Als erster Stuttgart 21 - Gegner hat Mark Pollmann vergangenen Freitag eine Ersatzfreiheitsstrafe von 10 Tagen angetreten. Er war wegen der Nordflügelbesetzung zum Protest gegen den Teilabriss des denkmalgeschützten Bonatzbaus zu 10 Tagessätzen verurteilt worden. Da er sich weder mit Geld noch mit Arbeitsstunden freikaufen wollte, musste er jetzt ins Gefängnis. Unter dem Titel "Post aus dem Knast" veröffentlichen wir auf Blog NAU! sein Hafttagebuch, das er uns aus dem Gefängnis zuschickt. Mittlerweile haben wir sechs Hafttagebucheinträge erhalten mit seinen Eindrücken von Freitag 25. bis Donnerstag 31. Mai, die wir nach und nach abtippen werden. Wir nehmen keine redaktionellen Änderungen vor, außer dass wir den Text in Absätze gliedern.
In seinem dritten Hafttagebuch-Eintrag beschreibt Mark das undurchsichtige System des Tabakhandels im Knast - nicht das einzig Intransparente dort - und erzählt vom Teetrinken aus einer leeren Tasse.
In seinem vierten Hafttagebuch-Eintrag erzählt Mark vom Tischtennisspielen beim Hofgang und davon, dass er noch immer nicht weiß, wie er an seinen Tabak kommen soll. Außerdem berichtet er davon, dass er vielleicht umziehen muss.
Marks fünfter Hafttagebuch-Eintrag handelt davon, dass er seinen einzigen erlaubten Anruf getätigt hat, dass anscheinend vergessen wurde ihm diverse Anträge (wichtig für Tabak!) auszuhändigen und wie wichtig für ihn die vielen Postkarten, Briefe und Päckchen sind, die er mittlerweile erhalten hat.
In seinem sechsten Hafttagebuch-Eintrag (bisher der letzte Brief, den wir erhalten haben) erzählt Mark von seinen Beobachtungen der Schlüsselreizkonditionierung und vom Essenswagenhäftling und davon, dass er jetzt alleine auf dem Zimmer ist. Aber lest selbst:
http://blognau.wordpress.com/2012/06/02/post-aus-dem-knast-teil-3/
http://blognau.wordpress.com/2012/06/02/post-aus-dem-knast-teil-4/
http://blognau.wordpress.com/2012/06/02/post-aus-dem-knast-teil-5/
http://blognau.wordpress.com/2012/06/02/post-aus-dem-knast-teil-6/