Am 14.11.12 liest der Siggi in der Stuttgarter Zeitung eine Notiz, dass „Menschen dümmer werden“. Habt's ihr des auch g'les'n? „Die Dummen konnten sich nicht so gut ernähren oder vor wilden Tieren schützen; die Klügsten überlebten und konnten sich fortpflanzen ... so könnten sich schon über wenige Generationen Mutationen einschleichen, die die Intelligenz senken.“ (Genetiker Gerald Crabtree von der kalifornischen Stanford-Universität). Der DB-Vorsteher Rüdiger Grube, der sich als „ehrlichen Kaufmann“ dünkt, is für'n Fordschridd, was ein gewichtiger Einwand wär gegen den Herrn Cabtree. Die deutsche Inscheniörskunscht sowieso.
Jetzt müss'n wir, meint der Siggi, den Herrschaft'n der S21-Planung nicht jede Intelligenz absprech'n. Aber sehr in die Mutations-Prognose von Professor Crabtree könnt der Technik-Vorsteher der DB, der Herr Kefer, passen. Weil, er hat jetzt gravierende Planungsfehler, nicht nur bei dem S21-Dings, zugeben müssen. Man könnt sowas auch notintelligent nennen, abgeleitet von notgedrungen. Thomas Wüpper, der in der Stuttgarter Zeitung immer die besonders kritischen Artikel zu DB-Politik schreiben darf, plaudert DB-Interna „aus Bahnkreisen“: „Ein überforderter Technokrat sei er, ein reiner Theoretiker mit fehlendem Praxisbezug ...“ (StZ vom 24.11.) Das wäre dann so ein Exemplar aus der Beobachtung von Prof. Cabtree, einer „der sich nicht so gut ernähren oder vor wilden Tieren schützen“ (könnte), wegen dem fehlenden Praxisbezug. Ernähren wird er sich von seinem Managergehalt schon können, der Schlaumeier ...“ im Streit über Sinn und Unsinn stand der Manager für die DB an vorderster Front und verteidigte alle Fehlentwicklungen mit süffisantem Lächeln. Gerade dieses Großprojekt ... wird für den Staatskonzern immer teurer und unberechenbarer – so wie es viele Kritiker früh vorausgesagt haben und es Kefer immer bestritten hat“ (ebenda). Wir könnten hier von einer kaltschnäuzigen Intelligenz sprechen.
BAUSTOPP! Baustopp! Baustopp!
Jetzt aber, fragt der Siggi, san wir, die wir des S21-Dings ablehnen, die intelligenteren Menschen? Vielleicht san wir die klügeren, also die, die ein Herz haben, außer der Intelligenz fundierter Einwände gegen diese Großmannssucht, weil wir des „alte Glumb“ vom Kopfbahnhof und die Wiesen und alten Bäum' schützen wollten.
Der Wolfgang Schorlau meint (in einem Gastbeitrag für die StZ vom 12. November), dass wir eventuell zum „aufgeklärten Bürgertum“ gehören, weil wir in Stuttgart einen grünen OB gewählt hätten. Einschränkend bezweifelt der Schorlau, ob er „die Anhänger von Hannes Rockenbauch umstandslos dem Bürgertum zurechnen“ soll.
Da gibt der Siggi eine Lesehilfe: Wir sind einfach Bewohner dieser Stadt und ziemlich aufgeklärt über des kriminelle S21-Dings. Dass der Schorlau (wie übrigens auch Peter Murawski) in einem seitenlangen Artikel kein einziges Mal den Protest gegen Stuttgart 21 erwähnen, was überhaupts erst die Grünen so gepuscht hat, mag einen schon verwundern. Oder solche Sätze: „Das unschätzbare Verdienst der Grünen besteht darin, dass sie den Minderheiten Stimme und Würde gegeben haben.“
Schorlau meint die Minderheiten des „aufgeklärten Bürgertums“. Des san bei ihm die Webdesigner und, ergänzt der Siggi, ähnliche, meist ordentliche Verdiener aus der Mittelschicht, die die soziale Frage meist nur aus dem Feuilleton kennen. (Die Grünen haben auf ihrem Parteitag schon mal in vorauseilendem Koalitionsgehorsam die Rente mit 67, geschweige denn die Agenda 2010 kritisiert, die sie einst mit der SPD fabriziert haben. Das wäre dann die Form der politischen Intelligenz, um „dicke Bretter zu bohren“.)
Wenig würdevoll ist, dass sich viele von den „aufgeklärten Bürgern“ mit vielen grünen Mandatsträgern aus dem Protest gegen des S21-Dings verdünnisiert haben, weil letztere den Kopf einziehn vor den Betonfritzen aus der SPD und ihrem gottgefälligen Schmiedel, der wo Fraktionsvorsitzender von der SPD im Landtag.
Zur Intelligenz gehört auch ein gewisses Maß an Merkfähigkeit. Da wäre dann anzumerken, dass die „Berufsdemonstranten“ von den Parkschützern oder aus den 23 Bürgerinitiativen, die sich in „Stuttgart Ökologisch Sozial“ zusammengetan haben (Anhänger von Hannes Rockenbauch, s. o.) nebst dem Siggi heut die 150. Montagskundgebung nebst Demonstration ermöglichen. Da darf dann auch als ein prominenter Redner der Wolfgang Schorlau auftreten. Schaun wir mal, wie viel grüne Prominenz und „aufgeklärtes Bürgertum“ sich vor dem Bahnhof versammelt.
Klug wär's (s. o.), intelligent wär's, vernünftig und wahrscheinlich würdevoller als auf Kuhn und Kretschmann zu warten.
Entschuldigt sich jetzt der Siggi, dass er heut nicht den Herrn Dietrich erwähnt und dessen Palaverintelligenz. Oder die Betonhirne von Frau Blind oder von den Herren Hauk und Kotz. Die Evolution der herunterwirtschaftenden Intelligenz ist sicher kein geradliniger Prozess, kann Bauzäune aufrichten und Tunnel bohren oder im Morast versinken.
StZ vom 6.11.2012: „Laut 'manager magazin' ist das Vermögen der 100 reichsten Deutschen im vergangenen Jahr um gut vier Prozent auf fast 320 Milliarden gestiegen. Der Rekordwert des Jahres 2008, als sich 324,6 Milliarden Euro in den Portfolios der Top 100 befanden, ist damit fast wieder erreicht.“
Diese Damen und Herren müssen weder intelligent noch schlau sein, sie brauchen die richtigen Netzanschlüsse in die Politik. Die brauchen keine Bahnanschlüsse in Rottenburg oder Hinterzarten, nicht einmal die Magistrale nach Bratislava. Der Fordschridd von Stuttgart 21 ist ein Anlagenprojekt, für das man u. a. auch die LBBW aufrüsten muss. Usw. Hängt alles zusammen. Regional, global, scheißegal.
An scheana Gruaß vom Siggi!