Presseerklärung BUND: S21-Eidechsen Umsiedlung gescheitet

Eidechse ©weiberg

S21-Eidechsen Umsiedlung gescheitet

BUND-Warnungen bestätigt

Im August 2013 sind 106 Zauneidechsen im Bereich Feuerbach Bahnhof und Bahntunnel am Pragsattel im Auftrag der Bahn AG abgefangen und in einen ehemaligen Weinberg (Gewann Burgberg) bei Steinheim/Murr umgesiedelt worden.

Die nach Bundesnaturschutzgesetz und Europarecht streng geschützten Tiere waren den Bauarbeiten von Stuttgart 21 im Wege.

In einer ausführlichen Stellungnahme vom 09.04.2013 an die zuständige Genehmigungsbehörde Eisenbahnbundesamt warnte der BUND vor dieser Umsiedlungsaktion – siehe Anhang.

Durch die am 08.06.2015 über die Ludwigsburger Kreiszeitung (siehe HIER) bekannt gewordenen Ergebnisse „Kaum S21-Eidechsen am Burgberg“ fühlt sich der BUND in seine Kritik bestätigt, weil bei den Kontrolluntersuchungen kaum mehr umgesiedelte Zauneidechsen gefunden wurden.

„Die Aktion war wie von uns vorhergesagt ein Flop“, sagt Gerhard Pfeifer, Diplombiologe und Geschäftsführer beim BUND Regionalverband Stuttgart. Pfeifer weiter: „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass viele Eidechsenumsiedlungen gescheitert sind, weil die Tiere sehr spezielle Ansprüche an ihre Lebensräume haben und deshalb Ersatzlebensräume vorrangig im Nahbereich der Bauvorhaben geschaffen werden sollten.“

Wegen der raren Flächenverfügbarkeit sind diese Ausgleichsmaßnahmen im unmittelbaren Umfeld der Baumaßnahmen in der Regel schwieriger und meist kostspieliger zu realisieren. Und dass die Bauherren an allen Ecken und Enden Geld sparen wollen, zeigt sich besonders eindrücklich und skandalträchtig an den umgesiedelten Eidechsen am Burgberg in Steinheim/Murr. Durch die mangelnde Pflege, die die Bahn per Genehmigungsauflage zu leisten hatte, hatte sie zwar ein paar Euros gespart, aber den durch die Umsiedlung eh schon geschwächten Tieren wurde dadurch vollends der Garaus gemacht.

Der BUND fordert, bei Bauprojekten das Eidechsenthema artenschutzgerechter zu behandeln und auf die allzu leichtfertig genehmigten Umsiedlungen zu verzichten. Stattdessen sollte den seit Hunderte von Millionen Jahren vorkommenden Tierarten gebührend große und geeignete Ersatzlebensräume in der Nähe der Eingriffsorte bereitgestellt werden.

Noch besser ist natürlich laut BUND die Eingriffe in Eidechsenlebensräume erst mal zu vermeiden - was in der bisherigen Praxis leider meist unzureichend geprüft wird.

Rückfragen an: Gerhard Pfeifer

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Medienberichte 08.06./10.06.15

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GEA: Kohlstetter Bahnhof: Beschädigt, aber noch zu retten
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StZ: Neues Verkehrskonzept - Aufruhr in Eglosheim
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StZ: Stuttgart 21: Bahn beginnt Bau des Abwasserkanals
StZ: Bahnhof in Bad Cannstatt - Gebäude mit Geschichte
StZ: Öffentliche Sitzung: Wie ist der Stand beim Bau des Rosensteintunnels?
StZ: Schienenarbeiten in Bad Cannstatt - Bahn baut an den Gleisen
StZ: Rotwildpark - Alte Bäume sind Wackelkandidaten
StZ: Binnenschifffahrt in Baden-Württemberg - Weniger Umschlag in den Häfen
StZ: Antrag im Bezirksbeirat - Parkplätze unter der Brücke sollen nach dem Willen der Grünen weichen
StZ: Möhringer Kulturreihe - Der Sommer im Züblin-Haus fällt aus
StZ: SPD-Jubiläum in Filderstadt - Geschichtsstunde mit dem Parteichef
StZ: Missbrauchsskandal „Aus der Missbrauchsdebatte klug geworden?“
StN: Immer weniger Schwalben: Flatternde Frühlingsboten
StN: Kommentar zum Kirchentag: Stadt der Begegnung
StN: NSU-Ausschuss - Wieviel Polizei steckt im Ku Klux Klan?
SIR: Riedsee in Möhringen - Hitze ist zu groß - Fische sterben
SIR: Ku-Klux-Klan und Kiesewetter-Mord - Ermittler sehen keinen Zusammenhang
LKZ: Bahn hält europäisches Naturschutzrecht nicht ein - nur wenige Zauneidechsen haben S21-Umzug überlebt
BZ: Starkregen setzt Hang in Bewegung
Bild: Protest in Hessen: Hilfe! Durch unsere Straße sollen 200 Laster pro Tag rollen
SWP: Bahn setzt auf Kompromiss im Nahverkehrsstreit
SWP: Beim Kirchentag: Thomas Felder "lästert" über S21
JW: Martin Poguntke »Unsere Mitarbeit war im Vorfeld nicht erwünscht«
Stadt: Online-Verfahren zur Bürgerversammlung startet
dpa: Land spart Geld - Prämien für Mitarbeiter des Innenministeriums
HHA: CDU attackiert Initiative "Mehr Demokratie" scharf
PB: bvse und VDM gegen Internetveröffentlichung von Anträgen

Überregionale Tagesthemen
BP: Noch keine Einigung des Landes mit der DB über den „Großen Verkehrsvertrag“ in Sicht
Eurotransport: Bundesverkehrsminister - Trotz Debatten um S21 und BER bleibt er eine unpolitische Randfigur
Welt: Elbphilharmonie: Kostendebakel beim Bau bleibt ohne juristische Folgen
dpa: Der Boom der billigen Busse
WDR: Entscheidung zum RRX erwartet: Wer betreibt die Züge?
fr: Neue ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim soll die bestehenden Schienen für den Nahverkehr nutzbar machen
OTZ: Sauberes Gleis leitet den Strom besser: Jena investiert 200 000 Euro in Spezialfahrzeug
NWZ: Deutsche Bahn schweigt im Heckenstreit immer noch
MZ: Bahnhof Bad Kösen - Verkauft, vergammelt, gerettet
Neon.at: U-Bahn wird fahrerlos
Augsburger: Inter City Express „Neu-Ulm“ hält nicht in Neu-Ulm weil es keinen ICE-Halt gibt
Tagesspiegel: Zwei Verkehrsminister warnen - Privatfinanzierung der Infrastruktur wird teuer
Welt: Münchner Flughafen: Eine dritte Startbahn für MUC?
dpa: Deutsche Post - Postler treten in Dauer-Ausstand
dpa: G7-Gipfel in Elmau: Zwei-Grad-Ziel beim Klimaschutz
dpa: G7-Gipfel - TTIP-Verhandlungen werden beschleunigt
FAZ: Ein Klima-Versprechen mit dramatischen Folgen
FAZ: Die AfD-Professoren hadern mit der AfD
Zeit: Die G 7 allein können es nicht richten
Handelsblatt: Die Merkelisierung der G7-Gemeinschaft
TAZ: Ergebnisse des G-7-Gipfels - Stillstand, Absichten, Hintertüren
BR: Unbefristeter Streik bei der Post - Viele Briefkästen bleiben leer

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Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann bei der 274. Montagsdemo

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Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann auf 274. Montagsdemo für den Kopfbahnhof am 8.6.2015 auf dem Stuttgarter Schlossplatz

Nesenbachdüker – Probleme und Gefahren

Liebe Freunde und Mitstreiter!

Heute ist ein denkwürdiger Tag: Heute – so hatte die Bahn verkündet – werde mit dem Bau des Nesenbachdükers begonnen. Zu sehen ist aber noch nichts weiter als dass der Fußweg am Planetarium abgesperrt und aufgebrochen ist. Zufälligerweise ist das Planetarium jetzt geschlossen – wegen Renovierung!

Genau hier wenige Schritte neben dem Planetarium soll die Startbaugrube für den Düker ausgehoben werden, 20 m tief, bis in die Grundgipsschichten hinein, die tiefste Stelle des ganzen Vorhabens, bautechnisch außerordentlich schwierig. Die Bahn kann und will nicht garantieren, dass dabei kein Mineralwasser hochsteigt!

Der Nesenbachdüker ist die Unterführung des Nesenbachkanals, der Hauptabwasserader Stuttgarts unter dem S-21-Tiefbahnhoftrog hindurch. Der S21-Trog zerschneidet alle großen Abwassersammler der Innenstadt, die deshalb sehr aufwendig gedükert werden müssen als Voraussetzung dafür, dass der S21-Tiefbahnhof überhaupt gebaut werden kann. Mit dem Bau des Dükers Hauptsammler Cannstatter Straße hatte die Stadt Stuttgart bereits im November letzten Jahres begonnen. In der Baugrube 16 kann man den vorbereiteten Leitungsgraben sehen. Auch der Abwassersammler Lautenschlager Straße ist in der Baugrube des Technikgebäudes vor dem Nordausgang des HBF umgelegt und der Absturzschacht für den Düker gebaut. Nur an dem aus der Kriegsbergstraße kommenden großen Hauptsammler West, der mitten unter dem LBBW-Gebäude hindurchläuft, ist bis jetzt noch nichts gemacht. Hier muß ebenfalls über 20 m tief und unterhalb der Gebäudefundamente gearbeitet werden. Das wird bautechnisch ebenso schwierig. Wir dürfen gespannt sein, welche Schäden es am LBBW-Gebäude geben wird

Eigentlich hätte der Nesenbachdüker schon vor zwei Jahren fertig sein sollen, Mit den veranschlagten 3 ½ Jahren Bauzeit für den Düker ergibt sich ein Zeitverzug von über 5 Jahren für das S-21-Vorhaben. Dennoch hält die Bahn an der Inbetriebnahme von S-21 im Dezember 2021 fest.

Der Nesenbachdüker sei das Filetstück des S-21-Vorhabens, hatte Gangolf Stocker damals gesagt, und das hätten die falsch geplant. Vorgesehen und vom EBA genehmigt war ursprünglich der Bau unter Tage im bergmännischen Vortrieb unter der Schillerstraße und dem Baugelände hindurch. Weil hier das anstehende Grundwasser wegen seiner Stützwirkung für das Mineralwasser nicht abgepumpt werden kann, war dies unter Druckluft mit 2 bar Überdruck geplant gewesen – eine erhebliche gesundheitliche Belastung für die Arbeiter unter Tage, die ähnlich wie Tieftaucher bei jedem Arbeitsgang eine längere Dekompression in einer Druckkammer über sich hätten ergehen lassen müssen.

Zudem wäre hierbei sehr tief in die Grundgipsschichten eingeschnitten worden, wodurch ein Mineralwasser-Durchbruch möglich wäre. Dieses Risiko wollte keines der angefragten Bauunternehmen eingehen; die Bahn erhielt kein vergabefähiges Angebot und mußte neu planen. Wie gesagt, es handelt sich um das bestgeplante Vorhaben aller Zeiten!

Jetzt ist der Bau eines verkürzten Dükers in einer offenen Baugrube vorgesehen und als 14. PÄ vom EBA im November 2014 mit Anordnung des Sofortvollzuges genehmigt worden. Nach 7 Monaten Wartezeit will die Bahn nun mit dem Bau beginnen.

Das wird nicht so ohne weiteres gehen. Die Baugrube muß ringsum wasserdicht sein; der Aushub darf nur unter Wasser erfolgen, damit die Stützwirkung für das Mineralwasser erhalten bleibt. Dazu muß die Baugrube durch künstliche Wassernachspeisung geflutet und auf einem vorgegeben Wasserstand gehalten werden. weiterlesen

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Die 100ste Rathaus-Aktion – oder …“und der Himmel leuchtet in seinem schönsten Blau“

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Foto: Jens Volle

So lyrisch beginnt die Informationsbroschüre über den geplanten Tiefbahnhof und der Neubaustrecke nach Ulm, die in großer Anzahl im Stuttgarter Rathaus an exponierter Stelle ausliegt. Und so geht es in der ganzen Broschüre zu. Kein Wort zu den Belastungen an Lärm, Feinstaub für die betroffenen Anwohner, kein Wort zu der Umweltzerstörung, nichts über die zu erwartende Kostenexplosion. Nein, im Gegenteil: S21 wird als wahres Wunderwerk an Logistik und technischem know-how gepriesen.

Dagegen, dass die Besucher nur einseitige Informationen über den geplanten Tiefbahnhof erhalten, protestieren die SeniorInnen gegen S21 jeden Freitag im Stuttgarter Rathaus, und am Freitag, dem 29. Mai 2015, nun schon zum 100sten Mal. Ein Anlass zum Feiern war es aber auch dieses Mal nicht. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hat sich rein gar nichts bei den Forderungen der SeniorenInnen gegen S21 zu den unkritischen und glorifizierenden Informationen getan: Weder wurden die Briefe an OB Kuhn von ihm beantwortet, noch hat sich an der Darstellung des S21-Modells und an der S21-Ausstellung selbst etwas verändert.

Trotzdem war die Aktion für die anwesenden Senioren und SeniorInnen ein weiterer Meilenstein in ihrem Bemühen um eine ehrliche sowie kritische Informationsweitergabe sowie um Darstellung einer möglichen Alternative zum Tiefbahnhof - nämlich einem funktionierenden und leistungsfähigeren Kopfbahnhof (K21). Sie wollen so lange ihre freitägliche Aktion fortführen, bis sich die unkritische Informationspraxis im Rathaus ändert und die Kosten für die ständige Ausstellung im Rathaus sowie im Turmforum und dem Info-Büro in der Jägerstraße offengelegt werden. Ein ausführlicher Bericht zu dieser Aktion sowie ein Offener Brief an OB Kuhn sind auf dem Blog der SeniorInnen gegen S21 auf http://deraeltestenrat.wordpress.com/ nachzulesen.

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Rede von Volker Lösch bei der Demo zum Kirchentag

Volker Lösch ©weibergVolker Lösch, Regisseur, auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015

Gott sieht alles!

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, liebe Gäste des Kirchentages!

Seit fünf Jahren und in wöchentlicher Neuauflage gibt es diese Bühne, diese Öffentlichkeit in Stuttgart am Bahnhof oder auf dem Marktplatz, gegründet im Kampf gegen das dümmste, asozialste und dreisteste deutsche Großprojekt der Nachkriegszeit.

Keine Ausnahme
Bei Stuttgart 21 handelt es sich aber um keine Ausnahme. Wenn derlei Großprojekte gebaut, wenn unsere Städte gentrifiziert, wenn immer mehr Lebensbereiche dem Geldwert untergeordnet werden, dann wird klar, dass wir uns in einem System eingerichtet haben, welches nicht mehr funktioniert, und dieses System heißt Kapitalismus.

Der Stuttgarter Variante dieses Systems haben wir vor zwei Jahren einen Namen gegeben: ‚Prinzip Stuttgart 21‘. Damit ist gemeint, dass alles Handeln dem finanzorientierten Kapitalismus untergeordnet wird: Es kann eine Flut von nachvollziehbaren Gründen gegen diesen Bahnhofsneubau sprechen, der Milliarden an Steuergeldern verschlingen soll, der deutlich leistungsschwächere, also schlechtere Bahnhof soll dennoch gebaut werden.
Nebenbei wird auch noch eine beispiellose Stadtzerstörung betrieben – da können noch so viele Bürgerinnen und Bürger noch so kompetent protestieren, dieses unsinnige Großprojekt wird auf ihrem Rücken und explizit gegen sie betrieben – koste es was es wolle.

Überraschen darf das allerdings niemanden mehr. Denn das System des Kapitalismus muss sich ständig radikalisieren, um überlebensfähig zu bleiben, zum Beispiel durch derlei unsinnige und zerstörerische Projekte. Es ist ein in hohem Maße kreatives Konstrukt, wenn es darum geht, sich durch Zuspitzungen seines Prinzips neu zu erfinden und auszudehnen. Der heutige Kapitalismus kann nicht anders, als immer neue Wege der Destruktion zu suchen und zu beschreiten.

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Nachruf auf Wilfried Hüfler

Über Facebook hat uns folgende traurige Nachricht erreicht:
Wilfried Hüfler ©weiberg (5)"In tiefster Trauer möchten wir Dir/Ihnen mitteilen, dass Wilfried Hüfler nach kurzer und schwerer Krankheit am Samstag den 30. Mai 2015 leider verstorben ist. Wir vermissen unseren geliebten Wilfried als Ehegatten, Vater und Großvater sehr! 
Es grüßt Familie Hüfler"

Die Trauerfeier für Wilfried Hüfler findet am Montag 8.6.15 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof Mittelstadt in 72766 Reutlingen, Silvanerstraße 3 statt. Der Priester Herr Neumann, auch als Redner im Forum3 bekannt, spricht zur Trauerfeier mit einer politischen Biografie über Wilfried Hüfler. Ein Kondolenzbuch liegt aus, und im Sinne von Wilfried Hüfler darf die Trauerfeier von allen besucht werden.

Wilfried Hüfler war nicht nur Stuttgart-21-Gegner, sondern auch ein Streiter gegen die Atomkraft. Er arbeitete u. a. an der Rehabilitierung seines Mitstreiters Hartmut Gründler. Der Tübinger Lehrer Hartmut Gründler verbrannte sich aus Protest gegen die Atompolitik der Regierung im Jahre 1977 selbst. Auf seinen Sarg ließ er ein Buch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt nageln.

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Videos von der Kundgebung: Aus S21 klug werden: Oben bleiben!


Rede von Martin Poguntke, TheologInnen gegen S21, auf der Kundgebung zum Evang. Kirchentag am 6.6.2015 (Textfassung HIER)


Rede von Dr. Franz Alt, Journalist, auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015 (Textfassung HIER)


Rede von Volker Lösch, Theaterregisseur, auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015 (Textfassung HIER)


Musik von Capella Rebella auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015

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Medienberichte 07.06./08.06.15

Vorläufige: Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StZ: Grünen-Ratsfraktion: Zweikampf um die Nachfolge Pätzolds
Stadt: OB Kuhn: "Kirchentag war ein Geschenk für Stuttgart"
Kontext: Deckmantel für Desinteresse
Kontext: Nordbahnhof global
Kontext: Die Spindoktoren der Deutschen Bahn
Kontext: Oh Gott!
Kontext: Keine Sonderbehandlung für Gläubige
RadioUtopie: “Es geht nicht um einen Bahnhof, sondern um Demokratie”
RadioUtopie: Franz Alt: “Stuttgart 21 ist ein Anschlag auf Natur, Kultur, Heimat und gesunden Menschenverstand”
StZ: Evangelischer Kirchentag in Stuttgart war ein grandioses Fest für die Stadt
StZ: Vom Glauben abgefallen - Das schmeckt göttlich
StZ: Newsblog zum Kirchentag - Aktuelles vom Kirchentag in Stuttgart
StZ: Naturschutz - Schwalbenzähler in Stuttgart gesucht
StZ: Umstrittenes Immobiliengeschäft - Scientology sichert sich eine Sahneschnitte
StZ: Sanierung Tagblattturm - Tagblattturm ist vorerst verhüllt
StZ: Unterschriften gegen eine Nachverdichtung - Sonnenberg-Verein will in Dialog mit der Stadt treten
StN: Kirchen-Blog - Tolle Tage - Ciao Stuttgart, bis bald Berlin
StN: Inklusion auf dem Kirchentag - Kirchentag ohne Barrieren
StN: Muslime und Christen: Kaum Gebetsräume am Arbeitsplatz
SWR: Nachhaltig wirtschaften, verantwortlich leben
SWR: 11. Welterbetag Unesco-Denkmäler locken in den Südwesten
SIR: Die Linke - Gysi gibt Fraktionsvorsitz ab
SIR: Claus Kleber an der Uni Tübingen - Kein Abgesang auf die Massenmedien
SIR: NSU-Ausschuss - Ku-Klux-Klan im Visier
SIR: Kirchentag 2015 - Stuttgarter Polizei: "Großes friedliches Fest"
SIR: Ahmadiyya-Jahrestreffen - 35.000 Muslime debattieren in Karlsruhe
SIR: Hundeköder in Baden-Württemberg - Giftattacken auf Hunde nehmen zu
Domradio: Bilanz des Kirchentags in Stuttgart - Hitze, Debatten, Stille
GEA: Als Gauck wieder zum Pfarrer wird
idea: Früher wollte Ministerpräsident Kretschmann die Welt retten
idea: Kirchentag: Von überschwänglichem Lob bis harscher Kritik
WZ: Kirchentag: Wutbürger und das Atmen der Demokratie
WB: Degerloch: „Die Stadt muss die Struktur entwickeln“

Überregionale Tagesthemen
dpa: Problem mit Brücken - Start von ICE-Strecke könnte sich verzögern
dpa: Digital-Offensive: Bahn-Navigator soll Reisende zum Sitzplatz führen
dpa: Ex-Deutsche-Bahn-Tochter Aurelis - Immobilienfirma soll Börsengang vorbereiten
OTZ: Eisenbahn-Bundesamt verweigert Freigabe der neuen ICE-Brücken
AFX: Brücken-Problem könnte Start von ICE-Strecke Erfurt Leipzig verzögern
Focus: Zauberformel 4.0: Wie die Deutsche Bahn das Internet für sich entdeckt
Baz.ch: Endlich schneller nach München
WB: Unternehmen will Zeitplan einhalten: Baupause am Bahnhof
Welt: Zugreisende können bald den Kaffee per App ordern
Welt: Bayern will eine Auseinandersetzung wie um "Stuttgart 21" verhindern
Welt: G-7-Gipfel auf Schloss Elmau im Liveticker: Demonstration in Garmisch
Spiegel: G7: Die wahre Macht des Gipfels
Kontext: Um die Windstromtrasse "SuedLink" tobt ein Glaubenskrieg
DWN: Digital-GEZ: Merkel denkt über staatliches Internet nach

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PM: Hunger(streik) nach Gerechtigkeit, damit wir klug werden / Offener Brief an Landesbischof July zum Abschluss des Kirchentags in Stuttgart

Presseerklärung der Blockadegruppe der Parkschützer und der SeniorInnen gegen S 21 vom Sonntag, 07. Juni 2015

Hunger(streik) nach Gerechtigkeit, damit wir klug werden:
S21-Gegner eine Woche in Hungerstreik / Offener Brief an Landesbischof July zum Abschluss des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Stuttgart

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Ernest auf der Demo gegen S21 am Samstag, einen Tag nach seiner Haftentlassung. Foto: Alexander Schäfer

“Hungern nach Gerechtigkeit” hieß das Motto des Kirchentags, der 1969 in Stuttgart stattfand und so hungerte der S21-Gegner Ernest P. in der JVA Stammheim seit dem Samstag, 30. Mai 2015, fast eine Woche lang, während in der Stadt die Menschen beim diesjährigen Kirchentag singen, feiern und beten.

Er war in Erzwingungshaft gekommen, da er sich weigert, eine Ordnungsstrafe für vier Blockadeaktionen zu bezahlen, die die Polizei nicht als grundrechtlich geschützte Versammlung anerkannt hatte. Obwohl das Verwaltungsgericht Stuttgart das Vorgehen der Polizei bereits in einem der Fälle als rechtswidrig erklärt hatte, wurde die Vollstreckung vollzogen. weiterlesen

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Kirchentag + S21: 7.000 Teilnehmer bei Demo gegen Stuttgart 21

Kirchentag & Stuttgart 21 ©weibergZur Großdemo gegen Stuttgart 21 während des Evangelischen Kirchentags in Stuttgart kamen - trotz schwüler Hitze und Temperaturen von über 30 Grad - heute 7.000 Bürger (und nicht 2.000, wie von der Polizei behauptet) vor den Stuttgarter Hauptbahnhof (ca. 3.500 m² mit Teilnehmern belegt). Das Motto der Kundgebung lautete, in Anlehnung an das Motto der Kirchentags: "Aus Stuttgart 21 klug werden: Oben bleiben!"

Die Redetexte von Martin Poguntke, Theologe gegen Stuttgart 21, und von Dr. Franz Alt, Journalist, wurden bereits auf BAA veröffentlicht, die Rede von Volker Lösch folgt, sobald diese der Redaktion vorliegt.

Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer: "Mit dieser Kundgebung fordern die Bürger erneut von der Politik, aus Stuttgart 21 klug zu werden und oben zu bleiben! Der Kirchentag findet in Stuttgart statt, weil die Bürgerschaft hier in Stuttgart seit fünf Jahren engagiert gegen das Projekt Stuttgart 21 auf die Straße geht. Die heutige Kundgebung unterstreicht dies erneut. Die Politiker müssen die Interessen der Bürger vertreten, doch Stuttgart 21 steht diesen Interessen entgegen: Der Bahnverkehr wird nicht verbessert, der Städtebau profitiert nicht davon, das Projekt hat eine negative Kosten-Nutzen-Bilanz. Kanzlerin Angela Merkel muss jetzt zeigen, dass sie klug ist und Stuttgart 21 beendet wird."

Martin Poguntke von den Theologinnen und Theologen gegen S21: „Es ist höchste Zeit, dass unsere Politiker klug werden und die Fehlplanung ‚Stuttgart 21‘ aufgeben, statt weiter organisiert wegzuschauen. Die beiden Bürgerbegehren zum Ausstieg der Stadt Stuttgart aus S21, über die der Gemeinderat am 2. Juli abstimmen will, sind eine gute Gelegenheit, das unterirdische Trauerspiel namens Stuttgart 21 zu beenden. Die verantwortlichen Politiker profilieren sich seit Jahren als Schildbürger der Nation, indem sie sich von der Bahn betrügen lassen und die falschen Versprechen und die Vertragsbrüche der Bahn einfach hinnehmen. Damit muss jetzt Schluss sein, denn bei Stuttgart 21 heißt es: klug werden, oben bleiben!“

Die Tatsache, dass der Kirchentag in Stuttgart stattfindet, begründet das Präsidium des Kirchentags mit dem Protest und dem zivilgesellschaftlichen Engagement gegen Stuttgart 21: „Die Stadt des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentages hat während der zurückliegenden Monate im Streit um das Projekt Stuttgart 21 neue Formen offener und öffentlicher Debatte erlebt. Nachhaltiger Protest und zivilgesellschaftliches Engagement haben eine landesweite Diskussion über die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Entscheidungen in der Demokratie ausgelöst. In diesem Kontext hat der Kirchentag die Einladung nach Stuttgart besonders gern angenommen.“ (nachzulesen HIER)

Ein Kommentar

Rede von Dr. Franz Alt zum Evangelischen Kirchentag

Dr. Franz Alt, Journalist ©weibergRede von Dr. Franz Alt, Journalist, auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015

Es ist noch nicht zu spät!

Das aktuelle Hauptargument für Stuttgart 21 heißt: Protest und Widerstand kommen zu spät. Es lohnt sich doch gar nicht mehr, gegen das Projekt auf die Straße zu gehen. Was ist davon zu halten?

Ich war vor 14 Tagen in Österreich beim Internationalen Anti-Atomgipfel. Dabei habe ich auch mit Aktivisten gesprochen, die vor 37 Jahren das AKW Zwentendorf verhindert haben. Dieses österreichische Atomkraftwerk ist ein Lehrstück erfolgreichen Widerstands gegen unsinnige Großprojekte und ein Lehrstück dafür, dass es nie zu spät ist für Widerstand und Protest.

Zwentendorf ist weltweit das einzige Atomkraftwerk, das komplett fertig gebaut war, aber aufgrund einer Volksabstimmung niemals in Betrieb genommen wurde. Im Herbst 1978 stimmten 50,4% der Österreicherinnen und Österreicher gegen die Inbetriebnahme. Und weil Zwentendorf durch intelligenten und dauerhaften Protest gestoppt wurde, sind in Österreich drei weitere geplante AKW‘s nicht gebaut worden.

Meine Damen und Herren: Das AKW Zwentendorf war komplett fertig gebaut, es war ein Milliarden-Projekt wie Stuttgart 21, aber es ging nie in Betrieb, weil das Volk klüger war als seine Regierung. Drei Dinge können wir aus der Geschichte von Zwentendorf lernen:

  1. Obwohl eine dumme Regierung schon gebaut hatte, hat kluger Bürger-Protest den Unsinn noch verhindert.
  2. Wenn ein zu 100% fertig gebautes AKW gestoppt werden kann, dann kann auch ein Bahnhof gestoppt werden, der noch nicht einmal zu 10% gebaut ist.
  3. Dass Stuttgart 21 ökologisch unsinnig ist, haben wir eben schon gehört. Aber Stuttgart 21 ist auch ökonomisch mindestens so unsinnig wie die von der Bundesregierung geplante Ausländer-Maut auf deutschen Autobahnen.

Wir sind nicht grundsätzlich gegen Großprojekte. Aber wir fragen nach dem Sinn von solchen Projekten. Die Energiewende hin zu 100% erneuerbaren Energien ist ein sinnvolles Großprojekt. Aber dieses sinnvolle Großprojekt wird eher von den Bürgerinnen und Bürgern organisiert als von der Regierung oder von den Großkonzernen.

Ein weiteres sinnvolles Großprojekt, Frau Merkel und Herr Grube, wäre zum Beispiel die Renaissance der Flächenbahn in ganz Deutschland. Aber es geschieht das Gegenteil: in den letzten Jahrzehnten sind 31.000 Kilometer Schienen stillgelegt und zwölftausend Bahnhöfe abgerissen worden. weiterlesen

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Rede von Martin Poguntke zum Evangelischen Kirchentag

Martin Poguntke, Theologe gegen Stuttgart 21 ©weibergRede von Martin Poguntke, TheologInnen gegen S21, auf der Kundgebung zum Evangelischen Kirchentag am 6.6.2015

Aus Stuttgart 21 klug werden:
Oben bleiben!

Liebe Protestantinnen und Protestanten – aller Konfessionen! Liebe Agnostiker! Liebe – wenn ich hier den Theologen Schleiermacher zitieren darf – liebe „Gebildete unter den Verächtern der Religion“!

Sie alle grüße ich im Namen der Initiative „Theologinnen und Theologen gegen Stuttgart 21“ mit einem herzlichen „Grüß Gott“.

S21 ist eine Katastrophe für die Umwelt
Wir stehen hier, weil uns eines verbindet: die Empörung über ein Bauprojekt, für das es geradezu verharmlosend ist, es nur „Murks“ zu nennen. Denn es ist gefährlicher, zerstörerischer Murks, was hier gebaut werden soll.

Stuttgart hat bislang den zweitpünktlichsten Großbahnhof Deutschlands. Die Behauptung, S21 bringe mehr Leistung, ist längst widerlegt. Aber mit dieser Lüge will man diesen hoch funktionstüchtigen Kopfbahnhof mit 17 Gleisen und großem Potenzial für Erweiterungen zerschlagen und stattdessen einen Vororthaltepunkt mit nur 8 Gleisen daraus machen – ohne jede Erweiterungsmöglichkeit. Und das nur, um auf der frei werdenden Fläche Geschäfte mit teuren City-Grundstücken machen zu können.

Stuttgart ist eine Wirtschafts- und Verkehrsmetropole – und zugleich Feinstaub- und Stau-Hauptstadt Deutschlands. Stuttgart kann sich einen solchen Leistungsrückbau von Verkehrsinfrastruktur einfach nicht leisten – wir ersticken doch in Autos. Das ist ein Umweltskandal erster Güte.

Katastrophe für die Sicherheit
Aber nicht nur die Leistung des geplanten Kellerbahnhofs ist viel zu schlecht, sondern er ist auch noch dazu hoch gefährlich. Die Bahnsteige sind nur durch Treppen, Rolltreppen und Aufzüge zu erreichen. Für Menschen mit Behinderungen würde es hier besonders schwierig.

Und wenn es einmal brennen sollte – das muss man sich mal vorstellen – für diesen Fall hat die Bahn gefordert, sollten verpflichtend diejenigen Fahrgäste, die noch gut zu Fuß sind, diejenigen, die gehbehindert sind, aus der Gefahrenzone tragen(!). Das ist Brandschutz nach Art der Bahn.

Dabei hat die Bahn auch noch mit viel zu wenigen Fahrgästen gerechnet, die im Katastrophenfall gerettet werden müssen. Und die Bahn sagt dazu – ganz ähnlich, wie man das beim Berliner Flughafen gemacht hat: Lasst uns erstmal den Bahnhof bauen, und wenn sich dann herausstellt, dass die Fahrgastzahl zu hoch ist für eine wirksame Evakuierung, dann können wir ja einfach weniger Züge fahren lassen. Ja, geht’s noch? Erst Milliarden – unsere(!) Milliarden – für einen Bahnhof verbauen und dann schauen, wieviele Züge reinpassen?!

Da kommt es einem schon fast unbedeutend vor, dass der geplante Bahnhof eine weltweit einmalige Gleisneigung von 15 Promille hat – obwohl nach EU-Recht nur maximal 2,5 Promille erlaubt sind, weil das viel zu leicht zu Unfällen mit wegrollenden Zügen führt.

Und dass mit diesem Bauwerk das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas, das hier unter uns fließt, möglicherweise zum Versiegen gebracht und die Häuser an den Hängen zum Rutschen gebracht werden, sei nur am Rande erwähnt.

S21 ist überall
Sie sehen schon an diesen wenigen Beispielen: ein katastrophales, gefährliches, zerstörerisches Projekt, dieser Kellerbahnhof. Aber vielleicht fragen Sie sich, was das Sie angeht, wenn Sie aus Hamburg oder Köln oder Berlin gekommen sind? Eine ganze Menge!

• z.B. würde S21 den bundesweiten ICE-Taktverkehr massiv einschränken, weil der Tiefbahnhof zu wenig Reserven hat. weiterlesen

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