Stern enthüllt: Bahn verschweigt die echten Kosten für S21

Stern-Autor Arno Luik, der heute den Leuchtturm-Preis der Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche" bekommt, deckt erneut brisante interne Bahndokumente auf: In dem Artikel "Bahn verschwieg Kosten für S21 " zitiert er aus der "betrieblichen Aufgabenstellung zur Umsetzung der Konzeption Netz 21" (BAST), die zwar aus dem Jahr 2002 stammt, aber bis heute Gültigkeit hat.

Der Hammer sind die bahnintern bereits im Jahr 2002 genannten Kosten von 4,203 Mrd. Euro. Offiziell wurden jedoch nur folgende Kosten bekannt gegeben:
2003: 2,5 Milliarden Euro
2007: 2,8104 Milliarden Euro
2008: 3,1 Milliarden Euro
2009: 4,0878 Milliarden Euro

Dies beweist, dass den Parlamenten und der Öffentlichkeit in den letzten 8 Jahren wissentlich falsche, viel zu niedrige Kosten vorgelogen wurden. Hätten sich die Parlamente auch unter diesen Voraussetzungen für S21 ausgesprochen?

Außerdem stellt sich die Frage, ob ein Projekt, das im Jahr 2002 mit 4,203 Mrd. Euro angegeben wurde, 8 Jahre später über 100 Mio. Euro billiger geworden sein kann oder ob nicht eher die Kostenschätzung von Vieregg & Rössler aus dem Jahr 2009 (6,9 bis 8,7 Mrd. Euro) richtig ist.

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13 Antworten zu Stern enthüllt: Bahn verschweigt die echten Kosten für S21

  1. Nur dürfte auch dem Letzten klar werden warum auf den Demonstrationen „Lügenpack“ skandiert wird. Das ist wie ein roter Faden, der sich auch durch die Schlichtung und den Untersuchungsausschuss zum 30.9. zieht.

  2. Konfusius sagt:

    Zum Thema Volksabstimmung – Heute im Deutschlandfunk 19:15 Uhr UKW 96.70 Sendung:
    Bürger und Staat – Pro und kontra Plebiszite
    Diskussionsteilnehmer:
    – Gerhart Baum, Bundesminister
    a.D.
    – Sven Giegold, Mitglied des
    Europäischen Parlaments,
    Franktion „Die Grünen“
    – Rita Süssmuth, Bundestags-
    präsidentin a.D.

  3. Martin sagt:

    Bahn dementiert die 2002 genannten Kosten von 4,203 Mrd. Euro und korrigiert in 4.203 Mrd. DM!!!

  4. alice sagt:

    Ja, Bahn dementiert, war ein „Druckfehler“.

    Geniale Ausrede, muss ich mir merken!

  5. Daniel sagt:

    Stimmt das mit dem Druckfehler? Dieses BAST-Dokument enthält ja vermutlich mehr, als nur eine Summe? Wenn da alle Posten in Euro angegeben sind und sich daraus diese Summe ergibt, ist ein Druckfehler schon recht unwahrscheinlich. Das würde ja bedeuten, dass einfach im ganzen Dokument jemand die Währungen ausgetauscht hat.
    Es sollte sich aber auch an einzelnen Posten erkennen lassen, um welche Währung es sich handelt.

    • alice sagt:

      Das mit dem Druckfehler kam in den SWR3 Nachrichten….
      Muss nicht stimmen, aber kann mir schon vorstellen, dass die Bahn das sagt, ob es sich tatsächlich auch um einen Druckfehler handelt, kann bezweifelt werden.

  6. André sagt:

    das erscheint mir alles andere als schlüssig. seit 1999 gibt es den euro, die d-mark war seitdem nur noch buchgeld. die euro-banknoten und geldmünzen wurden 2002 ausgegeben. alle unternehmen hatten bis dahin auf euro umgestellt. wie kann dann also in einem dokument von 2002 noch ein d-mark-betrag drin sein (und das 8 jahre lang nicht bemerkt werden)? auch merkwürdig: wenn ich die 4,2 mrd. als d-mark nehme und in euro umrechne, komme ich auf 2,14 mrd. euro. das sind aber über 350 mio. weniger als die damals noch offiziellen kosten von 2,5 mrd. euro für s21. da stinkt doch was zum himmel, würde ich mal sagen.

  7. Hatsche sagt:

    „Alle Dinge, die für S 21 wichtig sind, sogar „ein Wetterschutzhäuschen“ für 15.000 Euro, sind dort aufgelistet, … “

    Quelle: http://www.stern.de/politik/deutschland/interne-dokumente-zu-stuttgart-21-bahn-verschwieg-kosten-fuer-s21-1626945.html

    Ich denke mal die Wirtschaftsprüfer werden hoffentlich in der Lage sein herauszufinden was es nun ist. Bin gespannt wie es Freitag weiter geht!

  8. reinhold sagt:

    Hallo,

    der stern hat auf die PM der Bahn ( http://bit.ly/hqnOav ) reagiert.
    http://bit.ly/fsguIf
    Im ganzen Teil der BAST bzgl S21 un NBS sind anscheinend >alle< Angaben in EURO, keine Angaben in DM.

  9. Schorschle sagt:

    Für wie blöd halten die die Leute eigentlich!

  10. B.-C. Kämper sagt:

    Ganz einfach: Nachschlagen und vergleichen, im „Kostenkennwertekatalog“ (KKK) der Deutschen Bahn AG, DS808.0212 – Version 1.0, Frankfurt/M 2002 und/oder im „Kostenermittlungshandbuch (KEB), Modul 808.0210. Sind natürlich interne Dokumente, die ggf. von der Bahn angefordert werden müssen …

  11. Philipp sagt:

    Wikipedia: Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld, drei Jahre später am 1. Januar 2002 erstmals als Bargeld eingeführt.
    Sogar wir mit unserer two-man Internet-Klitsche haben seit 99 mit Euro gerechnet…

  12. S21-Nein-Danke sagt:

    Die Strategie ist doch klar: Salamischeiben und das was raus gefunden wurde wird klein geredet, umgedreht oder lächerlich gemacht. Mir graut es davor, was die sonst noch so alles versteckt haben…

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