Offener Brief mit offenen Fragen an den Bahn-Verein

Tage der offenen Tore.

In der ersten Januarwoche 2016 hatte die interessierte Bürgerschaft drei Tage lang Gelegenheit, im Rahmen der "Tage der offenen Baustelle" auf einem präparierten Rundgang über die bestgeplante Baustelle des Projekts S21 vom Bahn-Fachpersonal Fragen rund um S21 beantwortet zu bekommen. Nichts wie los, dachten da viele, so auch der Mitarbeiter an der K21-Mahnwache, Peter Müller, der schon Tage vorher mit seinen 42 Fragen auf gewisse Schwachstellen des Projekts hingewiesen und Anregungen für weitere Fragen gegeben hatte. Er selber hat an mehreren Führungen teilgenommen und schrieb dazu anschließend:

„Am Montag wurden wir von einem Filmteam empfangen, das uns fragte, ob sie uns aufnehmen dürfen. Natürlich haben wir zugesagt und ich habe gleich geredet. Nach kurzer Zeit unterbrach mich die Dame mit der Kamera und erklärte mir, dass sie nur Aufnahmen ohne Ton machen würde und zwar im Auftrag der Deutschen Bahn! Kommentar überflüssig! Später wurde ich von einem Reporter der Stgt. Nachrichten interviewt. Hans Heydemann hatte mir vorher Asbest gezeigt. In der Zeitung stand dann nur, dass ich "angeblich Asbest gesehen haben wolle". Man konnte auf den einzelnen Stationen nur rein technische Fragen stellen. Diese wurden dann teilweise gut, teilweise falsch und teilweise gar nicht beantwortet. Es war offensichtlich, dass die Bahn ihren Mitarbeitern zu gewissen brisanten Themen einen Maulkorb verpasst hatte. weiterlesen

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5-Jahre-Schlichtungs-Veranstaltung im Hospitalhof am 18.1.

Rechtzeitig zur Ankunft der MontagsdemonstrantInnen wurden die Türen geschlossen.  Zwar waren noch einige Plätze frei - auf einen davon hätte Hannes Rockenbauch gepasst, der nicht eingeladen worden war, aber dem man die Möglichkeit, aus dem Publikum das Wort zu ergreifen, im Vorfeld angeboten hatte.  Honi soit qui mal y pense - aber gewiss kein Schelm, und schon gar kein Schuft. Eher Realist, wer da Böses denkt.                                                                     Wer sich ansehen und -hören will, was drinnen vor sich ging, um sich ein eigenes Urteil zu bilden, findet den kompletten Videomitschnitt hier:   https://www.youtube.com/watch?v=hIDOR6SvFpI&feature=youtu.be

URL kopieren und und im Browser eingeben, dann funktionierts. Wenn die Anklickfunktion aktiviert ist, erscheint leider ein Foto, das ich nicht einstellen möchte.

 

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Fünf Jahre nach der „Schlichtungs-Show“

Das teure GeschenkAm kommenden Montag, 18. Januar 2016, wird es im Hospitalhof eine "Gedenkveranstaltung" mit dem Titel "Fünf Jahres nach der Schlichtungs-Show" (so ähnlich) geben. Im Anschluss an die Montagsdemo werden also Hunderte von einst hoffnungsvollen K21-Anhängern zum Hospitalhof wandern, um sich  .... Was denn eigentlich?
Noch schwankt manch eine/r, ob sie/er sich das antun soll. Doch wir haben schon so viel ertragen, so werden wir auch das ertragen. Als ich den Werbe-Flyer in den Händen hielt, dachte ich spontan: "Dass die das wagen." Ja, natürlich wagen sie es, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Warum auch nicht? Sie haben ja gar kein Unrechtsbewusstsein, kein Bewusstsein für politische Ethik, für all das, was eben das gesamte Projekt S21 ausmacht: verheimlichen, vertuschen, Tatsachen ignorieren, unter den Tisch kehren, über den Tisch ziehen, schönreden, verschweigen, verdrehen, Fakten schaffen, aussitzen, aussitzen, aussitzen, ...

Da tut es gut, einen Kommentar wie den von Martin Poguntke von den "Theologinnen und Theologen gegen S21" zu lesen. Er fasst noch mal alles zusammen, was man zu der Veranstaltung am morgigen Montag wissen sollte. Danke dafür! Hier ist sein Kommentar:

"Die sogenannte „Schlichtung“ zu S21 ist zweifelsohne einer der geglücktesten Propagandacoups der damaligen Landesregierung gewesen: Angeblich, um „alle Fakten“ zu S21 „auf den Tisch“ zu bringen, ließ Heiner Geißler neun Tage lang die S21-Gegner ihre hoch kompetenten Kritikpunkte der Bahn um die Ohren hauen und machte die Teilnehmer und alle Welt glauben, die Bahn würde nun endlich verpflichtet, diese auch zu berücksichtigen.

Wohlwissend, dass die Bahn selbstverständlich nicht aufgrund einer bloßen Aufforderung eines durch keine Rechtsgrundlage legitimierten „Schlichters“ irgendwelche Änderungen am Projekt vornehmen würde – ja, dass die Bahn das aus rechtlichen Gründen gar nicht durfte –, beließ Geißler es lediglich bei „Vorschlägen“, denen er selbst lediglich „psychologische“ und „politische“ Wirkung beimaß. Dass Geißler zu keinem Zeitpunkt die Notwendigkeit ins Gespräch brachte, dass am Ende dieses Faktenschecks eine rechtlich bindende vertragliche Regelung mit der Bahn stehen müsste, macht deutlich: Es ging von vornherein nicht um Korrekturen, sondern um Beschwichtigung und Schwächung der Gegnerschaft. weiterlesen

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Video: Veranstaltung „S21 in Schieflage“

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Deutschlandradio: Sendung zu S21 am 14.1. um 13:30

Am heutigen 14.1.2016 um 13:30 Uhr bringt das Deutschlandradio im Rahmen der Reihe "Länderreport" eine Sendung zu S21. Hier die Ankündigung der Sendung auf der Seite des DLR. Wer die Sendung verpasst hat, kann sie hier nachhören (Dauer: 21 Min.):

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Die 306. Montagsdemo am 18. Januar

Die 306. Montagsdemo findet am 18. Januar 2016 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Gegen 18:40 Uhr startet der Demozug  ausgehend vom Schlossplatz nach links auf die Königstraße, hinter dem Buchhaus Witter nach rechts bis zur Theodor-Heuss-Straße, nach links auf die Theodor-Heuss-Straße (entgegen der Fahrtrichtung), nach rechts in die Büchsenstraße bis vor den Hospitalhof. Dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Um 19 Uhr beginnt im Hospitalhof eine Veranstaltung mit Geißler und Hermann und dessen prominenten Wahlkämpfern, siehe BAA-Artikel. Der Demozug wird so frühzeitig starten, dass wir rechtzeitig am Hospitalhof sind. Bereits während der Kundgebung auf dem Schlossplatz verteilen wir ein Flugblatt mit dem Schlichterspruch, darauf die zentralen und bis heute nicht umgesetzten / gebrochenen Forderungen von Geißler ...  als Argumentationshilfe für die Veranstaltung.

Redner:

  • Hannes Rockenbauch, Stadtrat SÖS-LINKE-PLuS; Fünf Jahre Schlichtung 'Schlichter Bruch'
  • Hans-Eberhard Dietrich, TheologInnen gegen Stuttgart 21; Trauerspiel um Trauerweide in Feuerbach (verschoben auf den 25.1.)

Motto: Viel zerstört, nichts gewonnen!
Musik: Borna Cesljarevic
Moderation: Matthias von Herrmann, Parkschützer

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Winfried Hermann im Gespräch mit Heiner Geißler – 5 Jahre danach: Die Schlichtung zu S21

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am Mo, 18. Januar 2016, 19:00 Uhr
im Hospitalhof, Paul-Lechler-Saal
Büchsenstraße 33 / 70174 Stuttgart
Kooperation: BUND Regionalverband Stuttgart, VCD Landesverband BW, Hospitalhof
weitere Gäste: Peter Conradi, Walter Sittler u.a.
Kostenbeitrag entfällt
http://hospitalhof.de/programm/180116-5-jahre-danach-die-schlichtung-zu-s21/

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Veranstaltung in S-Möhringen: S21 in Schieflage (13.1. 19h)

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Der Flyer als PDF-Datei

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Die 305. Montagsdemo am 11. Januar

Die 305. Montagsdemo findet  am 11. Januar 2016 ab 18 Uhr  auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Gegen 18:40 Uhr startet der Demozug  ausgehend vom Schlossplatz entlang der Königstraße Richtung Marienstraße bis zur "Querspange"/Rotebühlplatz, nach rechts auf die Straße am Rotebühlplatz bis zum Rotebühlplatz, Querung der Theodor-Heuss-Straße, weiter in die Fritz-Elsass-Straße bis zum Berliner Platz, dort an den Pavillons vorbei durch die Parkanlage bis vor die Liederhalledort. Dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich. In der Liederhalle findet ab 18 Uhr der Wahlkampfauftakt der SPD statt. Wir werden der SPD zeigen, dass wir Stuttgart 21 weiterhin ablehnen.

Redner:

  • Andreas Schwab, Parkschützer: Stuttgart 21 und die SPD
  • Lisa Werle und Clemens Morlock: Die Kaktusgruppe in der IHK stellt sich vor

Motto: Gute Bahn statt Tunnelwahn
Musik: Gerd Schinkel, Liedermacher aus Köln
Moderation: Dr. Norbert Bongartz, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21

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ex-SWR-Moderator Stefan Siller über S21: Einfach nur dreist

Am Anfang fand er Stuttgart 21 toll, dann hat er gelesen und wurde zum Gegner. Der SWR-Moderator i. R. Stefan Siller beschreibt in seinem Buch, wie die Menschen belogen wurden, weil sich Investoren eine "goldene Nase" verdienen wollten. Kontext veröffentlicht das Kapitel zum Bahnhof.

Ein Kommentar

Wird jetzt betoniert? Peter Dübbers schreibt an die Stuttgarter Zeitung

Wir geben hier einen Leserbrief wieder, den Architekt und Bonatz-Enkel Peter Dübbers an die Stuttgarter Zeitung geschrieben hat. Er bezieht sich auf den StZ-Artikel "Ab Januar wird am Bahnhof betoniert".


Sehr geehrter Herr Milankovic,

wie kommt Ihr - durchaus auch kritischer - Artikel zu einer solchen Überschrift aus der Propaganda-Abteilung der S21-Macher? Sie soll doch nur suggerieren, dass es jetzt im neuen Jahr mit Hochdruck los geht und damit für Erleichterung bei den verunsicherten S21-Freunden sorgen!

Was die Ankündigung wirklich bedeutet (so sie tatsächlich eintreten sollte) ist aber lediglich Folgendes: Diese 10 cm starke, unbewehrte Betonschicht gegen Erdreich, bzw. hier gegen eine starke Kiesfilterschicht, die die spätere Grundwasser-Umläufigkeit gewährleisten muss (am Bau "Sauberkeitsschicht" genannt) dient lediglich dazu, die Abdichtung gegen drückendes Grundwasser darauf aufzubauen. Diese muss wiederum von einer Beton-Schutzschicht abgedeckt werden, bevor die hochkomplizierte und womöglich noch gar nicht freigegebene Bewehrung aus Tausenden Tonnen Stahl für die bis zu 2,50 m starke Bodenplatte aufgestellt und verflochten werden kann.

Also wirklich betoniert wird am Bahnhof sicher noch nicht so schnell, und bis dann erst einmal die erste komplette Kelchstütze steht, vergeht noch viel Zeit! Und wer weiß - vielleicht wird ihr über das Schlossgarten-Niveau herausragender Teil ja auch nur als formschönes "Ingenhoven-Memorial" den neu angelegte Park zieren!

Auf alle Fälle wäre zu wünschen, dass Sie im neuen Jahr Ihre Überschriften mehr an den Realitäten und weniger an der DB-Propaganda ausrichten!

Mit freundlichen Grüßen
Peter Dübbers

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Rede von Matthias von Herrmann bei der 304. Montagsdemo

Für unsere Stadtbahn!Rede von Matthias von Herrmann, Parkschützer, auf der 304. Montagsdemo am 4.1.2016

Rettet unsere Stadtbahn vor Stuttgart 21!

Liebe Montagsdemonstranten, liebe Stadtbahn-Nutzer,

heute geht es einmal mehr um Verkehr und Mobilität; und um die Frage: Was wollen wir eigentlich? Und diese Frage bezieht sich nicht auf die Automarke oder das VVS-Monatsticket, sondern diese Frage ist viel grundsätzlicher: Wie wollen wir leben und wie wollen wir uns bewegen? Stressfrei von A nach B zu kommen, ist da eine gute Antwort. Klimafreundlich und schadstofffrei sind weitere wichtige Kriterien für gute Mobilität.
Unser OB Kuhn hat dies angeblich auch als politisches Thema erkannt: Bereits im Juli 2013 hat er Mobilität zur Chefsache gemacht. Wörtlich sagte Kuhn: „Wir wollen den öffentlichen Nahverkehr verbessern [...]. Meine Zielmarke bleibt: 20 Prozent weniger Autos im Kessel.“ Vermuten wir mal, dass OB Kuhn diese Maßnahmen benennt, weil auch er das Ziel einer stressfreien Mobilität, einer gesunden, ökologischen und nachhaltigen Mobilität verfolgt.

20% weniger Autos im Stuttgarter Talkessel also, aha. Und wie sieht die Realität aus, drei Jahre nach Amtsantritt? Stuttgart gehört weiterhin bundesweit zu den schlimmsten Stau-Städten, Stuttgart ist berüchtigte Feinstaub-Hauptstadt. Durch S21 wird Stuttgart außerdem zur Baustellen-Hauptstadt mit schlimmen Folgen: Der S-Bahn-Verkehr kollabiert durch S21, die Fußgänger- und Fahrradwege werden für S21 zerschnitten und blockiert und die Innenstadt-Busse stehen im S21-Stau.

Umso dringender müsste doch eigentlich OB Kuhn sein klar formuliertes Ziel verfolgen: Den öffentlichen Nahverkehr verbessern, attraktiver machen. Sein Kollege, der grüne Verwaltungs-Bürgermeister Werner Wölfle, wurde dazu von Schülern des Wagenburg-Gymnasiums im Oktober 2012 gefragt, warum die VVS-Fahrpreise nicht gesenkt werden, das würde doch die Attraktivität deutlich erhöhen und mehr Menschen in Bus und Bahn locken, weg von der Straße. Diese Frage liegt eigentlich auf der Hand, doch die Antwort war umso ernüchternder: Gesenkte Preise würden die Attraktivität nicht steigern, denn die Stuttgarter Straßenbahnen fahren in den Stoßzeiten bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze. Für mehr Fahrgäste ist schlicht kein Platz in den Bahnen. Und wer morgens zur Stoßzeit Bus und Bahn nutzt, weiß, dass Werner Wölfle die Situation korrekt beschreibt.

Halten wir also fest: Die Kapazität der Stadtbahn, so wie sie aktuell fährt, mit allen Gleisen und mit allen Tunneln, ist nicht ausreichend, um mehr Menschen als bisher damit zu befördern. OB Kuhn will zwar 20% mehr Verkehr auf die Schiene bekommen, er will den Angestellten in Stuttgart mit Firmentickets den Umstieg auf die Stadtbahn erleichtern. Er weiß aber andererseits, dass bei den Stadtbahnen in der Stuttgarter Innstadt die Kapazität fehlt, um diese 20% mehr Menschen überhaupt zu transportieren. Was ist also die naheliegende Lösung? Klar, sollte man meinen, da muss man die Kapazität erhöhen. Das ist doch logisch.

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