Kein „Tag des Offenen Denkmals“ im Schlossgarten oder: Fragile Stellen am Grabungsplatz

von Dieter Reicherter

An alle, die am Erhalt unserer Kultur und Geschichte interessiert sind!

Bekanntlich wurden bei Probegrabungen im Schlossgarten auf dem Baugelände für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 Zeugnisse unserer Vergangenheit gefunden. Zunächst ein steinerner Kopf, dann Steinplatten eines vor Jahrhunderten künstlich angelegten Bachlaufs, zuletzt römische Öfen.

Überraschend waren die Funde nicht. Schon beim Bau des jetzigen Kopfbahnhofs vor fast hundert Jahren stieß man auf Reste eines römischen Gutshofs und einer alamannischen Siedlung. Man hätte deswegen erwarten dürfen, dass im Planfeststellungsbeschluss für Stuttgart 21 ständige wissenschaftliche Begleitung der Bauarbeiten angeordnet werden würde; ganz so, wie es bei Großprojekten üblich ist. Allein mit der Begründung, bedeutende Funde seien nicht zu erwarten, wurde diese Begleitung für nicht erforderlich gehalten. Ein Armutszeugnis für ein reiches Bundesland voller Denkmale mit großartiger Kulturgeschichte. Und ein Hohn ist der Hinweis, bei Funden seien die Baufirmen verpflichtet, die Behörden zu verständigen. Genauer wird dies von Wanderarbeitern, nicht selten Schwarzarbeitern, verlangt, die kein Wort Deutsch sprechen.

Umso erfreulicher, dass die Deutsche Bahn auf freiwilliger Basis mit Probegrabungen einverstanden war, die vom Bodenkundler Andreas Lehmann von der Uni Hohenheim unter Begleitung des Landesamts für Denkmalpflege durchgeführt wurden und zu den geschilderten Funden geführt haben.

Am kommenden Sonntag, dem 14.9.2014, findet deutschlandweit der Tag des Offenen Denkmals statt. Eine gute Gelegenheit für interessierte Menschen, sich in unsere Geschichte zu vertiefen – auch in Stuttgart, auch im Schlossgarten.

Dachten wir.

Deswegen habe ich mich mit dem Vorschlag, an diesem Tag eine Besichtigung der Funde im Schlossgarten zu ermöglichen, an Projektsprecher Wolfgang Dietrich, das Landesamt für Denkmalpflege, die Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Nadine Hilber, Staatssekretär Ingo Rust (SPD) – der den Schlossgarten als „einzigartiges Denkmal“ bezeichnet hatte – sowie an OB Fritz Kuhn (Grüne) gewandt.

Nachfolgend, stellvertretend, mein Schreiben vom 3.9.2014 an Wolfgang Dietrich:

Bahnprojekt Stuttgart – Ulm e. V.
Arnulf-Klett-Platz 2
Stuttgart
zu Händen von Herrn Wolfgang Dietrich

Sehr geehrter Herr Dietrich,

gerne komme ich auf Ihr Angebot zurück, mich mit Fragen an Sie persönlich zu wenden.

Mit großem Interesse habe ich die Meldungen über Grabungen mit archäologischen Funden im Mittleren Schlossgarten verfolgt. Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger, die ihre Heimat und Kultur lieben, würden wie ich gerne die Ausgrabungen besichtigen. Am Sonntag, 14. September 2014, findet deutschlandweit der „Tag des Offenen Denkmals“ statt. Es wäre ein schöner Zug der Bahn, wenn sie sich dieser Aktion anschlösse. Daher möchte ich Sie bitten, eine Besichtigung des Grabungsfeldes am Tag des Offenen Denkmals zu ermöglichen. Schön wäre es, wenn Sie zusammen mit einer behördlichen Fachkraft (z. B. des Landesdenkmalamts) persönlich die Führung übernehmen könnten.

Über Ihre Zusage würde ich mich sehr freuen. Die Besichtigungsmöglichkeit würde ich dann öffentlich ankündigen und gerne auch versuchen, ein Begleitprogramm auf die Beine zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Reicherter

In Erwartung positiver Antworten hatten wir folgendes Programm entworfen:

Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, 14. September 2014, 11.00 Uhr, im Mittleren Schlossgarten Stuttgart, Treffpunkt Bauzaun, Straße Am Schlossgarten

Wir freuen uns, alle an der Erhaltung unseres kulturellen Erbes Interessierten zu einer Führung zu den archäologischen Ausgrabungen auf dem Baugelände des Stuttgarter Tiefbahnhofs im Rahmen des deutschlandweiten Tages des Offenen Denkmals einladen zu können.

  • Leitung der Führung: Projektsprecher Wolfgang Dietrich (angefragt)
  • Fachkundige Begleitung: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (angefragt)
  • Schirmherr: Staatssekretär Ingo Rust, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft (angefragt)
  • Öffentlichkeitsarbeit: Nadine Hilber, Pressereferentin des Regierungspräsidiums Stuttgart (angefragt)
  • Grußwort: Oberbürgermeister Fritz Kuhn (angefragt)

Leider kam es anders:
Trotz meiner telefonischen Nachfrage antwortete der Projektsprecher nicht. Auch die anderen Angeschriebenen interessieren sich offenbar für Bürgerbeteiligung am Denkmalschutz nicht – mit Ausnahme des Staatssekretärs Ingo Rust. Dieser teilte mit:
Ministerium vs Reicherter

Ministerium vs Reicherter 2

Somit fällt die erhoffte Führung leider aus. Die Idee, ein Ersatzprogramm „Tag des geschlossenen Denkmals“ oder ein „Tag des kaputten Denkmals“ ließ sich leider derart kurzfristig nicht auf die Beine stellen, zumal der angefragte Fachmann Dr. Norbert Bongartz schon eine andere Verpflichtung übernommen hat. Wir bleiben aber selbstverständlich an der Idee, die Bedeutung des Kulturdenkmals Schlossgarten und der aktuellen Funde im Rahmen einer Veranstaltung selbst der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen, dran. Denn diese Öffentlichkeit kommt in Stuttgart ohnehin zu kurz, wie ein Blick in das Programm „Tag des Offenen Denkmals“ zeigt. Stuttgart ist hier mit 28 Besichtigungsmöglichkeiten vertreten, überwiegend Kirchen und Friedhöfe. Mehr ist offenbar nicht drin.

Daher empfehle ich, in der schönen Stadt Esslingen a. N. bei 42 tollen Gelegenheiten, Geschichte zu erleben.

Weiter müssen wir dafür streiten, dass die Arbeiten für Stuttgart 21 ständig wissenschaftlich begleitet werden. Was für private Bauherren auf historischem Gelände gilt, muss erst recht von einem Konzern im Staatseigentum, aber auch von Behörden sowie Politikerinnen und Politikern verlangt werden.

Wie heißt es dazu so schön in der Verfassung unseres Bundeslandes (Artikel 3 Absatz 2 der Landesverfassung):
"Die Landschaft sowie die Denkmale der Kunst, der Geschichte und der Natur genießen öffentlichen Schutz und die Pflege des Staates und der Gemeinden.“

Dieter Reicherter
Althütte, den 11.9.2014

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Flyer für die Montagsdemo zum 4. Jahrestag des Schwarzen Donnerstags

Die Flyer für die 240. Montagsdemo am 29.9. sind seit letztem Montag in einer aktualisierten Fassung (jetzt mit Rednern vorne rechts) in großer Stückzahl vorrätig und wurden schon fleißig verteilt. Bitte werben Sie im Bekanntenkreis für die Demo; legen Sie die Flyer aus (z. B. im Laden um die Ecke oder in der Kneipe usw.), verteilen Sie sie in Briefkästen. Holen Sie sich die Flyer bei der Mahnwache oder bei der nächsten Montagsdemo am Parkschützer-Infostand.

Die Vorderseite des Flyers gibt es ab sofort auch als Plakat in der Größe DIN A3 an der Mahnwache und bei der Montagsdemo.

In den letzten Jahren kamen zur Jahrestagsdemo jeweils zwischen 7.000 und 8.000 Menschen. Angesichts des laufenden Wasserwerfer-Prozesses sollten wir wieder ein so starkes Signal an die Öffentlichkeit senden: Wir bleiben dran; wir nehmen die Richtigen ins Visier!

Flyer_2014-09-29_Vorderseite_v2_470px

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Flyer als PDF-Datei (A6, zweiseitig)

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Rede von Wolfgang Kuebart bei der 237. Montagsdemo

Wolfgang Kuebart, Ingenieure22, am 8.9.2014

Demo vor dem Eisenbahnbundesamt in Bonn am 18.10.2014

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter für einen zuverlässigen Bahnverkehr,

jetzt gibt es kein Zurück mehr: Am 18.Oktober fahren wir nach Bonn. Mitglieder der Tunnelbohrer-Kampagnengruppe, der Ingenieure22 und Nina Picasso als Initiatorin organisieren die Fahrt. Der historische Sonderzug mit dem sagenhaften Krokodil ist so gut wie gebucht. Zusammen mit 500 aus unserer Region wollen wir das Eisenbahnbundesamt (EBA) aufrütteln, dass es sich aus der Umklammerung von Politik und Wirtschaft löst und wieder seine von der Verfassung vorgesehene Aufgabe wahrnimmt, für einen sicheren und zuverlässigen Bahnverkehr zu sorgen.

Ab dem 15. September werden wir Karten hier auf der Montagsdemo und an der Mahnwache ausgeben. Genaueres gibt es am nächsten Montag, außerdem werden wir die Informationen der Reise über eine Webseite verbreiten.
Es wird ein langer Tag werden: Die Fahrzeit beträgt fünf bis sechs Stunden pro Richtung. Daher sind wir länger unterwegs, als unser Aufenthalt in Bonn dauert. Doch wie bei „Der Weg ist das Ziel“ sagen wir einfach: „Die Schiene ist das Ziel!!“ Die Fahrt nach Bonn ist unser Signal an das Eisenbahnbundesamt.

Und damit es ein starkes Signal wird, müssen wir Viele sein!

Wir fahren nach Bonn, weil wir wissen wollen, ob es das EBA überhaupt gibt … Nein, im Ernst:

  • weil das EBA wieder für eine sinnvolle Bahnpolitik sorgen soll,
  • das EBA sich wieder um Sicherheit und Wartung kümmern soll,
  • das EBA sich aus dem Diktat von Politik und Wirtschaft befreien muss,
  • das EBA zentral und unabhängig verantwortlich für einen gesunden Schienenverkehr in Deutschland arbeiten soll
  • und weil wir zeigen wollen, dass man mit uns rechnen muss!

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Rede von Dr. Winfried Wolf bei der 237. Montagsdemo

Dr. Winfried Wolf, Journalist und Verkehrswissenschaftler, am 8.9.2014 (überarbeitete Endfassung)

Der Widerstand gegen Stuttgart 21 und der Kampf zum Erhalt der Nachtzüge
Oder: Über das Spannungsfeld zwischen Realismus und Vision

Wenn man so, wie Ihr – so wie diese Bewegung gegen Stuttgart 21 – durchhält, und im fünften Jahr an bislang 237 Montagen Präsenz zeigt, dann mag man von den Medien als STURköpfe und WUTbürger bezeichnet werden.

Es wird sich allerdings etwas ganz anderes erweisen. Montag für Montag versammeln sich hier KLUGE Köpfe und MUTbürger.

Es handelt sich einerseits um Leute, die fest verwurzelt in der Realität sind – und genau wissen, dass Woche um Woche, manchmal fast Tag um Tag – neue Fakten auftauchen, weswegen Stuttgart 21 nie zu Ende gebaut werden; weswegen diese Bewegung am Ende Recht bekommen wird. Die heute veröffentlichte „S21-Mängelliste“, erstellt von den Ingenieuren 22, ist hierfür ein neuer überzeugender Beleg. Ich spottete einmal, Stuttgart sollte für den Zeitraum 2014 bis 2025 als „Stuttgart – a. bl. R.“ umbenannt werden, als „Stuttgart am blauen Rohre“. Nach den neuesten Enthüllungen wäre das abzuändern in „Stuttgart z. d. r. W. – Stuttgart zu den rostigen Wassern“.

Und es handelt sich andererseits um Leute, die bei allem Realismus auch träumen können – und träumen können müssen, um diesen langen Atem zu beweisen. Um diese in Europa mittlerweile wohl einmalige Stuttgarter Protestkultur zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.

So wie der Architekt, der Anfang des 20. Jahrhunderts diesen beeindruckenden Stuttgarter Hauptbahnhof plante und der das Projekt in 17 Jahren Bauzeit begleitete ebenfalls Realist und Träumer war. Paul Bonatz war im Krieg und in Krisenzeiten Realist und passte seine Planungen diesen Krisen an – auch hinsichtlich der Verwendung des Materials. Er blieb aber zugleich seiner Vision treu. Der Bau sollte sein: Umbilicus Sueviae - Der Nabel Schwabens.

Diesen Namen wählte Bonatz aus zwei Gründen: erstens, um die zentrale Bedeutung des Bahnhofs in wirtschaftlicher und verkehrlicher Hinsicht zu dokumentieren.

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Berliner Polizei: Wasserwerfer für Kinder

Was lasen wir da im Stern vor ein paar Tagen? Die Berliner Polizei hat einen Wasserwerfer für Kinder bei einem Tag der offenen Tür eingesetzt. Um es klar zu sagen: Die Kinder sollen am Strahlrohr stehen und zielen ... auf Medizinbälle wie die WaWe-Besatzungen bei ihren Übungen? Oder besser gleich auf andere Kinder, um die Wirkung besser erlernen zu können? Zynischer geht es kaum. In Berlin bekommt man vielleicht nicht mit, dass hier in Stuttgart weiterhin der bundesweit beachtete Wasserwerfer-Prozess läuft.

Der nächste Verhandlungstag im Wasserwerfer-Prozess ist am kommenden Mittwoch, 17.9.2014, ab 9 Uhr im Landgericht Stuttgart, Saal 18, Eingang Olgastr. 2.

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Ein Saufgelage für die Bäume – oder die Kunst, den öffentlichen Raum zu beeinflussen

Ein Beitrag von Sibylle S. (leider in der Redaktion hängengeblieben; wir bitten, die verspätete Veröffentlichung zu entschuldigen.)

Liebe Baumfreundinnen und -freunde,
laut Stuttgarter Zeitung vom 03.09.14 soll ab Montagnachmittag ein „Symposium S21“ stattfinden, bei dem Künstler am Killesberg Bäume aus dem Stuttgarter Schlossgarten (gerodet im Februar 2012) „zu Skulpturen schnitzen“. Schirmherr der Veranstaltung ist das „Bürgerforum S21“, ein auf Empfehlung der sogenannten Schlichtung unter Heiner Geißler und vom damaligen OB Schuster initiiertes Forum. Artikel in der STZ

Am 16. Juni 2012 hätten beim sogenannten Holzforum S21 im Stuttgarter Rathaus Bürgerinnen und Bürger angeblich über die weitere Verwendung der Bäume entschieden. Deutlich hervorgebrachtes Veto wird nicht erwähnt. Ebensowenig, dass es sich dabei insgesamt um max. 15 Personen handelte, die überhaupt anwesend waren, davon max. drei dem „S21-Gegner-Lager“ zugeschriebene. Es gab 30.000 registrierte Parkschützer sowie etliche von der Staatsanwaltschaft registrierte Baumschützer, denen Wohl und Würde der Stuttgarter Schlossgartenbäume essenziell etwas bedeuten. Dieser Tage fallen wieder die ersten Kastanien. Bereits zum vierten Mal jährt sich der Schwarze Donnerstag, bei dem 2.3000 Menschen für das Wohl der alten Bäume und ihrer Stadt Leib und Leben riskiert haben. Nach dem Befinden und der Meinung dieser Menschen wurde bis heute nicht gefragt! Stattdessen rühren Stadt, Land und Bahn weiterhin in den Wunden, wie man es kaum zynischer, als mit dieser Aktion, tun könnte!
Die Ereignisse des 30.09.2010 sowie des 15.02.2012 haben nicht nur Hunderte von Menschen verletzt, sondern auch schwer traumatisiert. Angesichts des dramatischen Hintergrundes erscheint es besonders pervers, den Zuschlag einem Verein mit Namen „Geld und Geist“ zu erteilen, der die Absicht hat, das Holz weiter zu zerstückeln und zu zersägen. Ebenso pervers wie entlarvend ist das doppeldeutige Motto der Veranstaltung „Gefällt“, unter dem die Bäume diese Wochen bearbeitet werden sollen. Sollen die Künsler beweisen, dass aus der Zerstörung etwas Schönes werden muss, so, wie es die Betreiber gern mit dem Tiefbahnhof glauben machen wollen? Also aus einem von sensiblen Menschen als Baummassaker empfundene Geschehen soll Kunst werden? Wahrlich eine manipulative Kunst auf zweifelhaftem und unsensiblem PR- und Werbeagenturniveau. Ebenso empörend, mit welchem Aufwand ein „Beteiligungsverfahren“ so dargestellt wird, als entsprächen Stadt, Land und Bahn dem ausdrücklichen Wunsch der Bürger, um friedens- und „sinnstiftend“ zu wirken.

Das Symposium (ein aus dem Griechischen stammender Begriff für ein Saufgelage, Gastmahl) findet statt von Montag 8 bis Samstag 13.9., jeweils von 14 bis 18 Uhr und endet am Samstag 13.9. um 16 Uhr mit einer Vernissage. Währenddessen kann das Publikum der Arbeit der Künstler auf einem Parkplatz an der Parlerstraße auf dem Killesberg zuschauen. Anschließend soll es einen Stammtisch geben, an dem Bildhauer und Zuschauer ins Gespräch kommen. Bewusst will man die Kunst so in den öffentlichen Raum zurückholen“. Wer dabei helfen möchte, ist ausdrücklich herzlich eingeladen.

Aufgrund fehlender Information und rechtzeitiger Beteiligung, sind viele Baumfreundinnen und -freunde entsetzt über die Nachrichten, mit welcher Takt- und Respektlosigkeit mit den gefällten Bäumen, und indirekt natürlich auch mit ihnen, umgegangen wird. Um weiterer Demütigungen vorzubeugen, können sich interessierte Bürgerinnen und Bürgern an die Verantwortlichen bei Stadt, Land, Region und Bahn wenden. Die Zuständigen sind nicht immer gleich die Verantwortlichen. Diese lassen sich z. B. durch direkten Kontakt per Telefon und/oder E-Mail einfach erfragen.

Vielleicht kommen Interessierte mit dem/der einen oder anderen der Damen und Herren ins Gespräch. Vielleicht verstehen Verantwortliche ebenso wie Künstler, dass auch „Frieden für die Bäume“ ein erstrebenswerter Zustand für die Stadt und Region Stuttgart sein könnte, der sich mehr friedensstiftend auf die Menschen auswirkt, als sogenannte „Dialog“veranstaltungen.

Viele, die den 30.09. bzw. den 15.02. miterlebt haben, empfinden das Erlebte als Gewalt und Unrecht gegenüber Menschen und Natur. Das Umzukehren gelingt nicht durch vorgegebene Wohltätigkeit gegenüber Kindergärten oder Menschen mit Behinderung. Das wäre keine Sinnstiftung, sondern Missbrauch zu PR-Zwecken. Das Geld übrigens, zusätzlich noch reine Steuerzahlermittel, also mindestens 200.000 € plus, könnte tatsächlich sinnvoll eingesetzt werden, für naturpädagogische Projekte, Umwelt und Artenschutz, Luftreinhaltung … Artikel in den StN

Lasst die Bäume in Ruh

­Eine unverbindliche Auswahl möglicher Ansprechpartner, deren Büros sicher parallel zum „Symposium“ vom 8.-13.9. besetzt sind:
Für die Stadt Stuttgart
Fritz Kuhn, Oberbürgermeister. 
 Marktplatz (M) 1
70173 Stuttgart
Telefon: 0711 216-0
Fax: 0711 216-60686
E-Mail: poststelle.lhsst@stuttgart.de

Alexander Kotz, CDU
Telefon: 0711 216-60662
E-Mail: alexander.kotz@tuttgart.de
Tel. privat: 0711 463741
Tel. Büro: 0711 48603230, 40
Mobil: 0172 7334064

Peter Pätzold, Fraktionsvorsitzender DIE GRÜNEN
Tel.: 0711 216-60724
E-Mail: peter.paetzold@stuttgart.de
Tel. privat: 0711 6406442
E-Mail: info@peterpaetzold.de

Martin Körner, Fraktionsvorsitzender SPD
Tel.: 711 216-60669
E-Mail: martin.koerner@stuttgart.de

Veronika Kienzle, Bezirksvorsteherin Mitte,
Tel.: 0711 216-60229
Fax: 0711 216-9560229
E-Mail: V.Kienzle@stuttgart.de

Land:
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Ba-Wü
Tel.: 0711-2153-0
E-Mail: poststelle@stm-bwl.de

Gisela Erler, Staatsrätin für Bürgerbeteiligung und Zivilgesellschaft
Tel.: 0711-2153-0
poststelle@stm-bwl.de

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Dr. Nils Schmid, Minister f. Finanzen u. Wirtschaft
Schlossplatz 4, Neues Schloss

70173 Stuttgart
0711/123-0
0711/279-0
poststelle@mfw.bwl.de

Ingo Rust, SPD, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft u. Finanzen
Mitglied des Kuratoriums der Denkmalpflege
Tel: 07062 267878

Daniel Renkonen, MdL (Grüne), Sprecher für S21
Tel.: 0711 2063-653
daniel.renkonen@gruene.landtag-bw.de

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Die 238. Montagsdemo am 15.9.

Die 238. Montagsdemo am 15. September 2014 ab 18 Uhr findet auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Gegen 18:40 Uhr Demozug zum Schlossplatz, dort findet der Schwabenstreich statt. Weiter geht es über die Bolz-, Lautenschlager, Schillerstraße zur ehemaligen Straße am Schlossgarten. Dort endet die Versammlung.

Redner:

  • Dipl.Ing. Jürgen Lauber, Publizist; S21 = Bau-Unwesen
  • Steffen Siegel, Schutzgemeinschaft Filder; Anhörung zum Filderabschnitt

Motto: Viel zerstört, nichts gewonnen
Musik: Mike Janipka, Sänger und Gitarrist
Moderation: Dr. Angelika Linckh

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S21-Mängelliste der Ingenieure22

Die Ingenieure22 haben eine achtseitige Mängelliste des bestgeplanten Projekts Stuttgart 21 herausgebracht. Wir bieten Ihnen diese Liste hier als PDF-Datei zum runterladen an; an der Mahnwache gibt es sie in den nächsten Tagen als Ausdruck gegen Spende.

Hier schon mal das Inhaltsverzeichnis:
1. Ausstehende und mangelhafte Planfeststellung
2. Planungsmängel
3. Brandschutz ungelöst
4. Barrierefreiheit ungelöst
5. Energie(mehr)verbrauch
6. Umweltschutz
7. Entwidmung Kopfbahnhofgleise
8. Leistungsfähigkeit
9. Dimensionierung Tiefbahnhof
10. Tunnelkilometer
11. Mischverkehr Filder-Flughafenanbindung
12. Unkalkulierbare Kostenrisiken
13. Gefährliches Gefälle der Gleise im S21-Tiefbahnhof
14. Fildertunnel: Tunnel-Entrauchung ist nicht gewährleistet
15. Umsteige-Chaos während der Bauzeit
16. Grundwassermodelle unzureichend
17. Verträge mit Projektpartnern und Verstoß gegen Konzernrichtlinie

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Presseerklärung: Stadtbahn schützen statt S21-Murks protegieren, liebe SSB!

SSB muss Streckensperrungen für S21-Bau ablehnen

Für unsere Stadtbahn!Stuttgart, 7. September 2014: Die Stuttgarter Straßenbahnen AG ereiferte sich am vergangenen Freitag in einer Pressemitteilung darüber, dass S21-kritische Bürger Flyer an den SSB-Haltestellen verteilten. Entgegen den Ausführungen der SSB ist dies laut Verfassungsgerichtsurteil gestattet; das bestätigte auch das Polizeipräsidium Stuttgart ausdrücklich in einem Schreiben vom 28.4.2014 (siehe BAA-Artikel "Polizei bestätigt Fraport-Urteil: Verteilen von Flyern an U-Bahn-Haltestellen ist erlaubt!").

Im Rahmen der Kampagne „Für unsere Stadtbahn!“ informiert die Bewegung gegen Stuttgart 21 die Öffentlichkeit seit Monaten über die neuerdings geplanten Stadtbahn-Streckensperrungen auf zwei zentralen Abschnitten. Für die S21-Bauarbeiten soll die vielbefahrene Verbindung zwischen Charlottenplatz und Staatsgalerie für 9 Monate gesperrt werden, die wichtige Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Staatsgalerie soll sogar 26 Monate gesperrt werden. Die S21-Planfeststellung sieht lediglich eine zweiwöchige Sperrung während der Ferienzeit vor – im Interesse der Fahrgäste muss die SSB darauf bestehen, dass die DB AG sich daran hält.

„Um S21-Planungsfehler zu kompensieren, droht die Bahn der Stuttgarter Stadtbahn mit jahrelangen Streckensperrungen auf gleich zwei Hauptstrecken mitten in der Innenstadt – und die SSB regt sich über Info-Flyer auf,“ sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, die die Stadtbahn-Kampagne mit tragen. „Das Hauptproblem für die SSB sind nicht unsere Infoblätter, sondern eben die drohenden Streckensperrungen, die die SSB ja auch in vollem Umfang bestätigt. Wenn der SSB wirklich am Wohlbefinden ihrer Fahrgäste gelegen wäre, müsste sie entschieden gegen die Pläne der Deutschen Bahn vorgehen, die so gravierende Streckensperrungen und Umleitungen im sowieso schon ausgelasteten Stadtbahnnetz zur Folge haben. Verkehrsexperten sprechen in mehrfacher Hinsicht vom Stadtbahn-Chaos: die Kapazität reicht nicht, wichtige Verbindungen fehlen und die Fahrgäste finden sich bei all den geplanten Umleitungen nicht mehr zurecht. Dagegen muss die SSB endlich etwas unternehmen, z.B. Einspruch gegen die 14. Planänderung einlegen!“

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Videos von der 236. Montagsdemo am 1.9.

Matthias von Herrmann: Aktionswoche der Stadtbahn-Kampagne

Dieter Reicherter: Der Wasserwerfer-Prozess

Dr. Eisenhart von Loeper (Mitschnitt von Walter Steiger)

Dr. Eisenhart von Loeper (Mitschnitt von FlügelTV mit Schnittbildern von der Montagsdemo)

Musik zu Beginn: The Orion Tigers
Anmoderation: Dr. Norbert Bongartz, Aktionsbündnis gegen S21
Archäologie im Schlossgarten: Dr. Norbert Bongartz
Zwischenmusik: The Orion Tigers
Abmoderation: Dr. Norbert Bongartz
Schwabenstreich auf dem Schlossplatz

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Die 237. Montagsdemo am 8.9.

Die 237. Montagsdemo am 8. September 2014 ab 18 Uhr findet auf dem Stuttgarter Schlossplatz statt. Gegen 18:40 Uhr Schwabenstreich und dann Demozug über die Bolzstraße, Theodor-Heuß-Straße, Friedrichstraße, Arnulf-Klett-Platz, Schillerstraße zur ehemaligen Straße am Schlossgarten. Dort endet die Versammlung.

Redner:

  • Dr. Winfried Wolf, Journalist und Verkehrswissenschaftler: Bahn für alle, Bahn für uns
  • Dipl.-Phys. Wolfgang Kuebart, Ingenieure22: Demo vor dem Eisenbahnbundesamt in Bonn am 18.10.2014.

Motto: Bahn für alle, Bahn für uns
Musik: Voz das Flores (Jazz, Samba, Musik aus Brasilien)
Moderation: Conny Geeve, Vaihinger für den Kopfbahnhof

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Aktionstage: Rückblick auf den 5.8. und Ausblick auf den 30.9.

Am  29. August, trafen sich etwa 40 Parkschützer an der Lusthausruine im Schlossgarten, um einen Rückblick auf den Aktionstag 5. August (angeblicher Troganstich durch die DB) zu machen. Es gab „Polenta für alle“ (konkreter: Butterpolenta mit Parmesan und Lauch). Diese Idee, Widerstandsbesprechungen mit etwas Kulinarischem zu verbinden, ist eine Idee, die sich bei den „Versorgern“ wiederfindet, und gern erinnert man sich auch an den Winter 2012 am Südflügel, wo es im „Solarcafé“ an der Feuertonne immer einen gedeckten Tisch gab und manch warme Mahlzeit. In Italien, vor allem im Widerstandscamp im Susatal, ist die Verköstigung ein wichtiger Bestandteil der Protestarbeit. „Das Lustvolle sollte bei uns nicht auf der Strecke bleiben; deshalb auch der Ort am ehemaligen Lusthaus!“

Zu Beginn des Treffens gab Susanne B. zum Ausdruck, was wohl alle fühlten, die den Aktionstag 5.8. mitgestaltet und miterlebt hatten: „ …. 5.8., dessen Umsetzung so gelungen ist, dass sich viele schon auf einen neuen Aktionstag freuen. Äußerungen wie: Das hat Spaß gemacht! - Heute hab´ ich wieder Kraft bekommen! – Endlich waren wir mal wieder auf der Straße! – Ich hab´ so viele Leute gesehen, die schon lange nicht mehr dabei waren! – und die Tatsache, dass sich wohl viele Menschen extra für diesen Tag frei genommen hatten, lässt hoffen, dass Aktionstage gerade die geeignete Plattform sind, um unseren kreativen Protest in seiner ganzen Bandbreite zum Ausdruck bringen zu können. Aus der Bewegung heraus, aus den Gruppen, auch ohne ein bestimmtes Gremium. Einfach nur WIR !“

Im zweiten Teil der Zusammenkunft ging es um eine Ideenfindung zum Aktionstag 30.9. Die gesammelten Vorschläge werden auch am 5. September, in eine Diskussion einfließen. Alle, die sich am Aktionstag „Schwarzer Donnerstag 30.9.“ beteiligen wollen, sind herzlich eingeladen, sich um 18 Uhr an der Lusthausruine zu treffen. Von 18 bis 20 Uhr wird beraten, diskutiert und geplant. Bei schlechtem Wetter findet das Treffen im Parkschützerbüro statt. weiterlesen

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