hr-iNFO: Stuttgart 21 sogar 6 Mrd. EUR teuer!

Nach Informationen von hr-iNFO wird das Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" offenbar um 1,5 Milliarden Euro teurer als geplant. Ein Vertreter der Bahn AG sagte zu hr-iNFO: „Am Mittwoch kommt alles auf den Tisch. Insgesamt läuft es auf Kosten von 6 Milliarden hinaus. [...]"

Die vollständige Meldung beim Hessischen Rundfunk.

Und der Tagesspiegel berichtet von einer aktualisierten Kostenrechnung für S21, die von den Verkehrsexperten Vieregg&Rössler auf Veranlassung von Ferpress durchgeführt wurde. Diese Rechnung kommt sogar auf 10 Mrd. EUR Gesamtkosten.

Alle Mehrkosten sind allein auf Planungsfehler der Bahn zurückzuführen. Weder beim Filderbahnhof noch beim Brandschutz noch beim Grundwasser handelt es sich um irgendwelche Verbesserungen oder Nachforderungen, sondern um fundamentale Planungsfehler, deren Behebung enorme (seit langem vorhergesagte) Mehrkosten verursacht.

Beim Brandschutz z.B. handelt es sich übrigens nicht um verschärfte Vorschriften, wie die Bahn immer behauptet. Im Gegenteil: Die Bahn hat für ihr Brandschutzkonzept eine zu geringe Brandlast für brennende Waggons angenommen. Das wurde von der DB Station & Service selbst im Jahr 2010 auf einen eher realistischen Wert von 53 MW erhöht.
Außerdem: Die Bahn hält mit einem Rettungsstollen-Abstand von 500 Metern den internationalen Standard von 350 Metern nicht ein. Dies würde zu weiteren dramatischen Kostensteigerungen führen.

Das SWR-Fernsehen beschäftigt sich heute (Donnerstag) Abend auch mit der Bahn, siehe Ankündigung.

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7 Antworten zu hr-iNFO: Stuttgart 21 sogar 6 Mrd. EUR teuer!

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  2. Uhlig Helga sagt:

    Wo ist eigentlich Herr Geissler, abgetaucht?

  3. Walli sagt:

    Wer ist Herr Geissler?

  4. gsnizzl sagt:

    6 Mrd? Wer zur Hölle glaubt eigentlich, dass die damit auskommen? Nie im Leben!

  5. thomas sagt:

    Wieso wird plötzlich geglaubt, daß die den Verkehrsknoten mit 66km Röhre nur mit Funksignalsteuerung betreiben können. Prof. Bodack meinte sie dürften zur Befestigung einer üblichen Signaltechnik nicht in die Tunnelwände bohren. Andere Befestigung kostet aber richtig Kohle.
    Die 10 mrd. von Vieregg-Rösler sind einfach die statische Durchschnittsteuerung (60%)aller öffentlichen Bauvorhaben vom jetztigen Planungszustands bis zur Fertigstellung . S…21 ist alles – nur kein Durchschnitt.
    Weiss jemand wo im Internet die letzten Sanierungsarbeiten im Wagenburgtunnel inhaltlich (z.B über Etatentwurf) beschrieben sind ? An der Kreuzung des Auto(Wagenburg)- und dreier Zugröhren quillt der Berg ja schon seit Jahren, und wurde mehrfach ausgekratzt.

  6. Toni von Lerchenfeld sagt:

    in dem Artikel:
    06.12.2012/hr-iNFO
    „Stuttgart 21“: 1,5 Milliarden Euro teuer als geplant
    Bahnmitarbeiter: „Am Mittwoch alles auf dem Tisch“
    schrieb CvD Carsten Jens:

    „Die Gegner hatten (…) im Herbst 2010 eine Schlichtung unter Moderator Heiner Geißler erzwungen“

    … haben wirklich die Projektgegner die Schlichtung „erzwungen“ (und wären damit für die aus dem Schlichterspruch als unabdingbar bezeichneten Nachbesserungen resultierenden
    Kosten verantwortlich)

    – oder –

    war es der damalige Ministerpräsident Mappus, der nach dem schwarzen Donnerstag die Schlichtung mit Heiner Geisler
    vorgeschlagen hat und die Projektgegner diesem Vorschlag dann zugestimmt haben?

    in dem Artikel:
    06.12.2012/hr-iNFO
    „Stuttgart 21“: 1,5 Milliarden Euro teuer als geplant
    Bahnmitarbeiter: „Am Mittwoch alles auf dem Tisch“
    schrieb CvD Carsten Jens:

    „Im Herbst 2011 votierten die Bürger Baden-Württembergs bei einer Volksabstimmung für den Umbau“

    … gab es wirklich eine „Volksabstimmung“, bei der sich dann die Baden-Württemberger für (oder gegen) den Umbau eines
    funktionierenden Kopfbahnhofs in einen Tiefbahnhof – koste es, was es wolle – entscheiden konnten ?

    – oder –

    gab es eine „Volksabstimmung“ über ein
    „S21-Kündigungsgesetz“, bei dem sich ca. 28,4% der 7,6 Mio. Wahlberechtigten (u.A. nach Versprechen eines Kostendeckels
    von 4,5 Mrd. EUR) gegen den Ausstieg des Landes aus der Projektfinanzierung für das Gesamtprojekt S21 und Neubaustrecke Ulm-Wendlingen * und nur knapp 20% der
    Wahlberechtigten für dieses S21-Kündigungsgesetz gestimmt haben ?

    * leider gab es keine Wahlmöglichkeit, sich differenziert z.B. für die Finanzierung der Neubaustrecke incl. Tiefbahnhof am
    Flughafen und gegen den Umbau und die Verkleinerung des funktionierenden Kopfbahnhofs zu einem (mit hohen Betriebs-
    und Kostenrisiken verbundenen) Tiefbahnhofs in Stuttgart abzustimmen.

    Sicherlich wäre es interessant, wie nach den verbalen und tatsächlichen Entgleisungen und dem gesprengten Kostendeckel eine „echte Volksabstimmung“ mit differenzierter Wahlmöglichkeit getrennt zw. Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs zum einem Tiefbahnhof einerseits und Neubaustrecke incl. Flughafenanbindung andererseits im Jahr 2013 wohl ausgehen würde ?

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