Grußwort von Dr. Dietrich Krauß zur 378. Montagsdemo am 24.7.2017

Der Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geht in diesem Jahr an die ZDF-Reihe „Die Anstalt“, und zwar für die Sendung zum Thema Auto. Autor dieser Kabarett-Show ist Dr. Dietrich Krauß, er wohnt in Stuttgart. Für die 378. Montagsdemo am 24. Juli 2017 gegen S21, eine Kundgebung mit Unterstützung zahlreicher Initiativen unter dem Motto „Druck in den Kessel – für ein anderes Stuttgart“, schrieb er ein Grußwort. Joe Bauer trug den Text im Anschluss an die Demo-Rede des DUH-Geschäftsführers Jürgen Resch vor:

Die TV Satire hat im Sommer Sendepause – die Realität leider nicht. Die Wirklichkeit produziert im Gegenteil gerade dann regelmäßig die schönsten Anlässe. Damit sich die politischen Verhältnisse nicht so alleingelassen fühlen, schnell etwas Real-Kabarett:

Nach den Ausschreitungen von Hamburg waren sich Politiker aller Parteien Grün bis Christlich einig: Die Straße ist kein rechtsfreier Raum. Gegen Autonome muss mit aller Härte vorgegangen werden. Ihre Straftaten dürfen nicht verharmlost werden, sonst messen wir mit zweierlei Ma(as)ß – Heiko und alle anderen: Das sind sehr gute Stichworte, die wir gern aufnehmen.

Wir hätten da lediglich ein paar Fragen: Wenn wir gegen straffällige Autonome konsequent vorgehen können, warum lassen wir dann all die straffälligen Autonamen gewähren?

Wenn wir mit aller Härte einschreiten gegen gewalttätige Ausschreitungen auf der Straße, warum sehen wir dann illegalen Ausscheidungen auf unseren Straßen tatenlos zu?

Sie sagen, man sollte nicht mit dem gefährlichen großen schwarzen Block auf die Straße gehen, man weiß schließlich, wie das ausgeht.

Vielleicht sollten wir dann auch aufhören, jeden Tag mit gefährlichen großen schwarzen Motorblocks auf die Straße zu fahren, wir wissen ja schließlich, was da hinten rauskommt. weiterlesen

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Betonkopf Bundesverkehrsminister Dobrindt an der Mahnwache eingetroffen

Foto: Jo Röttgers, Graffiti

Nach 9-stündiger Reise auf der Ladefläche eines Kleinlasters ist gestern Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Form eines 100 kg schweren, fast mannshohen Betonkopfs in Stuttgart, genauer an der Mahnwache gegen Stuttgart 21, gegenüber dem Hauptbahnhof eingetroffen.

Anlass seiner Reise ist ein Besuch der Großen Montagsdemo um 18 Uhr („Druck in den Kessel – für ein anderes Stuttgart“) am Montag, 24.7.2017, auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Hier wird Dobrindt einiges zu hören bekommen u.a. von Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe, der gerade in Sachen Fahrverbote gegen die Untätigkeit der grün-schwarzen Landesregierung klagt. Zuvor wird er auf einer „Bewegungsmeile“ ab 16:30 Uhr auf der Königstraße, bei der sich die Bürgerbewegung gegen S21 in ihrer ganzen Vielfalt zeigt, mit den fatalen Folgen seiner Verkehrspolitik konfrontiert.

Wenn ihn bis dahin seine Kräfte nicht verlassen haben, wird ihm Dr. Winfried Wolf anlässlich seiner Buchvorstellung um 20 Uhr im Rathaus („S 21 – abgrundtief und bodenlos“) die Leviten lesen. Mit dabei Stadtrat Hannes Rockenbauch und Dr. Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen S21.

Angetreten hatte Beton-Dobrindt seine Reise auf der schönen Insel Fehmarn, wo die Bürger sich gegen ein ebenso sinnloses, umweltzerstörerisches und kostspieliges Mega-Projekt wehren, nämlich die Querung des Fehmarnbelts mit vier Tunnel auf dem Meeresboden der ökosensiblen Ostsee. Siehe auch deren Webseite Beltretter.de.

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378. Montagsdemo am 24.7. – Druck in den Kessel für ein anderes Stuttgart!

Sommer.Kultur.Demo mit "Bewegungsmeile", Reden, Musik und Buchvorstellung

  • ab 16:30 entlang der Königstraße - die Bewegungsmeile
  • 18:00 bis 19:30 Erweiterte Montagskundgebung auf dem Schlossplatz; Demozug zum Rathaus
  • 20:00 Rathaus: Buchvorstellung mit Winfried Wolf                                 "Abgrundtief und Bodenlos. Stuttgart 21 und sein absehbares Scheitern"

Die Erstausgabe gibt es bei der Kundgebung an den Ständen des Aktionsbündnis und der Parkschützer, später auch an der Mahnwache und im Buchhandel - Kaufempfehlung!

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Macs letzte Demo!

Freitag, 14.Juli 2017, 13:00 Uhr, Trauerhalle Pragfriedhof.

Zum Ankommen hört man ein Lied der Beatles im Hintergrund, Mac hat die Musik in jungen Jahren sehr gemocht. Die Menschen kommen mit Blumen in die Kapelle und legen sie um die Urne oder den Rahmen mit Bildern von Mac. Dann sind alle Plätze besetzt von einer kleinen Gruppe Angehöriger und einer großen Gruppe von Menschen - eingeladen zu Macs letzter Demo.

Starke Töne  von Capella und Parkblech. Und ich spüre diesen ungeheuren Zusammenhalt unserer Bewegung, weiß nach den ersten Takten, dass alles gut wird und wir uns nach wie vor darauf verlassen können auf uns, auf diese Menschen, die zusammengefunden haben, um beharrlich  für den Erhalt des Kopfbahnhofs zu demonstrieren und dafür, dass die Bürger*innen als der Souverän der Seele der Stadt endlich mündig werden. weiterlesen

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Radio Dreyeckland: Interview zu „7 Jahre Mahnwache“

Am Mittwoch, 19.7., sendete Radio Dreyeckland ein Interview mit Hanna Maier-Gschwend von der Dauermahnwache gegen S21 zum Thema "7 Jahre Mahnwache":

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Presseerklärung der Bürgerinitiative Neckartor

17.07.2017
Presseerklärung der Bürgerinitiative Neckartor zum Entwurf des 3. Luftreinhalteplans

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 19. Juli 2017 wird das Verwaltungsgericht Stuttgart beurteilen,  ob die vorgeschlagenen Maßnahmen des Regierungspräsidiums geeignet sind,  die EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub nach 12 Jahren permanenter unzulässiger Überschreitung endlich einzuhalten.

Die EU verabschiedete 1996 eine Rahmenrichtlinie über die Beurteilung und die Kontrolle der Außenluftqualität. Dieser folgte im Jahr 1999 eine Einzelrichtlinie, in der Grenzwerte für PM10 und die Schadstoffe Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Blei festgelegt wurden. Ziel dieser EU-Gesetze war und ist,  uns Menschen vor krankmachender, tödlicher Luftschadstoffkonzentration zu schützen. Die Ursache dieser Luftschadstoffkonzentration ist vor allem der Einsatz von Verbrennungsmotoren zur täglichen Bewältigung von Mobilitätsbedürfnissen hunderttausender Pendler, abertausender Transportunternehmen und Baustellenbetreiber. weiterlesen

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Das Video zur 377. Montagsdemo am 17.7.

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https://www.youtube.com/watch?v=IJ9xpi48whA&feature=youtu.be

Dank an Eberhard und die Mahnwache!

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Neues Buch über S21 von Verkehrsexperte Dr. Winfried Wolf

Stuttgart 21 ist in dreifacher Weise einmalig: Es handelt sich um das mit Abstand größte Bauprojekt in Deutschland. Es ist das einzige Projekt, bei dem eine gigantische Summe dafür ausgegeben wird, eine bestehende Kapazität – hier diejenige des Hauptbahnhofs Stuttgart – zu verkleinern. Schließlich gibt es nirgendwo in Deutschland eine derart große, kreative Protestbewegung, die seit mehr als sieben Jahren und mit mehr als 375 Montagsdemonstrationen aktiv ist. Stuttgart 21 hat drei Bahnchefs verschlissen, die jahrzehntelange CDU-Herrschaft in Baden-Württemberg beendet und die grüne Protestpartei in S21-Mitgestalter gewendet. Laut Angela Merkel wird mit Stuttgart 21 der Standort Deutschland verteidigt. Bahnchef Richard Lutz springt ihr bei und betont, er sei »finster entschlossen«, S21 zu Ende zu bauen. Aus Gründen der »Staatsräson« werden die Gesetze der Logik, der Physik und der Geologie missachtet.

Paperback, 319 Seiten
ISBN 978-3-89438-638-2
€ 16,90 [D]

Ab 24.7.2017 an der Mahnwache (gegenüber Hbf Stuttgart), im Handel oder direkt beim Verlag (Bestell-Flyer als PDF) erhältlich.

Dr. Winfried Wolf hat Stuttgart 21 von Anfang an publizistisch kommentiert. Er legt hier das erste Buch vor, das die gesamte Geschichte des Großprojekts ausbreitet, dessen zerstörerischen Charakter analysiert und den Bürgerprotest umfassend darstellt.

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Mahnwache für Umstieg 21: mit einem Blumengruß ins 8. Jahr

Wir von BAA wünschen der Mahnwache gegen S21 und für Umstieg 21 am ersten Tag des 8. Jahres einen guten Start. Oben bleiben!

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7 Jahre Mahnwache, 7 Jahre Durchhalten – über den langen Atem

Rede von Dr. Angelika Linckh, auf der 377. Montagsdemo am 17.7.2017

7 Jahre Mahnwache, 7 Jahre Durchhalten – über den langen Atem

Liebe Freundinnen und Freunde,

Heute möchte ich über unsere Beharrlichkeit und unseren langen Atem reden.

Über die Menschen an der Mahnwache und über uns alle, die dabeigeblieben sind, die den S21-Protest in Bewegung halten: über Euch alle hier auf dem Platz, alle an den Ständen, an den Sammelbüchsen, an den Trommeln und Musikinstrumenten, Bürgerbrief-Schreiber, Demoteam, Theolog*innen, Ingenieur*innen, Architekt*innen, Aktionsbündnis, Senior*innen, cams21, bei abriss aufstand.de, parkschuetzer.de, barrierefrei und alle anderen Initiativen.

Zu dieser Ausdauer können wir uns beglückwünschen, denn man muss buchstäblich weit laufen, um Vergleichbares zu finden, etwa bis ins Val di Susa im Piemont zur NoTAV-Bewegung.

Beim Thema Ausdauer fällt mir sofort das Marathonlaufen ein. Marathonlaufen war bis in die 70er Jahre eine ausschließlich männliche Domäne. Die erste Frau, die es wagte, trotz Verbot für Frauen, 1967 den Boston Marathon mitzulaufen, Katharine Switzer, sagte einmal: „Das Leben ist nicht zum Zuschauen da, sondern zum Mitmachen“, und dieser Satz könnte auf uns alle und die Mahnwache gemünzt sein.

Und um beim Marathonlauf zu bleiben: Paula Radcliffe, die britische Langstreckenläuferin, rät allen, die für lange Strecken großes Durchhaltevermögen brauchen „Schränke Dich nicht selbst ein, verfolge Deine Träume, habe keine Angst, die Grenzen zu verschieben. Und lache viel – das ist gut für Dich!“ weiterlesen

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7 Jahre Dauer-Mahnwache gegen Stuttgart 21: Hut ab!

Presseerklärung der Parkschützer vom 17. Juli 2017

7 Jahre Dauer-Mahnwache gegen Stuttgart 21: Hut ab!
61.368 Stunden Bürgerengagement für eine lebenswerte Stadt

Stuttgart, 17. Juli 2017: Die Mahnwache gegen Stuttgart 21 besteht heute seit 7 Jahren. Damit ist sie mit Abstand die längste ununterbrochen besetzte Dauer-Mahnwache in der deutschen Geschichte. Mit einem Stehempfang um 11:30 Uhr feiert die Mahnwachen-Mannschaft diesen besonderen Tag am Mahnwachen-Zelt gegenüber dem Stuttgarter Hauptbahnhof. (Google maps: http://bit.ly/2v8YrVe)

„Auch im sprichwörtlich verflixten siebten Jahr ist die Mahnwache wohl auf und engagiert wie eh und je“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Mit über 200 Ehrenamtlichen startet die Mahnwache ins achte Jahr ihres Einsatzes für ein besseres Verkehrskonzept, für eine lebenswerte Stadt, für ernsthafte Bürgerbeteiligung – bis Stuttgart 21 gestoppt ist. Das Konzept Umstieg 21 zeigt, dass es eine gute, zukunftsfähige und preiswerte Alternative zum Chaos-Projekt Stuttgart 21 gibt. Es gibt also keinen Grund, sich mit Dauerstau, Planungschaos und Feinstaubrekorden abzufinden.“

Die Mahnwache für den Kopfbahnhof wurde am 17.7.2010 am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs von den Parkschützern gegründet und ist seitdem rund um die Uhr ehrenamtlich besetzt (7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag). Bis heute sind dies folglich 61.368 Stunden Bürgerengagement für eine lebenswerte Stadt.

Die Mahnwache ist ein wichtiger Teil der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21. Sie richtete sich zunächst gegen den Abriss des Nordflügels, der am 25.8.2010 begann. Zwei Wochen nach der Gründung musste die Mahnwache auf Anweisung der Stadt Stuttgart vom Nordflügel zum Nordausgang des Hauptbahnhofs umziehen, weil der Nordflügel per Bauzaun für den Abriss abgesperrt wurde. Ende April 2012 zog die Mahnwache, wiederum aufgrund der S21-Bauarbeiten, zum jetzigen Ort am Arnulf-Klett-Platz um – direkt gegenüber des Haupteingangs des Hauptbahnhofs.

Die Mahnwache ist bis heute eine angemeldete politische Versammlung.

Fotos von den ersten Tagen der Mahnwache.

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„Glaube nicht alles, was du denkst“ oder: Das objektive Bild von G20

G20 und die Berichterstattung. G20 und die Aufarbeitung. G20 und kein Ende ... Während "unsere" Politiker schon wieder in aller Welt umherdüsen, ist für sie G20 abgehakt. War da was?? Zurück bleibt eine - je nach Mentalität - verstörte, irritierte, aufgebrachte, zornige Bevölkerung. Und zurück bleiben mehr als tausend Fragen. Doch frei nach dem Motto "Ich weiß zwar nicht, welche Frage gestellt wird, aber ich habe die Antwort", werden  in Interviews und Talk Shows bereits martialische Statements abgegeben.

Fragt man die, die dabei waren? Nee, die sind ja nicht "objektiv". Wer mitten drin war, der kann nur persönlich sein. Nee, das wollen wir nicht. Dabei sind gerade die persönlichen Berichte von  den Hamburg-Fahrern und von denen, die im Schanzenviertel wohnen, wichtige  Mosaiksteine zur Meinungsbildung.

Zusammen mit anderen S21-Gegnern war Dieter Richter in Hamburg gewesen und berichtete auf der vergangenen Montagsdemo davon (siehe Video unten). Auch Peter Müllers persönlichen Bericht haben wir unten abgedruckt. Dass ein Zuhörer am Montag Richters Bericht als "äußerst unsachliche Information" empfand (siehe Kommentar), mag der Tatsache geschuldet sein, dass Augenzeugenberichte immer persönlich sind, jedoch beim Gegenüber auf eine inhaltlich andere Erwartung treffen können. weiterlesen

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