Rede von Wolfgang Kuebart bei der 237. Montagsdemo

Wolfgang Kuebart, Ingenieure22, am 8.9.2014

Demo vor dem Eisenbahnbundesamt in Bonn am 18.10.2014

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter für einen zuverlässigen Bahnverkehr,

jetzt gibt es kein Zurück mehr: Am 18.Oktober fahren wir nach Bonn. Mitglieder der Tunnelbohrer-Kampagnengruppe, der Ingenieure22 und Nina Picasso als Initiatorin organisieren die Fahrt. Der historische Sonderzug mit dem sagenhaften Krokodil ist so gut wie gebucht. Zusammen mit 500 aus unserer Region wollen wir das Eisenbahnbundesamt (EBA) aufrütteln, dass es sich aus der Umklammerung von Politik und Wirtschaft löst und wieder seine von der Verfassung vorgesehene Aufgabe wahrnimmt, für einen sicheren und zuverlässigen Bahnverkehr zu sorgen.

Ab dem 15. September werden wir Karten hier auf der Montagsdemo und an der Mahnwache ausgeben. Genaueres gibt es am nächsten Montag, außerdem werden wir die Informationen der Reise über eine Webseite verbreiten.
Es wird ein langer Tag werden: Die Fahrzeit beträgt fünf bis sechs Stunden pro Richtung. Daher sind wir länger unterwegs, als unser Aufenthalt in Bonn dauert. Doch wie bei „Der Weg ist das Ziel“ sagen wir einfach: „Die Schiene ist das Ziel!!“ Die Fahrt nach Bonn ist unser Signal an das Eisenbahnbundesamt.

Und damit es ein starkes Signal wird, müssen wir Viele sein!

Wir fahren nach Bonn, weil wir wissen wollen, ob es das EBA überhaupt gibt … Nein, im Ernst:

  • weil das EBA wieder für eine sinnvolle Bahnpolitik sorgen soll,
  • das EBA sich wieder um Sicherheit und Wartung kümmern soll,
  • das EBA sich aus dem Diktat von Politik und Wirtschaft befreien muss,
  • das EBA zentral und unabhängig verantwortlich für einen gesunden Schienenverkehr in Deutschland arbeiten soll
  • und weil wir zeigen wollen, dass man mit uns rechnen muss!

Die Deutsche Bahn vernachlässigt die Wartung der Infrastruktur. Praktisch jeden Tag kommen neue Langsamfahrstellen dazu, weil sich der Gleiskörper nicht mehr schneller befahren lässt. Marode Eisenbahnbrücken, wohin man schaut; der SWR berichtete eben erst darüber.

Stattdessen baut sie prestigeträchtige und sündhaft teure Neubauten, wie hier Stuttgart21, das entgegen aller Behauptungen nicht einmal die Kapazität für einen zuverlässigen, zukünftigen Bahnverkehr erweitert. Ohne tragfähiges Brandschutzkonzept, ohne gesicherte Finanzierung und ohne vollständige Planfeststellung werden Fakten geschaffen, die ein Zurück unmöglich machen sollen.

Das Eisenbahnbundesamt genehmigt diese Vorhaben mit teilweise fahrlässigen Ausnahmegenehmigungen gegen die von der Deutschen Bahn sich selbst erlassenen Vorschriften. Im Hintergrund nimmt die Bundesregierung Einfluss, die sich wiederum von den Lobbyverbänden der Industrie leiten lässt. Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel sagt bloß: Ich muss mich auf meine Fachleute verlassen.

Dies ist kein Stuttgarter Problem, dies ist ein europaweites Problem. In Deutschland könnte uns das Eisenbahnbundesamt dabei helfen, solchen Unsinn zu verhindern. Daher unser Ruf: „Auf nach Bonn!“
Sehen wir uns einmal in der Umgebung von Bonn um: Ein maroder Bahnhof steht in der ehemaligen Bundeshauptstadt, dessen Dach notdürftig mit einem Netz abgehängt wurde, damit nichts auf die Fahrgäste fallen kann. Der Provinzbahnhof Troisdorf wartet seit Jahren auf seine Erneuerung. Auch um Bonn gibt es mehr und mehr Langsamfahrstellen, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Die Bonner haben allen Grund, sich uns anzuschließen.

Fahren wir also nach Bonn und gestalten zusammen mit den Bonnern eine machtvolle Demonstration, so dass kein Mitarbeiter des EBA mehr an den Stammtisch gehen kann ohne gefragt zu werden: „Sag mal, was ist denn bei Euch los? Warum dieser Aufruhr?“

Das Eisenbahnbundesamt soll sich wieder auf seine ureigensten Aufgaben besinnen!

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3 Antworten zu Rede von Wolfgang Kuebart bei der 237. Montagsdemo

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  3. siegmund lawnik sagt:

    Hallo Mitstreiter,
    ich wohne bei Bonn und will auch zur Demo am
    18.10.
    Schickt mir bitte die Ankunftszeit/Info in Bonn, damit wir mitgehen können.

    Danke Siegmund

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