Willkommen in der Stadt des Widerstands, Frau Merkel!
Stuttgart, 29. Januar 2011: Auch die Parkschützer begrüßen Frau Merkel, wenn Sie heute nach Stuttgart-Untertürkheim kommt, um mit Daimler '125 Jahre Innovation' zu feiern. Innovative Politik, das fordern die Parkschützer besonders für die Bahn. Vor allem fordern sie von Frau Merkel eine Bahnpolitik, die den Menschen dient, anstatt auf teure Großprojekte zu setzten, die weder dem Güterverkehr noch der Bevölkerung nutzen. Es gilt 'Schwaben können rechnen, Frau Merkel. Kein S21!' und 'Murks bleibt Murks', da ändert auch ein teures Stuttgart 21 Plus nichts. Deshalb 'Oben bleiben!'. Diese und ähnliche Botschaften wurden von einem nebenan geparkten Hubsteiger mit einer lichtstarken Metalldampflampe auf die Einfahrt vor dem Mercedes-Benz-Museum projiziert.
„Deutschland braucht Innovation und Deutschland braucht Mobilität“, sagt Carola Eckstein, Parkschützerin und Mitglied der 'Ingenieure für den Kopfbahnhof 21'. „Was Deutschland nicht braucht, sind rückwärtsgewandte Prestigeprojekte, die im Widerspruch stehen zu all unseren gesellschaftlichen Zielen: Im Berliner Koalitionsvertrag ist 'Barrierefreiheit in allen Bereichen' ein erklärtes Ziel. Trotzdem nimmt die Kanzlerin es billigend in Kauf, dass die bundeseigene Bahn AG enorm viel Steuergeld darauf verwenden will, den perfekt barrierefreien Stuttgarter Hauptbahnhof durch einen Tunnelbahnhof zu ersetzen, der noch nicht einmal barrierefreie Fluchtwege hätte. Auch die Förderung der Mobilität durch den integralen Taktfahrplan (Deutschland-Takt) hat ihren Platz im Koalitionsvertrag - aber offensichtlich nicht im Handeln der Regierung. Mit dem Kopfbahnhof ist der integrale Taktverkehr problemlos umsetzbar, mit Stuttgart 21 wäre er nachweislich unmöglich. Und die viel beschworene Schuldenbremse wird nicht gerade angezogen mit Stuttgart 21, der teuersten aller denkbaren Varianten.“
Früher musste in jedem Kopfbahnhof ein Lokwechsel stattfinden, da Züge nur jeweils in eine Richtung fahren konnten. Die Lok musste vorne sein. Diese Lokwechsel brauchten eine gewisse Zeit und waren vor allem personalintensiv. Ein Durchgangsbahnhof hatte in dieser Zeit Vorteile. Die damals beste Lösung wäre es gewesen, Kopfbahnhöfe durch Durchgangsbahnhöfe zu ersetzen. Inzwischen ist das Problem aber auf wahrhaft innovative Weise gelöst: Der Steuerwagen wurde erfunden. Er erlaubt es Zügen, vorwärts und rückwärts zu fahren, egal wo am Zug sich die Lok befindet. Wenige Knopfdrücke genügen für den Richtungswechsel. D.h. auch in Stuttgart wartet der Lokführer mit der Abfahrt auf das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste und nicht die Fahrgäste auf die Lok. Eigentlich ein schönes Beispiel, wie aufwändige Abläufe durch moderne Technik elegant beschleunigt werden können.
Leider ist die baden-württembergische Landespolitik wild entschlossen, die im letzten Jahrhundert anvisierte Lösung trotzdem umzusetzen - und die Bundesregierung sieht tatenlos zu, anstatt das eigentlich gesparte Geld in die Beseitigung der vielen tatsächlich noch existierenden Schwachstellen zu investieren. Mit dieser antriebslosen Bahnpolitik, die gleichzeitig so viel Geld kostet, enttäuscht die Bundesregierung all diejenigen, die die Verankerung von Barrierefreiheit und Integralem Taktfahrplan (Deutschland-Takt) im Koalitionsvertrag ernst genommen hatten.
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Der Artikel ist sehr gut, auch gut gemaint und wahr.
Das interessiert aber weder unsere Meineids- Kanzlerin, noch unseren Meineids- Ministerpräsidenten. Hauptsache sie setzen ihren Kopf durch, zum Schaden des z.Teil von ihnen gewählten Volkes. Mappus hat ja beim Amtseid noch die Hand gehoben, das hatte Merkel auch nicht nötig. Aber was wiegt schwerer? Daß dieses Volk noch in den Spiegel schauen kann, eigentlich müsste eine verzerrte Fratze rausschauen. (Es ist zum Kotzen)
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Ein schöner Artikel der aber in der gegenwärtigen Schlammschlacht des Whalkampfes unsere von der Arroganz der Macht geblendeten CDU Tunnelpolitiker nicht interessieren wird. Da werden dreist Behauptungen in die Welt gesetzt (Fortschritts- und Zukunftsverweigerer…) die beim genauer Hinsehen jeder Grundlage entbehren, die Kalkulation geht aber auf wenn es die Masse des nur oberflächlich informierten Wahlvolkes den diversen Lohnschreibern widerspruchslos abgekauft hat.