Kopfbahnhof-Leistungsfähigkeit wird ermittelt
Engagierte Bürger nehmen nun selbst in die Hand, was weder Bahn noch Politik anpacken wollen: die Leistungsfähigkeit des bestehenden Stuttgarter Kopfbahnhofs zu ermitteln. Anlass ist die auch nach der Schlichtung wiederholte Behauptung der Bahn, der geplante Tunnelbahnhof Stuttgart 21 sei leistungsfähiger als der bestehende Kopfbahnhof – 100% Mehrleistung fand man noch unlängst in den Werbeprospekten der Bahn.
Die Ingenieure22 haben Politiker und die Bahn wiederholt vergeblich aufgefordert, die Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs feststellen zu lassen, damit geklärt werden kann, ob die zugesicherte Leistungssteigerung durch S21 tatsächlich erbracht wird. Da sich Bahn, Land und Stadt Stuttgart jedoch beharrlich weigern, für Klarheit zu sorgen, haben engagierte Bürger den 'Stresstest' für den bestehenden Kopfbahnhof nun selbst in die Hand genommen: In vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben sie Daten erfasst, auf deren Grundlage unabhängige Verkehrsberater nun ermitteln, wie viele Züge im Kopfbahnhof in der Spitzenstunde sicher fahren können. Die 20.000 Euro für diesen ersten Schritt werden durch Spenden finanziert. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in etwa vier Wochen vorliegen und einen Leistungsvergleich ermöglichen.Experten vermuten schon lange, dass der bestehende Kopfbahnhof erheblich leistungsfähiger ist, als bisher von offizieller Seite zugegeben wird.
„Stuttgart 21 wird mit einer enormen Leistungssteigerung beworben – 75% Mehrleistung im Nahverkehr und 65% im Fernverkehr waren sogar vertraglich zugesichert“, sagt Alexander Käck. „Nur die Frage, auf welcher Grundlage diese Steigerung denn erzielt werde solle, darf offenbar nicht mehr gestellt werden. Schlimm genug, dass unsere Politiker da nicht nachhaken. Doch wir Bürger lassen uns nicht für dumm verkaufen. Wir wollen genau wissen, was unser Kopfbahnhof leistet und ob die 49 Züge, die S21 bestenfalls schaffen kann, nicht schon jetzt vom Kopfbahnhof übertroffen werden können. Für einen neuen Bahnhof, der den kompletten Nahverkehr und die S-Bahn in der Region Stuttgart durcheinanderbringt und nicht mehr kann als der bisherige, darf kein Steuergeld verschwendet werden!“
Schon seit Monaten arbeitet ein Team der „Ingenieure22 Für den Kopfbahnhof“ und Alexander Käck an der Vorbereitung und Durchführung dieser anspruchsvollen Aufgabe: Die Leistungsgrenze des Kopfbahnhofs soll nach wissenschaftlich anerkannten Regeln und Methoden ermittelt werden. Damit die Arbeit mit der erforderlichen Qualität weitergeführt werden kann, muss neben der bisher geleisteten ehrenamtlichen Arbeit in erheblichem Umfang professionelle Leistung zugekauft werden. Dafür riefen die Ingenieure22 Ende August 2011 zu Spenden auf. Die Resonanz war so gut, dass der Auftrag schnell besiegelt werden konnte.
Vieregg&Rössler werden nun in einem ersten Schritt die mindestens mögliche Zugzahl ermitteln. Basis dafür bilden der bestehende Fahrplan, die ebenfalls verkehrenden Güterzüge und die bestehende Gleisinfrastruktur. Diese Untersuchung gibt eine untere Grenze für die Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs an.
In der Gruppe „Ingenieure22 Für den Kopfbahnhof“ haben sich über 100 Ingenieure, Naturwissenschaftler und Bahnexperten zusammengeschlossen.
Siehe dazu: http://www.ingenieure22.de/
Spendenkonto: AG Leistung K20, KtoNr. 8 097 790 202, BLZ: 430 609 67, GLS Gemeinschaftsbank Bochum, Verwendungszweck: AG Leistung K20
Presseerklärungen und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse
Kontakt: leistung_kopfbahnhof@ingenieure22.de; presse@ingenieure22.de
Spendenadresse ergänzen, oder wollt ihr keine Spenden mehr??
Spendenkonto:
AG Leistung K20
Kontonr. 8 097 790 202
GLS Gemeinschaftsbank Bochum BLZ: 430 609 67
siehe http://infooffensive.de/wp-content/uploads/StressTestSelberMachen.pdf
„Engagierte Bürger nehmen nun selbst in die Hand, was weder Bahn noch Politik anpacken wollen: die Leistungsfähigkeit des bestehenden Stuttgarter Kopfbahnhofs zu ermitteln. “
„Da sich Bahn, Land und Stadt Stuttgart jedoch beharrlich weigern, für Klarheit zu sorgen, haben engagierte Bürger den ‚Stresstest‘ für den bestehenden Kopfbahnhof nun selbst in die Hand genommen…“
So wird es gemacht, eine tolle Aktion und sie wird für Bahn und Politik blamabel ausgehen!
Die Aktion wird unser Selbstbewußtsein wieder stärken!
Das tut gut, da die derzeitigen Provokationen sehr belastend sind – wir wollen aber nicht jammern!
Das obige Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Kräfte zu haben,
die nicht durch die politischen Kräfte mundtot gemacht wird.
Wollen wir hoffen das V&R den Druck der politischen und medialen Beeinflussung standhält.
Toll, vielen Dank!!!
Das wird uns gute Argumente liefern für die Volksabstimmung!
Wow! Danke und viel Erfolg 🙂 Für unsere Regierung ist das allerdings ein Armutszeugnis
Wenn im Team „Ingenieure 22 Für den Kopfbahnhof“ über „100 Ingenieure, Naturwissenschaftler und Bahnexperten“ zusammengeschlossen sind, warum beauftragt man dann ein Büro ein Büro mit dem Gutachten, welches allein aus einem Kaufmann und einem Psychologen besteht?
Die Frage von Max finde ich allerdings auch sehr interessant. Gibt es dafür eine Erklärung?
Für uns ist diese Evaluierung die erste Stufe, nach der eine weitere folgen kann, die dann ingenieursmäßig exakt nach allen Regeln der Kunst erfolgen sollte. Nur werden die Ingenieure damit nicht vor der Volksabstimmung fertig. Dazu hat man u. A. nach der Schlichtung sich zu lange in die Details kapriziert.
Ein Problem, das Spezialisten oft haben. In der Wirkung von Aussagen und ihrer rechtzeitigen Bereitstellung kennen sich Kaufleute und Psychologen besser aus. Die anderen freiberuflichen Spezialisten (ob sie nun mitten in der Schweiz oder auch am Rande seien) , die die Dinge von der Pike auf rechnen könnten, haben Angst, sichs beim größten Geschäftspartner zu verderben. Leider sind auch unsere Unis durch
Drittmittelabhängigkeiten nicht mehr frei von der Vorgabe des größten Infrastrukturbetreibers. Ein bekanntes Institut nahe der Stuttgarter Innenstadt hat sich damit hervorgetan, den Kopfbahnhof auf 25 Züge/h herunterzurechnen.
Deswegen braucht man manchmal Quereinsteiger, die aber mit unseren Daten rechnen, die wir zusammengetragen haben.