Peter Grohmanns Wettern der Woche am 7.3.2022
Nicht nur in der DDR galt es, Stalin auf Teufel komm raus zu ehren. Tatsächlich musste ich als Kind heulen, als der Vielfachmörder 1953 und viel zu spät das Zeitliche segnete. Die Erleuchtung über diesen Klassenfeind kam erst später, als sein Nachfolger Nikita Chruschtschow vor 66 Jahren in seiner Geheimrede vor dem ZK der KPdSU einen Teil der Verbrechen Stalins, der KP und seiner Getreuen aufdeckte. Ich wurde zum Chruschtschow-Versteher. In der UdSSR wurde vordem alles, was nicht der Parteilinie bedingungslos folgte, vergiftet, erschossen, in den Knast gesteckt und im besten Fall nach Sibirien deportiert – Sozialisten aller Farben, Kommunisten aller Länder, Anarchisten, Juden, nationale Minderheiten. Mit Michael Gorbatschow (Glasnost, Perestroika – Wandlung, Offenheit, Erneuerung) wurde ich 1985 mit meiner Omi Glimbzsch in Zittau zum Gorbatschow-Versteher, wodurch das Ende der DDR eigeleitet wurde und sich selbst die alte Tante UdSSR dank westlicher Hilfe nicht mehr lange auf den Beinen halten konnte.
Memorial (denk mal selbst) war danach Kopf und Kragen der russischen Zivilgesellschaft, wenn auch einseitig gelähmt durch Putin. Memorial geht's trotz aller Schikanen und Verbote darum, die lang verschwiegenen Verbrechen des Stalinismus – Gulag, Terror, Repression – öffentlich zu bearbeiten. Dem schob Wladimir einen Riegel vor: Wer bei Memorial arbeitet oder anstiftet, wird zum Staatsfeind. Korruption und Repression nahmen in den letzten Jahren in Russland in hohem Maße zu – der kurze und holprige Weg in eine demokratische Gesellschaft wurde von Putin und seinen Gardisten, der neuen Nomenklatura und den Oligarchen gesperrt. Ich ahne, dass vieles davon von den Putinverstehern übersehen wird und sie im neuen Russland immer noch die alte UdSSR vermuten. Ich vergess' dabei nicht, was wir doch alle wissen müssten: Russland ist umzingelt. Die West-Raketen sind aber nicht darauf angewiesen, in der Ukraine stationiert zu werden, um Moskau zu erreichen.
Auch wenn alles unsicher ist – das ist todsicher: Krieg löst keine Probleme und bleibt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zu Putins Krieg braucht's daher keine pazifistischen Verweise auf die Ausrottung der Indigenen oder die Kolonialisierung der Welt, auf die Verbrechen des CIA, die Kriege der USA oder die despotischen Verbündeten der NATO. Es genügt der Blick dieser Tage auf die schwarzen Ukrainer, die mit einem Fußtritt empfangen werden, es genügt die Blick an die Außengrenzen der EU, dorthin, wo christliche Blindheit herrscht, dorthin, wo jahrelang und immer noch die Menschenrechte ertränkt werden. Es braucht auch keine militärstrategischen Empfehlungen der grün-gelb-roten Frontkämpferverbände. Es braucht keine öffentlich-rechtlichen Scharfmacher in den Medien, die allen journalistischen Anstand vergessen. Es braucht den Aufstand in Moskau, den kompletten Gas-Kaufstopp von uns, das wär' ehrlich und nützlich und schmerzhaft. Es braucht hier und dort radikale Pazifisten statt Kanonen, Gesprächsbereitschaft, glaubhafte Sicherheitsangebote und (ganz unter uns) kürzere Tische und einen guten Nervenarzt für Putin. Hass und Hetze helfen der russischen Opposition so wenig übern Berg wie sie die Menschen in den Bunkern und auf der Flucht schützen.
Die einzig vernünftige und zielführende Bahn-
organisation ist, realistischer ausgedrückt WÄRE, die Bahn mit allen ihren Nebenflüssen und -bächle zu vergesellschaften, in einen einzigen „Deutschen Öffentlichen Verkehrsbetrieb“ zu überführen + nach den Grundsätzen der Gemeinnützigkeit zu bewirtschaften. Nix da Profit, nix da Managerapanagen! Stattdessen 5ct/km!
Alles Andere ist Flickschusterei,Pufffaller-
ismus + Bilgerei.
Und Herr Doktor des Kapitalismus Frank Nopper kriegt den Führerschein entzogen + fährt künftig nur noch Bahn auf die Gefahr hin, dass er in seinem unterirdischen Bunker verbrennt oder erstickt. Wer dann wohl OB wird? Ich wage die Prognose: eher Pufffallera als Rockenbauch.
aabel-s@gmx.de
Von wegen Putin-Versteher:
Ich verstehe Putin sehr wohl.
Er will verhindern, dass die Ehegatten EU&NATO die Pufferzone Ukraine vereinnahmen und damit Russland noch enger auf die Pelle rücken.
Verstehen ist aber nicht gleichbedeutend mit billigen!
Ja, Putin befindet sich schon seit der vertragswidrigen Ausweitung der NATO nach Osten in einer Notwehrsituation, er guckt schon lange in die Mündung.
Wer garantiert ihm denn, dass aus den regelmässigen Kriegsspielchen der NATO vor seiner Haustür nicht mal Ernst wird?
Die USA treiben schon Sandkastenspiele für einen Angriff auf China, und was kommt danach? Da bleibt dann ja nur noch Russland, und die USA haben ihr Ziel der Weltherrschaft
erreicht.
Auf diese Bedrohungslage reagiert der sonst so besonnene Putin mit einem unverantwort- lichen, masslosen Notwehrexzess.
Unverantwortlich deshalb, weil er nicht die Spreu (die Zivilisten) vom Weizen (den EU&NATO-Fans) trennt.
NATO, you’re out of hell, get back there to!
Aber den geplagten Zivilisten wünsche ich das
Paradies auf Erden (sofern sie sich nicht an dem Putsch gegen ihren EU-skeptischen Präsidenten beteiligt haben)!
Dieser Putsch hat nämlich die fatale (fatal
heisst im Englischen tödlich!) Entwicklung
eingeleitet.
Anyway – Putin, mach‘ Schluss jetzt mit deinem Amoklauf,Du erwischst zu viele Unschuldige, sogar Kinder!
Und viele deiner Soldaten sind auch kaum den
Kinderschuhen entwachsen.
An den Westen / die EU / die NATO / Herrn Scholz / fir Russenhasserin Baerbock:
Schluss jetzt mit der Antirussenhetze, mit den nicht endenden Provokationen Putin’s!
Sucht endlich die Verständigung mit Russland!
Und D raus aus der NATO!
Abrüsten statt aufrüsten!
UA ist eine Pufferzone zwischen West + Ost.
Die Forderung Putin’s nach Neutralität der UA
ist gerechtfertigt.
Und anerkennt endlich die Krim als Bestandteil Russlands.
Die Bevölkerung durfte abstimmen + hat sich für Russland entschieden.
Das ist Demokratie + keine Anexxion!
Auch Donezk + Lugansk sollen abstimmen!
In diesen vertrauensbildenden Massnahmen sehe
ich die einzige Chance, Putin zum Rückzug zu
bewegen + das Leid der UA-Bevölkerung zu beenden.
Nur nebenbei: Deutscher Raubtierstaat, schaff‘ gefälligst die Treibstoffsteuer ab + zwar ein bisschen fix, bevor mein Auto aus dem Winterschlaf erwacht.
Du hast mit S21 meine Heimatstadt verwüstet,
ich will hinaus in die Natur flüchten können.
Und lass‘ ja meinen Bahnhof oben!
aabel-s@gmx.de