Die 628. Montagsdemo am 12.9.22 auf dem Schlossplatz

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Eine Antwort zu Die 628. Montagsdemo am 12.9.22 auf dem Schlossplatz

  1. Alexander Abel sagt:

    Die Ausführungen von Herrn Nestle sind mir in weiten Bereichen zu diffus, zu unkonkret.
    Seiner Definition von „Nachhaltigkeit“ kann ich noch zustimmen, aber von dem real existierenden System D, deutlicher: der Diktatur des Kapitals, ist eine „nachhaltige“ Wirtschaftsweise nicht zu erwarten.
    Kapitalisten wollen profit now und denken nichtmal an ihre eigenen Kinder, die ja von der
    Klimaerhitzung auch betroffen sind. Apres nous le deluge!
    Wir bräuchten also ein ganz anderes System, das nicht nur „Nachhaltigkeit“ zum Ziel hat.
    Das existierende System D hat überhaupt nur Missstände in allen Bereichen von Politik,
    Wirtschaft + Gesellschaft hervorgebracht, und alle diese Missstände wären zu beseitigen.
    Ich provoziere jetzt mal absichtlich, es ist aber der Stand meiner Überlegungen: Das kann nur eine DIKTATUR der Vernunft + der Menschlichkeit.
    Denn mit Denkverweigerern, Fussballfanatikern, Volksfestsäufern, Konsumidioten, die sich
    über SUVs + Markenklamotten definieren, kann man keine DEMOKRATIE bestreiten.
    Siehe das Ergebnis der Volksabstimmung über S21.
    Die Vernunft sagt aber auch, wenn wir „den viel zu hohen CO2-Ausstoss sofort beenden“ wollen, müssen wir als erstes die beiden schmutzigsten Klimaschweine, das sind die
    Bundeswehr + die Fliegerei, schlachten, aber das sind ja „heilige Kühe“.

    Ich stehe der Globalisierung auch sehr kritisch gegenüber, ohne den Welthandel in Bausch + Bogen zu verdammen.
    Ich fahre ein japanisches Auto, (Bj.2001!), das ich seiner Qualitäten wegen gegen kein europäisches eintauschen würde.
    Ich brauche auch kein frz. Mineralwasser, aber zwei Sorten aus meiner nahen Umgebung sind mir zu teuer, die Glasflaschen zu schwer. Ich bevorzuge ein Mineralwasser aus der
    Eifel. Und beim Bier bin ich extrem wählerisch. Ich trinke Bier ja nicht, um mich zu berauschen, sondern des Genusses wegen. Das beste alkoholfreie Pils kommt nun
    mal aus Stralsund, das beste alkoholhaltige aus Niederbayern. Und wirklich gute Dunkelbiere haben auch ein paar hundert km hinter sich, bis sie – wenn überhaupt – den Raum S erreichen. Also bitte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. –

    Ich bin entschieden dagegen, die Menschen normieren zu wollen.
    Die Frage kann also nicht lauten, „wie wollen WIR leben“, sondern WER will WIE leben?
    Ich lebe ganz anders als die meisten Menschen. Ich habe z.B. in 71 Jahren auf dieser
    vom Bösen bösartig organisierten Welt noch nie ein Flugzeug benutzt.
    Ich fahre wenig Auto, dann aber relativ schnell. –
    Die freie Wahl des Lebensstils findet ihre Grenzen nur vor der Gemeinschädlichkeit.
    Unterschiedliche Individuen haben sicher auch unterschiedliche Grundbedürfnisse, und ich verwahre mich dagegen, dass And’re meine Grundbedürfnisse definieren.
    Zu meinen Grundbedürfnissen gehört z.B. auch die würzige italienische Toscano-Zigarre,
    und Asketen, die mich wegen deren intensiven Dufts meinen anpöbeln zu müssen, kehre ich mit gerümpfter Nase kurzerhand den Rücken. Aus demselben Grund meide ich auch längere Eisenbahnfahrten.

    Ich bin auch nicht dafür, den Autoverkehr auf dem heutigen Stand zu belassen + ZUSÄTZLICH die Fahrgastzahlen der Eisenbahn verdoppeln zu wollen.
    In meinem Verkehrskonzept soll die Eisenbahn 75%-90% des Autoverkehrs + 99% des Flugverkehrs ersetzen. Das erforderte allerdings eine wahre Ausbauorgie + natürlich „oben bleiben“ + einen Flügelbahnhof a la München.

    Thema „nachhaltige Stadt“:
    Ich habe ein Bäcker in 5min Entfernung zu Fuss. Ich meide ihn, teuer, schlecht, kein Krümel Salz auf den Brezeln. In Bayern würde der wegen „Brezelfälschung“ + Wuchers angeklagt. Für akzeptable Brezeln muss ich schon 2x15min laufen, und Brezeln 1.Klasse gibt’s nur beim Hofpfisterer in der Schulstrasse. –
    Versuchen Sie doch mal, einen Lebensmittelladen für die Klippeneckstr. oder den Buchwald zu begeistern – zu wenig Kundschaft! –
    Die Vermischung von Wohnen + produzierendem Gewerbe führt zu Belästigung durch Lärm + LKW-Verkehr – nein! –
    Das Fahrrad ist kein Verkehrsmittel für die Stuttgarter Topographie, zu langsam, zu anstrengend. Die Höhendifferenz zwischen dem Schlop + meiner Wohnung beträgt 70Hm,
    sowohl Alexanderstr. als auch Werfmershalde weisen einen Gradienten von 8,5% auf.
    Das Fahrrad bietet keinen Wetterschutz + nur eng begrenzte Transportkapazität.
    Das Fahrrad ist ein Sportgerät + kein Verkehrsmittel. –
    Ich fühle mich als Fussgänger in S nicht unsicher i.S. von gefährdet aber durch die Verampelung belästigt + behindert. Zebrastreifen statt Ampeln! –
    Ich möchte auf den Strassen auch mehr Platz für Fussgänger + spielende Kinder + Baumreihen.
    Aber in einem 10km/h-Viertel wie in Barcelona möchte ich nicht wohnen. Ich möchte meine Stadt ja auch mit vertretbarem Zeitaufwand mit dem Auto verlassen können, um Erholungsgebiete / Naturräume zu erreichen.
    Das geht mit den heutigen 40 + 30km/h schon nicht mehr ohne grossen Aufwand an Zeit + Nerven. Da muss schon ein ausgewogeneres Konzept her.
    (Nebenbei: Radfahrertempo mit dem Auto erfordert niedrige Gänge = unnötig hohe Drehzahl. Der Verbrauch einer Wärmekraft-maschine ist von deren Drehzahl abhängig, nicht von der Geschwindigkeit, mit der sich die Maschine bewegt. So veräppelt der Staat
    Leute, die in Physik geschlafen haben. Und kommen Sie mir jetzt ja nicht mit Lithium-Akkus oder H-Antrieben!).
    Versuchen Sie doch mal, mit öff. Verkehrsmitteln Oberscheffach oder Sittenhardt (beide Kreis SHA) zu erreichen! „Wir wünschen Ihnen eine angenehmen Reise!“
    Ich muss öfter mal von S-Ost nach WN-Neustadt; Auto ~20min, öffentlich >1h zzgl. der Unsicherheit von S-Bahn-Störungen. Und an So fährt 201 nur alle 60min, wenn Fahrer wegen Krankheit ausfallen garnicht.
    Also hören Sie ja auf, gegen das Auto zu stänkern und parallel dazu den Flugverkehr zu
    übergehen! Das + die unqualifizierte Waschmittelreklame für E-Antriebe sind meine grössten Ärgernisse an Euren Demos!-
    Ich könnte jetzt noch endlos weitermachen mit dem Thema Güterverkehr, wieviel davon ich brauche, darüber spekulieren, was And’re brauchen, untersuchen, was die wirklich brauchen oder einfach nur aus Gewohnheit / Konsumgier haben wollen.
    Das würde garantiert zu aggressiven Redeschlachten führen + ergebnislos enden.
    Was meinen Sie wohl, wie mich Leute angiften würden, für die Urlaub gleich Flug ist.
    Ich breche also hier jetzt mal ab, damit ich meinen Kommentar noch rauskriege, bevor die
    Funktion geschossen wird.

    aabel-s@gmx.de

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