Presseerklärung: 20.000 Unterschriften für den S21 Ausstieg

Presseerklärung des Aktionsbündnisses gegen S21

20.000 Unterschriften für den Ausstieg

Zum zweiten Jahrestag der Kostenexplosion von S 21

Genau vor zwei Jahren, am 12. Dezember 2012, musste der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG eingestehen, dass der Kostendeckel des Projekts „Stuttgart 21“ um 2,3 Milliarden Euro überschritten wird. Pünktlich zum zweiten Jahrestag dieses Offenbarungseids haben 20.000 Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger STORNO 21, das Bürgerbegehren gegen Bahnbetrug, unterschrieben.

Diesem Bürgerbegehren zufolge soll der Stuttgarter Gemeinderat einen Bürgerentscheid einleiten mit dem Ziel, den Finanzierungsvertrag zu Stuttgart 21 zu kündigen. Denn wegen der lange verschwiegenen Kostenexplosion sei eine wesentliche Vertragsgrundlage entfallen. „Jeder Kaufvertrag für einen Kühlschrank oder ein Auto ist kündbar, wenn der Verkäufer plötzlich einen um die Hälfte höheren Kaufpreis ansetzt“, so Egon Hopfenzitz, langjähriger Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs und mit Peter Conradi und Antje Küster einer der Vertrauensleute dieses dritten Bürgerbegehrens gegen Stuttgart 21.

Inzwischen dürften die Kosten von Stuttgart 21 bei elf Milliarden Euro angelangt sein, wie es der heutige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, schon 2012 aus bahninternen Unterlagen erfahren hatte. Doch wurde seither weder die Kostenentwicklung aktualisiert noch hat dies auch nur einer der Verantwortlichen ernsthaft gefordert.

Stillschweigend scheinen die Projektpartner sich einig zu sein, letztlich den Steuerzahler für die Mehrkosten aufkommen zu lassen. Wollten Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanzminister Nils Schmid Mehrkosten in Milliardenhöhe von Stadt und Land abwenden, hätten sie die Verantwortung dafür längst per Feststellungsklage klären können. Statt dessen lassen sie weiterbauen und die Kosten ins Uferlose steigen mit der Folge, dass am Ende dann die Steuerzahler die Mehrkosten tragen müssen.

Auf einen Fototermin in diesem Zusammenhang sei heute schon hingewiesen:
Am Mittwoch, 17. Dezember 2014, um 11 Uhr werden die 20.000 Unterschriften für das Bürgerbegehren „STORNO 21“ Oberbürgermeister Fritz Kuhn im Vierten Stock des Stuttgarter Rathauses übergeben.

Kurz vor dem Ziel steht ein weiteres, viertes Bürgerbegehren („Leistungsrückbau S21“), das die Kündigung des Finanzierungsvertrags wegen der gebrochenen Leistungszusage fordert.

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Bericht von der x-ten Blockade – am Dienstag, 9.12.2014

 

Die 250. Montagsdemo gegen S21 – es war ein Großereignis. Die Medien berichteten entsprechend zahlreich und gern. Jubiläen sind beliebt, da sind die Reporter vor Ort. Das gibt gute Bilder und Interviews von fröhlichen, entschlossenen Menschen, die niemals aufgeben werden, gegen Stuttgart 21 zu demonstrieren.
Es ist zwar dieser Protest auf der Straße, der einmal in der Woche Autofahrer und Shopper stört, doch eben diese „Störenfriede“ muss eine Bevölkerung und muss eine Stadtverwaltung ertragen können, wenn sie in einer lebendigen Demokratie leben will. Der Artikel 8 des Grundgesetzes - „Versammlungsfreiheit“ -gefällt in einer pluralistischen Gesellschaft nicht jedem, da er – hier in Bezug auf S21 - den reibungslosen Ablauf der Mobilität von Bürgern und Baustellenverkehr stört, zeitweilig auch stoppt. Doch gehört dieser Artikel 8 des GG zu dem “Herz“ der Verfassung und steht an vorderer Stelle im Grundgesetz, sozusagen als Motor für das soziale und politische Zusammenleben der Menschen.
Auch die S21-Gegner, die fast täglich an der Schillerstraße mit Bannern gegen S21 protestieren und die Demonstranten, die dienstags beim „Frühstück am Bauzaun“ vor dem ehemaligen Südflügel stehen, berufen sich auf Artikel 8 des Grundgesetzes. weiterlesen

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Montagsdemos: Demofahrplan bis 12. Januar

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Den Demofahrplan gibt's auch ab Freitag Abend (12.12.) bei der Mahnwache in gedruckter Form.

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Medienberichte 11./12.12.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StZ: S21-Arbeiten am Wartberg in S-Nord: Anwohner fühlen sich ignoriert
StZ: Akteneinsicht zu Stuttgart 21: Die Tücken der Transparenz
StZ: Neues Bürgerbegehren „Storno 21, das Bürgerbegehren gegen Bahnbetrug“
StN: S21-Gegner fordern Entscheid über Mehrkosten
dpa: Umfrage ergibt erneut Mehrheit für Stuttgart 21
dpa: Finanzausgleich und Soli: Kretschmann mahnt Kompromissbereitschaft an
StZ: Bahn hat heimlich S21 Tunnel in Feuerbach angestochen
StZ: Kommentar zum Feuerbacher Tunnel: Unterirdische Feier
StZ: Direkte Demokratie in Baden-Württemberg: Gerade S21-Gegnern ist die Volksabstimmung wichtig
StZ: Neue Studie: Bürger wollen über Bahngelände entscheiden
StZ: U-Ausschuss Schlossgarten I: Absprachen mit CDU-Größen?
StZ: S21-Sprecher: Dietrichs Amtszeit geht in die Verlängerung
StZ: Regionalversammlung: Mehr Einsatz für mehr Wohnraum gefordert, soz. Schieflage wegen S21
StZ: Guido Wolf und die CDU: Peter Hauk bleibt nur der Trostpreis
BZ: Bürger wollen weiter mitreden
SB: Freudenstadt: Bahn bleibt bei ihren Einschränkungen
RNA: Mannheimer Studie: Das Volk will seine Meinung sagen s. a. Fass

Überregionale Tagesthemen
dpa: Beamtenbund droht Bahn mit weiteren und größeren Streiks - inkl. Umfrage!
HNA: Nachtzug nach Paris: Protest gegen Streichung
dpa: Bahnverkehr stößt an Grenzen
dpa: Neues Gesetz: Warum die Tarifeinheit für Zwietracht sorgt
dpa: EVG erwartet bei Verhandlung mit der Bahn 'ordentliches Angebot'
AFP: Ehemaliger Verfassungsrichter: „Gesetz zur Tarifeinheit verfassungswidrig“
IF: Ihr kommt hier nicht rein: Bahnhöfe sind nicht (S21 auch nicht mehr) barrierefrei
rbb: Mehr Züge, mehr Strecken, neue Preise
Express: Das ändert sich ab Sonntag bei der Bahn
StN: Kernkraft: Stromrebellen wollen Meiler kippen

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Nikolaus-Postkarten: weitere 3.000 Stück bestellt

Die ersten 10.000 Nikolaus-Postkarten zum Thema S-Bahn-Chaos haben reißenden Absatz gefunden. Das ist großartig!!! Und es ist ein guter Grund für die Bad Cannstatter Gruppe, gleich noch einmal 3.000 Stück bei der Druckerei zu bestellen. Die gibt's bei der nächsten Montagsdemo am 15.12. in Bad Cannstatt und danach bei der Mahnwache.

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TV-Tipp: SWR – „Stuttgart 21 – Zermürbender Baustellenlärm“

S21 ehem. Park 2014 ©weiberg 033
Das Politikmagazin fürs Land mit Clemens Bratzler hat am Donnerstag in seiner Sendung unter anderem das Thema Stuttgart 21 im Visier, diesmal den zermürbenden Baustellenlärm, den es doch laut Stuttgarter-Zeitung gar nicht geben dürfte, die schrieb 2007 noch; Abgesehen vom Rohbau für den neuen Bahnhof wird überwiegend unterirdisch gebaut. Das wird die erste Großstadt-Baustelle, von der die Bürger kaum etwas mitbekommen. Das ist wie bei einem Eisberg: Neun Zehntel sieht man gar nicht. Der neue Verkehrsknoten verschwindet weitgehend unter der Erde. Stuttgart 21 ist also nicht nur ein grünes Projekt, weil es Flächen und bestehende Häuser schont. Es gibt den Bürgern darüber hinaus viel wertvolles Grün zurück und ist zudem ein Lärmschutzprogramm... mehr dazu HIER.

Programmhinweis des SWR für Donnerstag, den 11.12.14 um 20:15 Uhr zur Sache Baden-Württemberg!
Wo gebaut wird, ist es auch laut. Im Fall von Stuttgart 21 gibt es viele Lärmgeplagte und alle haben eins gemeinsam: Sie fühlen sich von Bahn und Behörden allein gelassen. Familie Himmelsbach glaubte, das große Los gezogen zu haben: Sie ergatterte eines der Architektenhäuser, die 1993 zur Internationalen Gartenbauausstellung in Stuttgart gebaut wurden. Doch seit hier für Stuttgart 21 gebaut wird, leiden die Himmelbachs und ihre Nachbarn unter einem Höllenlärm – Tag und Nacht. Von ihrem Balkon aus blickt die vierköpfige Familie auf die zentrale Logistikfläche, auf der der Bauaushub zwischengelagert und nachts auf Güterwagons verladen wird. Direkt dahinter wird ein Zugangsstollen zum Feuerbacher Tunnel gegraben. "Manchmal ist es mitten in der Nacht so laut, dass die ganze Familie aufwacht", erzählt Martin Himmelsbach, genervt vom Quietschen der Stahlräder und Hupen der Lokomotiven. Auch Claudia Jechow von der Bürgerinitiative Nordlichter kann nicht schlafen: "Wenn nachts die Lastwagen mit Bauschutt vorbeidonnern, stehe ich im Bett." Auf einen Beschwerdebrief hin schrieb ihr die Stadtverwaltung, keine Handhabe zu haben, "baunotwendige Lkw-Transporte zu untersagen." Quelle: HIER

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[UPDATE] 251. Montagsdemo am 15.12. in Bad Cannstatt

Die 251. Montagsdemo am 15.12. findet auf dem Marktplatz in Bad Cannstatt statt (weil der Stuttgarter Marktplatz weiterhin durch den Weihnachtsmarkt belegt ist).

Flyer_251ste_MoDemo_Bad_Cannstatt_Vorderseite

Flyer_251ste_MoDemo_Bad_Cannstatt_Rueckseite

[UPDATE]
Wir sind darauf hingewiesen worden, dass die in Cannstatt ansässigen Gelbkopfamazonen ihre Schlafplätze u.a. in der Daimlerstraße haben, die auf unserer ursprünglich geplanten Demo-Route lag. Um die geschützten Vögel bei dem nächtlichen Zug nicht zu stören, laufen wir stattdessen über die Wilhelmstraße, Wilhelmsplatz, Bahnhofstraße zum Bahnhof Bad Cannstatt.

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MontagsRADdemo am 15.12. vom Hbf nach Bad Cannstatt

image003Die MontagsRADdemo fährt am 15. Dezember vom Stuttgarter Hauptbahnhof zum Bad Cannstatter Marktplatz, wo die 251. Montagsdemo stattfinden wird.

  • Start: 17.30 Uhr
  • Startpunkt: Lautenschlagerstraße
  • Ziel: 251. Montagsdemo, Marktplatz Bad Cannstatt

Demonstrationsroute: Lautenschlagerstraße, Schillerstraße, Willy-Brandt-Str., Neckarstraße, Kuhnstraße, Steubenstraße, Karl-Schurz-Straße, König-Karls-Brücke, König-Karls-Str., Wilhelmsplatz, Wilhelmstraße, Brunnenstraße, Lammgasse, Marktplatz.

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Medienberichte 9./10.12.

Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StZ: S21: Hausbesitzer klagt gegen Planänderung
StZ: 26 S-Bahnen und 7 Regionalzüge fielen am Montagnachmittag aus
Kontext: Stuttgart 21 beschert Tunnelbauern gute Geschäfte
Kontext: Wasserwerfer: An diesem Prozess war alles ungewöhnlich
Stadtgespräch: Kann man Stuttgart 21 noch verhindern?
RTF1: 250.Montagsdemo gegen S21: "Grüne Umfaller"
JW: Schließen Sie die Grube
SB: Freudenstadt: Direktverbindung von Bahn gestrichen
SB: Balingen: Kein Wutbürger, nur ein Visionär
StN. Machtwechsel bei SSB
TAZ: Grün-Rot schiebt Roma ab
SWR: Massenabschiebung: Kretschmann hat Winter-Abschiebestopp abgelehnt

Überregionale Tagesthemen
AFP: Milliardenprogramm bis 2019: Bahn plant 850 Baustellen - gleichzeitig
dpa: Wowereit-Abgang: Ex-Daimler-Manager Arendt zieht in BER-Aufsichtsrat ein
B4B: Bahnstrecke München-Lindau: Die "unendliche Geschichte"?
VJ: Bahntrasse Müllheim: Kosten schießen in die Höhe
Augsburger: Ab 2017 fährt kein Alex mehr im Allgäu
tz: Milliarden für Bayern: Was die Bahn wo baut
WAZ: Der Bahnhof ist eine Schande
WZ: Bahn, Autobahn und Co. - Viele deutsche Projekte dürften nicht ins EU-Investitionsprogramm kommen
N.ch: Zürich wird bereits 2031 vom Netz genommen

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Bericht aus dem Gerichtssaal des Amtsgerichts: 10 bis 60 Tagessätze für symbolische Aktion am 14.2.2013.

GehorsamEs war ein denkwürdiger Mittwoch, dieser 26. November 2014: Am Vormittag konnte man auf dem Amtsgericht einen Prozess und das Urteil gegen drei Angeklagte wegen „Hausfriedensbruch“ mitverfolgen, am Nachmittag auf dem Landgericht die Einstellung des Wasserwerferprozesses mit der Anklage gegen zwei Polizisten wegen „Körperverletzung“. Während die Ersteren wegen Betreten der Brache im Mittleren Schlossgarten verurteilt wurden, durften sich die Polizisten als „nicht vorbestraft“ davonschleichen. Verdrehte Welt? Nein, Stuttgart. Und während Richter G. im Falle der „Begehung der Brache als symbolische Aktion“ bei einem der Angeklagten 60 Tagessätze als „der Schuld angemessen“ rechtfertigte, erwirkte Richterin H. für die Polizisten im Wasserwerferprozess eine Einstellung nach § 153a wegen „geringer Schuld“. weiterlesen

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Nachklapp zur Pressekonferenz von „Bürgerbahn statt Börsenbahn“

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Foto: Wolfgang Rüter

Am 8.12. hat die Expertengruppe "Bürgerbahn statt Börsenbahn", die Teil von "Bahn für Alle" ist, im Turmforum eine Pressekonferenz abgehalten. Thema: "Die Politik steht mit dem Rücken zur Wand und muss S21 jetzt stoppen!"

Redner waren:

  • Prof. Dr. Heiner Monheim: Forderung an Bahnchef Grube
  • Dr. Christoph Engelhardt: Forderung an Ministerpräsident Kretschmann
  • Prof. Dr. Wolfgang Hesse: Forderung an Bundesverkehrsminister Dobrindt
  • Johannes Hauber, President Industrial Railway Committee: Forderung an Bundeskanzlerin Merkel
  • noch einmal Prof. Dr. Heiner Monheim: Forderung an die Landesverkehrsminister
  • Dr. Winfried Wolf: Dossier zum Thema "BahnCard 50, Taktfahrplan und Stuttgart 21"

Die Unterlagen, die bei der Pressekonferenz an Journalisten verteilt wurden, finden Sie nun auch hier:

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Rede von Volker Lösch bei der 250. Montagsdemo

(aktualisierte) Rede von Volker Lösch, Theaterregisseur, auf der 250. Montagsdemo am 8.12.2014

Lösch ©weibergBürgerschaft und Macht

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, seit fast fünf Jahren gibt es eine wache und kritische Bürgerschaft in dieser Stadt, die sehr genau beobachtet, was sich in und um Stuttgart herum politisch tut - oder eben nicht tut.
Es ist eine aktive Bürgerschaft, die hinterfragt, interveniert und aufklärt - die kommuniziert, miteinander ins Gespräch bringt, die vernetzt und opponiert - und die mächtig ist.

Es ist die Macht dieser Protestbewegung, die deutschlandweit politische Debatten befördert hat und immer noch befördert, eine Macht, die Themen in den Fokus der Öffentlichkeit bringt, die sonst kleingeredet und vernachlässigt werden. Und es war die Macht dieser Protestbewegung, die eine Landesregierung gestürzt hat!

Diese Macht hat sich als politisches Instrument quasi selbst geschaffen, und sie ist eine ständige Drohung an die herrschende Politik, dass jederzeit neue Protest-Dynamiken entstehen können. Diese Macht ist eine Instanz geworden, und das, liebe zum 250sten mal Montags Demonstrierende, nennt man einen Großerfolg!

Fehler und das Politische

Fakt ist aber auch: bis hierhin, bis heute haben wir, was "S21" betrifft, verloren. Nicht endgültig verloren, aber das ist der Stand der Dinge.

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