Zehn-Sekunden-Spot thematisiert Schwarzen Donnerstag
Stuttgart, 9. März 2011 – Am 2. März 2011 entstand die Idee im Parkschützer-Forum: ein eigener Wahlwerbespot am Pragsattel. Innerhalb einer Woche fanden sich über 30 Stuttgarter Bürger, die den Spot entwarfen sowie die Schaltung am Stuttgarter Pragsattel privat finanzierten und organisierten. Darin zeigen sie zwei Fotos des Wasserwerfereinsatzes vom Schwarzen Donnerstag. Motivation ist der unverhältnismäßige Polizeieinsatz gegen Stuttgar- 21-Gegner am 30.9., bei dem über 400 Menschen verletzt wurden. „Weiter so?“ fragt die Bildunterschrift und stellt fest: „27. März – Wir haben die Wahl!“. Der Werbespot läuft auf der 80 m² großen Leuchtwerbetafel am Stuttgarter Pragsattel, einer sehr frequentierten Kreuzung, 300 Mal am Tag zwischen 5 und 22 Uhr.
„Wir haben den Text bewusst neutral gehalten. Wir wollen den Wählern nicht vorschreiben, was sie wählen sollen, aber wir wollen sie an die Verantwortung von Mappus für den Schwarzen Donnerstag erinnern“, sagt Parkschützerin Dr. Elvira Weißmann. „Der Untersuchungsausschuss hat gezeigt, dass der Ministerpräsident direkt für den Einsatzbefehl verantwortlich war. Das muss sich jetzt jeder vor der Wahl in Erinnerung rufen, bevor er seine Wahlentscheidung trifft. Überlegt hatten wir auch die Bildunterschrift ‚Lehrer einstellen statt Polizisten verheizen‘, denn sowohl die Polizei im Land als auch unser Landeshaushalt leiden massiv unter dem Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21. Das ist ärgerlich. Aber egal wie man zu Stuttgart 21 steht, die Polizeigewalt des Schwarzen Donnerstags, die dieses Projekt provoziert hat, ist nicht hinnehmbar. Deshalb haben wir uns entschieden, uns auf dieses eine, grundlegende Thema zu beschränken.“
Während die Polizei sich nicht retten kann vor Überstunden und 4.700 Lehrer fehlen, verspricht die Landesregierung 1,8 Mrd. Euro für ein Bahnprojekt, das vollständig von Bund und Bahn bezahlt werden müsste. Die Regierung plant, in den nächsten Jahren weiter 6.500 Lehrerstellen abzubauen, vernachlässigt Landesaufgaben wie Bildung sträflich, subventioniert dafür aber die Bahn und den Bundeshaushalt.
Der Wahlspot dauert zehn Sekunden und ist mit ‚Stuttgarter Bürger‘ unterschrieben. Die Tatsache, dass er von Parkschützern privat finanziert wurde, wollten die Initiatoren nicht thematisieren; ihnen ist der Inhalt wichtig, um den Menschen im Land vor der Wahlentscheidung noch einen wichtigen Denkanstoß zu geben.
Der Clip steht im Internet unter www.bei-abriss-aufstand.de zur Verfügung.
Auch bei der Großdemo am 19. März steht die Wahl im Mittelpunkt. Motto: ‚Den Wechsel wählen! Demokratie statt Stuttgart 21‘ (14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz).