Am kommenden Mittwoch, 18.4.2018, könnte es spannend werden - auch für Kopfbahnhof-Befürworter. Da lädt die Stuttgarter Volkshochschule (vhs, Rotebühlplatz 28) zu einem Diskussionsabend ein. Beginn 18:30, Eintritt frei.
Thema der Veranstaltung: "Stuttgarter Zeitung Direkt - vhs Pressecafé: S21 - Perspektiven für Stuttgarts Prestigeprojekt". Dazu heißt es in dem Ankündigungs-Flyer weiter:
"An zahlreichen Stellen der Stadt baut die Bahn an Stuttgart 21. Am offenkundigsten wird das rund um den Bahnhof, wo sich eine gut einen Kilometer lange Baustelle quer durch die Stadt zieht. Die Diskussion um Kosten und Terminpläne gehen unvermindert weiter. Derweil denken die Projektbeteiligten von Bahn, Land, Region und Stadt schon über eventuelle Erweiterungen nach. Ist nach der Bahnbaustelle vor der Bahnbaustelle?"
Der Abend findet im Rahmen von "Vortrag und Dialog - Wissen trägt Früchte". statt; Moderator wird der S21-Sachverständige der Stuttgarter Zeitung Christian Milankovic sein.
Wer den Input-Vortrag hält und wer dann mit wem diskutiert, verrät der Ankündigungstext nicht, doch wird in einer allgemeinen Vorbemerkung zu der Diskussionsreihe "Gesellschaft und Politik" versprochen, "... in einen lebendigen Dialog mit den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zu treten. Dabei haben sie die Möglichkeit, interessante Persönlichkeiten hautnah zu erleben und Insider-Wissen aus erster Hand zu erhalten." Das verspricht aufregend zu werden, denn "interessante S21-Persönlichkeiten", die ihr "Insider-Wissen" weitergeben, erlebt man nicht alle Tage.
Vor allem lässt die Offenbarung, dass "... die Projektbeteiligten ... schon über eventuelle Erweiterungen nachdenken" aufhorchen. Was für Erweiterungen? Will man etwa ein neuntes und zehntes Gleis haben, da man nun endlich gemerkt hat, dass dieser geplante Mickerhaltepunkt doch nicht das leistet, was man der gläubigen Bevölkerung vorgekaukelt hat? Um die Parkerweiterung oder das Rosensteinviertel kann es bei den "Erweiterungen" nicht gehen, denn das wäre ja nicht "vor der Bahnbaustelle", weil eben beides keine Bahnangelegenheiten, sondern Stadtbaustellen wären. Was also?
"Perspektiven von Stuttgarts Prestigeprojekt" heißt es in der Ankündigung. Ob die düsteren Perspektiven doch noch erhellt werden? Dass S21 nun als "Prestigeprojekt" angekündigt wird, ist zwar peinlich ("Wir können alles außer Bahnhof"), passt aber zur Selbstverherrlichung in dieser Stadt.
Wie gesagt: Es verspricht ein aufschlussreicher Abend zu werden, an dem sich auch die Kopfbahnhof-Freunde ordentlich beteiligen können.