Übergabe des Kretschmann-Briefes am Staatsministerium – kurzer Rückblick

Vergangenen Freitag, 23.7.2021, haben wir gezeigt, dass klare Kante und kreative Ideen unser Markenzeichen sind. Ohne lange Planung und mit einfachen, aber wirksamen Mitteln gelang es, unsere Botschaft an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Teilnahme des Leiters der Stabsstelle für Bürgerbeteiligung an der Kundgebung zeigte, dass unser Anliegen ernst genommen wird. Ulrich Arndt nahm stellvertretend für Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht nur unseren Brief, sondern auch den mit einer Schubkarre überbrachten Sack Fertigbeton, Symbol für Bauwut und Bodenversiegelung, entgegen.

Nun erwarten wir, dass sich die Regierungskoalition mit unseren Forderungen befasst: Kein zweites Stuttgart 21, dessen Treibhausgasausstoß, Verbrauch wertvoller Rohstoffe und weitere Bodenversiegelung katastrophale Auswirkungen hätten. Damit wird klar gegen den Auftrag des Grundgesetzes, jüngst umgesetzt vom Bundesverfassungsgericht, verstoßen, späteren Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Deshalb verstehen wir uns als Teil der Klimabewegung und haben den Termin bewusst zum Beginn des Klimacamps Kesselbambule gewählt.

Die jüngsten Flutkatastrophen haben als Folge von Bodenversiegelung, Raubbau an der Natur und Erderhitzung zahlreiche Menschenleben gekostet und ganze Landstriche verwüstet. Wer dennoch für ein Immobilien- und Tunnelbauprojekt immer noch Frischluftschneisen zubauen, Böden (auch unterirdisch) versiegeln und nicht beherrschbare Eingriffe in die Stuttgarter Abwasserkanäle riskieren will, der hat nichts begriffen. Die Bilder von häufig überschwemmten Straßen am Hauptbahnhof, Sturzbächen in die Klettpassage und mit dem Ertrinken in U-Bahnen kämpfenden Menschen sollten uns Mahnung genug sein. Hohle Worte vom Klimaschutz helfen nicht. Wir fordern endlich Taten! Das Land muss seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erfüllen!

Wenn schon Bahnstrecken gebaut werden sollen, müssen die in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vollständig zerstörten 7 Verbindungen mit 600 km Länge samt 80 beschädigten oder ganz zerstörten Bahnhöfen hochwassersicher neu angelegt werden. Es wäre eine noble Geste, den betroffenen Regionen Geld, Rohstoffe und nötige Treibhausgasemissionen für ihren Wiederaufbau zu überlassen anstatt diese hier sinnlos zu vergeuden.

In diesem Sinne werden wir auch künftig unsere Stimme laut erheben. Für die tolle Unterstützung beim Abfassen des Kretschmann-Briefes sowie bei der Organisation der Briefübergabe und bei der Aktion vor Ort bedanke ich mich bei all den großartigen Menschen. Stellvertretend möchte ich erwähnen Verkehrsberater Karlheinz Rößler, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, Schutzgemeinschaft Filder e.V., Demoteam, Eberhard Linck für die Bild- und Tonaufzeichnung, die Musikantinnen und Musikanten von Capella Rebella und Lok und nicht zuletzt die Unentwegten, die zur Villa Reitzenstein gekommen waren und für grandiose Stimmung gesorgt haben.

OBEN BLEIBEN!

Dieter Reicherter

Siehe auch das Video unter https://www.youtube.com/watch?v=SMS9AU2dWXI

Fotos: https://webalben.rezkonv.de/albums/stuttgart21/monatsalben/2021/2021_05-07/2021-07- 23_Briefuebergabe-MP/

Rückblick als pdf-Datei

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.