Winfried Wolf über den unbeirrten Widerstand

Acht Jahre nach den von Gewalt überschatteten Protesten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 ist der Widerstand noch längst nicht abgebrochen. Jeden Montag demonstrieren Bürger gegen das milliardenschwere Projekt und pochen weiter auf einen Baustopp. „Wir sind überzeugt davon, dass das Projekt nie fertiggestellt werden kann“, sagte Protestführer Winfried Wolf jetzt im Interview mit der Mittelbadischen Presse.

Herr Wolf, Sie und Ihre Mitstreiter kämpfen seit acht Jahren gegen das Projekt Stuttgart 21. Kämpfen Sie gegen Windmühlen?
Winfried Wolf: Nein, ganz und gar nicht; wir sind überzeugt, dass der Widerstand sein Ziel erreichen wird.

Sie glauben wirklich, dass Stuttgart 21 noch gestoppt werden wird?
Wolf: Wir sind fest überzeugt davon, dass das Projekt nie fertiggestellt werden kann und dass die Top-Leute bei der Bahn das auch wissen. Die zeigten im August 2017 in Rastatt, dass bei einem Tunnel von wenigen
hundert Metern Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit zu einem Desaster führen können. Das wird sich auch bei den 50 Kilometern S21-Tunnel erweisen. Vor allem hoffen wir, dass Stuttgart 21 politisch gestoppt werden wird.

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Ernest und Ernestine – zwei die auszogen, das Gruseln im Kampf gegen Stuttgart 21 zu lernen …


Eine wahre Geschichte

Ernest P. Ist in der Bewegung gegen Stuttgart 21 inzwischen bekannt als einer, der konsequent für sein Recht auf Informations- und Versammlungsfreiheit einsteht und dafür sogar ins Gefängnis geht. Dadurch ist er schon fast so was wie ein „Held“ in der Bewegung geworden. Er wird von nicht wenigen wegen seiner Standhaftigkeit und seinem Widerstand bewundert. Andere meinen wiederum, dass es letzten Endes ein Kampf gegen Windmühlen sei. Die Gerichtsverfahren am 12. und am 29. November, von denen hier die Rede ist, sind deshalb zwar bei weitem nicht die einzigen, stehen aber exemplarisch für Gerichtsurteile, die im Namen des Volkes in Sachen Stuttgart 21 ausgesprochen werden und auch dafür, wie Strafbefehle für Zeugenaussagen geahndet werden können. Man lese und staune:

Im Dezember 2015 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Ernest P. und einem Lkw-Fahrer. Obwohl eine andere Zufahrt zur Baustelle frei gewesen wäre, wollte der Fahrer die Einfahrt am Nordausgang des Bahnhofs erzwingen. Er fuhr mit seinem Lkw langsam in Richtung Einfahrt und schob dabei Ernest P. etwa einen Meter, bis andere Kundgebungsteilnehmer den Fahrer zum Stoppen bringen konnten. Der Lkw-Fahrer stieg dann aus dem Wagen und versuchte Ernest P. aus dem Weg zu zerren. Dabei und auch währen der Vorschiebens mit dem Lkw fügte er ihm Schmerzen an der Schulter zu. So berichtet Ernest P.
Ernestine R., ebenfalls Mitglied der Gruppe der SeniorInnen gegen S21, die am Frühstück am Bauzaun teilgenommen hatte, war während des gesamten Vorgangs dabei. Allerdings ist sie dann, nachdem sie vom Lkw berührt wurde, aus Angst zur Seite gegangen, während Ernest P. stehen blieb und vom Lkw weitergeschoben wurde. Letztendlich räumte die Polizei die Einfahrt. weiterlesen

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Die 441. Montagsdemo am 12.11.2018

Die 441. Montagsdemo findet am 12. November 2018 ab 18 Uhr auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Kleinen Schlossplatz, weiter auf die Theodor-Heuss-Straße, nach rechts in die Bolzstraße, nach links über die Königstraße (rechte Seite der Baumallee) in Richtung Arnulf-Klett-Passage, nach links auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache; dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Michael Becker, Kernen 21: "Verantwortungsloses Verhalten der Bahn: Werden bei ICE- Zügen Sicherheitsrelais überbrückt?"
  • N.N.; "Entkernung des Bonatzbaus"

Motto: Wut, Witz,Widerstand!
Musik:
Walter Spira, Liedermacher aus Ulm
Moderation:
Jürgen Horan, Kernen 21

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Video: Pressekonferenz „Scheitert Stuttgart 21 am Brandschutz?“

Wem das Video der Rathaus-Veranstaltung noch nicht genug ist und wer noch mehr zum Thema Brandschutz sehen will, findet hier den Mitschnitt der Pressekonferenz  vom 29.10.2018.

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https://www.youtube.com/watch?v=cNjcys6TJYw
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Video: Rathaus-Veranstaltung „Scheitert S21 am Brandschutz?“ am 29.10.2018

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https://www.youtube.com/watch?v=9fbD1dtvaAA
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Video der 440. Montagsdemo am 05.11.2018

 

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https://www.youtube.com/watch?v=LWq1Bvslu3Q&feature=youtu.be

Dank an Eberhard - und siehe auch https://www.parkschuetzer.de/statements/202505

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Deutschlandfunk Kultur: Montagsdemos gegen S21 – Die Hoffnung stirbt zuletzt

Quelle: Dlf Kultur vom 5.11.2018

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Wege in das Bahnwunderland – oder: Ein „Acht-Punkte-Plan“ für die Renaissance des Schienenverkehrs

Rede von Prof. Dr. Tim Engartner, Sozialwissenschaftler und Autor, auf der 440. Montagsdemo am 5.11.2018

Der am 12. Oktober nahe der rheinland-pfälzischen Stadt Montabaur in Flammen aufgegangene ICE hat die Debatte um die unzulängliche Wartung von Zügen der Deutschen Bahn (DB) AG erneut entfacht. Zuletzt war die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt a. M. in die Schlagzeilen geraten, als ein an Siegburg vorbeifahrender Zug einen Böschungsbrand ausgelöst hatte, bei dem ein knappes Dutzend Häuser – vermutlich durch einen Funkenflug – in Brand gesetzt worden waren. Und im April 2010 hatte ein ICE auf ebenjener Strecke eine Tür verloren, die in einen entgegenkommenden Zug einschlug. Dabei hatte schon der berüchtigte „Radsatzwellenbruch“ im Juli 2008 die Diskussionen um die nachlässige Wartungs-, Investitions- und Sicherheitspolitik der DB entfacht. So war es der niedrigen Geschwindigkeit des Zugs vor der Einfahrt in den Kölner Hauptbahnhof zu verdanken, dass es nicht zu einem Unglück wie 1998 in Eschede kam, als bei dem schwersten Bahnunglück in der Geschichte 101 Menschen ihr Leben verloren.

Symptome einer rigorosen Kapitalmarktorientierung

Die vier Vorfälle ereigneten sich nicht nur alle auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen der Domstadt am Rhein und der Bankenmetropole am Main, sondern zeugen zugleich von der Kapitalmarktorientierung des 1994 zur Aktiengesellschaft erklärten „Unternehmens Zukunft“ (Eigenwerbung). Lok- und Oberleitungsschäden, Weichen- und Signalstörungen sowie Verzögerungen im Betriebsablauf aufgrund „dichter Zugfolge“ lassen die Bahn als Transportalternative seit Jahren häufig unattraktiv erscheinen. Allein im vergangenen Jahr liefen 97.000 Züge nicht im Zielbahnhof ein. Und obwohl diese Zugausfälle nicht in die Pünktlichkeitsstatistik eingehen, fährt die DB jeden Tag rund 8.000 Stunden Verspätungen ein. Überfüllte Waggons, fehlende Reservierungen, defekte Klimaanlagen, verschlossene Toiletten, ausverkaufte Speisen im Bistro und instabile WLAN-Verbindungen verleiden selbst treuen Bahnreisenden die Zeit an Bord. weiterlesen

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Rede von Joe Bauer auf der 440. Montagsdemo am 5.11.2018

Guten Abend, verehrte Protestgemeinde von Stuttgart,

Sie wissen vielleicht, mein Hobby ist der Blick vor die eigene Haustür, auf den Sumpf unserer unmittelbaren Umgebung, womit ich nicht nur die braun gefärbten Ablagerungen im Landtag da vorne meine.

Da drüben, liebe Freundinnen und Freunde, steht das Neue Schloss, ein Denkmal des Feudalismus, in dem heute der Finanzminister residiert. In diesen Gemäuern empfing 2017 seine grüne Durchlaucht King Kretschmann Baden-Württembergs Adel. Ich muss nicht sagen, wofür der Adel auch heute noch steht: für reaktionäre Gesinnung und Sehnsucht nach dunkler Vergangenheit. Der Ministerpräsident ehrte die Herrschaften für die Pflege von Schlössern, Wiesen und Wäldern. Der Kabarettist Max Uthoff sagt dazu in seinem aktuellen Bühnenprogramm: „Kretschmann dankt denen, die uns das Silberbesteck gestohlen haben, weil sie es putzen.“

So weit zu unseren Blaublütlern und ihrem Gefolge. Heute halte ich keine meiner sonst üblichen Reden, die Sie eh nicht mehr hören können. Hier auf dem Schlossplatz hat neulich das historische Volksfest stattgefunden, eine Hommage an die Schaubuden und den Puderzucker des Jahrmarkts. Selbstverständlich war ich dort – und habe zufällig König Wilhelm den Zweiten getroffen. Daraus habe ich eine Glosse zur Revolution 1918 gemacht. Sie heißt der Starke Augustweiterlesen

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Die 440. Montagsdemo am 05.11.2018

Die 440. Montagsdemo findet am 05. November 2018 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, über die Königstraße (rechte Seite der Baumallee) zur Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Joe Bauer, Stadtflaneur, Kolumnist und Publizist; "100 Jahre Ende der Monarchie."
  • Prof. Dr. Tim Engartner, Sozialwissenschaftler und Autor; "Der Zustand der Deutschen Bahn und ihrer Privatisierung."

Motto: Wut, Witz,Widerstand!
Musik:
Feschtagsmusik – die Ulmer Haus- und Hofkapelle des Widerstands, Folkmusik
Moderation:
Michael Becker, Kernen 21

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Die 439. Montagsdemo am 29.10.2018

Die 439. Montagsdemo findet am 29. Oktober 2018 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz  in Richtung Richard-von-Weizsäcker-Planie, nach rechts auf den Schillerplatz, weiter in die Kirchstraße bis auf den Marktplatz, dort endet die Demonstration  mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Dipl. - Ing. Hans-Joachim Keim, international renommierter Brandschutzexperte und Gutachter, Ingenieurbüro Keimkonzept; "Scheitert Stuttgart 21 am Brandschutz?"

Motto: Wut, Witz, Widerstand
Musik:
Gerd Schinkel und Bühnengäste
Moderation:
Stefan Notter, Parkschützer

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Drei Jahre Dieselgate und immer noch keine saubere Luft in Stuttgart

Rede von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), auf der 438. Montagsdemo am 22.10.2018

Liebe Stuttgarter Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Freunde einer sauberen Luft für Stuttgart,

ich freue mich sehr über die Einladung und die erneute Möglichkeit, Ihnen heute erläutern zu dürfen, warum ausgerechnet Ihre Heimatstadt Stuttgart mit die schmutzigste Luft aller Großstädte in Deutschland hat – und was getan werden muss, dass sich dies kurzfristig ändert.

Im 8. Jahr wird in Stuttgart der Luftqualitätswert für Stickstoffdioxid überschritten – zur Erinnerung, dieser beträgt 40 μg/m³ im Jahresmittel. Die Maximalwerte lagen am Samstag bei 135 μg/m3 Luft an der Hohenheimer Straße und 118 μg/m3 Luft am Neckartor. Im Jahresmittel sind wieder über 70 μg zu erwarten, das ist fast 75 % Überschreitung der für EU-Bürger geltenden Grenzwerte, und ist 2,5 mal so hoch wie der NO2-Grenzwert für Schweizer Bürger, der bei 30 μg liegt.

  • Wie kann es sein, dass ausgerechnet das reiche Stuttgart, Sitz dreier Weltkonzerne – Daimler, Porsche und Bosch – eine derart schlechte Luft hat?
  • Wie kann das sein – angesichts der höchsten Dichte neuester Euro-5- und Euro-6-Diesel aus überwiegend heimischer Fertigung?

Die Antwort: Gerade weil in Stuttgart ein so hoher Anteil an Dieselfahrzeugen der Marken Daimler, Smart, Setra, Evobus, Mercedes, Audi und Porsche unterwegs sind, ist die Luft hier so schlecht.

Die Deutsche Umwelthilfe hat die realen Stickoxid- und CO2-Emissionen von über 100 Diesel- und Benzin-Pkw in unserem in Berlin ansässigen Emissions-Kontroll-Institut auf der Straße nachgemessen und auch die realen Abgaswerte bei Temperaturen zwischen +10 bis -5 Grad Celsius untersucht. Das sind die überwiegenden Temperaturen zwischen September und April eines jeden Jahres; die Zeit, in der wir interessanterweise ja auch die höchsten Luftbelastungswerte messen und die schlimmsten gesundheitlichen Folgen feststellen. weiterlesen

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