S21-Gegner informieren Betroffene an 16 Standorten in/um Stuttgart
Stuttgart, 6. September 2012: Am Samstag, 8. September, findet in und um Stuttgart ein großer Aktionstag gegen S21 statt: Unter dem Titel „Potz Blitz, betrifft Stuttgart 21 auch mich?“ informieren Schwabenstreichgruppen und Stadtteil-Netzwerke allein in Stuttgart an 14 Standorten über die Folgen von S21 für die Anwohner. Auch in Ludwigsburg und Tübingen sind Gruppen gegen S21 aktiv.
Zum Beispiel hat sich am Killesberg analog zum 'Netzwerk Kernerviertel' das 'Netzwerk Killesberg' gegründet, in dem Anwohner – vor allem Hauseigentümer – sich vernetzen, um sich gegen das Tunnelprojekt S21 zu wehren. Am Killesberg, aber auch im Kernerviertel, am Eugensplatz, in Stuttgart-Ost, in Wangen oder in Bad Cannstatt geht es um die Nachteile, die die geplanten Tunnelgrabungen mit sich bringen würden: Das sogenannte Unterfahrungsrecht, das die Bahn AG den Eigentümern abverlangt, bedeutet gravierende Beeinträchtigungen für die Betroffenen: Die Eigentümer befürchten dramatische Wertminderungen der Häuser und Grundstücke, die in vielen Fällen ihre Alterssicherung sind. Sie sind nicht bereit, durch Anhydrit-Hebungen oder Setzungen Risse und andere Schädigungen in ihren Häusern zu riskieren oder Erschütterungen durch fahrende Züge in Kauf zu nehmen.
„Als Anwohner von Kriegsberg, Killesberg und Wartberg sind wir entsetzt über die schlimmen Konsequenzen, die dieses nutzlose Projekt und seine Tunnel für uns Eigentümer mit sich bringen können“, sagt Ulrich Hangleiter, Sprecher des 'Netzwerks Killesberg'. „Daher informieren wir betroffene Nachbarn – Befürworter und Gegner von S21 – mit einem Infostand. Unser Netzwerk hat heute 45 Mitglieder und wird weiter wachsen. Wir lassen unsere Häuser nicht untergraben – schon gar nicht gegen die lächerlich geringen Entschädigungssummen, die die Bahn für die Unterfahrung bietet, und erst recht nicht ohne Haftungsgarantien seitens der Bahn.“
Übersicht über alle Infostände in und um Stuttgart:
Eine weitere Informationsveranstaltung für Betroffene findet am 15. September um 15 Uhr im Stuttgarter Rathaus statt: Eigentümer und Mieter, die über dem geplanten Tunnelverlauf wohnen, erfahren bei Fachvorträgen und in persönlichen Gesprächen mit zahlreichen Experten, welche Nachteile mit S21 auf sie zukämen. Es geht aber auch um ganz praktische Hilfestellungen: Niemand ist verpflichtet, die von der Bahn geforderten Unterfahrungsrechte zu gewähren. Wer sich entschließt, Unterfahrungsrechte an die Bahn zu verkaufen, sollte sich sorgsam informieren und den Vertrag gut verhandeln. Die von der Bahn angebotenen Kaufverträge sind sehr zum Nachteil der Eigentümer. Der Titel der Veranstaltung lautet: „Tunnelgrabungen unter Stuttgart – Ist auch Ihr Eigentum betroffen?“ Ziel ist die Aufklärung und die Vernetzung der Betroffenen. Veranstalter sind das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und der Umkehrbar e.V.
Das war eine tolle Sache, auch die Vernetzung wird ausgebaut werden. Was kann man denn als betroffener Mieter unternehmen? Es ist ja nicht gerade angenehm, ggf. nur 100 m über einem Tunnel zu wohnen. Kann man denn da wenigstens die Miete mindern? Wenn alle paar min die Gläser im Schrank klirren, ist das ja schon ein Mietmangel.
P.S. Wäre es da nicht auch sinnvoll, ein Netzwerk der Mieter aufzubauen , ggf. mit Unterstützung des Mietervereins.