In der aktuellen KONTEXTWOCHENZEITUNG ist am 1.4.2015 ein Artikel zu Jörg Hamann und seinem Wechsel zur Deutschen Bahn erschienen.
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Auszüge:
Der Lokalchef der "Stuttgarter Nachrichten", Jörg Hamann, wechselt zur Deutschen Bahn. Den Blättern vor Ort war es eine dürre, von dem Staatskonzern formulierte Meldung wert. Sonst war Schweigen im Blätterwald. Ist nur ein Sack Reis umgefallen oder zucken wir mit den Schultern: business as usual?
Die coole Variante: Kein Problem, mehr Geld für die gleiche Arbeit, nur die Gehaltsabrechnungen tragen einen anderen Absender. Und wenn man die Lage im Stuttgarter Pressehaus betrachtet, ist es ein Jobwechsel mit einer Perspektive, die der Journalismus (angeblich) nicht mehr bietet.
Die empörte Variante: Moralisch verwerflich, Verrat an einem Beruf, der für Aufklärung, Kontrolle und Bemühen um Wahres steht. Also genau jenes leisten sollte, was in den PR-Abteilungen der neuen Arbeitgeber nicht zum Kerngeschäft gehört. Wolfgang Dietrich, Hamanns Vorgänger, lässt grüßen.
In dieser Bandbreite ist das Thema zu diskutieren, weil es an den Grundfesten eines Berufsstandes rüttelt, der eben nicht mit Seifen handelt. Sondern mit Informationen, Analysen und Kommentaren, denen eine demokratische Öffentlichkeit trauen kann. Dazu braucht es kritische und unabhängige Medien und JournalistInnen, die dafür arbeiten.
Kontext hat den Fall Hamann zum Aufmacher gewählt. Nicht, weil die Person wichtig wäre, sondern weil sie eine Symbolfigur ist für eine fatale Entwicklung. Für die Beliebigkeit einer Profession, in der es ganz normal erscheint, ins andere Lager zu wechseln, Hauptsache das Konto stimmt. Für die Ignoranz in den Verlagshäusern und Rundfunkanstalten, die sich als Warenhäuser verstehen und wundern, dass ihre Produkte immer weniger Kunden finden. Aber immer noch sagen sie, die Glaubwürdigkeit sei ihr höchstes Gut. ...den ganzen Artikel gibt es in der KONTEXTWOCHENZEITUNG HIER. Ein weiterer Artikel unter dem Titel "Springen, wenn die Bahn ruft" dazu HIER.
Ein Weckruf an die Journaille unter den Journalisten, sehr gut!
Denn dieser S21 Murksbau wurde von Leuten wie dieser Hamann und Isenberg (wo steckt der eigentlich jetzt?) mehr als schön geschrieben, geradezu gefördert. Warum wohl? Haben sie hierzu Gelder von der Bahn kassiert? Über den Schönschreiber Isenberg hörte man, dass er soviel Geld erhalten hat, dass er in einem Haus wohnt, welches er sich nicht leisten könne – mit seinem Gehalt bei der StN. Sein Motorradhelm trägt das EnBW Symbol, wie er sein dickes Auto finanzierten konnte bleibt auch ein Geheimnis. Aber egal, er hat mit seiner Lügenpresse um S21, genau wie Hamann und andere seiner Kollegen der Journaille, die Leserschaft so manipuliert, dass es zur verlogenen VB funktionierte. Die Mehrheit stimmte gegen einen S21 Ausstieg. Die Kosten von S21 steigen jetzt ins uferlose, der Brandschutz, der Bahnrückbau, die Stadtzerstörung usw. keiner berichtet kritisch oder löchert gar die Verantwortlichen der Bahn und aus der Politik dazu. Warum wohl? Weil die Medien keine freie Berichterstattung ausüben und längst zum verlängerten Arm (PR-Werber) der Unternehmen geworden sind. Viele haben es erkannt und genau aus diesen Gründen ihre schwäbische Tageszeitung abbestellt.
»Ein Mensch, der gar nicht liest, ist gebildeter als ein Mensch, der außer Zeitungen nichts liest.«
THOMAS JEFFERSON war von 1801 bis 1809 der dritte Präsident der Vereinigten Staaten und Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.
Nein, ich lese auch Bücher und nicht nur manipulierte Zeitungen! Im Internet findet man auch vieles und interessantes zB zum S21 Mafia Kartell. Petra Reski berichtete – aber sonst hat bisher keiner den Mut gezeigt diese S21 Baumafia und deren Verflechtungen zur Politik aufzudecken. Warum wird auch mit dem Lokalpressefuzzi Hamann und seinem wechsel zur Bahn deutlich. Geld statt neutrale Berichterstattung.
Zur Verknüpfung v S21 Mafia u Politik gibt’s im Netz Informationen die eben diese Medien verschweigen:
Das Stuttgart 21-Kartell
Immer noch gibt es Menschen, die meinen, die Befürworter und Betreiber von Stuttgart 21 haben halt einfach eine falsche Meinung oder wissen es nicht besser, und man müsse ihnen nur mit den richtigen Argumenten kommen. Dabei wird völlig übersehen, dass sich die Herren vielleicht auch anderen Interessen verpflichtet fühlen.
Wer ein bisschen im Internet stöbert, stellt schnell fest, dass sich die Herren nicht nur kennen, sondern auch einander verbunden sind. Ein paar Verbindungen – ein paar, und weiß Gott, nicht alle – sollen hier aufgezeigt werden.
Die „unabhängigen“ Sachverständigen, von der Deutschen Bahn benannt und vom Fünften Senat des Verwaltungsgerichtshofes Mannheim dankbar angehört:
Prof. Dr. Ing. Gerhard Heimerl, emeritierter Leiter des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der Universität Stuttgart. Er begutachtete seine eigene Planung.
Prof. Dr. Ing. Ulrich Martin, Leiter des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart (Nachfolger von Heimerl) berechnete im Auftrag der DB die Kapazitäten des Tiefbahnhofs von Stuttgart 21 und des Kopfbahnhofs in der alternativen Planung (Kopfbahnhof 21). Dabei legte er folgende Haltezeiten zugrunde:
Stuttgart 21Kopfbahnhof 21
ICE2 Min.4 Min.
IC2 Min.6 Min.
RE*1 Min.6 Min.
*Ca. 60 Prozent des Zugaufkommens
Was für ein Wunder: Beim 8-gleisigen Kellerbahnhof kam die doppelte Leistungsfähigkeit gegenüber dem 16-gleisigen Kopfbahnhof heraus.
Im Kuratorium des Verkehrswissenschaftlichen Instituts von Prof. Martin taucht Raimar Baur auf, der Chef der DB Projektebau Südwest; es finden sich dort auch mehrere Vertreter der Landesregierung, ein Vertreter des Eisenbahnbundesamtes, Manfred Bonz, früher SSB, die Vertreter des Verbandes Region Stuttgart und des Verkehrsverbundes Stuttgart und last not least: Gerhard Heimerl. Und neuerdings ist SSB-Technikvorstand Wolfgang Arnold stellvertretender Vorstand. Das ist der, der durch die Lande zog, um K21 madig zu machen
Prof. Dr. Ing. Wulf Schwanhäußer, emeritierter Leiter des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der RWTH Aachen. Er verlieh im Juli 1996 dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG die Ehrendoktorwürde. Dafür wanderte Schwanhäußer 2002 in den Beirat der Deutschen Bahn AG, um sich – wie es in der Aufgabenstellung des Beirats heißt – für die Erreichung der Kapitalmarktfähigkeit der DB einzusetzen.
Wie auf Bestellung von Hartmut Mehdorn plädierten er und Mitarbeiter seines Instituts und u.a. auch Gerhard Heimerl samt Ulrich Martin und andere des Stuttgarter Instituts für den sog. „Integrierten Börsengang“ (Netz und Betrieb).
Andere, zum Teil seit Anfang an Beteiligte bzw. Interessierte:
Reimar Baur, Geschäftsführer der DB Projektbau Südwest und früher Gesamtprojektleiter von Stuttgart 21 und noch früher Geschäftsführer bei Drees & Sommer.
Günther Oettinger, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, ist Vorsitzender des Aufsichtsrats und der Trägerversammlung der LBBW. Oettinger ist Mitinhaber der Oettinger-Gruppe, Wirtschaftsprüfung, Treu-hand-, Revisions- und Unternehmensberatungsgesellschaft mbH in Ditzingen. Gesellschafter der Oettinger-Gruppe ist der Sparkassenverband Baden-Württemberg. Dessen Präsident, Peter Schneider, ist Vorsitzender des Beirats der Oettinger-Gruppe.
Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, gehört zu den Unterstützern von Stuttgart 21 (siehe unten). Der Sparkassenverband unterliegt zwar der Aufsicht durch die Landesregierung, also der Aufsicht des Ministerpräsidenten Oettinger, gleichwohl ist er Gesellschafter der Oettinger-Gruppe. Vor Peter Schneider war
Heinrich Haasis als Vertreter des Gesellschafters Sparkassenverband Baden-Württemberg Vorsitzender des Beirats der Oettinger-Gruppe. Haasis ist heute Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Und natürlich Unterstützer von Stuttgart 21 (siehe unten).
Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart ist Aufsichtsratsvorsitzender der Stuttgarter Straßenbahnen AG, dessen Technikvorstand Arnold gerade als Chefpropagandist für Stuttgart 21 auftritt. Schuster ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des Verkehrsverbundes Stuttgart, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Stuttgart AG und der Trägerversammlung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sowie Vorsitzender des Kreditausschusses der LBBW: Flughafen und LBBW gehören natürlich zu den Unterstützern von Stuttgart 21 (bzw. Profiteuren).
Prof. Dr. Ing. Hans Sommer, Aufsichtsratsvorsitzender von Drees & Sommer (Projektplanung), früher Vorstandsvorsitzender, gleichzeitig war er Mitte der 90er Jahre Gesamtprojektleiter von Stuttgart 21, dann abgelöst durch seinen Nachfolger Reimar Baur aus dem Hause Drees & Sommer. Drees & Sommer waren an der DBProjektgesellschaft Stuttgart 21 (später DB Projektbau Südwest mit zehn Prozent beteiligt, bevor der Bundesrechnungshof diese Beteiligung unterband. Hans Sommer tauchte aber im Mai 2006 als Geschäftsführer der DB Projektbau Südwest anlässlich des Verfahrens vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim wieder auf. Nachdem dies publik wurde, verschwand er wieder aus den Analen der DB Projektbau Südwest. Aber wohin?
LotharSpäth, früherer Ministerpräsident Baden-Württembergs, bis 1977 im Vorstand und Aufsichtsrat der Baresel AG, heute Aufsichtsratsvorsitzender der Herrenknecht AG, des europaweit führenden Herstellers von Tunnelbohrmaschinen. War im Herbst 2006 von Ministerpräsident Günther Oettinger zum Anführer (neben Walter Riester) der sog. Unterstützer für Stuttgart 21 berufen worden.
Prof. Dr. Ing. Dirk Vallée, bis Februar 2008 Leitender Technischer Direktor beim Verband Region Stuttgart, machte seinen Doktor bei Prof. Wulf Schwanhäuser an der RWTH Aachen, und in seiner Stuttgarter Zeit Propaganda für Stuttgart 21. Ab März lehrt er als Professor am Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen.
Prof. Dr. Klaus Peter Dolde, von OB Schuster zum Gutachter über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids bestellt und erwartungsgemäß dort zum Schluss kommend, der Bürgerentscheid sei nicht zulässig, gutachtert auch für den Verband Region Stuttgart. Etliche Landräte vermuten nämlich seit Jahren, dass der Verband der Bahn zuviel Geld für die Regionalzüge bezahlt, und zwar 20 Mio. Euro. Und sie mutmaßen, dass dies geschieht, um Stuttgart 21 nicht zu gefährden. Ein Skandal sagen viele Ludwigsburger Kreisräte. Mitnichten, gutachtert Dolde, alles rechtens. „Durchgängig falsch“, sagt stattdessen der frühere Chef der SSB, Roland Batzill, und „Dolde handle wie ein Interessenvertreter der Bahn“. So ist es.
Dr. Wolfgang Arnold. Technikvorstand der SSB und fleißiger Vortragsredner zur Alternative Kopfbahnhof 21 (geht nicht, finanziert niemand, baut keiner ist gleichzeitig auch stellvertretender Vorstand des Verkehrswissenschaftlichen Instituts von Prof. Ulrich Martin.
Der Unterstützerkreis Stuttgart 21 wurde im Herbst 2006 von Ministerpräsident Oettinger einberufen. Ihm gehören unter anderem an (nur ein kleiner Auszug!):
Dr. Ing. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG. Die Firma ist in Europa Marktführer für Tunnelbohr-maschinen. Aufsichtsratsvorsitzender von Herrenknecht ist Lothar Späth.
Dr. Ing. Michael Blaschko, Geschäftsführung Bilfinger und Berger. Die Firma ist eine der größten Baufirmen in Deutschland.
Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband Deutsche Bauindustrie
Hans-Martin Peter, Präsident Industrieverband Steine und Erde Baden-Württemberg e.V.
Südwestbank AG, Dr. Peter Baumeister, Aufsichtsratsvorsitzender
Landeskreditbank Baden-Württemberg, Christian Brand, Vorstandsvorsitzender
Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Heinrich Haasis, Präsident
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)*, Siegfried Jaschinski, Vorstandsvorsitzender
Baden-Württembergische Bank, Joachim E. Schielke, Vorstandsvorsitzender
Sparkassenverband Baden-Württemberg, Peter Schneider, Präsident (Schneider ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der LBBW)
Deutsche Bank AG, Willhelm Haller von Hallerstein, Mitglied der Geschäftsleitung
Und natürlich gibt es noch viele weitere UnterstützerInnen, in den Medien, in der Verwaltungsgerichtsbarkeit, in den Ämtern und so fort.
*) Bis 2008 einziger Investor auf dem A1-Gelände von Stuttgart 21