Gelder werden dringend für den Ausbau der Gäubahn benötigt
Unter dem Schock der neusten Entwicklungen in Sachen Stuttgart 21 fand letzten Freitag die seit langem bestbesuchte Versammlung von Pro Gäubahn Tuttlingen und Pro Gäubahn Bodensee/Konstanz statt. Henrich Tiessen aus Konstanz fasste dort zusammen: „Dreimal ist ein Zug wegen der Stuttgart 21-Bauarbeiten entgleist. Der Bahnverkehr ist wegen Stuttgart 21 zu einem massiven Sicherheitsrisiko geworden. Und erst letzte Woche kam ein Gutachten an die Öffentlichkeit, dass zeigt, dass der Brandschutz im Tiefbahnhof weiterhin höchst mangelhaft und so überhaupt nicht genehmigungsfähig ist.“
„Die Bahn nimmt die Lage aber offenbar weiter nicht ernst und setzt Menschenleben aufs Spiel“, so Verbandsmitglied Uli Dorn auf der Veranstaltung. „Die Nachbesserungen in Sachen Brandschutz, zu der sich die Bahn AG in der Stuttgart 21-Schlichtung vor mehr als 2 Jahren verpflichtet hat, werden einfach nicht eingehalten; auch wenn dies der Gesetzeslage widerspricht. Unser Vertrauen in die Versprechungen der Bahn AG ist inzwischen verspielt. Die Bahn AG beweist es jeden Tag erneut: Sie kann es einfach nicht.“
Stefan Otto ging auf die aktuellen negativen Auswirkungen von S21 auf den Gäubahn-Verkehr ein: „S21 erweist sich jetzt schon als Katastrophe für die Bahnnutzer“, meint er und führt aus: „Stundenlang wird der Stuttgarter Hauptbahnhof nicht mehr angefahren. Die Züge müssen in Böblingen enden. Eine ganze Region wird wegen dem Dilettantismus bei S21 gerade abgehängt. So schlecht war der Gäubahn-Fahrplan zuletzt, als die Bomben des 2. Weltkriegs den Betrieb so beeinträchtigten, dass es keine durchgehenden Züge mehr nach Stuttgart gab.“
Tiessen resümiert: „Das bei Projektabbruch frei werdende Geld wollen wir für die Gäubahn verwenden.“ Seit Jahren herrsche hier Stillstand, da Stuttgart 21 das Geld wie ein Staubsauger von den vielen sinnvollen Ausbauprojekten im Land abzieht. „Wir begreifen das S21-Disaster deshalb auch als Chance, endlich an Geld für die Gäubahn zu kommen. (…) Das Stuttgart 21, über das abgestimmt wurde, gibt es nicht mehr. Es ist nicht genehmigungsfähig und ein eklatantes Sicherheitsrisiko. Deshalb muss jetzt endlich Ruhe einkehren, und das Projekt schnellstmöglich gestoppt werden. Jeder Tag kostet weitere Steuergelder und gefährdet erneut das Leben von Fahrgästen.“
Rückfragen an: Christoph Houtman
Richtigstellung:
Es fiel beim Abriss des Südflügels des Stuttgarter Hauptbahnhofs kein Pfeiler auf Gleis 15 und 16. Es wurde dabei auch keine Frau verletzt.
Korrekt, es war ein Betonbrocken, der auf die Straße fiel und dabei eine Frau fast erschlagen hat. Sie kam mit leichten Verletzungen und einem Schock davon.
http://www.bei-abriss-aufstand.de/2012/04/15/s21-abriss-passantin-verletzt-flog-betonbrocken-mit-absicht/
http://www.bei-abriss-aufstand.de/2012/04/14/schwerer-vorfall-bei-s21-abrissarbeiten-am-sudflugel-des-stuttgarter-hauptbahnhofs/
noch eine Richtigstellung:
Der Betonbrocken hätte in dem Fall, dass er ausreichende kinetische Energie gehabt hätte und die Dame (Parkschützerin Lissy) getroffen hätte, schon erhebliche Verletzungen hervorrufen können. Zum Glück fiel er aber an anderer Stelle mit weniger Energie über den Bauzaun, schlitterte hinter PS Lissy, welche dann rückwärts über diesen stolperte und zu Fall kam.
Was sind Sie doch für ein fantastischer Besserwisser. Dass das haarscharf hätte tödlich ausgehen können, scheint Ihnen egal zu sein. Aber gut, jeder darf sich in den BAA-Kommentaren darstellen, wie er mag.
„Aber gut, jeder darf sich in den BAA-Kommentaren darstellen, wie er mag“ … aber nur, soweit die Zensur es zulässt, welche ja gerade wieder zugeschlagen hat.
Frage wie lange würde der Bau von K21 dauern?
Würden bei K21 auch Gleise während der Bauzeit Gleise blockiert ?
Genau genommen brauchen wir kein K21. K20 reicht vollkommen aus, wenn die Bahn den Investitionsstau von über einer Milliarde, es waren glaube ich 1,6 Mrd., dadurch auflösen würde, dass sie das Geld zumindest in die not(!!!!) – wendigen Ersatzinvestitionen stecken würde. Die Bahn hat sich diese Ersatzinvestitionen die letzten 16 Jahre gespart. Das erhöht ihren Gewinn aus dem Projektle und lässt natürlich das Projekt S21 umso pressanter erscheinen. Ich erinnere da an den Part von Herrn Bitzer in der Schlichtung, der „frisch“ von draussen rein kam und von aktuellen technischen Schwierigkeiten mit veraltetem Material berichtete.
K21 hat was mit dem NBS – Wahn der Bahn zu tun – Sie wissen schon, die Planungskosten locken – dem ein Teil der Schrägbahnhofsgegner entgegenkommen wollte, da auch sie sich dem Fortschrittswahn nicht verweigern wollten.
So wie ich die Sache sehe kommt weder der Irrsinn S21 noch diese irrsinnige NBS, die nicht nur die Energiewende komplett konterkariert sondern auch in vielerlei Hinsicht die Heimat zerstört. Also brauchen wir kein K21 sondern nur einen ordentlich renovierten und auf Vordermann gebrachten Sackbahnhof.
Wegen dem Sackbahnhof wird Stuttgart entgegen aller Unkenrufe einmal nicht abgehängt. Hier etwas plakativ
Überhaupt geht es der Bahn ganz offensichtlich nur noch um ein auf profitable Strecken ausgerichtetes Angebot. Da scheinen auch internationale Verträge keine Rolle mehr zu spielen, hier in Bezug auf die Gäubahn Die Flächenversorgung sollen dann andere machen.
Insofern ist das schon fast wahnhafte Festklammern der Bahn an S21 nur konsequent und passt in ihre grosse nationale Strategie, sich möglichst nur noch auf profitable Rennstrecken zu konzentrieren, da die Auswirkungen bzw. gewollte Kannibalisierung des nicht profitabel erscheinenden Regionalverkehrs in Baden-Württemberg so als unschuldige Folge des Projektes S21 firmieren kann HIER
Die Bahn folgt den ÖRs: immer teurer immer schlechter und demnächst eine Zwangsabgabe dann auch für S21 wie die Haushaltsabgabe für die ÖRs ab 2013 hier durch ein Landesgesetz wie bei der Messe. Kommt mit Sicherheit, sollte das Projekt kommen. Denn beides geht nicht: ausreichend Lehrer, Schulfinanzierung usw. und S21. Was das Land den Kommunen dann für die Schulen in die linke Tasche stopft muss es sich aus der rechten wieder holen für das CDUFDPSPDGRÜNE-Projektle. S21 kannibalisiert daher nicht nur allein den nicht profitablen Regionalverkehr, was durchaus bahnabsichtlich ist, sondern wirft seine Schatten viel weiter als gemeinhin geglaubt.
In diesem Punkt muss man sich einmal den schwachsinnigen Widersinn der SPD-Landespolitik anschauen. Nu ja, man braucht sich nur das Büble aus dem Neuen Schloss anzuschauen: erheblich zu früh geschlüpft, würde ich mal sagen.