Wasserwerfer-Prozess: Dieter Reicherter schreibt in Kontext

Der Vorsitzende Richter am Landgericht a.D. Dieter Reicherter hat den Job gewechselt: Er ist nun journalistisch tätig und schreibt regelmäßig in der Kontextwochenzeitung über den Wasserwerfer-Prozess, der noch bis mindestens Dezember am Landgericht Stuttgart stattfindet. Neben Dieter Reicherter schreiben auch andere Kontext-Redakteure, hier die ersten Artikel:

Mit dem Wasserwerfer auf Augenhöhe

Wasserwerfer willkommen?

Spitze des Eisbergs

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SWR-Webseite: Mit Wasserwerfern gegen das Vertrauen

Ein richtig guter, treffender Kommentar zum Wasserwerfer-Einsatz und zum Prozess steht auf der SWR-Webseite: Mit Wasserwerfern gegen das Vertrauen

Ansonsten gibt es jede Menge Medienecho dazu, das sicher hier bei BAA in den nächsten Tagen gesammelt veröffentlicht wird.

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Auftakt zum Wasserwerfer-Prozess

Hier Fotos vom Medienrummel am ersten Verhandlungstag im Wasserwerfer-Prozess (siehe Presseerklärung). Im Mittelpunkt stand neben der Verlesung der Anklageschrift eine Erklärung der beiden angeklagten Polizisten, sie hätten von den Verletzungen der Demonstranten nichts bemerkt. Um 11 Uhr war der erste Verhandlungstag schon vorbei.

Die Medien berichten heute den ganzen Tag über bundeweit, los ging es im ZDF-Morgenmagazin. V.a. Dietrich Wagner und die anderen Nebenkläger wurden von den Medien befragt.

Weiter geht die Verhandlung am Dienstag, 25.6. um 9 Uhr: Landgericht Stuttgart, Saal 18 (UG), Eingang Olgastr. 2 (ca. 100 Sitzplätze, Ausweis mitnehmen, Leibesvisitation ertragen, persönl. Sachen wie Jacken, Taschen, Handys oder Kameras müssen abgegeben werden).

Alle weiteren Verhandlungstermine stehen jede Woche auf dem Aktionswochenflyer. Oder hier als Übersicht bis Dezember 2014 (PDF-Datei).

Fotos: Wolfgang Rüter

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Presseerklärung: Innenminister Gall muss Verletzungen anerkennen!

Stuttgart 21 / Auftakt zum Wasserwerfer-Prozess:

Innenminister Gall muss Verletzungen anerkennen!
Mindestens 400 Verletzte am 30.9.2010 – Dunkelziffer weit höher

Stuttgart, 23. Juni 2014: Die Demosanitäter und die Parkschützer fordern zum Auftakt des S21-Wasserwerfer-Prozesses am 24.6.2014 Innenminister Reinhold Gall (SPD) auf, die Zahl der verletzten Bürger beim Polizeieinsatz am Schwarzen Donnerstag (30.9.2010) zu korrigieren. Nach Zählung der Demosanitäter wurden fast 400 Menschen direkt im Mittleren Schlossgarten medizinisch versorgt, siehe dazu den Bericht der Demosanitäter auf der nächsten Seite. Bis heute hat sich außerdem in zahllosen Gesprächen mit Demonstranten vom 30.9. ergeben, dass viele Verletzte von umstehenden Demonstranten notversorgt wurden oder aufgrund ihrer Verletzungen direkt nach Hause gingen. Die Dunkelziffer liegt also sogar deutlich über 400 Verletzten. Doch bis heute gibt das Innenministerium lediglich 130 Verletzte an, obwohl es in der Realität dreimal so viele Verletzte waren. Innenminister Gall muss den vielen hundert Verletzten dieses ebenso brutalen wie unsinnigen Polizeieinsatzes endlich wenigstens Respekt entgegenbringen und den Schaden anerkennen. Der Auftakt des Wasserwerfer-Prozesses ist dazu eine gute Gelegenheit.

„Es ist unerträglich, dass sogar eine grün-rote Landesregierung bis heute die Zahl der Verletzten am Schwarzen Donnerstag so eklatant verharmlost“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Jetzt, zu Beginn des Wasserwerfer-Prozesses hat Innenminister Gall die Möglichkeit, diesen Fehler zu korrigieren. Die Zahl von fast 400 nachweislich verletzten Bürgern verdeutlicht die Brutalität, mit der die Polizei auf die Menschen losgegangen ist. Wer den Polizeieinsatz am 30.9. kritisiert hat, darf sich jetzt nicht der Geschichtsklitterung schuldig machen.“


Bericht der Demosanitäter zum Polizeieinsatz am 30.9.2010
von Christoph Hoffmann, Lehrrettungsassistent (LRA) und Organisatorischer Leiter (OrgL), leicht gekürzt weiterlesen

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Die 226. Montagsdemo am 23.06.

Die 226. Montagsdemo am 23. Juni 2014 findet ab 18 Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Gegen 18:40 Uhr Demozug über Schillerplatz, Schlossplatz, Bolzstraße, Friedrichstraße, Arnulf-Klett-Platz zum Europaviertel, vor der LBBW findet der Schwabenstreich statt.

Redner:

  • Joe Bauer, Kolumnist; Stuttgart 21 - Großprojekte - Korruption

Motto: "Joe Bauer & Stefan Hiss, Die Ballade vom Beschiss"
Musik: Stefan Hiss, Akkordeon und Gesang
Moderation: Matthias von Herrmann, Parkschützer

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Videos von der 225. Montagsdemo am 16.6.

Musik: La Rondena
Anmoderation: Michael Becker (Kernen 21)
Özcan Yaman (Fotograf / Gezi-Park-Protest)
Zwischenmoderation: Michael Becker (Kernen 21)
Zwischenmusik: Solveig Oboth & La Rondena
Abmoderation + Musik: Michael Becker / La Rondena

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Aktionsbündnis fordert parlamentarische Aufarbeitung zum „Fall Pofalla“

Korruptheit von Stuttgart 21 macht Untersuchungsausschuss überfällig

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG soll heute nach dem Willen von Bahnchef Rüdiger Grube den hoch bezahlten Aufstieg des ehemaligen Kanzleramtschefs Ronald Pofalla in die Bahnspitze zum Jahresanfang 2015 besiegeln. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 sieht darin eine „Steilvorlage“ für die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu S 21.

Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen S 21, hält dies für überfällig – zumal auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag, Anton Hofreiter, den zutreffenden Vorwurf erhebe, Pofallas lukrative Berufung in den Bahnvorstand grenze an Korruption.

Tatsächlich habe der frühere Kanzleramtschef, so von Loeper, die Macht seines politischen Amtes so missbraucht, um die drei Staatssekretäre der Bundesregierung im Aufsichtsrat der Bahn am 5. März 2013 zu einem Votum für den Weiterbau von S 21 zu drängen. Dieser Beschluss widersprach allerdings dem bahneigenen Geständnis, dass das Projekt sich wegen des Anstiegs der Kosten um mindestens zwei Milliarden Euro bereits als unwirtschaftlich erwiesen hatte.

Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper sieht darin die Ursache des Übels: „Da wurden von oberster staatlicher Stelle rechtsstaatliche aktienrechtliche Maßstäbe gebrochen und politische Macht missbraucht, weil ein Ende von Stuttgart 21 vor der Bundestagswahl nicht in bestimmte Parteikalküle passte.“

Das Regierungshandeln sei damit der „Rechtsstaatlichkeit untreu“ geworden und „abgrundtief gesunken“. Im übergeordneten Interesse rechtsstaatlicher Hygiene unserer Gemeinschaft sei es unerlässlich, so von Loeper, dass die parlamentarische Opposition im Deutschen Bundestag nun ihre Hebel einsetze, um am Fall Pofalla aufzuarbeiten, ob dem Weiterbau von Stuttgart 21 korrupte Rechtsbrüche zugrunde liegen.

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Verwaltungsgericht Stuttgart: Blockadefrühstück gilt als Versammlung

Presseerklärung der Blockadegruppe der Parkschützer vom 16. Juni 2014:
Verwaltungsgericht Stuttgart: Blockadefrühstück gilt als Versammlung -
S21-Gegner fordern Einstellung sämtlicher Verfahren gegen zu Unrecht verurteilte Aktivisten

Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 13.06.2014 fühlen sich die Gegnerinnen und Gegner von Stuttgart 21 bestätigt. Das Gericht hatte die Auffassung der Polizei widerlegt, es handelte sich bei einem Blockadefrühstück am 25. Januar 2011, bei dem Baufahrzeuge an der Einfahrt zur Baustelle gehindert wurden, um eine sogenannte "Verhinderungsblockade". Stattdessen habe es sich bei dieser Aktion um eine verfassungsrechtlich geschützte Versammlung gehandelt, erklärte das VG Stuttgart und bestätigte damit die Auffassung der S21-Gegner. Nun drängen die S21-Gegner auf Einstellung sämtlicher Verfahren gegen zu Unrecht verurteilte Aktivisten. weiterlesen

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Medienberichte 10./14.6.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
TAZ: Erste Arbeiten an Stuttgart 21: Zu wenige Puffer oder kalter Kaffee?
Handelsblatt: Finanzreserven von Stuttgart 21 schrumpfen
StZ: S21 - Sorgen um die Anbindung
SWR: Flughafenanbindung an S21 verzögert sich um Monate
dpa: Flughafenanbindung an Stuttgart 21 könnte sich verzögern
dpa: Finanzreserven von Stuttgart 21 schrumpfen
dpa: Platzverweise nicht rechtens - Sieg für S21 Gegner
Kontext: Auf der schwäbsche Eisenbahne
Kontext: "Ein guter Coup, ein gutes Geschäft"
SWR: Platzverweise gegen S-21 Gegner rechtswidrig
SWR: Gericht entscheidet über Klage um Platzverweise
SWP: Platzverweise der Polizei waren rechtswidrig
SWP: Stuttgart 21: Gericht verhandelt Klage wegen Polizeieinsatz
StZ: S21: Demonstranten wehren sich gegen Platzverweis
StZ: Filderbahnhof - Späte Erörterung: Bahn will 2021 fertig sein
StN: S21: Baustart am Flughafen nicht vor 2016
Kontext: Dietrich kneift
StN: Stadtrat klagt wegen Polizeieinsatzes
StN: Landesbank zieht wegen Bahnhofsbau vor Gericht
SIR: Kosten laufen laut Bahn nicht aus dem Ruder
SIR: S21-Blockadefrühstück: Platzverweise waren rechtswidrig

Überregionale Tagesthemen
dpa: Fernbuse - Bahn rechnet mit Umsatzminus von 40 Millionen Euro
dpa: Rüdiger Grube: Bahnchef will über Roland Pofalla sprechen
Kontext: Dualer Schwindel von Späth bis Kretschmann
Badische: Schweiz: Mehr Etagen für den Zugverkehr - S21
DWN: IWF warnt vor globalem Immobilien-Crash

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Die 225. Montagsdemo am 16.06.

Die 225. Montagsdemo am 16. Juni 2014 findet ab 18 Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Gegen 18:40 Uhr Demozug über Schillerplatz, Schlossplatz, Bolzstraße, Friedrichstraße, Arnulf-Klett-Platz zum Europaviertel, vor der LBBW findet der Schwabenstreich statt

Redner:

  • Gerd Rathgeb,  Poema e.V. Stuttgart; Thema: Sinnlose Großprojekte von Stuttgart bis Sao Paolo

Motto:  Sinnlose Großprojekte von Stuttgart bis Sao Paolo
Musik:  La Rodena, Flamenco
Moderation: Michael Becker, Kernen 21

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Aktionsbündnis gegen S21: Strafanzeige gegen Bahn-Verantwortliche

Tauben HBF @weiberg1Tauben verendeten qualvoll in bahneigenem Gebäude

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ist seit dieser Woche mit einer Strafanzeige gegen Bahn-Verantwortliche befasst. Als Anzeigeerstatter wirft Dr. Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 und Experte des Tierschutzrechts, ihnen vor, in einem bahneigenen Gebäude bis zu 200 Tauben gequält und getötet zu haben.

Anders als die Deutsche Bahn es darstellt, beruft von Loeper sich auf Informationen von Zeugen, denen zufolge das halbrunde Fenster im Dach des Gebäudes seit dem 22. Mai 2014 bewusst zugenagelt und deshalb die Tauben fünf Tage lang unversorgt eingesperrt wurden. Das habe den wehrlosen und sensiblen Tieren anhaltenden Stress und Todesnot zugefügt, so dass sie qualvoll hätten leiden, verdursten und verhungern müssen.

Als Gebäudebesitzer hätten die Bahn-Verantwortlichen seit langem vom Ein- und Ausflug der Stadttauben gewusst, die schriftlichen Hinweise der Taubenbeauftragten des Stuttgarter Tierschutzvereins aber übergangen und deren Hilfsangebote ausgeschlagen.

Zu klären sei nun, so von Loeper, ob der unmittelbare Bahn-Täter mit Rückendeckung der S21-Projektleitung handelte oder ob er im Sinne vermeintlicher Schädlingsbekämpfung in eigener Regie tätig war. Nicht hinzunehmen sei allerdings der Versuch der Bahn, die von ihr verursachte katastrophale Lage der qualvoll in ihrem Herrschaftsbereich verendeten Tauben zu verschleiern: „Die Bahn hat seit Jahr und Tag ihre Garantenstellung als Gebäudebesitzer für die Vermeidung selbst verursachter Gefahrenlagen missachtet und die wehrlosen Mitgeschöpfe dann auch noch kurzerhand kläglich verenden lassen.“ Dies sei „beschämend“.

Nach von Loepers Überzeugung haben die Bahn-Verantwortlichen damit nicht nur strafbare Vergehen der Tierquälerei und der Tiertötung begangen, sondern auch den seit 2002 im Grundgesetz verankerten Verfassungsrang des Tierschutzes mit Füßen getreten. So ließen sie jegliches Mitgefühl vermissen und hielten sich fernab des anerkannten Grundkonsenses unserer Gemeinschaft.

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Medienberichte 6./10.6.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
SWP: Brisante E-Mail-Funde machen eine politische Einflussnahme auf S21-Einsätze zumindest plausibel
SWR: Polizei: Keine Einflussnahme von Mappus bei S21-Polizeieinsätzen
StZ: Polizeieinsatz gegen S21-Gegner: Gericht kündigt Prozess an
StN: S21: Debatte über Flughafenbahnhof erst im Oktober
StN: S21: Vom Bahnhof oberirdisch in die Stadt
dpa: Auch Bundesgrüne erwägen U-Ausschuss zu Stuttgart 21
dpa: Landtag: Harter Polizeieinsatz im Schlossgarten: Polizeiführer befragt
dpa: Harter Polizeieinsatz im Schlossgarten - Polizeiführer befragt
StZ: Filderbahnhof: Neue Pläne werden bereits beraten
StZ: S21-Untersuchungsausschuss: „Es geht um mehr Transparenz“
StN: Bahn hat 787 Millionen für S21 ausgegeben
Schwäbische: Neue Züge braucht das Land - Finanzierung noch unklar
The European: Kretschmanns grün-rote Regierung hat in drei Jahren in BaWü wenig geleistet
Badische: Stand Mappus für die harte Linie?
Badische: Der Nahverkehr wird neu organisiert
SIR: U-Ausschuss Schwarzer Donnerstag: Polizeiführer hat Erinnerungslücken

Überregionale Tagesthemen
FAZ: Vor vier Jahren gab es noch Tausende Wutbürger, die gegen S21 protestierten
SWP: Verkehrsminister will mehr Konkurrenz auf der Schiene
Tagesspiegel: Noch eine Milliarde mehr für den BER?
Focus: Aufträge fehlerhaft berechnet: BER droht eine Nachzahlung von einer Milliarde Euro
Focus: BER Eröffnung in weiter Ferne: Fehler sieben: Das Problem mit der Baugenehmigung
VR: Deutsche Bahn verliert Marktanteile
RZ: Kommentar: Transparenz bitte - ohne zu wackeln

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