Bürgerengagement gegen Tunnelbahnhof ungebrochen
Stuttgart: Am Freitag, 12.4.2013 feiert die Mahnwache gegen Stuttgart 21 ihren tausendsten Tag des Bestehens. Dazu verteilen die Ehrenamtlichen 1.000 Rosen an Passanten, um auf dieses einmalige Ereignis bürgerschaftlichen Engagements aufmerksam zu machen. Die Mahnwache wurde am 17. Juli 2010 gegründet, um gegen den damals bevorstehenden Abriss des denkmalgeschützten Nordflügels im Rahmen von Stuttgart 21 zu protestieren. Seitdem hat sich die Mahnwache zu einem zentralen Informationspunkt, zu einem beständigen Knoten der Widerstandsbewegung gegen Stuttgart 21 entwickelt. Die Mahnwache ist rund um die Uhr von drei Personen besetzt, auch an Feiertagen wie Weihnachten, Silvester und Ostern.
„1.000 Tage Informationen und Gespräche rund um die Uhr, 1.000 Nächte Widerstand gegen ein unnötiges, riskantes und viel zu teures Tunnelprojekt, das außer Kanzlerin Merkel niemand will“, bilanziert Sabine Schmidt, eine der Organisatorinnen der Mahnwache. „Die Stuttgarter Mahnwache am Hauptbahnhof feiert Jubiläum und dieses Jubiläum wollen wir mit den Bürgern feiern, daher verteilen wir am Freitag zur Abwechslung 1.000 Rosen – für jeden Tag eine. Niemand hätte vor 1.000 Tagen gedacht, dass diese spontane und quasi über Nacht entstandene Mahnwache zu Beginn der heißen Protestphase im Juli 2010 so lange bestehen würde! Doch es hätte auch niemand gedacht, dass Vernunft und gute Argumente für unseren funktionierenden Kopfbahnhof so lange von den politisch Verantwortlichen negiert werden.“
Neben ihrer eigentlichen und damals beabsichtigten Funktion als Mahnmal gegen Stuttgart 21 ist die Mahnwache schon längst eine regelrechte Institution in Stuttgart geworden, bei der sich viele Touristen und Stuttgarter Bürger Auskünfte zu den unterschiedlichsten Fragen und Nöten einholen.
Seit dem 17. Juli 2010 besteht die längste existierende Dauermahnwache Europas nun schon – zuerst vor dem Nordausgang des Stuttgarter Hauptbahnhofs und seit knapp einem Jahr gegenüber dem Haupteingang des Bahnhofs am Anfang der Königstraße. Über 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich regelmäßig im Mahnwachenzelt in 2-Stunden-Schichten, um allen Interessierten Rede und Auskunft zu stehen. „Und es ist immer was los, auch nachts um zwei“ berichtet Sabine Schmidt über die Mahnwachen-Nachtdienste. Dabei ergeben sich oft angeregte Diskussionen mit Befürwortern und Gegnern von Stuttgart 21, unterstützt durch zahlreiche und immer wieder aktualisierte Informationsmaterialien und kreative Buttons.
Die Mahnwache mit ihrem informativen Äußeren ist heute nicht mehr wegzudenken aus dem Stuttgarter Stadtbild, und – falls nötig – wird sie weitere 1.000 Tage und Nächte bestehen, um über den Sinn eines finanzierbaren, leicht umzusetzenden, ausbau- und leistungsfähigen Kopfbahnhofs zu informieren.
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sehr gut das die mahnwache da ist und vorallem die leute die nachts wie tagsüber dienst tun