Am 27.4. gab es einen interessanten Artikel in der Stuttgarter Zeitung online. Darin wird berichtet, wie eine auf den Rollstuhl angewiesene Dame nicht mehr den Ludwigsburger S-Bahnsteig verlassen konnte, da der Aufzug defekt war. Ein Anruf bei der Bahn brachte die Antwort, dass erst am nächsten morgen Hilfe kommen könne.
Wie bitte? Soll jemand, der im Rollstuhl sitzt die Nacht auf dem Tiefbahnhofsteig ausharren, bis die Bahn Hilfe schickt? Diese Zustände sind katastrophal! Für Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 werden Milliarden verprasst, da scheint kein Geld mehr übrig zu sein, um die Aufzüge instand zu halten.
Leider werden solche Zustände auch am Stuttgarter Hauptbahnhof zukünftig öfter auftreten. Wie hier bereits berichtet, wurde der barrierefreie Nordausgang geschlossen. Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen und sonstige gehandicapte Personen müssen einen 5x solangen Weg durch ein Baustellenlabyrinth zurücklegen. Oder sie versuchen über Aufzüge in die Klett-Passage zu kommen, sofern sie funktionieren. Nicht besser wird die Situation, sollte S21 fertig gebaut sein: die Bahnsteige werden für mobil eingeschränkte Menschen nur mit dem Aufzug erreichbar sein. Werden diese Leute dann auch auf dem Bahnsteig übernachten müssen, wenn die Aufzüge defekt sind? Eins ist sicher: im Brandfall im Tiefbahnhof haben diese Menschen keine Chance!
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