengeschlossenen Eigentümer und Anwohner auf dem Tisch, in dem sie um Unterstützung gebeten werden: „Wir hoffen, dass die Eigentümer von den politisch Verantwortlichen vor größerem Schaden bewahrt werden und sie nicht letztlich diejenigen sind, welche die Zeche aus den Risiken von Stuttgart 21 zahlen müssen“, steht da zum Beispiel. Hintergrund ist, dass aus Sicht der Initiative die Anfang des Jahres begonnenen Gespräche zwischen der Bahn und den Eigentümern über die Haftung bei Gebäudeschäden gescheitert sind. Zwar rückte die Bahn von ihrer ursprünglichen Position ab, dass es allein Sache der Besitzer sei nachzuweisen, dass ein eventueller Gebäudeschaden vom Tunnelbau herrührt. Diese harte Haltung gab die Bahn mittlerweile auf. Sie stimmte einer Beweislastumkehr zu, allerdings in einem engen Raum- und Zeitfenster, wie die Netzwerke bemängeln. „Nachdem die Bahn keine weiteren Spielräume angeboten hat, betrachten wir die Gespräche als gescheitert“, erklären die Sprecher Frank Schweizer und Ulrich Hangleiter. Sie wollen, dass auch langfristige Schäden und nicht nur Setzungen, sondern auch Hebungen in die Haftungsregelung mit der Bahn aufgenommen werden. Die Eigentümer befürchten das Quellen des Gipskeupers. Den ganzen Artikel gibt es HIER

Inzwischen teilten Mitarbeiter der Landeswasserversorgung Baden-Württemberg FERPRESS mit, dass seit unserer ersten - bestätigten! - Meldung, sich die einseitige Neigung ihres Bürohochhauses durch den darunter gerade erst begonnenen S21-Tunnelbau bereits um den Faktor 3 bis 4 verstärkt hat!

Unter den Mitarbeitern werde deshalb mehr und mehr über eine Räumung des Gebäudes diskutiert. OB Kuhn stehe in seiner Pflicht: "Wer den Brandschutz am Fernsehturm für so wichtig halte, der müsse auch an die Sicherheit der Mitarbeiter in diesem staatlichen Gebäude denken", bekamen wir zuletzt vor Ort nochmals zu hören.

Weitere Infos: Roland Kimmich, ferpress@t-online.de

2 Kommentare

Medienberichte 8./10.5

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StN: Fluchttreppen stören Betrieb im S-21-Bahnhof
ZAK: Land und Bahn verstehen sich in Sachen S21 immer besser
dpa: S21 Lenkungskreis vertagt Streit um Kosten
dpa: Streit um Mehrkosten für S21 im Lenkungskreis vertagt
dpa: Polizist sieht Differenzen mit Politik bei Stuttgart-21-Einsatz
dpa: Beim "Schwarzen Donnerstag" verletzter Rentner: Mappus soll aussagen
TAZ: Untersuchungsausschuss S21 - Löffler will Mappus-Zirkel schützen
StZ: S21 Tunnelanrainer hoffen auf die Politik
StZ: S21 - Auch in Ulm drohen neue Zeitrisiken
StZ: S21 Kahlschlag an der Rohrer Kurve
StZ: Einflussnahme oder nur ein Wutausbruch?
StZ: Polizeieinsatz gegen S-21-Gegner - Ausschuss hört die ersten Zeugen an
StN: Bahn bietet IHK für Abriss 6 statt 3,8 Millionen
StN: Keine Einigung zur Haftung mit der Bahn
StN: Kritik an der Vorgängerregierung: Verkehrsminister Hermann
SWR: Polizist sieht Differenzen mit Politik bei S-21-Einsatz
SWR: S21-Lenkungskreis vertagt Mehrkosten-Diskussion
SWR: Zweiter Untersuchungsausschuss zu S 21 tagt
SIR: Mappus soll vor Gericht aussagen
SIR: Polizist spricht von Differenzen mit Politik
SIR: S21-Lenkungskreis - Diskussion um Mehrkosten vertagt
SZ: Hat die Politik der Polizei ins Handwerk gepfuscht?
Südkurier: Schwarzen Donnerstag: „Hol' den Bagger rein“
Badische-Zeitung: S-21-Untersuchungsausschuss: Zeugen widersprechen sich
Badische-Zeitung: Nur die Käfer sind noch ein Problem
FAZ: Protest gegen Stuttgart 21 als Wachstumsmotor

Überregionale Tagesthemen
Süddeutsche: Naturschutzgebiet - Ex-Landrat trickst Staatsregierung aus
StZ: Verfall der journalistischen Sitten am Beispiel des SWR
SWP: Juchtenkäfer in Süßen aufgetaucht
Huffington Post: China tüftelt an weltweitem Bahnsystem
ND: Fehmarnbelttunnel: Unrealistische Prognosen und veraltete Zahlen

Kommentare deaktiviert für Medienberichte 8./10.5

Kulturmatinee am 18.5. gegen den Brückenabriss am Cannstatter Neckarufer beim Holzsteg

Nur Jesus konnte über Wasser gehn – drum lasst in Cannstatt die Brücken stehn! Kulturmatinee gegen den Brückenabriss
Sonntag, 18. Mai 2014, 11:30 - 15:00

Der Elefantensteg über die B14 zum Rosensteinpark soll demnächst abgerissen werden für den Bau des Rosenstein-Autotunnels, der Holzsteg soll nächstes Jahr dem Bau einer neuen Eisenbahnbrücke für Stuttgart 21 weichen.

Wir setzen Kultur gegen diese Unkultur neoliberaler „Stadterneuerung“! weiterlesen

Verschlagwortet mit , , , , , | Ein Kommentar

Vierte Kandidatenbefragung zu S21 am 12.5.

Peter Conradi schreibt uns:

Die SPD Stuttgart: pro und contra S21

Die bisherigen Befragungen von Kandidaten und Kandidatinnen von SÖS, von den Bündnis 90/Grünen und von den Linken zum
Thema Stuttgart 21 waren lebhaft und informativ. Am kommenden Montag 12. Mai von 17.15 bis 17.45 Uhr findet die vierte (und letzte) Befragung statt, wie bisher auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Diesmal stellen sich zwei Kandidaten der SPD unseren Fragen: Martin Körner (Platz 1) und Dejan Perc (Platz 5), Kreisvorsitzender der SPD Stuttgart. Die Fragen stellen Odile Laufner (ArchitektInnen für K 21 und Werner Sauerborn (Aktionsbündnis).

Da die CDU und die Freien Wähler die Teilnahme an der KandidatInnenbefragung abgelehnt haben (die FDP hat auf unsere
Anfrage nicht geantwortet), findet am Montag 19. Mai keine weitere Befragung statt. Voraussichtlich wird Dr. Norbert
Bongartz bei der Montagsdemonstration am 19. Mai ein kurzes Resümee der KandidatInnenbefragungen geben.

Ein Kommentar

221. Montagsdemo am 12.05.

Die 221. Montagsdemo am 12. Mai 2014 findet ab 18 Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Gegen 18:40 Uhr Demozug über den Schlossplatz, die Bolzstraße, Friedrichstraße, Kriegsbergstraße, Ossietzkystraße zur Jägerstraße, Schwabenstreich vor der IHK

Veranstaltungen direkt VOR der Montagdemo:

Redner:

  • Daniela Dahn, Journalistin und Schriftstellerin

Motto: "Wir sind der Staat - warum Volk sein nicht genügt"
Musik: Capella Rebella
Moderation: Conny Geeve, Vaihinger für den Kopfbahnhof

Frontbanner "Rettet unsere Stadtbahn vor Stuttgart 21!"

Ein Kommentar

Justiz – im Namen des Volkes oder im Namen der Politik?

Unter diesem Motto veranstalten Mitstreiter von uns am
Samstag, 17. Mai 2014, einen Demonstrationszug mit Kundgebung in Karlsruhe.
Beginn ist um 11 Uhr am Hauptbahnhof. Der Demonstrationszug wird dann zum Bundesverfassungsgericht im Schlossbezirk ziehen.
Dort findet ab ca. 12 Uhr eine Kundgebung mit der Forderung "Keine politische Beeinflussung der Justiz" statt.

Anhand der aktuellen Entwicklung bei Stuttgart 21 unter anderem soll die Verantwortungslosigkeit von Politik, Polizei und Justiz bei der ihnen anvertrauten Bewahrung der Grundrechte beleuchtet und mit konkreten Beispielen belegt werden. Angeprangert werden soll auch die Kriminalisierung kritischer Bürger und die Missachtung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts durch Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte wie zum Beispiel durch rechtswidrige Einkesselungen und unzulässige Ausdehnung der Nötigungsvorschriften.

Als Redner werden auftreten Elke Steven vom Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V., der Schriftsteller und Journalist Jürgen Roth,sowie der Vorsitzende Richter am Landgericht a.D. Dieter Reicherter.

Als pdf-Datei herunterladen: Ankuendigungsflyer

Kommentare deaktiviert für Justiz – im Namen des Volkes oder im Namen der Politik?

Medienberichte 5./7.5

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
nrwz: Stuttgart-21-Aushub kommt per Bahn
SWR: S 21 Aushub soll mit der Bahn geliefert werden
SWR: Erde soll per Bahn transportiert werden
StZ: S21 - Verhandlungsprotokoll einsehbar
StN: Stuttgart 21 wird für Grüne zu wundem Punkt
StZ: Stuttgart 21 - Grüne fordern Beteiligung
StZ: Verkehr stehen wichtige Entscheidungen an
StZ: Verkehrsminister Hermann - Neuer Wirbel um Berateraufträge
StZ: Kretschmann zu Kritik an Hermann „Grüner-Filz-Vorwurf abwegig“
StZ: Verkehrsversuch in Bad Cannstatt bleibt Zankapfel
StZ: Sanierungsstau belastet den städtischen Haushalt
Schwarzwälder Bote: Aushub von S 21 ist in Sicht
SWR: Filz-Vorwürfe: Rückendeckung für den Verkehrsminister
SWP: CDU hält den zweiten Ausschuss zur Aufklärung des Polizeieinsatzes gegen S-21-Gegner für verfassungswidrig
SWP: Zweifel an S-21-Ausschuss
dpa: CDU: Ausschuss zu Stuttgart-21-Polizeieinsatz ist verfassungswidrig
Mannheimer: Kehrwoche ist Chefsache bei Oberbürgermeister Kuhn
Augsburger: Wenn die Fettnäpfchentreter fehlen

Überregionale Tagesthemen
Spiegel: Städtebau-Großprojekt in Hamburg: Links und rechts der Quietschkurve
Hamburger Abendblatt: Bürger reden bei Straßenbau mit
OTS: NABU zur Festen Fehmarnbeltquerung: Vorhaben gleichzusetzen mit Stuttgart 21, Berliner Flughafen und Elbphilharmonie
dpa: Siemens hat immer noch nicht alle Pläne für Arbeiten am BER
AFP: Bund schlägt Alternative zu Nachtflugverbot am BER vor

2 Kommentare

Videos von der 220. Montagsdemo am 5.5.14


Dr. Jürgen Lodemann, Schriftsteller, Fernsehjournalist, ehemaliger Leiter des legendären SWF-Literaturmagazins (Bestenliste) und Träger u. a. des Stuttgarter Literaturpreises, bei der Montags-Demo-Rede gegen das Milliardenloch "Stuttgart 21"

Peter Erben (BI Neckartor) - HIER
Christoph Reinstadler - HIER & HIER
Musik: Winandy/Straub/Ege - HIER & HIER

Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Videos von der 220. Montagsdemo am 5.5.14

Rede von Dr. Jürgen Lodemann bei der 220. Montagsdemo gegen S21 am 5.5.2014

Rede von Dr. Jürgen Lodemann bei der 220. Montagsdemo gegen S21 am 5.5.2014

ANGST-RÖHRE AM NESENBACH

Dr. Jürgen Lodemann ©weibergLiebe Freunde des Kopfes – Stuttgarts Bahnhof kenne ich seit nun über 70 Jahren, seit ich Kind war in Essen, in der Krupp-Stadt, Europas größter Bergbaustadt. Weil es 1940 Penicillin noch nicht gab, musste ich mit meiner Lungen-TB oft in die Alpen, in die damals bessere Luft. Das ging per Bahn, und über Stuttgart, und ich höre noch, wie die Mutter, als sie gefragt wurde, wie sie das schaffe, so oft so lange Fahrten mit einem 4- bis 7-jährigen, ich hör sie noch reden: „Man muss ihn ja nur ans Fenster setzen, dann ist er still.“

Der rasende Reisende, sogar heute noch kann er in Kopfbahnhöfen kurz zur Besinnung kommen; damals war auch bei mir in Stuttgart offenbar Schluss mit Stillsein und ich soll die Mutter gefragt haben nach den „stachligen Bergen“ vor oder hinter dem Bahnhof. Und hab ihre Antwort schlicht nicht kapieren können. „Weinberge“? Sollten über bombardierte Häuser und all das Wunderliche, was da draußen zu beobachten war, auch Berge „weinen“ müssen? Zum Weinen ist heute jedenfalls, dass dies einzigartige Stuttgart vom Zug aus überhaupt nicht mehr zu sehen sein soll. Nur noch Tunnels. Ausschließlich Schwärze. Könnte es sein, hier wird sich geschämt? Weil am Bahnhof nicht mehr nur grandiose Bäume stehen, sondern, auf der Gegenseite, Wände aus Banken-Beton? Die mehr und mehr Platz wollen und Euro?

Heute wohne ich in Freiburg. Dort hat man Erfahrungen mit Stuttgart. Zurzeit sogar Raub, Kulturvernichtung, Freiburg wird ein Schatz in Richtung Stuttgart geraubt, ein einzigartiges Orchester, mit Tradition zurück bis Brecht, das ist nur eine andere Geschichte. Landesväter drohten schon immer gern mit Lügen, weiterlesen

Verschlagwortet mit , , | 2 Kommentare