Schutzgemeinschaft Filder e.V. - Steffen Siegel, Vorsitzender
Presseerklärung vom 20. April 2016
Der Flughafen verschüttet Krokodilstränen über rote Zahlen. Die Schutzgemeinschaft Filder (SGF) wirft dem Flughafen Stuttgart – und damit auch Stadt und Land – Heuchelei vor, wenn der Flughafen die Extrabelastungen des Flughafens durch das Projekt Stuttgart 21 beklagt.
In der heißen S-21-Phase vor mehr als acht Jahren, als die Finanzierung des wahnsinnig teuren Projekts Stuttgart 21 schon nicht mehr zu vermitteln war, haben Stadt und Land als Eigentümer des Flughafens, den Stuttgarter Flughafen dazu genötigt, ca. 360 Millionen Euro für S 21
bereitzustellen.
Der Vorsitzende der SGF, Steffen Siegel, bewertet dies so:
- „Um die Kosten von S 21 etwas freundlicher zu gestalten, wurden die Kosten einfach auf mehrere Schultern verteilt. Was der Flughafen zahlt, müssen Stadt und Land nicht mehr direkt aufbringen – zumindest erkennt es die Öffentlichkeit nicht auf Anhieb, dass es sich nur um ein Verschieben der Kosten handelt. Die Flughafenkosten sind aber definitiv Stadt- und
Landeskosten und damit Kosten, die der Steuerzahler zusätzlich aufzubringen hat. Das ist billige, oder besser teure Kosmetik. - Dadurch entgehen den Kommunen, also wieder dem Steuerzahler, Gewerbesteuern in beträchtlicher Höhe, da der Flughafen ja nun rote Zahlen schreibt.
- Bereits 2008 zahlte der Flughafen 112,2 Millionen in vorauseilendem Gehorsam an die Bahn, obwohl noch nicht mal ansatzweise Pläne für den Flughafenanschluss vorlagen. So ein Geschäftsgebaren ist unseriös.
Wie bei S 21 an vielen Stellen üblich, wird bei der Argumentation für das Projekt auch beim Flughafen getrickst, dass sich die Schienen biegen. Die Bahn argumentiert, durch den Flughafenanschluss würde man `Flieger ́ dazu bringen, mehr Bahn zu fahren, was ja, angesichts der Klimaproblematik beim Fliegen nur richtig wäre. Der Flughafen dagegen argumentiert genau umgedreht: `Durch den Flughafenanschluss bekommen wir deutlich mehr Fluggäste ́.
Der Widerspruch stört anscheinend niemanden.“Steffen Siegel: „Sind die Flughafenchefs nach der Diskussion um eine zweite Startbahn denn
immer noch nicht aufgewacht. Die stark belastete Filderebene braucht weniger Flugbewegungen.Unsere Kinder brauchen nicht mehr sondern weniger Beton und Lärm und finanzielle Belastung.
Aber wen interessieren schon unsere Nachkommen?“
Lieber Vorsitzender der Schutzgemeinschaft,
Ihre Überlegungen trafen/treffen wie immer ins Grün/Schwarze. Das war damals in Schilda sicher genauso. Die Nachkommen rieben sich die Augen,weil sie vor lauter Mauern kein Licht erblicken konnten. Diesmal sind es nicht nur Fensterlose Mauern eines Rathauses, sondern fließt Beton direkt in so manche Köpfe, die das Licht im Tunnel daher vergeblich suchen. Beten ist angesagt, alternativlos, die Nachkommen(den) mögen es schon richten.
Natürlich hängt wie immer alles mit allem zusammen.
Das EBA genehmigt nichtgenehmigungsfähige Konzeptions-Planunterlagen, das KFZ-Bundesamt genehmigt die Zulassung angeblich schadstoffarmer neuer Automodelle, das Denkmalamt(RP) genehmigt den Abriß von Unesco-geschütztem Bahnhof, der Bundesrechnungshof prüft und prüft und muß schweigen, der Landesrechnungshof genehmigt auf Basis geschönter Kostenplanung,….. und der grüne MP tönt „Kostendeckel“, obwohl er weiß, daß seine in den Stuttgarter Provinz-Medien hochgejubelte VA vom 27.11.2011 wegen des nicht erreichten Quorums keine Rechtskraft besitzt; das best(ver)plante Eisenbahnprojekt also erst mit dieser JA/NEIN Aktion den Freibrief bekam, mit den eigentlichen Planungen ab 28.11.2011 beginnen zu dürfen. Hurra. Das Zeitalter der neuen Deutschen Gründlichkeit wird im angebrochen 21.ten Jahrhundert von Managern präsentiert, deren einziges Ziel – mangels „Köpfchen“ es ist, ihr wundersames Jahressalär turnusmäßig zu erhöhen.
Nicht nur am Projekt S21 wird sich die „Merkel“’sche Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheiden. Obwohl funktionslos, koste es was es wolle, „Wir schaffen das“, denn unsre Nachkommen(den) werden’s auch ohne Altersversorgung schon richten. S21 wird gebaut, auch wenn es nie -wie propagiert- funktionieren kann. Ausnahme: die jährliche Steigerung des Bruttosozialproduktes ist bis 2025 gesichert.