Wie hinreichend bekannt und beklagt wird, leiden die Bewohner der im Bau von Stuttgart 21 involvierten Stadtviertel an den Baumaßnahmen. Ganz besonders aber sind auch die Bewohner vom Nordbahnhofviertel davon betroffen: Baulärm, Luftverunreinigung, Baustellenverkehr gehören inzwischen schon zum Alltag. "Es ist ein Skandal, dass die Bahn hier schalten und walten kann, wie sie will", empören sich die "Nordlichter", eine seit 2012 bestehende Interessengemeinschaft von Bewohnern des Nordbahnhofviertels und verlangen schon seit Monaten vom Eisenbahnbundesamt (EBA), dass das EBA diesem Treiben ein Ende setzt, zumindest aber seiner Rolle als Aufsichtsbehörde für das Projekt Stuttgart 21 gerecht wird.
In einer Presseerklärung fordert die Interessengemeinschaft nochmals, dass die Vorgaben im Planfeststellungsbeschluss zum Bau von S21 von der Bahn endlich eingehalten werden müssen. Nachstehend Wortlaut der Presseerklärung:
"Stuttgart, 26. Februar 2015 – Am 24. Februar 2015 hat sich die Stadtteilgruppe Nordlichter erneut in einem Schreiben an das Eisenbahnbundesamt (EBA) in Bonn wegen des Baus von Stuttgart 21 gewandt.
Darin fordern die Anwohner des Stuttgarter Nordbahnhofviertels abermals, dass das Amt in seiner Rolle als staatliche Aufsichtsbehörde für das Projekt Stuttgart 21 gegenüber der Bahn auf die Einhaltung des Planfeststellungsbeschlusses besteht und daher dem Unternehmen sofort jeden weiteren Baustellenverkehr über öffentliche Straße untersagt.
Denn im Planfeststellungsbeschluss ist vorgegeben, dass die Baustraßen circa ein Jahr nach dem Beginn des Baus von S21 durchgängig befahrbar sein müssen. Das ist aber bis heute nicht der Fall. Vielmehr fahren noch immer sehr viele LKWs und andere Baufahrzeuge zum Bau von S21 regelmäßig über öffentliche Straßen mitten durch das Wohngebiet – und das häufig auch nachts.
Außerdem verlangt die Anwohnerinitiative, dass auch hinsichtlich des Schallschutzes die Vorgaben der Planfeststellung eingehalten werden müssen. Denn danach kann nicht die Bahn selbst über den erforderlichen aktiven und passiven Lärmschutz entscheiden, sondern es ist vielmehr vorgesehen, dass das EBA auf Basis des im Dezember veröffentlichten Detailgutachten Schall des Immissionsschutzbeauftragten Fritz geeignete Schutzvorkehrungen in einem förmlichen ergänzenden Planfeststellungsverfahren festlegt und anordnet. Die Nordlichter fordern, dass bei diesem noch ausstehenden ergänzenden Planfeststellungsverfahren alle Betroffenen beteiligt werden müssen. Bis diese notwendigen Schallschutzmaßnahmen nicht angeordnet und tatsächlich umgesetzt worden sind, dürfen von der Bahn keine weiteren lärmintensiven Arbeiten durchgeführt werden.
„Es ist ein Skandal, dass die Bahn trotz der Vorgaben im Planfeststellungsbeschluss ganz offensichtlich schalten und walten kann, wie sie möchte. Man fühlt sich ihr förmlich ausgeliefert. Denn man hat das Gefühl, dass die zuständigen Behörden, wie das Eisenbahnbundesamt, aber auch unsere politischen Vertreter in diesem Fall einfach wegschauen, statt sich für die Belange der Bürger einzusetzen", erklärt Claudia Jechow von den Nordlichtern.
Über die Stadtteilgruppe Nordlichter
Die Gruppe Nordlichter ist eine seit 2012 bestehende Interessengemeinschaft von Bewohnern des Stuttgarter Nordbahnhofviertels, das besonders massiv von dem S21-Baustellenverkehr und dem Bau von Stuttgart 21 betroffen ist.
Kontakt für Presseanfragen
Heidemarie Hug: Tel.: 0711 235931 / E-Mail: gruppe_nordlichter@gmx.de
mit freundlichen Grüßen
- A. der Gruppe Nordlichter
Heidemarie Hug"
Im Spätherbst gab es die offizielle Info über Anzahl von Lkw-Fahrten auf öffentlichen Strassen. Diese Zahl müsste nach menschlichem Ermessen jetzt die genehmigte Zahl deutlich überschreiten. Damit sind weitere Lkwfahrten ja nicht genehmigt. Deshalb muss man die Fahrer anzeigen. Es lebe die StVO. Jede Fahrt einzeln ! Uhrzeit Ort Kennzeichen, vor allem auch tagsüber. Bei der Gelegenheit wird die Schwarzarbeit bekämpft. Gute Nachtruhe