Auszug aus stern online vom 25. Januar 2018, 17:17 Uhr
Von Arno Luik
Der unterirdische Bahnhof in Stuttgart soll jetzt 8,2 Milliarden Euro kosten. Und erst 2025 in Betrieb gehen. S21 läuft komplett aus dem Ruder: planerisch, finanziell, strukturell. Zeit, den Verstand wieder einzuschalten.
... S21 ist ein Schadbahnhof. Das wissen sie alle, das wissen sie seit vielen Jahren – die Bahnmanager, die Politiker, die Bahn-Aufsichtsräte. Immer wieder in den vergangenen Jahren hat der stern aus internen für den Bahnvorstand bestimmten Papieren und Dossiers berichtet, dass S21 komplett aus dem Ruder läuft: planerisch, finanziell, strukturell. Dass die Kosten auf rund zehn Milliarden Euro explodieren würden (mit dem Risiko weiterer Kostensteigerungen) und dass man nicht seriös voraussagen könne, wann S21 tatsächlich ans Bahnnetz geht. Aber sie alle schauten weg. Doch jetzt gehen die Aufsichtsräte ein großes Risiko ein. Es laufen vor der Berliner Justiz nun Klagen gegen sie. Die Bahn, obwohl im Staatsbesitz, wird nach den Regeln einer Aktiengesellschaft geführt. Es gilt also das Aktienrecht. Aufsichtsräte dürfen, salopp gesagt, Gelder nicht sinnlos verbrennen. Aber genau dies geschieht in Stuttgart. Wie die Klagen ausgehen – das ist ungewiss. Aber über allen Aufsichtsräten schwebt nun das Damoklesschwert des persönlichen finanziellen Ruins.
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Dass man Entscheidungen trifft, die sich als falsch und fehlerhaft herausstellen ist verständlich. Wer jedoch auch dann noch so weitermacht, Kosten und Termine manipuliert auf Kosten der Bürger, der handelt Verantwortungslos und muss für soviel Dummheit auch hart bestraft werden. Ich sehe leider niemand weder bei den verantwortlichen der Bahn noch in der Politik der den Mut und den Respekt hat das Projekt nochmal zu ändern und das trotz besserer Alternativen.
Also doch durchgewinkt! Danke an – endlich mal wieder – Arno Luik für diesen Artikel und einen großen Dank an die tollen Demonstranten, die unermüdlich nach Berlin fahren und die man in der ARD-Tagesschau sehen konnte.Der ARD hat S21 am Freitag sogar als Top 1 gesetzt und lange berichtet. Und die Stuttgarter Zeitung am gestrigen Samstag? Wo findet man einen Artikel über diese für Stuttgart (und die gesamte Republik)extrem wichtige Nachricht? Auf der Titelseite? Nö. Auf der 2. oder 3. Seite? Nö. Auf Seite 23 (in Worten: dreiundzwanzig)!!! Super, Stuttgarter Zeitung, ihr zieht euern Stremel durch, nichts gelernt, passt. Chapeau, wie man sowas durchhält als „unabhängige Zeitung“….
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