Schlussrunde der Filder-Erörterung: hingehen, Präsenz zeigen!

Die Filderanhörung geht in die Schlussrunde. Gestern wurde der erneut und mit dem Statement von Geißler verstärkte Antrag auf volle Transparenz (Bild- und Tonübertragung) von der Deutschen Bahn AG brüsk und unter Rückgriff auf ihre formalen Rechte zurückgewiesen. Die Bahn verfolgt die Strategie des Hornberger Schießens. Durch bahnwissenschaftlich performte Spiegelfechtereien ohne Belege versucht sie, den Eindruck einer Patt-Situation entstehen zu lassen - ein Streit von Elfenbeinturm zu Elfenbeinturm. Für den Zuschauer soll es letztlich eine Glaubensfrage sein. Dagegen hilft nur viel so viel Kommunikation und Öffentlichkeit über das Geschehen bei der Anhörung wie möglich und hartnäckiges Drängen auf Fakten und Belege.

Heute wird die Anhörung von Christoph Engelhardt, hoffentlich nicht wieder von der bisher souveränen Versammlungsleitung so oft unterbrochen, fortgesetzt. Heute Nachmittag ist voraussichtlich auch Aktionsbündnis-Sprecher Eisenhart von Loeper dran, der zur Kostenfrage des Gesamtprojekts Stellung nehmen wird.

Teilnahme empfehlenswert, Zugang jederzeit möglich. Heute und vermutlich auch Mittwoch und ggf. Donnerstag noch von 9 Uhr bis abends, jetzt in der Filderhalle Leinfelden, 5. Min von der S-Bahnstation Leinfelden (siehe google maps).

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Filderanhörung: Heiner Geißler unterstützt „nachdrücklich“ Forderung nach voller Transparenz

Presseerklärung des Aktionsbündnisses gegen S21

"Ich unterstütze nachdrücklich die Forderung, die Öffentlichkeit durch die Möglichkeit von Ton- und Bildaufzeichnungen teilhaben zu lassen“, so Heiner Geißler auf eine kurzfristige Bitte des Aktionsbündnisses um Unterstützung seiner Forderung nach voller Transparenz der Anhörung. „Dass nun, wo es um die inzwischen aufgedeckten Fehler, systematischen Manipulationen der DB AG im Stresstest geht, die breite Öffentlichkeit ausgeschlossen werde, sei nicht hinnehmbar.“, so Bündnissprecher und Rechtsanwalt von Loeper in seinem Schreiben an Geissler.

Auch bei der heutigen Fortsetzung der Anhörung, konnte die Bahn zahlreiche Fragen und Kritikpunkte z.B. an der Fehlerhaftigkeit vieler Annahmen und Parameter ihrer Planung nicht entkräften. Viel einfachere und kostengünstigere Planalternativen wurden nie systematisch geprüft. Dass die Bahn auch heute wieder die Ton- und Bildübertragung an ein breites Publikum mit ihren Veto verhinderte, kann bei ihrer schwachen Performance in der Fachdebatte nicht verwundern, so von Loeper. Die ohnehin vorgeschobenen Persönlichkeitsschutzrechte einzelner Bahnbeschäftigter müssten hinter dem öffentlichen Interesse an uneingeschränkter Information über ein Vorhaben zurückstehen, das tief in die Entwicklung der Stadt, des Bahnverkehrs und die Belange vieler BürgerInnen eingreife.

Die Herstellung einer breiten Öffentlichkeit durch Ton- und Bildübertragungen, sei „eine wichtige Voraussetzung, um bei der Erörterung und Würdigung des Projekts einen breiten Konsens zu erreichen.", so Geißler weiter. „Die Standards an Öffentlichkeit und Transparenz, die bei „Schlichtung“ und Stresstest gegolten haben, dürften nicht unterschritten werden – sie gelten unabhängig davon wie man zu Stuttgart 21 steht. Ergebnisoffenheit, also die Bereitschaft auch nicht genehme Ergebnisse zu akzeptieren, ist dabei unverzichtbare Prämisse, so von Loeper.

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Medienberichte 2./7.10.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StZ: S21: Neue Zweifel an der Sicherheit: Gutachter warnt vor Unfallrisiken im geplanten Tiefbahnhof
StZ: S21-Erörterung: SSB nehmen Projektpartner in die Pflicht
StZ: Kommentar: Der Fahrplan für Stuttgart 21 gerät aus dem Takt
SWR: Wieder Lärm um S21 - Unfallrisiko beim Tiefbahnhof?
dpa: Unfallrisiko durch Schrägneigung der Gleise?
dpa: Zwei Malls eröffnen in Stuttgart
nrwz: S21: Wird die Gäubahn abgehängt?
StN: S21 - Bahn beruft sich auf EU-Recht
StN: S21 - Flughafen-Planung: Bahn räumt mögliches Scheitern ein
StN: S-Bahn in Stuttgart: Arbeiten für Brandschutz dauern an
SB: Auch in Haigerloch gibt’s eine mögliche Grube für S 21-Aushub
SB: Bauschutt S21 Haigerloch: Nicht von anderen abhängen lassen
SB: Dietingen: Auffüllung der Holderäcker rückt wieder ins Blickfeld

Überregionale Tagesthemen
inFranken: Mahnwache; Größenwahn, Gier und Profitstreben fallen den Gegnern der ICE-Trasse ein
WAZ: Viele Bahnbrücken müssten saniert werden
Focus: Bahnkunden müssen mit baldigen Streiks rechnen
RZ: Stuttgart 21 wurde zum Symbol für diesen Kurs des „falschen Fortschritts“
Zeit: Hongkong: Demonstranten geben Blockade teilweise auf

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Rückblick auf den Schwarzen Donnerstag: Aktionstag 30.9.2014

 

Am Vorabend des 30.9. dieses Jahres sprach ich – nach der Montagsdemo – drei Polizisten in der Stuttgarter Bahnhofshalle an. „Sind Sie morgen auch noch da?“ Stirnrunzeln ihrerseits. „Morgen? Was ist morgen?“ - „Der 30.9., Gedenktag zum Schwarzen Donnerstag.“ Bei dem dann folgenden kurzen (Aufklärungs)Gespräch stellte sich heraus, dass die drei Uniformträger aus Bayern weder mit dem Datum 30.9. noch mit dem Inhalt des Tages etwas anfangen konnten. Echt oder gespielt? Diese Szene erinnerte mich stark an den Tag vor vier Jahren, als von nah und fern Polizisten nach Stuttgart gekarrt worden waren, die weder ihren Auftrag klar formulieren konnten noch eine Ortskenntnis von Stadt und Park hatten.

Gedenktage sind eine Herausforderung an die Psyche des Menschen. Gedenktage rufen schmerzliche Erinnerungen wach, sie können traurig, zornig und wütend machen oder auch frustrieren. Jeder, der die Ereignisse am 30.9.2010 im Park miterlebt hat, erzählt seine ganz besondere Geschichte. Dieser Tag hat die Bewegung geprägt. Auch nach vier Jahren kann jeder, der damals im Park war, die entscheidenden Stunden mit einer erstaunlichen Präzision wiedergeben. „Wir vergessen nicht und nichts.“

Der Wasserwerferprozess in diesen Wochen trägt dazu bei, die Ereignisse immer wieder nachzuerleben. Die Machtstrukturen im Hintergrund - aber auch ganz real die selbst erlebten und tausendfach auf Fotos und Videos dokumentierten - werden analysiert. Durch die Aussagen der Zeugen - auch Nicht-Aussagen vermitteln eine Botschaft - wird vor allem die Seite der Polizei (etwas) durchsichtiger. Man würde gern unter dem Adler an der Wand des Gerichtssaales das Zitat von Ingeborg Bachmann lesen: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ weiterlesen

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Die 241. Montagsdemo am 06.10.

Die 241. Montagsdemo am 06. Oktober 2014 ab 18 Uhr findet auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Gegen 18:40 Uhr Demozug startet der Demozug.

Redner:

  • Manfred Niess, KUS Klima- und Umweltbündnis Stuttgart; Aktionstag gegen TTIP
  • Prof. Roland Ostertag, Architekt; "Die dritte Zerstörung der Stadt"

Motto: "Die dritte Zerstörung der Stadt"
Musik: ZaKusKa, Weltmusik mit Liebe zum Balkan
Moderation: Andreas Schwab, Demoteam

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Neuer KONTEXT-Artikel zum Wasserwerferprozess: Blind Date im Park

Von Jürgen Bartle und Dieter Reicherter
Polizisten, möchte man meinen, müssten von Berufs wegen aufmerksame Beobachter sein. Von denjenigen Polizisten, die bisher als Zeugen im Wasserwerferprozess vor dem Stuttgarter Landgericht ausgesagt haben, lässt sich das nicht ohne Weiteres behaupten: Keiner von ihnen will bemerkt haben, dass es am Schwarzen Donnerstag Verletzte gegeben hat... Weiterlesen in der aktuellen Kontext:Wochenzeitung.

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Medienberichte 1./2.10.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StZ: Stuttgart 21 auf den Fildern: Kritiker wollen Gutachter direkt befragen
dpa: S21-Gegner sehen Bahn immer mehr in Erklärungsnot
dpa: Weitere Verzögerung wegen Gutachten droht
dpa: Kretschmann streichelt seine Partei
StZ: S21-Erörterung auf den Fildern: Fahrgastzahlen spielen für die Bahn keine Rolle
StZ: Die CDU-Regionalfraktion hat Landesregierung aufgefordert „Filderbahnhof plus“ zu verwirklichen
StZ: John-Cranko-Schule: Baulogistik bedroht 14 Bäume
StN: Stuttgart 21: Bahn muss Pläne nachbessern
StN: Heimerl über den Filder-Bahnhof: „Wir versündigen uns an unseren Kindern und Enkeln“
StN: SWR sucht ab sofort Firmen, die den Fernsehturm sicherer machen
StN: Signalstörung bremst Pendler in Stuttgart und Region aus
StN: Ballon legt erneut S-Bahn lahm
NewTix: Teilbetrag von 12,5 Millionen Euro ist 2015 erneut für S21 vorgesehen
Haufe: Stand der Neuordnung des Verkehrsknotens Stuttgart 21
BILD: Kretschmann, nicht besser als Mappus, prostete am 30.09 auf dem Volksfest grölenden Teenagern zu

Überregionale Tagesthemen
Welt: Sonneborn zu EU-Kommissar Oettinger "Könnten Sie auf Englisch antworten?"
Mainpost: Die Grünen im Jammertal
fr: Lokführergewerkschaft GdL ruft zum Streik auf und kämpft dabei nicht nur gegen die Bahn
GA: 263 marode Bahnbrücken werden saniert
dpa: Jagdgesetz: Kritik verstummt nicht
Medien: Verlage empört: Jetzt will Google nicht mal mehr ihr Recht verletzen!

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Videos von der 240. Montagsdemo gegen S21 am 29.9.2014

Oliver Kube, Jugendoffensive gegen S21 HIER
Guntrun Müller-Enßlin, Theologin und Gemeinderätin HIER

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Medienberichte 30.9./1.10.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
dpa: Kretschmann verweigert Löschung der Mappus-Mails
dpa: Protestaktionen rund um den Schlossgarten
SWR: Eilantrag gegen Löschung der E-Mails von Stefan Mappus gescheitert
SWR: Vier Jahre nach dem "Schwarzen Donnerstag"
ZAK: Weiter Streit um Mappus-Mails
StN: Bahn verschweigt dem Gutachter Daten
StN: Bahn will Lärmschutz neu bewerten lassen
Augsburger: Ulm: Südbahn: Vorwurf des Wortbruchs steht im Raum
StZ: S21-Ideengeber fordert besseren Flughafenhalt
StZ: Erörterungsverfahren zu S21: Fildertrasse muss in die Warteschleife
StZ: Kommentar zu S21: Schwarzer Tag für die Bahn
european: 4. Jahrestag "Schwarzer Donnerstag" Stuttgart
SB: Horb: Proteste gegen S 21-Aushub

Überregionale Tagesthemen
Mannheimer: Kretschmann kommt Landesjagdverband weit entgegen
StZ: John-Cranko-Schule: Baumrettung würde fast eine halbe Million kosten
WAZ: Eltener Bergretter wollen Mediator wie bei S21
salto: Brixen: Beispiel Frankfurter Flughafen und Stuttgart 21

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Rede von Jörg Lang bei der 240. Montagdemo

Rede von Jörg Lang, Rechtsanwalt in Stuttgart. Er beschäftigt sich u.a. im Buch "Politische Justiz in unserem Land" mit dem Zustand der Justiz im Verhältnis zu Stuttgart 21.

Politische Justiz und Stuttgart 21

Jörg Lang @weibergDanke für die Einladung. Ich möchte aus Anlass des 4. Jahrestags des unseligen Schwarzen Donnerstag zum Thema Politische Justiz und Stuttgart 21 sprechen.

Gemeinsam mit anderen habe ich das Buch „Politische Justiz in unserem Land“ veröffentlicht, das sich mit diesem Thema befasst. Die Auseinandersetzungen um Stuttgart 21 und die Rolle der Justiz dabei sind ja kein Einzelfall.

Was verstehen wir unter politischer Justiz? Zunächst ist und wird das Recht insgesamt ebenso wie die Arbeitsweise der Justiz immer auch politisch bestimmt. Dies gilt auch in einem demokratischen Rechtsstaat – und wir sollten froh sein, dass das heutige Deutschland dem Grunde nach ein solcher Rechtsstaat ist. Recht ist kein feststehendes monolithisches System. Es enthält eine Fülle von auslegungsbedürftigen Rechtsbegriffen wie etwa den der „Gewalt“, des „demokratischen Rechtsstaats“ oder des „Verteidigungsfalls“. Sie werden von Richtern und Richterinnen und Behörden ausgelegt, die ihrerseits von gesellschaftlichen und politischen Urteilen und Vorurteilen geprägt sind. Dies ist an sich unvermeidlich, zumal sich auch die Anschauungen in der Gesellschaft selbst ändern. Schon hier zeigt sich aber, wie wichtig es ist, dass eine demokratische Öffentlichkeit ihre Meinungen und ihre Stimme nicht nur im Parlament und Medien sondern eben auch durch öffentliche Demonstrationen kundtut. Die mächtigen Demonstrationen der Friedensbewegung oder auch der Anti- Atomkraft Bewegung haben beispielhaft gezeigt, dass dadurch tatsächlich die öffentliche Meinung maßgeblich beeinflusst werden kann, und in der Folge auch die Praxis von Justizorganen, und zwar durchaus in einem positiven demokratischen Sinn.

Von politischer Justiz im engeren und dabei negativen Sinn sprechen wir aber, wenn die Justizorgane eines Staats ihre eigentliche Aufgabe ins Gegenteil verkehren. Eine wesentliche Aufgabe einer unabhängigen Justiz – und gerade deswegen soll sie von Verfassungs wegen unabhängig sein! – ist, dass sie im Interesse der einzelnen Bürgerinnen und Bürger wie der Allgemeinheit die Macht der Herrschenden in einem Staat kontrolliert und einschränkt, und darunter auch die Macht der wirtschaftlich Mächtigen, heute insbesondere des Großkapitals. Mit politischer Justiz haben wir es dann zu tun, wenn umgekehrt Richter und Richterinnen und in ihrem Umkreis Staatsanwaltschaft und Polizei, sich ihrerseits mit den Interessen der Mächtigen in Staat und Wirtschaft identifizieren und dies in ihrer Rechtsprechung und Rechtspraxis umsetzen.

Die deutsche Geschichte kennt leider eine Kette von solchen Entwicklungen: Im Kaiserreich war die Justiz zuletzt eine Kaste des Obrigkeitsstaats. Während der Weimarer Republik identifizierten sich die Mehrzahl der Juristen und Juristinnen mit der Reaktion und entschieden gegen die Demokratie. Vor allem wurden dann während der Herrschaft des Nationalsozialismus auch die Justiz und viele einzelne Juristen zu Wegbereitern und Handlangern des Faschismus. Nach dem Sieg über den Faschismus aber wurden Nazitäter nur schleppend oder gar nicht verfolgt. Und kein Nazi-Richter wurde seinerseits wegen der zum Teil unglaublichen Terrorurteile verurteilt. Andererseits spielte die Justiz dann im Kalten Krieg, im Zusammenhang beispielsweise mit dem KPD- Verbot oder bei der Verhängung der so genannten Berufsverbote eine maßgebliche Rolle bei der Durchsetzung der herrschenden Politik.

In Württemberg und Baden wurde nach Krieg und Niederlage des Faschismus die Arbeit der Justiz zunächst maßgeblich von liberalen und antifaschistischen Juristen wie Richard Schmid oder Fritz Bauer geprägt. Die Wahl zweier maßgeblicher ehemaliger NS-Juristen hintereinander zu Ministerpräsidenten (Kurt Georg Kiesinger und danach noch weit schlimmer der ehemalige Marinerichter Hans Filbinger, der erst 1978 nach der Aufdeckung verschiedener unsäglicher Todesurteilen zurücktreten musste) markierten dann auch für den Justizapparat eine Wende im Land.

Und in den Folgejahren taten sich gerade baden- württembergischen Staats- und Justizorgane immer wieder bei der Verfolgung von Teilnehmern an Sitzblockaden gegen Atomkraftwerke und Atomraketen oder beispielsweise von Verweigerern weiterlesen

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Rede von Alexander Schlager bei der 240. Montagdemo

Alexander Schlager @weiberg Alexander Schlager, Nebenkläger im Wasserwerfer-Prozess. Alexander Schlager wurde neben Dietrich Wagner und Daniel Kartmann bundesweit "berühmt", weil er einer der am Auge schwer verletzten Demonstranten ist und im Wasserwerfer-Prozess am Landgericht Stuttgart als Nebenkläger auftritt.

Anmerkungen zum sogenannten „Wasserwerferprozess“, oder: Die mangelnde Aufarbeitung des „Schwarzen Donnerstag“

Liebe Freundinnen und Freunde,

zunächst einmal möchte ich mich herzlich bedanken für die Gelegenheit auf der heutigen Montagsdemonstration gegen Stuttgart 21 sprechen zu können. Und ich möchte mich ganz besonders bei euch allen bedanken, die ihr immer wieder montags und zu vielen anderen Gelegenheit den Widerstand gegen dieses unsinnige Projekt namens Stuttgart 21 auf die Straße tragt – und damit zeigt, dass ein Projekt, das unter Voraussetzungen von Lug und Trug zustande gekommen ist, kein demokratisch legitimiertes Projekt sein kann!

Stuttgart 21 ist nicht nur ein Projekt von Lug und Trug, Stuttgart 21 ist auch ein Exempel dafür, wie eine wild gewordene Exekutive immer wieder mit Bürgerinnen und Bürgern umgeht, die ihre demokratischen Demonstrations- und Versammlungsrechte wahrnehmen, mit Bürgerinnen und Bürgern, für die Demokratie mehr ist als alle 4 oder 5 Jahre ihr Kreuz in der Wahlkabine zu machen.

Stuttgart 21 ist nicht nur ein Exempel für die immer wieder stattfindende Verselbständigung der exekutiven Gewalt in unserem Staat, Stuttgart 21 ist auch ein Exempel für das Versagen der Kontrolle dieser Gewalt durch Parlament und Justiz. Ich will nicht den guten Willen einzelner Beteiligter, sei es in den parlamentarischen Untersuchungsausschüssen, sei es im Justizapparat, in Abrede stellen. Gleichwohl scheint mir hier ein strukturelles Versagen vorzuliegen, das es in den Blick zu nehmen und aus dem es Schlussfolgerungen zu ziehen gilt.

Wie einige von euch vermutlich wissen, bin ich selbst Betroffener der Polizeigewalt vom 30.9.2010 und Nebenkläger im Prozess gegen zwei Einsatzabschnittsleiter der Polizei, denen der Vorwurf gemacht wird, weiterlesen

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Medienberichte 27./30.9.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
dpa: Mappus gegen Grün-Rot - Streit um Mails geht weiter
dpa: Streit um Mappus-Mails
dpa: Demos zum Jahrestag des „Schwarzen Donnerstags“
SWR: Antrag auf Zwangsgeld geplant - Streit um Mappus' Mails verschärft sich
SWR: Anhörung zum S21-Betriebskonzept Flughafenhalt
SWR: Steuerzahlerbund kritisiert grün-rote Landesregierung
StZ: Ringen um Mappus-Mails: Anwälte pochen auf Löschung
StZ: Mappus und der Schwarze Donnerstag: Löschung der Mails abgeblasen
StZ: Montagsdemo gegen S21: Erinnerung an den „schwarzen Donnerstag“
StZ: S21: Auf den Fildern verebbt die Wutbürger-Welle
StZ: S21: Gutachter erhält keine aktuellen Daten
StZ: Lärmschutz bei S21: Bahn sagt bei Lärmschutz nähere Untersuchung zu
StZ: Rosensteinquartier in Stuttgart: Ideen gesucht
StZ: Ausfälle und Verspätungen bei Bus und Bahn in Stuttgart
StN: Feuerwehr ist mit Brandschutz nicht zufrieden
StN: Bahn: Alternative am Flughafen auch teurer
StN: S21: Flughafenanschluss: Billig ist nicht günstig
RTF1: Bürgerinitiative gegen Lagerung von Erdaushub von S21

Überregionale Tagesthemen
dpa: Deutsche Bahn: Im Nahverkehr wird's teurer
dpa: Die von der Bahn geplante Y-Trasse sorgt für reichlich Protest
dpa: Steuerzahlerbund kritisiert Kostenexplosion für Gutachter - Verschwendung von Steuergeldern
dpa: Grünen sehen Umfrage mit Phantom-Politiker gelassen
BZ: Kretschmann: Land steht hinter Tunnel
StZ: Günther Oettinger in Brüssel: Der digital Naive betritt Neuland
NOZ: Erneut wechselt ein ehemaliger Top-Politiker in die Wirtschaft

Kommentare deaktiviert für Medienberichte 27./30.9.