Aktuell bei der Nachrichtenagentur REUTERS online erschienen:
Bahn darf Stuttgart21 trotz Mehrkosten weiter bauen
Trotz der Kostenexplosion wird das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart21 nicht gestoppt.
"Der Aufsichtsrat wird der Bahn für den Weiterbau bei der geplanten Sondersitzung im März grünes Licht geben", sagte ein Mitglied des Gremiums am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Regierungsvertreter bestätigte, die Bundesvertreter im Aufsichtsrat des Staatskonzerns hätten sich auf diese Linie verständigt. Auf eine Weiterbau-Entscheidung noch vor Beginn der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs habe das Kanzleramt hingewirkt ... Den ganzen Artikel bei REUTERS, weiterlesen HIER.
Wurde mittlerweile stark modifiziert – es sind NUR die aus der Regierung, die bislang grünes Licht geben. Also 3 von 20. Die Arbeitnehmerseite sieht dies laut Schwarzwälder Bote und StN im Moment noch völlig offen. Also mal wieder nur Manipulation, sonst nix.
Nebenbei: Wer nimmt hier eigentlich Arbeit(skraft) – zur Abschöpfung von Mehrwehrt – und wer gibt Arbeit?
Nun, hier werfen zwei Leute, Schäuble und Merkel, ihr bundespolitisches Gewicht in die Waagschale, beide aber mit politischer Rückzugsmöglichkeit bzw. Einschränkung, mit der man sich bei einem Misslingen des Vorstosses aus der Affäre ziehen kann: bei Merkel die Wirtschaftlichkeit des Projektes und bei Schäuble die Beteiligung aller Partner an den Mehrkosten.
Da es in der grün-roten Landesregierung schon länger einen geheimen Kabinettsbeschluss zu einem Kostendeckel zu geben scheint, der nicht sankrosankt ist (irgend ein SPD-Mann und Bäumer von den Grünen hatten sich im Zusammenhang mit dem Filderbahnhof entsprechend geäussert, hier Bäumer http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-kostendeckel-nicht-unantastbar.bf4cdf46-c566-4a05-ab42-4a32ff931c26.html) steht es im Lenkungskreis dann 3:1, falls sich OB Kuhn weigern sollte. Die Stadt wird dann, sollte OB Kuhn keine Vernunft zeigen, was ich nicht glauben kann, per Landesgesetz gebeugt.
Gut. Das S21-Schiff kann gar nicht voll genug sein zum Versenken.
Da fällt mir folgende von der britischen Marine kolportierte Geschichte aus WWII ein: ein britischer Torpedo wird auf ein deutsches Kriegsschiff aus erfolgversprechender Situation abgefeuert. Alles schreit Hurra. Und während man sich noch über die Reling beugt und auf den Einschlag beim Gegner wartet hatte der Torpedo eine Kurve gemacht und schlug backbord im eigenen Schiff ein. Tja, heroische Zeiten erfordern eben heroische Aktionen, so der trockene britische Humor dazu.
Und genau die sehen wir jetzt eben von Schäuble und Merkel. Aber ehrlich sind diese beiden Bundeshelden nicht wirklich und daher ist das eine recht billige Aktion zum Versuch einer Schadensbegrenzung bei ihrem Staatsunternehmen. Denn beide haben wohlweislich hier die volle Breitseite nicht geboten. Daher sollten wir uns nicht von diesen beiden Brusttrommlern nicht ins Bockshorn jagen lassen.