Pressemitteilung: Sofort das Milliardengrab Stuttgart 21 stoppen!

Vom Bündnis Bahn für alle

Berlin – Stuttgart, 08.02.2013 – Das Bündnis "Bahn für alle", in dem
u. a. verschiedene bundesweit engagierte Umweltverbände und Gewerkschaften organisiert sind, hat sich erneut für einen sofortigen Baustopp beim Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgesprochen. Das Bündnis betont, dass die enormen Kosten von Stuttgart 21 absehbar waren. Gleichzeitig kritisiert das Bündnis, dass mit der aktuellen Kosten- diskussion von zentralen Mängeln des Projektes abgelenkt wird.

Das Bündnis "Bahn für alle" konstatiert zahlreiche Mängel bei der Planung von Stuttgart 21:

  • Der Tiefbahnhof hat eine deutlich geringere Leistung als der bestehende Kopfbahnhof
  • Die Reisenden werden erhebliche Beeinträchtigungen erfahren
  • Der Brandschutz, u. a. bedingt durch die  Bahnhofsneigung, bietet nicht ausreichend sichere Fluchtwege
  • Das Geld, das in den Bau von Stuttgart 21 fließt, fehlt an anderen  Stellen im Schienennetz
  • Es sind noch zahlreiche Planfeststellungsverfahren anhängig und Stuttgart 21 bleibt noch mindestens 15 Jahre lang eine Baustelle

Das Bündnis "Bahn für alle" kritisiert außerdem, dass in der aktuellen Debatte dem Verkehrsausschuss und der Öffentlichkeit nachprüfbare Informationen aus dem Staatsunternehmen verweigert wurden.

Der engagierte Widerstand gegen Stuttgart 21 wird weiterhin vom Bündnis "Bahn für alle" unterstützt, bis das Projekt endgültig beerdigt ist. In diesem Rahmen ruft das Bündnis auch zur Teilnahme an einer Demonstration am 23. Februar in Stuttgart auf. Sie steht unter dem Motto "Endstation Stuttgart 21 - bitte alle aussteigen!" und beginnt um 13.30 Uhr am Schlossplatz in Stuttgart. Weitere Informationen zum Ablauf der Demonstration und zu weiteren, vielfältigen und kontinuierlichen Protesten, findet man im Internet unter www.kopfbahnhof-21.de (Terminseite).

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3 Antworten zu Pressemitteilung: Sofort das Milliardengrab Stuttgart 21 stoppen!

  1. Uwe sagt:

    Die zu hohen Kosten für S21 sind natürlich nicht nur ein Finanzierungsproblem. Zusammen mit der nachgewiesenen Kapazitätsminderung für den Schienenverkehr in Stuttgart ergibt sich eine groteske Unwirtschaftlichkeit. Zur Wirtschaftlichkeit für die Bahn: wenn weniger Züge fahren, können auch nur weniger Fahrkarten und letztlich auch weniger Bahncards verkauft werden. Wirtschaftlichkeit für Stuttgart. Einerseits erwartet man sich durch die Bebauung des stillzulegenden Gleisvorfeldes einen wirtschaftlichen Impuls (für den es dann nochmal Steuergeschenke geben muss). Andererseits wird Stuttgart einen Autoverkehrsinfarkt bekommen, wenn der Bahnhof letztliche 50% weniger leistet als ein modernisierter Kopfbahnhof. Verkehrstechnisch gesehen ist S21 für Stuttgart Selbstmord und eine riesen Blamage Deutschlands in eisenbahntechnischer Hinsicht.

  2. Uwe sagt:

    Den Zusammenhang zwischen Brandschutz und der Neigung des Tunnelbahnhofs habe ich noch nicht mitbekommen.

  3. Jörg Hirsch sagt:

    Diese Mitteilung an die Presse: im gegenwärtigen Blätterwald-Gezerfe ein einziger Lichtblick! Die Argumente zur Finanzier- oder Nichtfinanzierbarkeit des Tunnelprojekts erschienen mir immer zweitrangig. Der Tiefbahnhof ist ein gewaltiger und brandgefährlicher Rückbau, der nicht einmal dann gebaut werden darf, wenn er keinen Heller kostet.
    Die Finanzierungsdebatte ist ein Ablenkungsmanöver.
    Bei der Frage, wie steht der Ministerpräsident zum Rückbau, bricht Kretschmanns Antwortbrief an Walter Sittler und die anderen ab.
    OB Kuhn, als er noch nicht im Amt war, sagte bei einer Kandidatenrunde sinngemäß, er werde sich gegen das Projekt stellen, wenn ein Rückbau nachgewiesen ist. Der ist nachgewiesen.
    Wenn ich die Überlegungen im Aufsichtsrat verfolge, greife ich mir an den Kopf: Man denkt
    nur ans Geld, nicht an die Züge, nicht an den Taktfahrplan, nicht an den Menschen, nicht an die Ästhetik des Bonatzbaus (Dieter Henrich hat dazu bei den K21 Gegnern Grundlegendes gesagt). Man sieht nicht, dass die Diskussion um den Kopfbahnhof hier in Stuttgart schon längst auf höherem Niveau geführt wird.

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