Pressemitteilung der Fraktionsgemeinschaft SÖS LINKE PluS vom 26.3.2015
Stuttgarter Nachrichten: Presse im Dienste der Bahn
Am 25. März 2015 gab die Bahn den Namen des neuen Projektsprechers Stuttgart-Ulm bekannt: Jörg Hamann, langjähriger Leiter der Lokalredaktion der „Stuttgarter Nachrichten“, wird Nachfolger des ausgeschiedenen Wolfgang Dietrich. Jahrelang ist der Ressortchef für Lokalpolitik Jörg Hamann als glühender Verfechter des Tunnelwahnsinns Stuttgart 21 aufgetreten. Was wir schon seit langem geahnt haben bestätigt sich nun. Teile der Stuttgarter Presse arbeiten seit Jahren im Sinne der Bahn.
Somit tritt neben Nadja El Ami, die ebenfalls als Journalistin für die „Stuttgarter Nachrichten“ tätig war, der nächste einflussreiche Vertreter der in Stuttgart schreibenden Zunft ganz offiziell und im Auftrag des Bahnkonzerns auf den Plan. Denn während die Journalistin Nadja El Ami, die laut Homepage der Bahn im Bereich „Kommunikation, Medien, Politik“ beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm beschäftigt und nur gelegentlich als stellvertretende Projektsprecherin tätig ist, hat Jörg Hamann nun selbst die Aufgabe, für das Projekt zu werben, womit in der Rückschau einmal mehr große Zweifel an der Unabhängigkeit der Stuttgarter Nachrichten aufkommen.
„Was fällt einem dazu ein, wenn man erkennt, dass ein Lokaljournalist und Ressortleiter über Jahre hinweg über ein Projekt schreibt und dabei durch seine große Projektnähe auffällt? Was genau geht einem durch den Kopf, wenn dieser Journalist seinen Job gegen den des Projektsprechers eintauscht?“ so Fraktionsvorsitzender Thomas Adler. Offenbar ist - völlig unabhängig von Stilfragen - nicht wirklich gesichert, wo sie denn ist, die viel beschworene „vierte Macht im Staat“, die eine unabhängige Berichterstattung verspricht.
„Das Ganze hat, auf gut schwäbisch gesagt, mehr als ein „Gschmäckle. Es beweist einmal mehr, dass die Berichterstattung zum Projekt „Stuttgart 21“ in den Stuttgarter Nachrichten nicht unabhängig war und ist.“ so Hannes Rockenbauch. Ob den Stuttgarter Nachrichten in Zukunft beim Projekt Stuttgart 21 eine objektivere Berichterstattung gelingt, bleibt abzuwarten.
Jeder ist frei die Zeitung zu lesen die ihm gefällt, und seine gesinnung vertritt.
„Was fällt einem dazu ein . . .?“
Mit fällt dazu ein Satz von Dieter Hildebrandt ein: „Die haben keinen Dreck am Stecken. Sie (in diesem Fall diese Zeitungen) sind der Dreck.“
Jedenfalls ein ganz dicker, ekelhafter Haufen davon!
Ist die „unabhängige“ StZ inzwischen ehrlicher geworden, weil ja jetzt wohl nix mehr schiefgehen kann!?