Am 22.8. veröffentlichte die Stadt Stuttgart folgende Zeilen:
Das Meinungsbild zu Stuttgart 21
Stuttgart 21, das mit Abstand größte Verkehrs- und Städtebauprojekt der Landeshauptstadt Stuttgart, wird seit Anbeginn durch ein Auf und Ab im Meinungsbild der Bürgerinnen und Bürger begleitet. Bei der Bürgerumfrage 2013 ist die Stimmungskurve bezogen auf das Gesamtprojekt auf 46 Punkte des Kommunalbarometers – einem Mittelwert aus den Wertungen von „sehr gut“ (100 Punkte) bis „sehr schlecht“ (0 Punkte) – gesunken. Das entspricht dem Wert der Bürgerumfrage 2007 und stellt den zweitniedrigsten seit 1995 dar (vgl. Tabelle 2). Das Meinungsbild zu Stuttgart 21 hatte sich vor allem seit 2003 bis zur Bürgerumfrage 2009 zunehmend negativ entwickelt, als mit 41 von 100 Punkten der niedrigste Sympathiewert seit 1995 erreicht worden war. 2011 wurde dann mit 53 Punkten ein deutlich besseres und insgesamt positives Meinungsbild gemessen.
Konkret verbergen sich hinter dieser Gesamtbewertung 17 Prozent der Befragten mit einer „sehr guten“ und 20 Prozent mit einer „guten Meinung“, diesen stehen
11 Prozent mit einer „schlechten Meinung“ und 28 Prozent mit einer „sehr schlechten Meinung“ gegenüber. 20 Prozent der Befragten äußerten sich mit „teils/teils“. Nur
3 Prozent aller Befragten hatten zu Stuttgart 21 keine Meinung (vgl. Tabelle 1).Entscheidend geprägt wird das Meinungsbild zu Stuttgart 21 durch den Aspekt „Umbau Hauptbahnhof“, dem eine knappe Mehrheit der Bevölkerung bei dieser Umfrage negativ gegenübersteht; demgegenüber begleitet eine knappe beziehungsweise eine deutliche Mehrheit der Befragten die städtebaulichen Aspekte des Vorhabens – „Entstehung neuer Stadtviertel“ bzw. „Erweiterung Rosensteinpark und Schlossgarten“ – mit einer positiven Meinung.
Die höchste Zustimmung zu Stuttgart 21 bei Männern und bei Jüngeren
Genau wie bei früheren Bürgerumfragen ist auch 2013 festzustellen, dass sich die Bewertungen von Stuttgart 21 zwischen den Geschlechtern deutlich unterscheiden (vgl. Tabelle 3). Während Stuttgart 21 sowohl als Bahn- als auch als Städtebauprojekt bei den männlichen Befragten mehrheitlich gut geheißen wird, wird es von weiblichen Befragten eindeutig negativ bewertet; nur die „Erweiterung Rosensteinpark und Schlossgarten“ findet bei den Stuttgarterinnen eine fast so hohe Zustimmung wie bei den Stuttgartern.
Auch die bei früheren Bürgerumfragen festgestellten Unterschiede im Meinungsbild in Abhängigkeit vom Alter der Befragten treten bei dieser Umfrage wieder sehr deutlich hervor. Die höchsten Zustimmungswerte für Stuttgart 21 insgesamt und für seine Teilaspekte sind bei den jüngeren Altersgruppen von 18 bis unter 25 Jahre und von 25 bis unter 35 Jahre festzustellen. Dieses Alterssegment weist mehrheitlich eine „gute“ oder „sehr gute Meinung“ zu Stuttgart 21 auf. Die mittlere Altersklasse der
35- bis 45-Jährigen kennzeichnet ein leicht negatives Meinungsbild zum Bahnprojekt, nicht jedoch zu den anderen Aspekten von Stuttgart 21. Eindeutig eine „schlechte“ oder „sehr schlechte“ Meinung von Stuttgart 21 auch als Stadterweiterungsprojekt, nicht jedoch die Parkerweiterungen betreffend, haben die 45- bis unter 55-Jährigen und die 55- bis unter 65-Jährigen. Die älteste Altersgruppe (65 Jahre und älter) offenbart gegenüber dem Bahnprojekt ein leicht negatives Meinungsbild, gegenüber den städtebaulichen Aspekten (neue Stadtviertel, Parkerweiterungen) ist das Meinungsbild hingegen mit einem positiven Vorzeichen versehen.