Für mich persönlich sind Gespräche, neben der Tatsache, dass sie momentan überhaupt keinen Sinn machen, unter der Moderation von Herrn Brock ein Unding.
Einerseits äußerte er in SWR1, dass "Politik ... ein weltlich Ding" sein, in das sich die Kirche nicht einmische solle. Eine Moderation ist für mich eine deutliche Einmischung, auch wenn keine Stellungnahme. Andererseits hat er seine Kirche mit Hilfe der Polizei von friedlichen Aktivisten gegen das Bundeswehrgelöbnis räumen lassen. Er bezieht damit eindeutig Stellung zur Bundeswehr und zu Zivilem Ungehorsam. Dies sind zwei sehr politische Themen und seine Stellungnahme macht ihn nicht gerade zu einem neutralen Beobachter.
Mal abgesehen davon dass ich das genaso sehe:
Heisst das, die K21-Befürworter führen Sondierungsgespräche und die Parkschützer nicht? Ich dachte „das Aktionsbündniss“ geht hier geschlossen vor. Eine Spaltung wäre das Ende!
Was reiten denn jetzt auf einmal alle auf einer Spaltung herum? Fritz gibt seine persönliche Meinung zum Besten. Das hat doch gar nix mit einer Spaltung zu tun. Ich persönlich habe auch eine ganz fiese Meinung zu dem einen oder anderen, aber das heißt nicht, dass ich nicht in Gruppen bin, die eine andere Meinung vertreten. So funktioniert Demokratie.
Das ist mir schon klar.
Es ist hier aber ja nicht nur Fritz seine Meinung, dass Gespräche zur Zeit unangebracht sind (sondern die offizielle Stellungnahme der Parkschützer).
Das was ich nicht verstehe ist folgendes: ich dachte beide Gruppen einigen sich vorher auf eine gemeinsame Vorgehensweise. Ist/war das so?
Immerhin wird in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, dass die S21-Gegner an den Gesprächen teilnehmen.
Ich will es einfach nur wissen und verstehen und oben bleiben.
Dieser Pope gehört zu denjenigen, die Wasser predigen und Wein saufen
Eben kam von Matthias der Hinweis, dass drei Personen als Privatpersonen diese Gespräche führen. Das reicht mir als Info und Antwort (auch wenn ich nicht genau weiss, was „Vertrauensmänner“ sind).
Von Brock halt ich trotzdem nix …
Ich bin einer von denjenigen die damals in der Kirche waren und von der Polizei rausgeschleift wurden. Kann nur bestätigen: Herr Brock hat jegliches Gesprächsangebot abgelehnt, zudem war es ihm völlig egal dass wir betont haben den Ablauf des kirchlichen Geschehens nicht stören zu und uns angemessen und rhuig verhalten werden, was wir die ganze Zeit über auch taten. Ein Transparent gegen Krieg wurde bewusst nur zwischen zwei Gottesdiensten aufgespannt und selbständig vor beginn des folgenden Gottesdienstes auch wieder abgenommen. Diese Zeichen von Respekt und Kooperationsbereitschaft liesen den Dekan allerdings völlig kalt.
Im Gegenteil, nachdem er mitbekommen hat dass Leute von Pax Christi, eine katholische Friedensbewegung, bereits auf dem Weg zur Kirche waren um sich mit uns solidarisch zu zeigen, forderte er die Polizei auf uns möglichst schnell zu Räumen damit dies abgeschlossen ist bevor Pax Christi eintrifft. Zuguterletzt stellte er Anzeige wegen Hausfriedensbruch und zudem, man glaubt es kaum, auch noch wegen Nötigung. Soviel zu dem Vermittler…
Hier gibts ein Video der Räumung.
nun – die Aktion mit der Räumung der Kirche ist meiner Meinung nach ein anderes Thema und sollte daher auch woanders besprochen werden. Der Dekan hat hier m.E. nur eine Funktion:
Er soll bewirken, dass man miteinander redet und dass man dabei sich nicht vergisst. Eine andere Rolle hat er nicht und von daher finde ich es nicht sinnvoll im Vorhinein das zu torpedieren. Ob es was bringt ist natürlich sehr fraglich (denn ohne Mappus und Co.). Das darf und wird den Widerstand / Protest aber auch nicht beeinflussen. Hinterher sieht man weiter.
Also Bundeswehrgelöbnis und Stuttgart 21 sind 2 völlig verschiedene Themen.
Es gibt sicher genug Stuttgarter und BW’ler, die S21 kategorisch ablehnen, aber kein Problem mit einem Gelöbnis haben.
Evtl. sogar selbst Soldaten sind.
Klar, seh ich auch so, aber es geht ja auch nicht um das Thema Militär, sondern darum inwieweit Brock als Vermittler geeignet ist. Und so wie ich ihn erlebt habe ist er das sicherlich nicht. Und es zeigt natürlich seinen ganz persönlichen Umgang mit friedlichem, zivilem Protest, unabhängig vom Thema.
Bitte nicht verwechseln: Moderation ist NICHT Vermittlung!
Ein professioneller Gesprächsmoderator ermöglicht einer Gruppe von gleichberechtigten Teilnehmern, in einem strukturierten Prozess zu einem von der Gruppe bestimmten Thema voneinander zu lernen und möglicherweise eine Lösung zu erarbeiten.
D.h.
1. es erfordert vom Moderator Prozess- und Strukturierungskompetenz. Der Moderator diskutiert nicht mit. Der Prozess wird komplett von den Teilnehmern verantwortet.
M.E. stelle ich die Frage ob Dekan Brock die erforderliche Methodenerfahrung hat. M.E. frage ich nochmals ob Dekan Brock eine möglichst neutrale Stellung als Moderator einnehmen kann. Siehe obige Kommentare.
2. Sollte sich in diesem Prozess herausstellen, dass einige Teilnehmer der Diskussionsrunde nicht lernbereit sind, wird möglicherweise keine Lösung erarbeitet.
3. Alle Aktivitäten, die den offenen Ausgang des Gespräches logisch unmöglich machen, sind folglich von den Teilnehmern während des Gruppenprozesses zu unterlassen. Sonst ist der Sinn der Diskussion verloren. Wenn ein Teil der Gesprächs-Gruppe die Sache B vor und während der Gespräches zerstört, braucht man nicht mehr über B zu diskutieren. Hier: die Zerstörung von Bausubstanz und Lebendigem im zentralen Teilen des Schlossgartens. Dazu zählen auch Aktivitäten wie Entkernung der Bausubstanz, Errichten von Absperrgittern, Senkung des Grundwasserspiegels und die Gefährdung der Mineralquellen.
Somit sollte vorab von den Teilnehmern aus meiner persönlichen Außensicht zunächst sondiert werden ob
– ein oder zwei akzeptierte professioneller Moderator/in gefunden werden können
– ob man sich grundsätzlich auf einen Abrissstopp ab sofort als logische Voraussetzung der Diskussion einigen kann.
Sollte dies nicht möglich sein, so sind offensichtlich potentielle Teilnehmer des Gespräches noch nicht zu dieser Entwicklung bereit. Wie gesagt, die Verantwortung für den Gesprächssprozess tragen alle Teilnehmer gemeinsam.
Es gibt in unserem Land genügend fähige professionelle Moderatoren. Zur besseren Akzeptanz möglicherweise zwei Moderatoren einsetzen! Kontakte beispielsweise zu Universitäten oder Weiterbildungseinrichtungen helfen hier weiter.
..im ersten Treffen am Freitag gehts nur darum, auszuloten, ob es Sinn macht, in ernsthafte Gespräche einzusteigen und ggf. über eine Person nachzudenken, die als Moderator für solche Gespräche zur Verfügung geeignet sein könnte.
Herr Brock sagte explizit, dass er NICHT als Moderator für weitere Gespräche zur Verfügung steht.
Falls, leider wider Erwarten, doch weitere Gespräche vereinbart werden sollten, sollte m. E. der / die Moderatorin selbstverständlich die notwendige Kompetenz mitbringen, sich bisher nicht zu S 12 geäußert und natürlich keine hidden agenda haben sowie am besten auch nicht aus der Region kommen. Mit dem ICE ist man ja auch jetzt schon in ein paar h aus der jeder Ecke der Republik am Nesenbach…
Wenn er die Kirche, ein Haus Gottes, von Besetzern räumen läßt, die dort nicht beten oder eine Andacht halten wollen, sondern denen es erklärtermaßen nur um ein politisches Zeichen geht, ist das ja wohl das Selbstverständlichste der Welt. Damit bezieht der Dekan keinerlei politische Stellung, verwahrt sich nur gegen die Besetzung eines Hauses Gottes.
Wie können es solche gestörten (tut mir leid, ein anderes Wort finde ich für solche Leute nicht) eigentlich wagen, ein haus Gottes zu besetzen? Sie haben das Recht im Rahmen der Gesetze für oder gegen was auch immer zu demonstrieren. Aber anderer Leute Eigentum, oder hier gar eine Kirche, zu besetzen, ist nicht nur rechtswidrig sondern in meinen Augen ein Armutszeugnis sondergleichen. Wer keine Argumente hat, greift zur Gewalt.
Man stelle sich mal vor, die NPD klopft eines Tages an irgend eine Wohnungstür und besetzt die Wohnung, weil sie gerade ein Horst-Wessel- Gedächtnismarsch (oder was auch immer die so tun) veranstalten.
Die Besetzung einer Kirche, für welche politischen Ziele auch immer, rangiert auf meiner Skale der Abartigkeiten so ziemlich ganz oben.
Es geht um die dahinter lauernde Propaganda; man kann dann einfach sagen, dass man ein Gespräch hatte wie sich das unter Demokraten gehört und das war’s. Daher der Charakter der Gespräche, wo die UNSRIGEN von vorne herein nicht für das ganze Bündnis sprechen können. Solange die Bahn eskaliert, ist ein offizielles Gespräch sinnlos; das Kräftemessen geht weiter. Das Problem liegt offenbar darin, dass auch ein kurzer Baustop als Vorbote für ein Projekt-Aus interpretiert wird. Warum, das müßte eigentlich ein Ministerpräsident erklären können; wenn er dies nicht kann, verheimlicht er uns etwas.