Bereits zwei Mal war der Verkehrsexperte Dr. Winfried Wolf vor großer Zuhörerschaft in Stetten zu Gast. Der frühere Bundestagsabgeordnete ist Bahnexperte und Mitglied bei den Vereinigungen „Bahn für Alle“ und „Bürgerbahn statt Börsenbahn“.
Nun kommt er ein drittes Mal, und zwar am 21. November um 20 Uhr ins Museum unter der Yburg in Stetten im Remstal (Gemeinde Kernen). Er spricht über die Zukunft des Bahnverkehrs, vor allem im Zusammenhang mit Stuttgart 21 und der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Ulm. Mit diesen beiden Projekten, die zusammen mindestens 13,5 Milliarden Euro kosten werden (Tendenz weiter steigend) und verkehrspolitisch äußerst fragwürdig sind bzw. sogar einen Rückbau der jetzt vorhandenen Kapazitäten mit sich bringen, wird der Bahnverkehr im ganzen Land bzw. in der gesamten Bundesrepublik kannibalisiert. Das heißt, das Geld für dringend notwendige Infrastrukturprojekte fehlt für die nächsten Jahrzehnte, weil sämtliche verfügbaren Mittel in diese beiden Prestigeprojekte fließen.
Diese Gelder sollten stattdessen für den Ausbau des Schienenverkehrs in der Fläche eingesetzt werden: für eine Erweiterung des Schienennetzes (Abbau seit 1950: 1500 km), für die Reaktivierung geschlossener Bahnhöfe, für eine umfassende Elektrifizierung des Netzes mit Sofortmaßnahmen wie der Elektrifizierung der Südbahn (Ulm – Friedrichshafen) und der Bodensee-Gürtelbahn, für Stadtbahnprojekte in Ballungszentren, für Projekte des sanften Tourismus wie die Bodensee-S-Bahn. Oder für den dringend notwendigen Ausbau der Rheintalbahn. Hier hatte sich die Bundesregierung vor Jahrzehnten (!) in einem Vertrag mit der Schweiz verbindlich verpflichtet, diese Hauptverkehrsstrecke bis zur Eröffnung des Gotthardtunnels auszubauen. Der Gotthard-Tunnel ist fertig. Im Rheintal hat sich fast noch gar nichts getan.
Flächenbahn statt Tunnelwahn, Vortrag von Dr. Winfried Wolf
Montag 21.11.2016, 20 Uhr
Museum unter der Y-Burg
Hindenburgstraße 24
71394 Kernen Stetten
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Würde ich mir gerne anhören.
Aber hat sich Herr Wolf eigentlich überlegt, wie man aus diesem „Präriedorf“ nach dem Vortrag OHNE AUTO nachhause kommen soll?
Das kann jedes selber „überlegen“, z.B. bei der SSB oder Google – da fährt also etwa die U1 bis Fellbach/Lutherkirche; von dort gehts weiter mit der Buslinie 212 bis Stetten/Kegelplatz, da sind es dann noch 5 Minuten zum Museum unter der Y-Burg in der Hindenburgstraße 24, 71394 Kernen i. R.
Nächstes Mal vielleicht selber machen, ok?