Peter Grohmanns Wettern der Woche am 5. Oktober 2020
Ein 65 Jahre alter Reutlinger hat eine tierische Angst vor Donald Trump. Und nicht nur das. Der Mann befürchtet den Zusammenbruch des gesellschaftlichen Systems in den USA, wenn nach der Wahl die Stimmen ausgezählt werden. "Diesmal wird es in den Straßen der Städte und des Landes nicht mehr friedlich zugehen“, prophezeit Claus Kleber. Für Ordnung können da die stolzen Jungs sorgen, faktisch die Hitlerjugend des Präsidenten. Die Proud Boys sind eine erst 2016 gegründete antisemitische und faschistische Männer-Gruppierung, der Donald Trump im TV-Duell gegen Joe Biden zurief: "Proud Boys - haltet euch zurück - und haltet euch bereit“. Der Amerikaner
als als solcher könnte, wenn sich die Faschisten nach der Wahl nicht zurückhalten,
sein Schnellfeuergewehr aus dem Wohnzimmerschrank holen.
Schaun wir mal. Denn auf der anderen Seite ist ja Trump im Kampf Gut gegen Böse, im Duell gegen einen heimlichen Deep State, einen Staat im Staate, der Gute. Den Guten ist alles zuzutrauen. "Peter, jetzt red mal Tacheles", würde meine Omi Glimbzsch aus Zittau zu mir rüberrufen, 30 Jahre nach dem Fall der Mauer. In Zittau gab es ja seinerzeit, bevor 4 Millionen Menschen vor der Partei in den Westen flüchteten, auch nur Gute, aber keinen Dallmayr prodomo - und auch keine Verschwörungstheorien.
Heute kann man im Erzgebirge, am Bodensee, in Köln oder Pediga das Jankerl mit dem große "Q" tragen. Wer's dezenter will: Auch als Kettchen, Nasensticker oder Button oder als Plakat bei den Querdenkern. Klar, Q ist auch nur ein Buchstabe, der nichts dafür kann, wenn man ihn jetzt schlecht macht. «Q» ist vor allem aber der Name des Urhebers der übergreifenden Verschwörungserzählung der QAnons.
Zentral ist dabei die Behauptung, eine einflussreiche, weltweit agierende Elite entführe Kinder, halte sie gefangen, foltere und ermorde sie, um aus ihrem Blut eine Verjüngungsdroge zu gewinnen. US-Präsident Donald J. Trump bekämpfe diese Elite, um die Welt vor einem satanischen Kult aus Pädophilen und Kannibalen zu retten. Bei seinen Wahlabenden gehören die "Q" zum harten Kern, und etliche von ihnen wollen ihrem Meister jetzt auch in die Politik folgen. Sie kandidieren im November für den Kongress. Es wird nicht lange dauern, bis Donald - einer unter 7 Millionen US-Bürgern - seine Grippe Joe Bauer (sorry, Joe Biden) in die Schuhe schiebt. Nebenwirkungen hatte er ja bereits vor seiner Geburt.
Josef Stalin würde jetzt Lenin fragen: Was tun? Beide sind weg vom Fenster. Ich aber sage Euch: Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft, um mit dem vereinten Einsatz aller Gutwilligen eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt aufzubauen, Dein Nein zum Krieg und zur Globalisierung der Gleichgültigkeit - das ist der Weg. Selber denken. Und weg mit dem Q uark.