Silvano Giai, einer der historischen Gründer der No-Tav-Bewegung im Susa-Tal ist gestorben
Am 1. Juli erreichte uns die Nachricht, dass Silvano Giai, einer der historischen Gründer der No-Tav-Bewegung im Susa-Tal gestorben ist.
Er war der Sekretär der Kommunistischen Wiedergründungspartei des Orts Bussoleno, im Susatal, westlich von Turin. Aber er war viel mehr, wie im Grunde jeder erzählt, der oder die ihm einmal bei einer der zahllosen Demonstrationen gegen den Eisenbahntunnel im Susa-Tal begegnet war. Ein Mensch der Tat, der keine großen Reden geschwungen hat, sondern den großen Kochlöffel. Denn bei jedem Event verköstigte er hunderte bis sogar tausende Menschen mit Gemüse-Potpourris oder Polenta und Salaten – ohne Bezahlung, nur gegen freiwillige Spenden. Aber freilich war er vor allem politischer Aktivist, Moderator, Organisator, einer, der sich nie in den Vordergrund gestellt hat, aber immer da war.
Seine Mitstreiter*innen beschreiben ihn als einen außergewöhnlichen Freund und Genossen, der nie nachgab, ein Mensch, der einem Halt gab und den Willen zu kämpfen und zu widerstehen, ein Fels für die Bewegung, eine Säule der NOTAV-Bewegung.
Und nun ist er an einer schweren Krankheit im Alter von nur 73 Jahren gestorben. Zurück bleibt seine Lebensgefährtin und leidenschaftliche Kämpferin, die pensionierte Lehrerin Nicoletta Dosio.
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und die ganze S21-Bewegung fühlen sich der NOTAV-Bewegung verbunden, trauern mit ihr und all den Menschen, die nun mit Silvano Giai einen großartigen Menschen verloren haben. Insbesondere Nicoletta Dosio gilt unsere herzliche Anteilnahme.
Wir trauern mit unseren Mitstreiter*innen im Susa-Tal und wünschen ihnen, dass sie ihren Kampf gegen das zerstörerische Bahn-Projekt auch weiterhin unerschrocken fortsetzen, auch getragen vom Geist des fabelhaften Menschen Silvano Giai.
gez. Martin Poguntke, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21