Siggis Schmähbrief zum S21-Tatort vom 21.6.2015

Siggis Schmähbrief Nr. 45 zum 22.06.2015

Also der Siggi wieder (zur Erinnerung: den hat's vor vielen Jahren von München nach Stuttgart verschlagen, lebensumständehalber; seit 2011 zweitwichtigster Kommentator zu dem S21-Dings).

Also der Siggi, der schaut ja alles Mögliche an, Zeitungen und Filme und Fernsehn, dass es einen grausen könnt, meint der Siggi. Auch „Tatort“, schon nicht mehr so gern, wie diese ganzen Deutsch‑ und Regionalkrimis. Dem Wolfgang Schorlau seinen Krimi über die Machenschaften von der Pharmaindustrie ham's ja auch verhunzt. Weil: du siehst öfter in solchene Krimifilme die Tricks von irgendwelchen Wirtschaftsbossen und Politikgesumpfe – und du hast dann Mitleid mit den Krautern von der Kripo, weil die nicht an die rankommen an die sog. hohen Tiere, und dann sinds traurig und frustriert, wie wir alle, und du beruhigst dich als Fernsehzuschauer, weil es ja nur ein Film und ausgedacht, quasi Fiktschn ist.

Aber jetzt, gestern Abend, der „Tatort“ vom SWR und drumherum des S21-Dings. Da hat sich die Stuttgarter Zeitung auch gefreut, vorab, weil: Stuttgart im Fernsehn. Und sind dann so blöd wie manche Zuschauer im Fußball- und Sonstwo-Stadion, wenn die sich auf der Videoleinwand entdecken. Also hat jetzt der Siggi neigschaut in die Glotze, wegn Stuttgart 21. Gar nicht schlecht – hat der Siggi gestaunt.

Immerhin haben's des S21-Dings als Immobilienbrojeggdbescheißerei benannt. weiterlesen

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Fritz Kuhn wehrt sich gegen „Tatort“ über Stuttgart 21

Kuhn ©weiberg (2)Getroffene Hunde bellen. Wer sich angegriffen fühlt, verteidigt sich; Wenn sich jemand ungewöhnlich heftig gegen eine Darstellung zur Wehr setzt, dann war die Darstellung oft doch realistisch. Nach der Sendung "Tatort" über "Stuttgart 21" wehrt sich Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) in einer Pressemitteilung gegen die Darstellung im Film, dass Bauflächen nur an Investoren mit dem höchsten Gebot vergeben würden. Wer den "Tatort über Stuttgart 21" verpasst hat kann ihn in der ARD-Mediathek (HIER) anschauen.

Stuttgarts OB Kuhn
"Tatort" mehr Fiktion als Wirklichkeit

(dpa) Das gibt es auch nicht aller Tage: Ein Politiker fühlt sich wegen einer fiktiven Sendung bemüßigt, eine Pressemitteilung herauszugeben. Jetzt geschehen im Fall von Fritz Kuhn und dem "Tatort" aus Stuttgart.

Wenn Fiktion auf Wirklichkeit trifft: Nach dem ARD-„Tatort“ vom Sonntagabend, der das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21 zum Thema hatte, fühlte sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montagmorgen bemüßigt, eine Pressemitteilung herauszugeben. Darin betonte der Rathauschef: „Der Film hinterlässt bei vielen Zuschauern den Eindruck, dass finanzstarke und korrupte Investoren in Stuttgart den Immobilienmarkt bestimmen. Das stimmt so nicht.“

Kuhn stellte klar, dass es noch keinen Bebauungsplan gebe für die Gleisflächen, die durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 freiwerden. „Die Bürger und der Gemeinderat entscheiden, wie und was dort künftig gebaut werden kann. Das wird keine Wiese für Heuschrecken.“ Er stehe zu seinem Wahlversprechen "Für Stuttgart bauen – nicht für Investoren". Nicht der Preis entscheide beim Verkauf von städtischen Grundstücken, "sondern das beste inhaltliche Konzept".

Das bis heute umstrittene Bahnprojekt bildete den Hintergrund für einen Kriminalfall, den das Stuttgarter Ermittlerduo Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) aufklären muss: Ein ehemaliger Staatssekretär wird beim Joggen ermordet, durch drei Schüsse eines Profikillers.

Die Ermittlungen führen die Kommissare mitten hinein ins S21-Geschäft: Mit der Tieflegung des Bahnhofs wird auch innerstädtische Fläche für lukrative Bauprojekte frei. Für solch ein Projekt, das sogenannte „Gleisdreieck“, hatten der indische Geldgeber und ein Architekt (Thomas Thieme) Landesmittel bekommen. Doch der Inder entpuppte sich als Hochstapler, das Projekt scheiterte und der Architekt wanderte ins Gefängnis. Hatte sich der ehemalige Staatssekretär im Bauministerium dafür schmieren lassen? Ein Untersuchungsausschuss des Landtags will das ergründen. Doch mittendrin wird der Ex-Staatssekretär ermordet.

Quotenmäßig hatte „Der Inder" am Sonntagabend die Nase vorn: 9,49 Millionen Zuschauer verfolgten den Krimi mit Richy Müller und Felix Klare. Der Marktanteil betrug 28,3 Prozent. Quelle: dpa

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Medienberichte 22.06./23.06.15

Vorläufige: Tagesthemen aus Baden-Württemberg
Bund.ch: Im Sumpf von Korruption und Machtgier
Handelsblatt: Tatort aus Stuttgart: Mordmotiv Stuttgart 21
Zeit: "Tatort Stuttgart": Ein Wutbürger bleibt selten allein
Zeit: "Tatort"-Kritikerspiegel: Ein Drecksloch! Ein Irrtum! Ein zubetonierter Kessel!
SZ: "Tatort" Stuttgart: Alle verstehen nur Bahnhof
Stern: Tatort aus Stuttgart überzeugt mit Wirtschaftskrimi um Stuttgart 21
Spiegel: "Tatort"-Faktencheck: Standen hinter Stuttgart 21 wirklich korrupte Politiker?
Focus: „Tatort“-Kommissar im FOCUS-Online-Verhör
Focus: Mörderisches Milliardenprojekt – Stuttgart 21 sprengt den „Tatort“
Tagesspiegel: Machenschaften, Korruption, Geldgier, Wutbürger
Tagesspiegel: So war der "Tatort" aus Stuttgart, dem "Drecksloch"
News: "Tatort - Der Inder": Der Stuttgart-21-Faktencheck
DigiTV: "Tatort" Bahnhof: Mord bei Stuttgart 21
fr: "Tatort: Der Inder", ARD - Sie nennen ihn Godfather
Merkur: So war der Tatort aus Stuttgart
TAZ: „Tatort“ aus Stuttgart: Der geldgeile Inder
Augsburger: "Im neuen „Tatort“ rechnet Niki Stein mit korrupten Politikern, Immobilienhaien und Beamten ab
FAZ: „Tatort“ aus Stuttgart: Jeden Tag bricht das Chaos von neuem los
FAZ: FAZ.NET-Tatortsicherung: Der Mann, der Stuttgart 21 rettete
Ruhrnachrichten: Tatort am Sonntag: Stuttgart 21 und ein Sumpf der Korruption
Gala: Tatort Stuttgart: Der Stuttgart-21-Faktencheck
tz: Tatort-Kritik: Vom Häuslebauer zum Wutbürgerle
Express: Neuer Schwaben-Krimi in der TV-Kritik - Dieser "Tatort" ist so kompliziert wie "Stuttgart 21"
HNA: Ein Stuttgarter "Tatort" am Puls der Zeit
Promi: Mord im Projekt Stuttgart 21 – Tagessieg: Top-Quoten für realistischen Stuttgart-"Tatort"
Promi: Stimmt jetzt ab! – Stuttgarter Tatort: Zu real für einen Sonntags-Krimi?
StN: S21: Bohrer schafft die ersten 1000 Meter
StZ: „Tatort“ über Stuttgart 21 - Fritz Kuhn wehrt sich gegen Krimi-Plot
StZ: Kommentar zum Städtebau in Stuttgart: Vom Auto zum Leben
StZ: Sigmar Gabriel und die Vorratsdatenspeicherung - Ein schlechter Sieger
StZ: Stuttgart 21 als Thema im „Tatort“ Stuttgart 21 und viel städtischer Sumpf
StZ: Stuttgart-„Tatort: Der Inder“: Schon jetzt ein Klassiker
StZ: Reaktionen auf den Stuttgart-Tatort: Gelungen oder nicht?
SIR: Bahn bangt um Südwest-Mitarbeiter
GEA: Bahn-Manager: Wettbewerb nicht auf Rücken der Mitarbeiter
Tagblatt: Bahn sorgt sich um Stellenabbau im Nahverkehr
SB: Nordschwarzwald: Rülke: Keine Einschränkung der S-Bahn

Überregionale Tagesthemen
dpa: Bahn-Chef Grube vorsichtig optimistisch bei Schlichtung
Welt: Verkehrsministerium weist Sorgen der Bahn um Mitarbeiter zurück

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Kein Kahlschlag am Seerhein

Baum Allee Bodensee ©weiberg (1)
In Konstanz findet gerade ein absurder Kampf um eine wunderbare Allee mit 116 riesigen Pappeln statt. In einer Nacht und Nebelaktion wurden von der Stadt Konstanz "zunächst" 40 Baumriesen gefällt.

Begründung: Es könnten abbrechende Äste auf der nur für Fußgänger zugänglichen Allee die Verkehrssicherheit gefährden, die Pflege der Baumriesen sei für die Stadtkasse zu teuer und die Bäume seien krank. Dies wurde durch ein Gutachten der lokalen Bürgerinitiative eindeutig widerlegt.

Am 23.Juli wird der Konstanzer Gemeinderat über das Schicksal der verbliebenen Bäume entscheiden und es regt sich erheblicher Widerstand, der unsere Stuttgarter Unterstützung gut gebrauchen kann.

Bitte nehmt an der online Petition teil, dort findet ihr auch mehr Infos HIER.

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Medienberichte 20.06./21.06.15

Vorläufige: Tagesthemen aus Baden-Württemberg
StZ: Stuttgart 21: U12-Tunnel macht Fortschritte
StZ: Leonberg: Stuttgart 21-Bäume stiften gehörig Zwist
StZ: Verkehrschaos im Osten - Nächste Baustelle beim Gaskessel
StZ: Energiewende - Macht Infraschall von Windrädern krank?
StN: Stadtbahnbau in Stuttgart - 2,30 Meter Tunneldecke tragen die B 27
SWR: Bürgerinitiativen kritisieren Hesse-Bahn-Planungen
SWR: Hermann-Hesse-Bahn - Spitzengespräch in Stuttgart
SWR: Hermann-Hesse-Bahn Stufenkonzept mit S-Bahn-Option
SWP: Unterlagen für Filderbahnhof sind eingereicht
SWP: Stärkung des Bahnhalts: Schnelldorf unterstützt Initiative
SIR: Papst kritisiert Politik und Wirtschaft scharf
SB: Calw: Hesse-Bahn oder doch noch S-Bahn-Linie 6?
RP: "Tatort" Stuttgart in der ARD: Mord bei Stuttgart 21
Berliner: Tatort: Stuttgart 21 und andere Abgründe
SZ: "Tatort" Stuttgart - Was isch los
Spiegel: "Tatort"-Meisterwerk über Stuttgart 21: Diese Stadt ist ein Drecksloch
WAZ: Thomas Thieme trumpft im "Tatort" Stuttgart auf
dpa: Sumpf der Korruption: “Tatort” ergründet Stuttgart-21-Mord
Tatort: Tatort zu S21 "Ich ersetze die Chronologie durch die Assoziation"
SK: Sumpf der Korruption: Tatort ergründet Stuttgart-21-Mord
nd: Riexinger wird Spitzenkandidat im Südwesten
TAZ: Landtagswahl in Baden-Württemberg: Riexinger tritt gegen Kretschmann an
dpa: Bundesweite Handelskette - Strauss Innovation meldet Insolvenz an

Überregionale Tagesthemen
Reuters: Deutsche Bahn: Der Schuldenberg wächst immer weiter
dpa: Ursache für Zusammenstoß von Rangierlok mit Bahn weiter unklar
Merkur: „Eine Horrorgeschichte“ Bahnhofsumbau später und teurer
Stern: Nimmt die Bahn jährlich 50 Tote in Kauf?
SZ: Wiederholt rauscht der Zug durch, obwohl die Schranken offen sind
FinTrends: Deutsche Bahn: Rekordverschuldung in Sicht?
DGN: Studie: Schlechter Ruf der Bahn schadet Gesundheit der Mitarbeiter
nzz: Deutsche Bahn verliert Marktanteile - Höchste Eisenbahn für Wettbewerb
WAZ: Jahr für Jahr steigen die Preise für Bus und Bahn
WAZ: VRR erhöht erneut die Ticketpreise für Bus und Bahn
FP: Streit um Viadukt: "Es bleibt eine falsche Entscheidung"
HIP: Gredl-Bahn: Ungewöhnliche Ausfallquote
Golem: Bahn will Fahrpläne in Echtzeit ausgeben
RP: Preiswerte Alternative: Mit dem Bus von Gladbach nach Zürich
StadtAugsburg: Bald gratis Internet in Bus und Bahn
APA: Mann lässt sich U-Bahn-Ticket implantieren
DWN: GEZ mit Bargeld bezahlen: Das totale Chaos bei den Sendern
NDS: Es reicht! – Die Grexit-Kampagne der Bild-Zeitung
NDS: Journalismus der schlimmsten Sorte
Welt: Griechenland - EZB erhöht offenbar Nothilfen um 1,8 Milliarden Euro
baz.ch: Weiterwursteln bleibt deutsche Devise
München.tv: Atommüll soll nach Bayern – CSU droht mit Scheitern der Energiewende

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Die 276. Montagsdemo am 22. Juni

Die 276. Montagsdemo findet am 22. Juni 2015 ab 18 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz statt. Gegen 18.40 Uhr startet der Demozug  über die Planie, bis zum Charlottenplatz, nach rechts in die Holzstraße, dann weiter nach rechts in die Marktstraße bis zum Marktplatz. Dort endet die Demo mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Dr. Norbert Bongartz, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21; "Durst ist stärker als Heimweh"
  • Dr. Wolfgang Sternstein, Friedensforscher und Autor; "Ziviler Ungehorsam - Wir lassen uns nicht kriminalisieren"

Motto: "Ziviler Ungehorsam - Wir lassen uns nicht kriminalisieren"
Musik: Bernd Köhler & Jan Lindqvist, von der Band ewo2 (Das kleine elektronische Weltorchester aus Mannheim)
Moderation: Sidar Carman

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ARD-TV-Tipp: „Tatort“ im Sumpf der Korruption mit jeder Menge Realität um „Stuttgart 21“

S21-Demo ©weibergdpa Stuttgart 21 hielt die Schwabenstadt jahrelang in Aufruhr. Im "Tatort" fesselt das Milliarden-Bauvorhaben Politik, Wirtschaft und Bürger noch immer - und sorgt für einen Politkrimi mit Tiefgang.

Stau in Stuttgart. Die Straße ist von einer Menschenmenge blockiert, die Demonstranten sind wütend. Sie halten Schilder mit der durchgestrichenen Aufschrift „Stuttgart 21“ hoch. Kommissar Thorsten Lannert (Richy Müller) ist mit seinem braunen Porsche mitten in die Demonstration reingefahren. Warum zerreißt das Bauprojekt Stuttgart 21 die Gesellschaft der baden-württembergischen Landeshauptstadt derart? Diese Frage lässt die Kommissare Lannert und Sebastian Bootz im 16. Fall des Stuttgarter ARD-„Tatorts“ mit dem Titel „Der Inder“ an diesem Sonntag (20.15 Uhr) nicht los.

Ein ehemaliger Staatssekretär wird beim Joggen ermordet, drei Schüsse eines Profikillers. Die Stadt der endlosen Baustellen und Staus dient als Bühnenbild für den Politthriller - eine Baustelle aber ganz besonders: die des Bahnhofs. Das 2010 begonnene Projekt Stuttgart 21 verlegt den Bahnhof unterirdisch und soll Stadt und Region an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz anbinden. Doch der Bau sorgte für verletzte Stuttgart-21-Gegner, einen Regierungswechsel, eine gespaltene Gesellschaft.

Mit der Tieflegung des Bahnhofs wird auch innerstädtische Fläche für lukrative Bauprojekte frei. Für solch ein Projekt, das sogenannte „Gleisdreieck“, hatten der Geldgeber „Der Inder“ und Architekt Busso von Mayer (Thomas Thieme) im „Tatort“ Landesmittel bekommen. Doch der Inder entpuppte sich als Hochstapler, das Projekt scheiterte und von Mayer wanderte ins Gefängnis. Hatte sich der ehemalige Staatssekretär im Bauministerium, Jürgen Dillinger, dafür beschmieren lassen? Ein Untersuchungsausschuss des Landtags will das ergründen. Doch mittendrin wird der Ex-Staatssekretär ermordet.

Symbolträchtig fahren die Kommissare von Baustelle zu Baustelle

Tatort Stuttgart ©weiberg„Vielleicht kann ich mich jetzt auch mal über Stuttgart 21 aufregen“, sagt Kommissar Lannert zu seinem Kollegen. Das Duo begibt sich in einen Sumpf politischer Machtspiele und wirtschaftlichem Profit. Sie treffen auf einen von den Wählern geschassten Ministerpräsident, der verbittert von seiner Villa auf die Stadtlichter blickt; auf eine Politikerin, die gegen die Korruption kämpft. Und auf den gefallenen Architekten von Mayer, der umrahmt von seinen Entwürfen in einer Zelle sitzt und noch immer an seine Bauvision glaubt. „Stuttgart 21 ist das Beste, was dieser Stadt passieren kann... obwohl ich alles verloren habe.“ weiterlesen

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Ist die Deutsche Bahn pleite? Bahn-Schulden steigen auf Rekordniveau

Bahn ©weibergDeutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube steuert Konzernkreisen zufolge auf eine Rekordverschuldung zu.

Der Schuldenberg der Bahn wächst immer weiter: Wegen schwacher Geschäfte und milliardenschwerer Investitionen türmt die Deutsche Bahn immer höhere Schuldenlasten auf. Die Planung sehe einen Anstieg bis 2018 auf fast 20 Milliarden Euro vor, sagten mehrere mit den Zahlen Vertraute am Mittwoch den Nachrichtenagenturen. Derzeit liegen sie bei gut 16 Milliarden Euro.

Allerdings würden die Verbindlichkeiten wohl noch rasanter steigen, hieß es: Der Plan sei vom Konzern selbst als veraltet bezeichnet worden. Der Konflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL sei dort noch nicht berücksichtigt.

Deutsche Bahn fährt harten Sparkurs
Bahn will 600 Millionen Euro einsparen

Die Deutsche Bahn will ihre Kosten senken und effizienter werden. Geplant ist unter anderem, die Kosten in der Zentrale der Konzernleitung in den kommenden fünf Jahren um insgesamt 600 Millionen Euro zu senken. Das berichtet das manager magazin (Erscheinungsdatum: 19. Juni) mit Verweis auf Unternehmensinsider.

Der Staatskonzern reagiere damit auf einen Negativtrend beim Ergebnis. Das Stammgeschäft in Deutschland verzeichnet nach internen Berechnungen der Bahn seit 2012 eine rückläufige Rendite, so das Magazin weiter.

Das Bahn-Management wolle neben Einsparungen auch grundlegende Reformen anschieben. So soll überprüft werden, welche Geschäftsbereiche die Bahn wirklich benötigt und welche entbehrlich sind, heißt es in dem Wirtschaftsmagazin. "Wir müssen uns die Wertschöpfungstiefe in unseren Geschäftsfeldern selbstkritisch anschauen", sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube dem Magazin. Auch die geplanten Investitionen der nächsten Jahre sollen auf den Prüfstand. Die digitale Ausgabe des manager magazin ist hier verfügbar, ab Freitag liegt die Print-Ausgabe am Kiosk.

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Medienberichte 16.06./19.06.15

Vorläufige: Tagesthemen aus Baden-Württemberg
dpa: Landtag stimmt für höhere Kostenübernahme für Rheintalbahn
dpa: Patrizia Immobilien - Frühere LBBW-Wohnungen wechseln den Eigentümer
PM: Deutsche Umwelthilfe fordert verbindlichen Einsatz von Partikelfiltern in Baumaschinen in BW
StN: Bahn findet fünf Eidechsen – und rechnet auf 50 hoch
StN: S21 - Wahre Kosten verschwiegen?
StN: Tunnel Albaufstieg: Flott frisst sich Käthchen voran
StN: Kunstprojekt gefährdet Tempo 50 wegen Stuttgart-21-Bäumen
StZ: Leonberg: Wird das Holz-Stonehenge zur Totgeburt?
StN: Peter Pätzold gewählt: Grüner führt Städtebau- und Umweltressort
StZ: Stuttgart 21: Die Bahn beginnt auf den Fildern von vorn
StZ: Stuttgart 21: Keine Randnotiz
StZ: Stuttgart 21: Kritiker sehen hohe Kosten
StZ: Kreis Ludwigsburg: Knackpunkt ist der Bietigheimer Bahnhof
StZ: Böblingen: Kritik an genehmigten Geothermiebohrungen:Kreisrätin greift das Landratsamt an
StZ: Verkehrszählung in Stuttgart: Zu viel Blech auf der Straße
StZ: Stromtrasse Suedlink: Landtag gegen Seehofers Pläne
StZ: Stromtrasse Suedlink:Südwest-CDU nennt Bayerns Vorstoß sinnfrei
StZ: Debatte im Landtag um Mietpreisbremse: Mit „Zwangsefeu“ gegen die Wohnungsnot?
StZ: Baubürgermeister in Stuttgart: Mehrheit für Pätzold
StZ: Gemeinderat Stuttgart: Grüner wird neuer Baubürgermeister
StZ: Wahl des Baubürgermeisters: Kein Traumstart
StZ: Kandidatenkür im Wahlkreis Göppingen: Kein Happy End beim Grünen-Krimi
StZ: Kandidatenkür bei den Grünen: Zurück auf Los
StZ: CDU-Spitzenkandidat Wolf mit seinem Werber-Team
StZ: Ivo Gönner wird nicht mehr zur OB-Wahl in Ulm antreten
Marbacher: Steinheim: Bahn-Gutachter zählen mehr S 21-Eidechsen
Tagblatt: Laut Bahn wurden die Zauneidechsen erfolgreich umgesiedelt
SK: Landtag von Baden-Württemberg unterstützt Lärmschutz für Rheintalbahn finanziell mit bis zu 50 Prozent
SK: Sumpf der Korruption: Tatort ergründet Stuttgart-21-Mord
Augsburger: Ulm steht vor dem Brückenschlag „Ich empfehle derzeit allen Ulmern, sich Fahrräder zuzulegen

Überregionale Tagesthemen
Reuter: Bahn-Schulden steigen und nähern sich Rekordniveau
Reuters: Deutsche Bahn: Der Schuldenberg wächst immer weiter
Reuters: Konzernkreise - Bahn steuert auf Rekordverschuldung zu
MM: Deutsche Bahn fährt harten Sparkurs: Bahn will 600 Millionen Euro einsparen
afp: Bahn und GDL verlängern Schlichtung: Wann drohen wieder Streiks?
dpa: Bahn und GDL: Was passiert, wenn die Bahn-Schlichtung misslingt?
dpa: Bahn verliert Riesenauftrag an Konkurrenz
dpa: Fahrgäste sitzen stundenlang in defekter S-Bahn fest
MDR: ICE-Neubaustrecke Halle - Erfurt: Bahn will pünktliche Übergabe
WZ: Pro Bahn fordert besseren Ersatzverkehr
Express: Historische Bahn rollte plötzlich los - Nach Geisterfahrt von KVB-Bahn „Finchen“: Künftig zwei Fahrer in Fahrerkabine
FP: Bahn will Hauptbahnhof abstoßen
ARD: Bahn-Schlichtung verlängert: "Die Kuh ist noch nicht vom Gleis"
fr: Wegen Brand: S-Bahn-Tunnel komplett gesperrt
infranken: Bahn plant IC-Ausbau: Oberfranken ist außen vor
SW: Deutsche Bahn – SCHMERZLICHE Niederlage im Ruhrgebiet!
PAZ: Bahn-Reisezentrum am Bahnhof schließt
SZ: Deutsche Bahn: Was am Sparpreis-Versprechen dran ist
db: 14 Prozent der Deutschen nutzen Ticket-Schalter der Bahn

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Termin: Verhandlung von Wolfgang Sternstein am Landgericht

Die Verhandlung von und mit Wolfgang Sternstein am Landgericht Stuttgart beginnt am 22. Juni 2015,
9 Uhr, Saal 3, EG des Landgerichts Stuttgart, Olgastr. 2 , 70182 Stuttgart
Dazu schreibt er:
In erster Instanz wurde ich wegen 7 Blockaden zu 1.400 € Geldstrafe verurteilt (40 Tagessätze)
Mein Anwalt ist Eisenhart von Loeper.
Ich halte die höchstrichterliche Rechtsprechung zum Nötigungsparagrafen, soweit sie die sog. Zweite-Reihe-Rechtsprechung betrifft, für widersprüchlich, inkonsistent, verfassungswidrig und geradezu absurd. Ich werde versuchen, die Kammer zu einer Richtervorlage an das Bundesverfassungsgericht zu bewegen, um diese Rechtsfrage zu klären.
 
Zunächst ein kurzer Rückblick auf die Geschichte dieser Rechtsprechung:
Im Jahr 1969 hat der der BGH geurteilt, dass ein Sitzprotest gegen die Erhöhung der Straßenbahnfahrpreise in Köln die Tatbestandsmerkmale Gewalt (der Fahrzeugführer wird durch psychischen Zwang zum Anhalten veranlasst) und der Verwerflichkeit erfüllt (weil die Gewaltanwendung zugleich die Verwerflichkeit einschließt). Die Täter seien daher wegen Nötigung zu verurteilen. Nach dieser Rechtsprechung wurden Tausende Bürgerinnen und Bürger, die aus Protest gegen die "Nachrüstung" die Zufahrtsstraße zum Atomwaffenlager Mutlangen blockierten, wegen Nötigung verurteilt.
 
Gegen diese Verurteilungen regte sich Widerstand, der in Form von Verfassungsbeschwerden vor das Bundesverfassungsgericht getragen wurde. Vier Beschwerden wurden bei Stimmengleichheit vom 1. Senat abgelehnt. Bei der fünften Beschwerde änderte sich das, weil Jutta Limbach in den Senat gewählt worden war. Das Bundesverfassungsgericht entschied 1995 mit einem Stimmenverhältnis von 5:3, dass  Blockaden vor Raketenstandorten aus Protest gegen die Nachrüstung keine Straftat nach § 240 StGB seien, weil die Tatbestandsmerkmale des Nötigungsparagrafen nicht erfüllt seien.
Daraufhin mussten sämtliche Strafverfahren in dieser Sache revidiert werden. Die Geldstrafen wurden erstattet und die Verfahrenskosten von der Staatskasse übernommen. Ich habe von dieser Revision damals auch profitiert, denn ich erhielt Haftentschädigung, da ich meine Strafen "abgesessen" hatte.
Es scheint, als hätte sich der Bundesgerichtshof mit diesem Beschluss nicht abfinden können. Er hat daher als Kompromissangebot an das Bundesverfassungsgericht die sog. Zweite-Reihe-Rechtsprechung erfunden, die eine Kombination aus der Rechtsprechung der beiden Höchstgerichte darstellt: Wird ein Fahrzeuglenker von Blockiererinnen an der Einfahrt in die Baustelle gehindert, so wird er nicht genötigt (Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts). Werden jedoch nachfolgende Fahrzeuglenker in der Kolonne durch Blockierer an der Einfahrt gehindert, so werden sie genötigt, weil die Blockierer das Fahrzeug des ersten Fahrzeuglenkers dazu benutzen, die nachfolgenden Fahrzeuglenker mit verwerflicher Gewaltanwendung am Fortkommen zu hindern.
Das ist in meinen Augen eine kabarettreife Nummer, aber es ist geltende Rechtsprechung, denn das Bundesverfassungsgericht scheint bei einer erneuten Beschwerde diese Rechtsprechung abgesegnet zu haben. (Ich kenne den Beschluss noch nicht, werde mir aber sobald wie möglich den Text besorgen.) Ich habe für diese absurde Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nur eine Erklärung: Obwohl das Bundesverfassungsgericht in der Hierarchie der Gerichte eindeutig über dem Bundesgerichtshof steht (wenn es um Verfassungsfragen geht), hat es die "Rechtsprechung" des Bundesgerichtshofs offenbar anerkannt nach der Devise: Eine juristische Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Sollte die Kammer meinen Antrag auf eine Richtervorlage ablehnen, müsste ich sie eigentlich bitten, mich zu verurteilen, damit ich den Instanzenweg weitergehen kann. Ob ich das wirklich tun will, ist freilich noch offen, da das mit erheblichem Aufwand an Zeit und eventuell auch an Geld verbunden wäre.  
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S21: Getötete Tiere werden von der Bahn kleingerechnet

Eidechse ©weibergWie bereits berichtet (HIER), ignoriert die Bahn (nicht nur) beim Bau für Stuttgart 21 den Artenschutz und tötet Tiere die auf der Roten Liste stehen.

In einer Pressemitteilung verkündet die Bahn hingegen einen großen Erfolg und schreibt dazu auf ihrer Webseite:
Umsiedlung der Stuttgarter Zauneidechsen erfolgreich - 50 erwachsene Tiere in Steinheim an der Murr

Die Umsiedlung der Zauneidechsen nach Steinheim an der Murr im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21 ist erfolgreich ... die ganze Pressemeldung der Bahn lesen Sie HIER.

Jetzt bleibt die Frage, über welche mathematische Begabungen verfügt die Bahn, wenn sie zwei gesichtete Zaunechsen auf 50 Exemplare hochrechnet? Die Stuttgarter-Nachrichten schreibt dazu:

S21: Bahn findet fünf Eidechsen – und rechnet auf 50 hoch

von Konstantin Schwarz
Auszüge:

Die Umsiedlung von 106 Zauneidechsen von den Stuttgart-21-Baustellen nach Steinheim an der Murr lässt der Bahn keine Ruhe. Nach dem schlechten Ergebnis der Zählung 2014, bei der nur zwei Tiere gefunden wurden, sollen es jetzt 50 sein. Zwischen den Zahlen steht eine fragwürdige Hochrechnung.

Die Umsiedlung von Zauneidechsen von Stuttgart nach Steinheim an der Murr im August und September 2013 „ist erfolgreich“, titelte das Stuttgart-21-Kommunikationsbüro am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Fett gedruckt heißt es weiter: „Aktueller Bestand von rund 50 erwachsenen Tieren festgestellt.“ Die Bahn widerspreche damit „entschieden“ Darstellungen, nach denen die Umsiedlung als gescheiterte erklärt worden sei. Die Stuttgarter Nachrichten hatten berichtet, dass die Bahn ihre Echsen nicht mehr finde. Inzwischen forscht ein Fernsehteam nach den Kriechtieren. (...)

Man habe von den 106 am alten Weinberg noch genau zwei erwachsene Eidechsen gefunden, nämlich „ein Männchen, das sich an dem Wall zwischen den beiden Steinbrüchen auf der südwestlichen Seite aufhielt, sowie ein weibliches Tier im Steinbuchbereich“. ... den ganzen Artikel der StN lesen Sie HIER.

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Video von der 275. Montagsdemo am 15.6.2015


Von Volker Teichert

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